Der Cäcilianismus in Salzburg wurde von Erzbischof Johannes Kardinal Katschthaler (1832-1914) entscheidend geprägt. Ausgehend von einer detaillierten historischen Untersuchung des Salzburger Beispiels versucht die Autorin in vorliegendem Band ein grundsätzlicheres kirchenmusikalisches Phänomen innerhalb seines historischen, kirchenhistorischen und geistesgeschichtlichen Umfelds begreiflich zu machen.
Der Cäcilianismus als Idee an sich war die Folge eines neuen ekklesiologischen und liturgischen Verständnisses, das von der Lehre Johann Michael Sailers nicht zu trennen ist: des Versuchs, zeitgeschichtliche, auch vom Pietismus beeinflusste Strömungen wie Romantik und Historismus in katholisches Denken zu integrieren. Daraus folgte eine mystifizierende Aufwertung der Kirchenmusik, der man Heilscharakter zuschrieb. Da im 19. Jahrhundert das Mittelalter als die "goldene Zeit" des Christentums galt, orientierte man sich in Stil und Form an dieser Epoche. Mit einer weniger inhaltlich als vielmehr formal begründeten kirchlich-restaurativen Haltung sollte vergangenes Geistesleben in die Gegenwart transferiert werden. Im Cäcilianismus vor allem Regensburger Provenienz unter der Leitung Franz Xaver Witts, bemühte man sich deshalb, die Kirchenmusik in diesem Sinne zu instrumentalisieren, sie also als Erzieherin des Volkes zu christlichen Tugenden flächendeckend, also auch für kleine Landkirchen, einsatzfähig zu machen. Kirchenmusikalische Formen wie der Volksgesang, Choräle, polyphone und instrumentale Musik sowie das Orgelspiel wurden deshalb aus diesem Blickwinkel beurteilt und, je nach Wirkung auf das Gemüt, zensiert.
Der Salzburger Caecilienverein folgte unter Katschthaler der Regensburger Richtung. An seiner Geschichte läßt sich erkennen, auf welche Weise der Reformgedanke in der Praxis Fuß faßte und die Kirchenmusik bis ins 20. Jahrhundert hinein entscheidend prägte.
REZENSION: lokalhistorische Untersuchung zur Wirkung jener Prägenden Reformströmung des 19. Jh.s in der kath. Kirchenmusik eben konkret in Salzburg.… Bemerkenswert ist das Schlusskapitel über ‹Frauen in der Kirchenmusik›.' K. Klek in Württ. Blätter für
Kirchenmusik 72 (2005).
'Es ist … das große Verdienst der Dissertation Carena Sangls vom
momentanen Forschungsstand aus in gebündelter Weise nach den
Grundlagen des Cäcilianismus zu fragen. … [Ihre] sehr fundierte
Aufarbeitung des Salzburger Cäcilianismus zeigt, wie sehr der
Einfluss Regensburgs und insbesondere Franz Xaver Witts für die
‹ideologische› Ausrichtung der Kirchenmusikreformen maßgeblich
war.' Johannes Hoyer in Die Musikforschung 61 (2008).
Aktualisiert: 2023-01-16
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Heinrich Huber: Missa Ave Verum Corpus
Fassung für Chor und Bläserensemble
Reizvolle schlichte, aber zugleich feierliche Messe über das Ave Verum-Motiv von W.A. Mozart im Stile des Cäcilianismus.
Der spätromantische Chorsatz ist leicht zu realisieren.
Aktualisiert: 2022-09-21
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Heinrich Huber: Missa Ave Verum Corpus
Fassung für Chor und Bläserensemble
Sehr reizvolle schlichte, aber zugleich feierliche Messe über das Ave Verum-Motiv von Wolfgang Amadeus Mozart.
Der spätromantische Chorsatz im Stile der Caecilianer ist leicht zu realisieren.
Aktualisiert: 2022-09-21
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Anlass dieser Schrift bildet das Auffinden eines Protokollbüchleins des im Jahre 1874 gegründeten Cäcilienvereins des Dekanats Kastelruth. In den Protokollen zu den Sitzungen des Cäcilienvereins Kastelruth findet sich das Who is who des damaligen klerikal-katholischen Kulturlebens des unteren Eisacktales angeführt.
Die Diskussion um die Kirchenmusik beinhaltet zunächst das Spannungsfeld zwischen kirchlich (sakral) und weltlich (profan), begründet in dem spezifischen Verhältnis zwischen Religion und Kunst bzw. Liturgie und Musik, der - nach A. Gerstmeier (1988) - "liebsten, aber auch ungehorsamsten Tochter der Liturgie."
Aktualisiert: 2023-01-18
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Die vorliegende Veröffentlichung ist ein Ergebnis dreier Forschungsprojekte, darunter hauptsächlich „Musikgeschichte in Luxemburg“. Es wurde in den Jahren 2012-2015 unter der Leitung von Damien Sagrillo durchgeführt und von der Universität Luxemburg finanziert. Mit der staatlichen Unabhängigkeit Luxemburgs im 19. Jahrhundert und der Errichtung eines Bischofsitzes im Jahre 1870 hat sich, neben der weltlichen, zudem die Kirchenmusik in Luxemburg etabliert. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist geprägt durch die kirchenmusikalische Reformbewegung des Cäcilianismus, der seinen Niederschlag auch in Luxemburg hauptsächlich in der Person Heinrich Oberhoffers fand. Im vorliegenden Band wird – ergänzend zu Band 1, in welchem der Briefwechsel zwischen Heinrich Oberhoffer und Franz Xaver Witt thematisiert wurde – der Briefwechsel mit Witt im Zusammenhang mit Luxemburg als Faksimile und in transkribierter Form erstmals veröffentlicht. Vorangestellt sind biographische Skizzen von Witt und den Briefautoren in Zusammenhang mit Luxemburg, sowie eine Einführung in den Cäcilianismus. Die Studie ist nicht nur für den Cäcilianismus luxemburgischer Prägung von Belang, sondern versteht sich außerdem als Anregung für weitere Forschungsanstrengungen im Zusammenhang mit katholischer Kirchenmusik zwischen 1850 und 1900.
Aktualisiert: 2020-03-19
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Der vorliegenden Veröffentlichung liegen drei Forschungsprojekte der Universität Luxemburg zugrunde und zwar Musik in Luxemburg 1 (2007-2010), Musik in Luxemburg 2 (2010-2013) und Musikgeschichte in Luxemburg (2012-2015). Sie füllen eine Lücke in der luxemburgischen Musikhistoriographie. Die Idee, die Briefe Heinrich Oberhoffers und anderer Persönlichkeiten aus dem Umfeld der katholischen Kirchenmusik Luxemburgs als Faksimile und in transkribierter Form herauszugeben, kam bei den Forschungsarbeiten und bei der Auffindung von Dokumenten zur luxemburgischen Musikgeschichte. Dabei fiel den Bearbeitern die Veröffentlichung der Musikhandschriften der Bischöflichen Zentralbibliothek zu Regensburg in die Hände.
In seiner Besprechung dieser Publikation spricht Johannes Hoyer aus, was ohne Einschränkung auch für die vorliegende Arbeit gilt, nämlich „dass sich unmittelbar von dieser Basis aus weitere Perspektiven bzw. Forschungsprojekte ergeben können.
Aktualisiert: 2020-03-28
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Der am 9. Februar 1834 in Walderbach (Landkreis Cham) geborene Franz Xaver Witt gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der kirchenmusikalischen Reformbewegung im 19. Jahrhundert. Der Theologe und Musiker gründete 1868 den Allgemeinen Deutschen Cäcilienverein. Mit seinen kirchenmusikalischen Ideen begründete er die musikgeschichtliche Richtung des Cäcilianismus, die, von Regensburg als ihrem Zentrum ausgehend, schon während Witts Lebzeiten eine europaweite und internationale (Nordamerika) Verbreitung fand und das Kirchenmusikideal einer Epoche mitprägte. Witt stand in brieflichem und persönlichem Kontakt zu Komponisten vom Rang eines Franz Liszt, den er für seine Ideen begeistern konnte. Der Ausstellungskatalog enthält fachwissenschaftliche Beiträge zur Wirkungsgeschichte. Unter anderem werden sämtliche in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg aufbewahrten Originalbriefe von Franz Liszt an Witt ediert und kommentiert. Zahlreiche erstmals veröffentlichte Fotografien aus dem Familienbesitz der Nachkommen illustrieren den Band.
Aktualisiert: 2022-11-09
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Michael Haller gilt als ein Hauptvertreter des Regensburger Cäcilianismus. Mit seinen Kompositionen, Editionen und musiktheoretischen Lehrwerken vermittelte der Stiftskapellmeister und Kanoniker an der Alten Kapelle zu Regensburg die Ziele des Cäcilienvereins in überzeugender Weise weit über die Bistumsgrenzen hinaus. Hallers am polyphonen Satzideal orientierte Werke wurden als beispielhaft betrachtet und brachten ihm den Titel »Palestrina des 19. Jahrhunderts« ein.
Aktualisiert: 2021-03-21
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