Jene Pergamentrollen, die – um einen hölzernen Stab gewickelt – bis in das 18. Jahrhundert die Funktion hatten, die Nachricht vom Ableben eines Mitbruders von Kloster zu Kloster zu verbreiten, jene Todesbotschaften, deren Erhalt auf den Stationen ihres Weges mit schwarzen Siegeln von den Abteien bestätigt wurden, haben dem lyrischen Zyklus Alfred Guldens ihren Namen gegeben. In diesem Sinne wirft Alfred Gulden mit dem Titel seiner Gedichte die Frage auf, ob nicht alles dichterische Schreiben auch als eine Totenrotel verstanden werden kann, weil die Verschriftlichung als eine Form der Erinnerung an Vergangenes auch eine Botschaft an die Mitwelt ist. Gleichwohl denken die Gedichte des Zyklus nicht über die Vergangenheit nach: Als lyrische Betrachtungen über Verlorenes vergegenwärtigen sie das einmal Geschehene, Erfahrene, Erlebte. Solchermaßen zeigen sie das, was die Zeit zurückgelassen hat, die Ruine, das Aufgelassene, den Scherben und das nur noch Fragmentarische als eine Gravur der Erinnerung im Bewusstsein der Gegenwart.
Bettina van Haarens Arbeiten sind Selbstbilder, weil sie über sich und ihre Körpererfahrungen am meisten sagen kann. Sie versucht, sich mit unterschiedlichen formalen Ansätzen unbekleidet wahrzunehmen, Teilaspekte schonungslos offen zu erkunden, sich zu bestimmen, zu befragen und ein Verhältnis zum Körper herzustellen. Es ist ein Überprüfungsgeschehen von Erfahren, Erinnern und ein Neu-Erfinden. Sie vollzieht mit sich unmögliche Arten von Performance. Viel speichert sie körperlich und reagiert auf das Leben fast tagebuchartig. Es ist eine Arbeit gegen das Sich-Verlieren, an der Fremdheit und Unsicherheit des Da-Seins, ein ständiger Such- und Erkenntnisprozess des momentanen Bewusstseins.
Aktualisiert: 2022-01-11
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Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 20. Juli bis 6. Oktober 2013 in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen.
Der zum neunten Mal ausgelobte Grafikpreis »Linolschnitt heute« gehört längst zu den großen internationalen Grafikauszeichnungen. In dreijährigem Turnus mit Preisgeldern von 10.000 € fördert die Stadt Bietigheim-Bissingen zeitgenössische Künstler, die sich entweder schon lange mit dem Linolschnitt auseinandersetzen oder sich erst seit kurzem für diese traditionsreiche Technik begeistern. Von den über 500 Bewerbern aus aller Welt werden in der Ausstellung die drei Preisträger und weitere 42 Künstler vorgestellt. So bietet sich den Besuchern ein repräsentativer Einblick in den aktuellen künstlerischen Linolschnitt – darunter bekannte Namen sowie Neuentdeckungen aus ganz Europa bis nach China und Australien.
Aktualisiert: 2020-04-20
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Demographische und ökonomische Transformationsprozesse verändern die gebaute und soziale Realität urbaner und landschaftlicher Räume. Sie bewirken auch eine veränderte Wahrnehmung und Bedeutung dieser Räume. Wie diese Veränderungen das Planen und Bauen beeinflussen werden, ist derzeit nur begrenzt absehbar. Um dennoch aktiv zu planen, ist es wichtig, die veränderte Wahrnehmung und neue, zukunftsweisende Wege der Gestaltung von Städten und Landschaften zu diskutieren.
Die Publikation versammelt Sichtweisen unterschiedlicher Disziplinen auf die Zukunft von Stadt und Raum. Anhand realisierter Projekte, Studien, Szenarien und Visionen werden Hinweise auf mögliche städtische Zukünfte gegeben, Entwicklungsimpulse einzelner Projektansätze herausgearbeitet und die ihnen zugrunde liegenden planerischen Positionen gegenüber gestellt. Der Fokus wird dabei auf aktuelle Transformationsprozesse in Deutschland und im europäischen Ausland gelegt.
Das erste Kapitel StadtAnsichten stellt fachliche Perspektiven zur Gegenwart und Zukunft des Städtischen von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen vor. Im zweiten Kapitel StadtSuche werden beispielhafte Verfahren, mit denen nach neuen Bildern, Ideen und Strategien zur Entwicklung von Stadt und Region gesucht wird, vorgestellt. Das dritte Kapitel StadtFokus beleuchtet Erfahrungen aus der Praxis einer jungen Planergeneration, die aus einer veränderten beruflichen Perspektive neue, oft situative Planungsansätze erproben. Das vierte Kapitel StadtProjektionen stellt unterschiedliche Interpretationen und Visionen des Ruhrgebietes gegenüber und vermittelt die Bandbreite von Lesarten dieses Raumes von der Stadtregion bis zur Metrople. Das abschließende Kapitel StadtHorizonte versammelt Ein- und Ausblicke aus Sicht der Herausgeber und arbeitet wesentliche Prinzipien für Praxis, Lehre und Forschung, wie Handlungsorientiertheit, Interdisziplinarität, Wissenstransfer und internationalen Austausch, heraus. Künstlerische Beiträge durchweben das Buch und bilden eine eigenständige Schicht, die das Spektrum künstlerischer Auseinandersetzung mit Zukünften von Stadt und Raum abbildet – von der konkreten Intervention im Stadtraum bis hin zu freien, assoziativen Horizonterweiterungen.
Alle Beiträge dieses Buches verbindet eines: die Suche nach einem neuen Umgang mit der sich wandelnden Stadt. Jede vertretene Disziplin wählt ihren eigenen Blickwinkel. Während die Künstler eher die vorhandene Stadt wahrnehmen und mögliche städtische Zukünfte entwickeln, begeben sich die Zukunftsforscher auf wissenschaftliche Spurensuche von Urbanität oder diagnostizieren auch deren Verlust. Während die Planer verstärkt zu neuen Maßstabskategorien der „Stadtregion“ greifen und sich mit langfristigeren perspektivischen Ansätzen beschäftigen, sehen gerade die Architekten vielfach ihren konkreten Eingriff in den Kontext der Stadt – auch wenn er nur eine temporäre Intervention ist – als Impuls auf dem Weg zur Stadt von morgen. Gerade diese unterschiedlichen Sichten von Stadt, diese verschiedenen Herangehensweisen an das Arbeiten in und mit der Stadt, die Vielfalt der Diagnosen und denkbaren Therapien machen die Suche nach möglichen „StadtPerspektiven“ spannend.
Aktualisiert: 2020-02-24
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Katalog zur Ausstellung "Linolschnitt heute VII. Grafikpreis der Stadt Bietigheim-Bissingen" vom 21. Juli bis 14. Oktober 2007
in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen
Im Jahr 2007 verleiht die Stadt Bietigheim-Bissingen ihren Grafikpreis »Linolschnitt heute« zum siebten Mal. Dass er längst seinen festen Platz unter den großen internationalen Grafikbiennalen und -triennalen hat, belegen eindrucksvoll die 450 Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt, die sich beim letzten Mal beworben haben. Ziel des Wettbewerbs ist es, zeitgenössische Künstler zu fördern, die mit dem Linolschnitt arbeiten, bzw. andere für diese traditionsreiche künstlerische Technik neu zu gewinnen. Die Ausstellung präsentiert die Werke der Preisträger sowie eine von der Jury getroffene Auswahl und bietet damit einen aktuellen Überblick über den künstlerischen Linolschnitt. Der Wettbewerb wird auch in diesem Jahr von der Armstrong DLW AG Bietigheim-Bissingen großzügig unterstützt.
Aktualisiert: 2020-04-20
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Seit 1990 ist der Holzschnitt ein wesentlicher Aspekt im Werk von Bettina van Haaren. Häufig erarbeitet sie sich ihre Themen erst in der Zeichnung oder Malerei, bevor sie sie in den verdichtenden Ausdruck und die Linearität der Druckgraphik überträgt.
Das Schneiden und Drucken sind ein langwieriger, offener Prozess. Bis zu sieben Platten können schließlich übereinander gedruckt sein. Der menschliche Körper sowie scheinbar beliebige Gegenstände des Alltagslebens sind erster inhaltlicher Ausgangspunkt ihrer Arbeiten. Dabei erkundet van Haaren seit Jahren ihren eigenen Körper wie in endlosen Versuchsreihe immer aufs Neue. So gelangt schließlich durch unterschiedliche Wahrnehmung neben dem Sichtbaren auch das Fühlbare zu bildnerischen Ausdrucksformen. Auch die materiellen Objekte in Bettina van Haarens Bildern sind keine rein fiktionalen Elemente. Vielmehr hat van Haaren diese in realiter Gestalt in ihrem Atelier versammelt wo sie sie für die Übernahme in ihre Bilder immer wieder neu arrangiert und komponiert, sie gleichsam „Modell stehen“. Nicht selten handelt es sich dabei um alltägliche, kaum beachtete Gegenstände, denen eine immanente künstlerische Qualität zunächst fremd erscheint. Bettina van Haaren lebt und arbeitet in Witten. Seit 2000 hat die Künstlerin eine Professur für Zeichnung und Druckgraphik an der Universität Dortmund inne.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Katalog zur Ausstellung "Linolschnitt heute VI. Grafikpreis der Stadt Bietigheim-Bissingen" vom 24. Juli bis 3. Oktober 2004
2004 vergibt die Stadt Bietigheim-Bissingen ihren Grafikpreis „Linolschnitt heute“ bereits zum sechsten Mal. Der Wettbewerb um den Grafikpreis „Linolschnitt heute“ wurde 1989 gestiftet und erstmals ausgeschrieben. Sein Ziel ist es, zeitgenössische Künstler zu fördern, die in der Linolschnitttechnik arbeiten, und andere neu für dieses traditionsreiche künstlerische Verfahren zu gewinnen. Mittlerweile nimmt der Wettbewerb einen festen Platz im Reigen der großen internationalen Grafikbiennalen und –triennalen ein. Er ist dabei über die Jahre immer internationaler geworden und auch diesmal haben sich über 450 Künstler und Künstlerinnen aus 28 Ländern und 5 Kontinenten um den Preis beworben.
In der aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Ausstellung werden nun neben den Werken der drei Preisträger noch Arbeiten von 36 weiteren, von der Jury ausgewählten Künstlern und Künstlerinnen gezeigt. Neben Ländern wie Mexiko und Polen, in denen die Druckgrafik auf eine große Tradition zurückblicken kann und die bereits in früheren Wettbewerben stark vertreten waren, haben in diesem Jahr erstmals auch eine ganze Reihe von Künstlern etwa aus Indien oder Indonesien teilgenommen. Die Ausstellung bietet so ihren Besuchern wieder einen äußerst anregenden Querschnitt durch die zeitgenössische Druckgrafik nicht nur in Deutschland und Mitteleuropa.
Aktualisiert: 2020-04-20
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