Die Sünde der Frau

Die Sünde der Frau von Ehlers,  Hanni, Palmen,  Connie
»Good girls go to heaven, and bad girls go everywhere, wusste schon Mae West. Marilyn Monroe, Marguerite Duras, Patricia Highsmith und Jane Bowles verstoßen jede auf ihre Weise gegen Gebote. Sie durchbrechen die Schranken des Anstands, ihres Geschlechts, der herrschenden Moral. Sie tun das, um frei, souverän und autonom zu sein, nach Maßgabe eigener Regeln leben zu können.« Doch diese Entscheidung hat einen hohen Preis.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Aufruhr im Selben

Aufruhr im Selben von Rigendinger,  Rosa
Zur Diskussion steht der Avantgardeanspruch, den die Duras-Texte stellen und der ihnen emphatisch, gerade auch von Frauen, innerhalb und außerhalb der Akademie, zugeschrieben wird. Dafür spricht: Die Protagonistinnen sind Frauenfiguren. Dem „Abgründigen“ in ihnen gilt die Bewegung des Textes. Sie kennzeichnet eine teils somnambule Widerständigkeit, die auf ein mögliches Anderes verweist. Die derealisierende Écriture von Duras arbeitet an der Subversion von tradierten Diskurs- beziehungsweise Darstellungsformen. Schließlich das Selbstzeugnis der Autorin, die vom „Ort der Frau“ aus zu schreiben vorgibt.In ihren Relektüren thematisiert Rosa Rigendinger die den drei Texten eingeschriebene Wertigkeit im Hinblick auf den Eigenwert (weiblich/männlich) der inszenierten Körper. Sie fragt, was in dieser Literaturproduktion mit den Körpern geschieht, wie sie materialisiert sind und was mit der Ausgangsmaterie (in der Konstellation: Paar, Kernfamilie) geschieht; wie die Körper in ihrem Verhältnis zueinander figuriert und defiguriert werden, welche Bedeutung/Wert sie innerhalb der narrativen Bewegung aufnehmen oder abgeben – was zählt, wenn hier erzählt wird.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Schwarze Sonne.

Schwarze Sonne. von Kristeva,  Julia, Russer,  Achim, Schwibs,  Bernd
Julia Kristeva hat eine bahnbrechende Studie zu Depression und Melancholie vorgelegt. Bereits die Nervalsche Metapher der 'schwarzen Sonne' verweist auf das Düster-Gleißende ihres Gegenstandes. Kristeva gelingt es, den in der Gegenwart immer stärker aufs Pathologische abzielenden und damit verengenden Diskurs zu jenem 'depressiv-melancholischen Komplex' aufzubrechen. Sie zeigt, dass in Depression und Melancholie die Quelle von Leiden liegt, aber auch und davon nicht zu trennen: von Kreativität. In den frühen Theorien von Freud und Abraham kaschiert die Depression eine Aggressivität gegen das verlorene Objekt und offenbart darin eine Ambivalenz des Depressiven gegenüber dem Objekt seiner Trauer. Darüber hinaus verweisen neuere Theorien zum Narzissmus – wie die von Edith Jacobson und Béla Grunberger – auf Depression als archaischen Ausdruck einer nicht symbolisierbaren, unbenennbaren narzisstischen Wunde. Daran und an Melanie Klein wie Jacques Lacan anknüpfend, kommt Julia Kristeva zu dem Befund: dass der Depressive nicht um ein Objekt trauert, sondern um ein sich der Sinngebung entziehendes 'Reales'. In eindringlichen klinischen Beispielen sowie in vier kunst- und literaturtheoretischen Arbeiten zu Holbein d. J., Nerval, Dostojewski und Marguerite Duras veranschaulicht Julia Kristeva ihren Ansatz, dass die Depression nicht nur eine zu behandelnde Pathologie ist, sondern auch ein Diskurs in einer Sprache, die es zu erlernen gilt. Inhalt I. Ein Gegen-Depressivum: die Psychoanalyse II. Leben und Tod des Sprechens III. Figuren der weiblichen Depression -Die kannibalistische Einsamkeit -Töten oder sich töten: die agierte Schuld -Eine jungfräuliche Mutter IV. Schönheit: Die andere Welt des Depressiven V. Holbeins Der Leichnam Christi im Grabe VI. Nerval, El Desdichado VII. Dostojewski, die Schrift des Leids und die Vergebung VIII. Die Krankheit Schmerz: Duras 'Der entscheidende Parameter ihrer Theorie der Melancholie ist die Stellung des Subjekts zur Sprache und zum Begehren. eine Bereicherung des psychodynamischen Diskurses.' (Lothar Bayer, Psyche, 2006)
Aktualisiert: 2020-06-16
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Mythos und Geschlecht – Mythes et Différences des Sexes

Mythos und Geschlecht – Mythes et Différences des Sexes von Niethammer,  Ortrun, Rétif,  Françoise
Vorliegender Band unternimmt den doppelten Versuch, die Geschlechterforschung im Rahmen der europäischen bzw. deutsch-französischen Beziehungen vor dem Hintergrund des gemeinsamen europäischen Mythenvorrats neu zu verorten und die innerhalb der französischen Literaturwissenschaft eher vernachlässigten Gender Studies durch die Impulse der deutschen Germanistik anzuregen und in Bewegung zu setzen. Indem nach den historischen und philosophischen Begründungen, den Bedeutungen und der Tragweite der Transformationen der Mythen in der Moderne und Postmoderne gefragt wird, wird zugleich die Frage virulent, ob die vollzogenen mythischen Variationen lediglich den unlesbaren mythischen Ursprungskern kritisieren oder ob sie ihn subversiv umfunktionieren und entkräften, ob die Mythen also in solchen Transformationen weiter tradiert oder im Gegenteil dekonstruiert werden - kurz, ob durch die Umwälzungen der Geschlechterdifferenzen die Mythen erneuert oder ob ihre Existenz erschüttert bzw. ihr Wesen radikal verändert werden.
Aktualisiert: 2020-12-07
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Der Liebhaber

Der Liebhaber von Duras,  Marguerite, Rakusa,  Ilma
Sie treffen sich auf einer Fähre über dem Mekong, es ist ein ungleiches Paar im Indochina der dreißiger Jahre. Er ein Chinese aus reichem Elternhaus, sie eine französische Halbwaise, die mit ihrer Mutter und zwei Brüdern in einem einst herrschaftlichen Haus am Fluss lebt. Ein abgedunkeltes Zimmer oberhalb des geschäftigen Straßenlebens in Saigon wird der heimliche Zufluchtsort der Liebenden. Ihre sexuelle Erkundung ist ein rebellischer Aufschrei gegen die unumstößlichen Regeln der tropischen Kolonie und die erschütternden familiären Machtspiele. Doch wie weit kann das Spiel mit dem Feuer getrieben werden? Marguerite Durasʼ intimster Roman besticht durch seine elektrisierende Kraft. Der Liebhaber ist eine zeitlose Geschichte einer sündigen und zerstörerischen Leidenschaft, die ihre Leser berauscht und in den Bann zieht.
Aktualisiert: 2019-04-17
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Scham und Schrift

Scham und Schrift von Komorowska,  Agnieszka
Das Gefühl der Scham mag angesichts feuilletonistischer Beschwerden über die Schamlosigkeit der zeitgenössischen Literatur als überholtes Phänomen gelten. Die Studie argumentiert hingegen, dass sich im Rahmen des ‚retour du récit‘ in der französischen Literatur seit den 1970er Jahren ein Strang literarischen Erzählens ausbildet, in dem die Scham zum Brennglas für zeitgenössische Umbrüche wird. Dies geschieht zum einen in Rückbindung an innerliterarische Veränderungen, zum anderen in Bezug auf historische Ereignisse, in denen sich das Subjekt mit einer spezifisch nachmodernen Scham konfrontiert sieht. Hierzu gehören das Erbe der Shoah, die Kolonialgeschichte und Beschämungen spätkapitalistischer Lebenswelten. Unter dem Begriff der ‚hontofiction‘ werden Erzählungen von Marguerite Duras, Georges-Arthur Goldschmidt und Annie Ernaux untersucht. Das Subjekt, das u.a. vom ‚nouveau roman‘ zu Grabe getragen wurde, kehrt hier nicht als ein ‚starkes‘ Subjekt zurück, sondern reflektiert in der Art seiner Rückkehr die eigene Brüchigkeit.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Autofiktion und Medienrealität

Autofiktion und Medienrealität von Ott,  Christine, Schönwälder,  Lena, Weiser,  Jutta
Der in den 1970er Jahren von Serge Doubrovsky geprägte Begriff der Autofiktion ist am Beginn des 21. Jahrhunderts zu einem mächtigen Diskursmodell aufgestiegen, das nicht nur den französischen Kulturbetrieb dominiert. Im vorliegenden Band wird die literarische Autofiktion aus einer intermedialen Perspektive fokussiert. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die durch konstruktive Auseinandersetzung mit anderen Medien angeregten Transformationen im Gattungsverständnis. Untersucht wird zudem die Instrumentalisierung medienwirksamer Ereignisse (z.B. Holocaust oder 9/11) für die Selbstdarstellung sowie die durch Photographie, Fernsehen und Internet ermöglichte Konstitution transgressiver Identitäten. Erst die Wechselwirkung zwischen dem Buch und der mediengestützten Vermarktung der Autoren festigt das (mehr oder weniger fiktive) Image eines Autors - eine Einsicht, die sowohl zum Spiel mit Identität und 'Self-Fashioning' als auch zu Kritik an dessen Inauthentizität herausfordert.
Aktualisiert: 2019-01-08
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