Thekla Merwin, geborene Blech, wurde 1887 in Riga geboren. 1908 heiratete sie den aus Lemberg stammenden Juristen Emil Merwin (1881-1934). Ihre Tochter Magda, später Juristin, kam 1911 zur Welt.
Ab März 1938 wurden Thekla und Magda Merwin zu Opfern des menschenverachtenden NS-Rassismus. Sie wurden am 24. September 1942 mit dem 11. Transport vom Wiener Aspangbahnhof nach Theresienstadt deportiert, von dort nach zwei entsetzlichen Jahren mit einem der letzten Transporte am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Das literarische Werk Thekla Merwins umfasst Gedichte, Feuilletons, kurze Prosawerke, Rezensionen, Gedichte und journalistische Beiträge zum Zeitgeschehen, welche nachweisbar ab 1909 in zahlreichen Zeitschriften und Zeitungen erschienen sind. Für die vorliegende Werkausgabe konnten insgesamt 138 Texte recherchiert und transkribiert werden.
Thekla Merwin tritt uns in allen Lebensphasen als kritische, politisch wachsame und furchtlos argumentierende Zeitgenossin entgegen. Die neuerliche Lektüre der von Thekla Merwin hinterlassenen facettenreichen Texte gewährt uns Einblick in eine Epoche des Aufstiegs und auch des Niedergangs. Die Texte zeugen von Hoffnung und auch von Resignation – bis hin zum gewaltsamen Tod der Autorin.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Die „Freundin bedeutender Männer“, wie die in Wien geborene Hertha Pauli (1906-1973) oft bezeichnet wurde, begann schon als Achtjährige Gedichte und Erzählungen zu schreiben. Sie nahm bei Hedwig Bleibtreu Schauspielunterricht und erhielt 1925 ihr erstes Engagement in Breslau. 1927 wurde sie von Max Reinhardt nach Berlin geholt, wo sie auch im „Simplicissimus“ und in der Prager „Bohemia“ veröffentlichte. 1933 kehrte sie nach Wien zurück und betrieb mit Karl Frucht die literarische Agentur „Österreichische Korrespondenz“. 1936 erschien ihr erster Roman „Toni“. Der zweite, den sie Bertha von Suttner widmete, wurde 1938 in Deutschland auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt. 1938 floh sie über die Schweiz nach Paris, wo sie ihre literarische Agentur weiter führte und antifaschistische Texte verfasste. 1940 ging sie nach Marseille, 1941 als Sekretärin von Walter Mehring nach Hollywood, 1942 lebte sie wieder in New York, von wo aus sie zahlreiche Europareisen unternahm, die sie mehrmals auch nach Wien führten. Ihr Bruder, der Physiker Wolfgang Pauli (1900-1958), erhielt 1945 den Nobelpreis. Anlässlich ihres 100sten Geburtstages, fand am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst eine Tagung statt, die sich mit ihren journalistischen Arbeiten und literarischen Werken, v.a. auch mit ihren Kinder- und Jugendbüchern befasste. Der daraus resultierende Sammelband behandelt ihr facettenreiches Leben.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Helene Scheu-Riesz (18.9.1880 Olmütz bis 8.1.1970 Wien) war eine vielseitige und erfolgreiche Visionärin. Die Schriftstellerin, Verlegerin, Herausgeberin und Journalistin war durch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen (ihr Mann Dr. Gustav Scheu war sozialdemokratischer Gemeinderat der Ersten Republik, ihr Schwiegervater Josef Scheu war Gründer der Arbeitersängerbewegung und ihr Sohn Dr. Friedrich Scheu leitete 1954 bis 1972 das außenpolitische Ressort der „Arbeiter-Zeitung“) auch politisch relevant. Ein besonders wichtiges Anliegen war ihr jedoch stets das Veröffentlichen von preiswerten Kinder- und Jugendbüchern, eine hoch qualitative und dabei für alle erschwingliche Universalbibliothek für Kinder war ihr Ziel. Ab 1910 gab sie die „Konegens Kinderbücher“ heraus. 1923 gründete sie den Sesam Verlag, um unter anderem die besten Werke der Weltliteratur für Jugendliche preiswert veröffentlichen zu können. Von 1937 bis 1950 lebte sie, auch um antisemitischen Anfeindungen zu entgehen, in New York, leitete dort weiter den Sesam Verlag und gründete die Island Press. Sie spielte zusätzlich auch eine aktive Rolle in der österreichischen Frauenbewegung und war sozial sehr engagiert. So hatte sie nach dem Ersten Weltkrieg die damals revolutionäre Idee, Leseräume für Kinder zu schaffen, und organisierte zusammen mit den Quäkern Hilfsleistungen für die Nachkriegsjugend in Österreich. 1954 kehrte sie zurück nach Wien, setzte sich aktiv mit Schulfragen auseinander, schuf Nacherzählungen von Märchen und übersetzte Kinderbücher aus dem Englischen. Sie lebte bis zu ihrem Tod in dem von Adolf Loos für ihre Familie gebauten „Scheu-Haus“ in Hietzing, das als erstes modernes Terrassenhaus in Mitteleuropa gilt. Im Gästebuch des Scheu-Hauses finden sich unter anderem Namen wie Alban Berg, Anton von Webern, Oskar Kokoschka und Yvette Guilbert. In diesem Sammelband, der auf einer Tagung des Instituts für Wissenschaft und Kunst beruht, beschäftigen sich Expertinnen und Experten mit dem Leben und Wirken von Helene Scheu-Riesz. Ihr 1934 entstandener Roman „Gretchen discovers America“ ist ebenso Thema wie ihre Rolle als Journalistin, Verlegerin und Kinderbuchautorin. Auch persönliche Erinnerungen an diese schillernde Frau werden von ihren Enkelinnen preis gegeben. Das Schreiben von Frauen im Exil ist ebenso ein Thema wie die proletarische Jugend und die Bildungsreformen in der 1. Republik. Der Sammelband gibt somit einen interessanten Einblick in das in vielerlei Hinsicht erfüllte Leben von Helene Scheu-Riesz.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Aus Anlass des 100. Geburtstages der in Wien geborenen österreichisch-jüdischen Schriftstellerin Anna Maria Jokl (1911 Wien-2001 Jerusalem) organisierte das Institut für Wissenschaft und Kunst mit der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung und mit ausländischen Kooperationspartnern die erste internationale Tagung zu ihrem Werk. Ziel der Tagung war es, Impulse für die bisher kaum in Gang gekommene wissenschaftliche Beschäftigung mit Jokl zu setzen. Die in unterschiedlichen europäischen Ländern und zuletzt in Israel lebende Autorin, Übersetzerin, Journalistin und Psychoanalytikerin hat ein breit gefächertes literarisches Werk hinterlassen, aus dem der 1937 in Prag verfasste antifaschistische Schülerroman "Die Perlmutterfarbe" herausragt. Daneben verfasste Jokl zahlreiche journalistische Artikel, Filmessays und Buchbesprechungen. Die ReferentInnen der Tagung analysierten diese Texte als wichtige Dokumente zur Zeit- und Kulturgeschichte, in welchen historische Umbruchsituationen von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit, Fragen der Erinnerungskultur und -politik nach der Schoah und auch Jokls Selbstverständnis als Frau und Jüdin reflektiert werden.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Anlässlich des fünfzigsten Todestages der in Wien geborenen und in Hollywood verstorbenen Harfenistin, Schriftstellerin, Journalistin und Drehbuchautorin Vicki Baum fand in Wien eine Tagung statt. Der darauf basierende Sammelband versucht ihr OEuvre in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen. Vicki Baum hat knapp dreißig Romane, zahlreiche Erzählungen und einige Theaterstücke, untere anderem für Kinder, verfasst. Hinzu kommt noch ihre journalistische Arbeit. Der Sammelband, der zu weiteren Forschungen anregen möchte, zeigt, dass Vicki Baum nicht nur Unterhaltungsschriftstellerin war, sondern eine selbstbewusste, kritische und politisch interessierte Frau, die ernste Themen – gut verpackt – zu transportieren wusste. Sie spielte eine große Rolle im Literaturbetrieb der 20er Jahre, schuf in ihren Romanen unterschiedliche Frauenbilder und verwies immer wieder auf zeithistorische Phänomene. Aufgrund ihrer eigenen Geschichte hatte sie einen geschärften kritischen Blick auf die Emigration und auf das Leben in den USA.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Gertrud Herzog-Hausers Leben und Wirken ist geprägt von einem Grenzgängertum zwischen Schule und Universität. Ihr wissenschaftliches Œuvre, welches Arbeiten zur antiken Mythologie und Religionsgeschichte, zum römischen Kaiserkult, zu den severischen Kaiserinnen, zur spätantiken Biographie und zu Antonius von Padua umfasst steht neben einem breiten Engagement auf dem Gebiet der Fachdidaktik der Alten Sprachen und der Lehrerausbildung sowie ihrem prononcierten öffentlichen Eintreten für die Mädchen- und Frauenbildung. Nach dem März 1938 wurde Gertrud Herzog-Hauser aus politischen Gründen und auf Grund ihrer jüdischen Herkunft der Direktion am Mädchengymnasium Rahlgasse enthoben und zwangspensioniert, ebenso wurde ihr von der Universität die venia legendi aberkannt. 1939 gelang ihr die Flucht in die Niederlande. Nach der Rückkehr 1946 erhielt sie ihre Stelle als Direktorin nicht zurück. Institutioneller Höhepunkt ihrer akademischen Karriere war 1947 die Verleihung des Titels „außerordentlicher Universitätsprofessor“. 1950 scheiterte eine Berufung nach Innsbruck an antisemitischen Vorurteilen der dortigen Fakultät. Die Zäsur des Nationalsozialismus und die in diesem Kontext erlittene Diskriminierung und Verfolgung hinterließ Brüche, die über das Einzelschicksal hinaus auch auf die gesellschafts- und kulturpolitische Entwicklung im Nachkriegsösterreich hinweisen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Lilli Beer-Jergitsch, Übersetzerin, Erzieherin, Bibliothekarin, Kommunistin, verfasste nach ihrer Rückkehr nach Österreich einen umfangreichen Bericht über ihren 18jährigen Aufenthalt in der UdSSR. Dieses Tagebuch ist ein wichtiges Dokument einer Zeitzeugin, welche die Geschehnisse in den Dreißiger und Vierziger Jahren in der Sowjetunion auf eindringliche und unsentimentale Art schildert. Die Beschreibung ihres eigenen Lebens nimmt darin eine eher untergeordnete Rolle ein. Viel wichtiger erscheint ihr die Schilderung der Schicksale ihrer Genossinnen und Genossen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Die Frauenbiografieforschung stellt auf Grund ihres komplexen Forschungsansatzes und durch die sich daraus ergebenden disparaten Ergebnisse seit längerem ein wichtiges Korrektiv zu bislang gültigen wissenschaftlichen Einschätzungen von biografischen Verläufen und Epochen dar. Die These, dass Geschlecht biografisch konstruiert wird, stellt nicht nur eine Weiterentwicklung feministischer Theorien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht dar, sondern zeigt auf vielen Ebenen politische und gesellschaftsverändernde Wirkung. Die in diesem Band enthaltenen Beiträge richten sich an ForscherInnen, deren theoretische Konzepte auf Biografien bezogen sind und diese in der Auseinandersetzung mit gendertheoretischen Erkenntnissen entwickeln. Die Diskussion verschiedener Forschungsansätze und Voraussetzungen frauenspezifischer Biografik soll Forschungslinien in Theorie und Methodologie freilegen und Anlass zu einer längerfristigen Vernetzung und Vertiefung geben. Insofern sollte die Tagung auch der gegenseitigen Information über Arbeitsansätze dienen, um nach gemeinsamen Grundproblemen in personenbezogenen Darstellungsformen zu suchen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Hilde Koplenig wurde am 31. August 1904 in Prag/Böhmen, in der damaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, als Tochter von Samuel und Helene Oppenheim geboren. Das jüdisch-deutschsprachige bürgerliche Milieu, in dem sie zuerst in Prag und ab 1911 in Wien aufwuchs, war nicht religiös geprägt. Rationalität und Fortschrittsglaube traten an die Stelle der jüdischen Tradition. In Wien besuchte Hilde die Schule von Eugenie Schwarzwald, wo u. a. die Sozialdemokratin Aline Furtmüller zu ihren Lehrerinnen zählte. Ihr früh entwickeltes politisches Engagement galt zunächst der Sozialistischen Jugend, später der Kommunistischen Partei. Ab 1922 studierte sie an der Universität Wien Staatswissenschaften und promovierte 1927. Danach ging sie nach Moskau und arbeitete in den Jahren 1927/28 im Archiv des Marx-Engels-Instituts. Nach Wien zurückgekehrt, heiratete sie den Generalsekretär der KPÖ Johann Koplenig. 1929 wird die Tochter Elisabeth (Lisa) geboren. 1934 emigrierte das Ehepaar Koplenig nach Prag; 1938 nach Paris, wo Hilde Koplenig illegal für die Partei tätig war. Die Jahre von 1939 bis 1945 verbrachte die Familie im Exil in der Sowjetunion. Hier wird auch 1941 der Sohn Ernst geboren. 1945 kehrte Hilde Koplenig mit ihrem Mann in das befreite Wien zurück, wo Johann Koplenig Vizekanzler der ersten provisorischen Regierung der Zweiten Republik wurde. Ab 1946 arbeitete Hilde Koplenig als Redakteurin für die Zeitschrift „Stimme der Frau“ sowie für die kommunistische Parteizeitung „Volksstimme“. Diese journalistische Tätigkeit übte sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1964 aus. Sie war Mitarbeiterin des „Wiener Tagebuchs“, verfasste Artikel für verschiedene andere Zeitschriften und war als Übersetzerin französischer und russischer Werke tätig. Ihr intellektuelles Interesse galt Zeit ihres Lebens der Geschichte und Kunstgeschichte, insbesondere der Französischen Revolution. Ende der 1950er Jahre distanzierte sich Hilde Koplenig immer mehr von der Politik der Sowjetunion sowie der KPÖ. Nach den ideologischen und politischen Auseinandersetzungen in der Folge des Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei wurde sie aus der Partei gedrängt. Hilde Koplenigs autobiografisches Manuskript ist in eine Reihe zu stellen mit den Erfahrungsberichten von Genia Quittner, Ruth von Mayenburg, Rosa Puhm, Hilda Vitzthum und Helene Golnipa. Sie alle erweitern den historischen Horizont durch die darin offenkundig werdenden geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Lebenserfahrungen, Perspektivierungen und Verarbeitungsweisen der Geschehnisse. Im Spannungsverhältnis von Aufbruch und Selbstbestimmung als Frau einerseits und gesellschaftlicher Realität andererseits zeigen uns diese Erfahrungsberichte ein komplexes Bild der Alltagswelt, wie sie in der offiziellen Geschichtsschreibung lange keinen Platz gefunden haben.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Seit nunmehr 15 Jahren widmet sich das am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst angesiedelte Projekt „biografiA – biografische datenbank und lexikon österreichischer frauen“, von Beginn an umsichtig koordiniert von Ilse Korotin, der historisch-biografischen Aufarbeitung österreichischer Frauenpersönlichkeiten. Eine Datenbank mit über 20.000 Einträgen, zahlreiche Veranstaltungen sowie eine Fülle von Publikationen dokumentieren das Wirken von Frauen aus unterschiedlichsten Epochen, Berufsfeldern, Tätigkeitsbereichen und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen. Das international vernetzte Unternehmen, an dem neben Wissenschafterinnen und Wissenschaftern zahlreiche Dokumentationsstellen, Fachgesellschaften, Initiativen und interessierte Privatpersonen beteiligt sind, ist heute eine unverzichtbare Institution auf dem Gebiet der österreichischen Frauenforschung, Biografieforschung und Lexikografie.
Aktualisiert: 2020-01-08
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An Ella Lingens – Juristin, Ärztin und Widerstandskämpferin zu erinnern bedeutet auch, die Verflechtung eines individuellen Lebens mit den bedeutsamen zeithistorischen Phänomenen aufzuzeigen. Aus einer bürgerlichen Familie stammend, wandte sie sich im Roten Wien früh der Sozialdemokratischen Partei zu. Im kulturradikalen Kreis um Karl Motesiczky gewann die Psychoanalyse an Bedeutung, später, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die in diesem Kontext gegründete antifaschistische Widerstandsgruppe. Daraufhin folgten Denunziation, Verhaftung und Deportation nach Auschwitz, aber Ella Lingens überlebte als nichtjüdische Ärztin den Holocaust. In der Nachkriegszeit erfüllte Ella Lingens neben ihrer beruflichen Tätigkeit als leitende Mitarbeiterin im Sozialministerium unermüdlich eine Reihe von wesentlichen Aufgaben: Als „Zeugin der Anklage“ brachte sie die Kraft auf, 1964/65 im Auschwitz-Prozess auszusagen, als Zeitzeugin ging sie in Schulen und zu LehrerInnenseminaren. Ihr 1947 verfasster autobiografischer Bericht „Prisoners of Fear (deutsch: „Gefangene der Angst.“ Wien 2003) ist ein Klassiker der frühen analytischen Literatur zum KZ-System und ein Meilenstein der Erinnerungsliteratur. Zum 100. Geburtstag von Ella Lingens nahmen WissenschafterInnen Bezug auf wichtige Stationen ihres bewegten und inhaltserfüllten Lebens, um diese mit aktuellen Forschungsfragen und -ergebnissen zu ergänzen. Die Dokumentation der Tagungsbeiträge wurde ergänzt durch Interviews, Originaltexte und Archivmaterial.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Die 1905 in Salzburg als Margarete Bernheim geborene Autorin nannte sich (nach den zentralen Treffpunkten der Arbeiterbewegung in Berlin, dem „Alexanderplatz“ und dem „Roten Wedding“) be-zeichnenderweise „Alex Wedding“. Mit 17 Jahren verließ sie ihr Elternhaus, begann in Innsbruck als Warenhausangestellte zu arbeiten und wohnte in einer Arbeiter-Mietskaserne bei einer politisch aktiven Eisenbahnerfamilie. Dort erhielt sie einen ersten Eindruck in das Leben und in die Arbeit der Proletarier. Ab 1925 lebte sie als Stenotypistin, Buchhändlerin, Bankangestellte und Journalistin in Berlin und war Mitglied der KPD, des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und des Bertolt Brecht-Clubs. 1928 heiratete sie den 1900 in Prag geborenen Franz Carl Weiskopf, der als Redak-teur, Journalist und Herausgeber tätig war und als Autor sozialistischer und antifaschistischer Litera-tur an die Öffentlichkeit trat. 1930 erschien Alex Weddings vielbeachtetes und später verbotenes erstes Kinderbuch „Ede und Unku“. 1935 besuchte sie die Sowjetunion, 1938 ging sie nach Berlin, ein Jahr später floh sie mit ihren Mann über Paris nach New York. 1949 kehrte sie mit ihm nach Prag zurück und begleitete ihn (er war inzwischen Gesandter der CSR) nach Washington, Stockholm und Peking. 1950 bis 1952 lebten beide in China, wo sie sich als Übersetzerin und Korrespondentin betä-tigte. 1953 verlegten das Paar seinen Wohnsitz in die DDR. Alex Wedding verfasste Kinder- und Jugendbücher, Erzählungen, Reportagen und zahlreiche Beiträge. 1966, elf Jahre nach dem Tod ihres Mannes, starb sie in Saalfeld. Mit ihren in zahlreichen Sprachen übersetzten und in mehreren Auflagen erschienen Büchern wie „Das Eismeer ruft. Die Abenteuer einer großen und einer kleinen Mannschaft“ (1936), „Die Fahne des Pfeiferhänslein“ (1948), „Söldner ohne Sold“ (1948), „Das ei-serne Büffelchen“ (1952) und „Die Drachenbraut. Chinesische Volksmärchen“ (1961) gilt sie als eine der wichtigsten Wegbereiterin der sozialistischen Kinder- und Jugendliteratur. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, nach ihr wurde sowohl ein Preis als auch eine Medaille benannt.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Das Buch beschäftigt sich mit Frauen, die in einer Phase ihres Lebens als Bibliothekarinnen beschäftigt waren und aus unterschiedlichen Gründen ausgegrenzt, verfolgt, ins Exil getrieben und im schlimmsten Fall ermordet wurden. Die heute der Öffentlichkeit zum Teil unbekannten Frauen und deren Wirkungsvielfalt sollen so wieder ins Bewusstsein zurückgeholt werden. Schwerpunktmäßig wird das Leben und Wirken der wissenschaftlichen Bibliothekarinnen, der Frauen, die in Arbeiterbibliotheken und den jeweiligen Nachfolgeinstitutionen tätig waren und jener die im staatlichen Bereich arbeiteten, diskutiert. Zentral behandelt werden dabei die Schicksale der politisch/rassisch verfolgten und ins Exil getriebenen Frauen. Bei jenen Exilantinnen, die erst in einem fremden Land diesen Beruf ergriffen, wird nach deren Motiven und Schwierigkeiten gefragt. Das Selbstverständnis der in Bibliotheken tätigen Frauen, aber auch die Tatsache, dass dieser Berufszweig sehr oft als Zwischenlösung oder – von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen – zur Sicherung des Lebensunterhaltes gewählt wurde, wird in einer hier publizierten Diskussion mit Zeitzeuginnen verdeutlicht.
Aktualisiert: 2020-01-08
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