Dieser Sammelband erschließt die kleineren Schriften von Leo N. Tolstoi (1828-1910) über die Verweigerung des Mordhandwerks sowie Darstellungen zur Geschichte der Gegner des Militärdienstes in Russland: "Wenn du in Wahrheit Gottes Willen erfüllen willst, kannst du nur eines tun, den schmachvollen und gottlosen Beruf eines Soldaten abwerfen und bereit sein, alle Leiden, welche dir dafür auferlegt werden, geduldig zu ertragen." (1901)
In seinem Geleitwort zur Biographie des nach Gefängnisqualen umgekommenen Waffenverweigerers Jewdokim Nikitschitch Droschin (1866-1894) schreibt Tolstoi:
"Wir sehen, dass Obrigkeiten, die sich für christlich halten, bei jeder Gelegenheit gegen Menschen, die sich weigern zu morden, in der offenkundigsten und feierlichsten Weise gezwungen sind, jenes Christentum und jenes sittliche Gebot zu verleugnen, auf welches sich ihre Gewalt allein stützt. ... Früher hatte ... nur selten jemand das Evangelium gelesen und die Leute kannten nicht dessen Geist, sondern glaubten alles, was ihnen die Priester sagten; aber auch schon früher ... hielten manchmal strenggläubige Menschen, die man Sektierer nannte, den Militärdienst für eine Sünde und weigerten sich, ihn zu leisten. Jetzt ... gibt es keinen Menschen, der nicht verpflichtet wäre, bewusst mit seinem Geld, und im größten Teile Europas unmittelbar an den Vorbereitungen zum Mord oder am Mord selber teilzunehmen; jetzt kennen fast alle Menschen das Evangelium und den Geist der Lehre Christi, alle wissen, dass viele Priester bestochene Betrüger sind ... jetzt ist es bereits so weit gekommen, dass nicht Sektierer allein, sondern Leute, die keine besonderen Dogmen bekennen ..., sich weigern zu dienen und ... offen erklären, dass die Menschentötung mit keinem Bekenntnis des Christentums zu vereinigen ist."
Tolstoi-Friedensbibliothek
Reihe B, Band 3 (Signatur TFb_B003)
Herausgegeben von Peter Bürger
Aktualisiert: 2023-04-06
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Aktualisiert: 2023-04-04
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"Jede Theologie muss Friedenstheologie sein. Jede Theologie, die keine Friedenstheologie ist, ist keine Theologie, denn sie sieht Gott nicht." (Anja Vollendorf)
Das hier vorgelegte Lesebuch, eine Selbstvorstellung des noch jungen "Ökumenischen Instituts für Friedenstheologie", geht der Frage nach, was diese Aussage inhaltlich bedeuten könnte. 22 Autorinnen & Autoren vermitteln ihre friedenstheologischen Ansätze und Analysen. Wie unterschiedlich die Wege des Nachdenkens über Krieg und Frieden sich theologisch auch gestalten mögen, sie führen immer zur Ablehnung von tötender (militärischer) Gewalt als einem - vermeintlich legitimen - Mittel der Politik.
"Kirche ist Kirche der Versöhnung und des von der Versöhnung her verstandenen Friedens, oder sie ist nicht." (Martin Leiner) Auch außerhalb des theologischen Diskurses, überall dort, wo die Befreiung zum Frieden in Gemeinden oder Friedensbewegungen gelebt wird und sich zu bewähren hat, muss Friedenstheologie daher verständlich und provokativ sein. Dazu dienen einige spirituelle und erzählende Texte, die den Gang der 22 theologischen Aufsätze immer wieder poetisch unterbrechen.
Aktualisiert: 2022-04-26
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Im Zuge der Remilitarisierung wurde ab 1950 in Westdeutschland ein neues Militärkirchenwesen aufgebaut. Federführend beteiligt waren geistliche Assistenten des Hitlerkrieges aus beiden Konfessionen. Die Militärpfarrer sind bis heute Beamte und dem Bundesministerium für das Militärressort zugeordnet, das sie aus Steuergeldern auch besoldet. Der staatskirchliche Charakter dieses Komplexes liegt offen zutage.
Die Kirchen in der DDR blieben hingegen staatsfern und nahmen später einen entschiedenen Friedens-Standort ein, der sie allein an Jesus von Nazareth band. Ihre Seelsorge für Wehrpflichtige, Bausoldaten und Verweigerer vollzog sich unabhängig, als rein kirchliche Aufgabe. Nach der staatlichen Vereinigung wurden die Erfahrungsschätze der "DDR-Christenheit" ignoriert. Kritik an der staatskirchlichen Verflechtung, wie sie Pfarrer Axel Noack (Kirchenprovinz Sachsen) 1990 vorgetragen hat, ist aber heute dringlicher denn je: "Mit dem Militärseelsorgevertrag geht die Kirche eine Grundbindung an die Armee ein, die der Freiheit ihrer Verkündigung gefährlich werden kann ... (Es) hat die Kirche sich ohne Not in eine 'Bindung' begeben, die die Klarheit ihres Zeugnisses verdunkeln muss ... Im demokratischen Rechtsstaat ... besteht nicht die Nötigung zu einem Militärseelsorgevertrag."
Dieser Sammelband vermittelt Orientierung, Impulse und Vorbilder der Befreiung für die Debatte über das Militärkirchenwesen - mit Texten von: Ralf Becker, Wolfram Beyer, Peter Bürger, Gerhard Czermak, John Dear, Matthias-W. Engelke, Erasmus von Rotterdam, Hanna E. Fetköter, Albert Fuchs, Joachim Garstecki, Matthias Gürtler, Ullrich Hahn, Georg D. Heidingsfelder, Hartwig Hohnsbein, Uwe Koch, Victoria Kropp, Gerhard Loettel, Walter Mixa, Franz Nadler, Thomas Nauerth, Martin Niemöller, Leo Petersmann, Rainer Schmid, Tertullian, Reinhard J. Voß, Bernhard Willner, Bernd Winkelmann und Hans Dieter Zepf.
Herausgegeben in Kooperation mit dem Ökumenischen Institut für Friedenstheologie
Aktualisiert: 2022-04-24
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Aktuelle detaillierte Landkarte des landschaftlich abwechslungsreichen Teiles Niederschlesiens, der sich zwischen Liegnitz/Legnica, Breslau/Wrocław, Waldenburg/Wałbrzych, Reichenbach/Dzierżoniów und Strehlen/Strzelin erstreckt.
Der sowohl für Rad- und Autofahrer, als auch für andere touristisch Interessierte gut lesbare Maßstab 1:100.000 erlaubt es, alle Orte und Wohnplätze (in Polnisch und Deutsch) und auch alle Fern- und Landstraßen sowie die wichtigsten Stadtstraßen darzustellen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit Symbolen darzustellen.
Neben dem Waldenburger Bergland als Teil des Sudeten-Höhenzuges wird das flachere Gebirgsvorland bis hin zur Schlesien durchziehenden Oder dargestellt. Der aus dem umgebenden Ebenen herausragende heilige Berg der Schlesier, der Zobten/Śleża markiert ungefähr die Mitte des Kartenausschnittes.
Breslau als größte Stadt Schlesiens nimmt einen gewichtigen Raum in der Karte ein. Alle Breslauer Stadt- und Ortsteile mit ihren früheren und heutigen Namen sind verzeichnet.
Die Städte Schweidnitz/Świdnica und Jauer/Jawor mit ihren zum Weltkulturerbe zählenden Friedenskirchen, der Ort Kreisau/Krzyżowa mit seiner Jugendbegegnungsstätte am Ort des "Kreisauer Kreises", Schloss Fürstenstein/Zamek Książ - der größte und bekannteste Schlossbau Schlesiens, Bad Salzbrunn/Szczawno-Zdrój mit seinen herrlichen Parkanlagen und der wunderbaren Wandelhalle oder die Kynsburg/Zamek Grodno nahe der Weistritztalsperre am Rand des Eulengebirges sind Orte die manchem bekannt sein sollten und die darüber hinaus viele kennenlernen sollten.
Aber auch abseits der touristisch bekannteren Gebirgslagen gibt es in Schlesien vielerlei zu entdecken, wie z.B. die Städtchen Neumarkt/Środa Śląska oder Kanth/Kąty. Die Kreisstadt Ohlau/Oława am Flüsschen Ohle, Striegau/Strzegom mit seinen Granitsteinbrüchen und dem nahegelegenen KZ Groß Rosen und dazu zahlreiche Schlösser und Herrenhäuser - darunter auch einige mit Schlosshotels - verlocken dazu, diese Gegend in großen und kleinen Schleifen aktiv mit einem Fahrzeug bzw. per pedes oder passiv mit dem Finger auf der Landkarte am Küchentisch zu erkunden.
Auf Nebenkarten werden die knapp außerhalb des Haupt-Kartenausschnittes befindlichen Städte Trebnitz/Trzebnica (Wallfahrtsort), Oels/Oleśnica (mit Schloss) und Dyhernfurt/Brzeg Dolny (mit Schlosspark) dargestellt.
Die Karte zeigt detailliert all diese touristischen Ziele, dazu intakte, stillgelegte sowie abgebaute Eisenbahnstrecken und zur besseren Orientierung geschichtlich interessierter Nutzer neben den aktuellen auch die Kreisgrenzen von 1937.
Alle 1300 Ortsnamen sind in Polnisch und Deutsch wiedergegeben. 166 historische Ortsnamen innerhalb des Kartenausschnittes klangen den politisch Verantwortlichen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr deutsch genug, weshalb sie umbenannt wurden. So wurde z.B. aus "Tschechnitz" (heute Siechnice) damals "Kraftborn". In der Karte sind sowohl die historischen, als auch die bis 1945 gültigen Namen verzeichnet.
Selbst kleinste Orte und Wohnplätze sowie Forsthäuser mit eigenem Namen sind dargestellt und sogar die (innerhalb des Kartenausschnittes insgesamt 48) verschwundenen Orte bzw. Wohnplätze sind verzeichnet.
Auf der Rückseite enthält die Karte ausführliche Ortsverzeichnisse in Deutsch-Polnisch und Polnisch-Deutsch.
Aktualisiert: 2021-09-08
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Aktualisiert: 2020-12-08
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Der vorliegende Band dokumentiert die Reden, die während der akademischen Feier anlässlich der Verleihung der Würde eines Dr. theol. honoris causa an Prof. Dr. Helmut Greve am 19. November 2007 in der Universität Hamburg gehalten wurden.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Aktualisiert: 2016-11-23
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