Leseszenen

Leseszenen von Hron,  Irina, Kita-Huber,  Jadwiga, Schulte,  Sanna
Mit dem Begriff der Leseszene knüpft vorliegender Band an den bereits etablierten Begriff der Schreibszene an und nähert sich einer theoretischen Bestimmung der Leseszene von den Lektüren her. Poetische und poetologische, (literatur-)geschichtliche sowie materiale und auch mediale Dimensionen werden anhand einer Vielzahl beispielhafter Szenen des Lesens vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart untersucht. Im Mittelpunkt stehen das (Lese-)Begehren ebenso wie die Bedingungen und die Schauplätze der Lektüre, ihr Personal sowie eine Vielzahl an Praktiken, Gegenständen und Gesten des Lesens. Besonderes Augenmerk gilt der Gattungs- und Formenvielfalt von Leseszenen, der auch formal Rechnung getragen wird: Neben wissenschaftlichen Aufsätzen versammelt der Band zudem Gespräche, poetologische, essayistische sowie literarische Beiträge zur Leseszene.
Aktualisiert: 2020-08-04
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Subito

Subito von Schmitt,  Niklas
Das Thema von Rainald Goetz – Autor der Bücher Irre, Krieg, Kontrolliert, Festung, Heute Morgen und Schlucht – ist die Gegenwart: Wahrnehmung, Beschreibung und Kritik aus seinem gelebten Leben heraus. Leben heißt Handeln und Handeln heißt bei Rainald Goetz auch immer Schreiben. In keinem anderen Werkabschnitt hat sich Rainald Goetz so umfassend mit der Gegenwart beschäftigt und sich so umfangreich zu ihr geäußert, wie in dem in den 90er Jahren entstandenen Heute Morgen-Komplex. Durch die Aufnahme früherer Schreibtechniken und die Ausbildung späterer können die fünf Bücher dieses Werkkomplexes, wenn nicht als repräsentativ, so doch als exemplarisch für die Poetik Rainald Goetz’ angesehen werden. Diese Arbeit will dem Werk Rainald Goetz’ vom »Zauberort des Geistes und des Geistigen«, wie die Universität bei ihm bezeichnet wird, entgegentreten. Denn wo alle Ordnung wahnhaft ist und das wesentliche Strukturmerkmal der Welterfassung Expansion heißt, muss eine Ordnung gefunden werden, um Leben, Werk und Wirkung Rainald Goetz’ zu fassen. Die dazu notwendigen Kategorien sind Autor, Text und Leser. Anhand dieser soll der Komplex inhaltlich, formal und rezeptiv gefasst, analysiert und dargestellt werden, um Rainald Goetz’ Umgang mit der Gegenwart im Einzelnen betrachten und im Ganzen darstellen zu können. »Und jetzt, los ihr Ärsche, ab ins Subito.«
Aktualisiert: 2020-02-04
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Radikal fremd

Radikal fremd von Spedicato,  Eugenio
Fremdheit ist „eine Wunde, die nicht völlig vernarbt“ (Bernhard Waldenfels). Dieser Gedanke verdient es, als produktive Metapher weitergeführt zu werden. „Radikale Fremdheit“ (Waldenfels), die extremere Variante von Andersheit, lässt sich weder philosophisch entschärfen noch literarisch durch Interkulturalität erträglich machen und auch nicht durch geschickte Zwischenlösungen domestizieren. Man fühlt sich radikal fremd, man begibt sich selbständig in radikale Fremdheit oder man wird in sie geradezu gedrängt. Deshalb wäre es an der Zeit, radikale Fremdheit als Existenzform ernst zu nehmen, und zwar als eine solche, die nicht mit Andersheit zu verwechseln ist, da sie voraussetzt, dass das Subjekt in Permanenz außer sich selbst ist und weder dem Zwang zur Versöhnung noch Feindseligkeiten nachgeben will, da er auch Anfeindung als Maßnahme des Selbstschutzes billigt. Radikale Fremdheit ist einfach da, nicht viel anders als der Selbsterhaltungstrieb oder das Glücksstreben: Sie ist ein Mehrwert der unhintergehbaren Individualität, eine Antagonistin des postmodernen Selbst, eine Chiffre der Kontingenzepoche. Am Beispiel von Romanen Thomas Bernhards, Jean Amérys, Josef Zoderers, Friedrich Dürrenmatts, Gerhard Roths, Christian Krachts und Rainald Goetz’ setzt der Autor die Überlegungen seines Buches ‚Kompensation und Kontingenz in deutschsprachiger Literatur‘ (2016) fort.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Konjunkturen der Ironie – um 1800, um 2000

Konjunkturen der Ironie – um 1800, um 2000 von Ewen,  Jens, Petersdorff,  Dirk von
Für die Zeit um 1800 wie auch für die Phase um das Jahr 2000 lässt sich eine Konjunktur der Ironie als Redeweise und Lebenshaltung erkennen. In beiden Zeitabschnitten stellt sie eine Reaktion auf allgemein- und wissensgeschichtliche Umbrüche dar. Um 1800 tritt sie im romantischen Diskurs hervor, wo sie als Redeform verstanden wird, mit der Normen formuliert und im gleichen Atemzug relativiert werden können. Die Ironie bildet außerdem eine pluralistische Gesellschaftsstruktur ab: Unterschiedliche Subjektentwürfe und Lebenspraktiken stehen gleichberechtigt nebeneinander. Ein neuer Ironie-Schub ist seit den 1980er Jahren zu beobachten. Auch hier entsteht wieder ein philosophischer Ironie-Diskurs, wird sie verstärkt in literarischen Texten und in anderen medialen Formaten verwendet. In diesem Band werden beide Phasen erstmals gemeinsam unter dieser systematischen Perspektive betrachtet, und es wird nach vergleichbaren Problemstellungen und den je spezifischen Ausdrucksformen gefragt.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Text-Raum

Text-Raum von Stricker,  Achim
Zwischen den beiden "Theaterkrisen" der Jahrhundertwenden 1900/2000 spannt sich eine genealogische Linie, die Theatertexten eine von der Aufführung autonome Text-Theatralität einschreibt, zweidimensionale Schrift um typographisch-dynamische Tiefendimensionen erweitert und Text so zur "paginalen Bühne" verräumlicht: von Mallarmés 'écriture corporelle' und Gertrude Steins 'landscape plays' über Heiner Müllers 'Bildbeschreibung' bis hin zu Werner Schwabs Text-Installationen und Rainald Goetz. Traditionell immer schon Ort intermedialer Wechselwirkungen, entwickeln moderne und postmoderne Theatertexte im Austausch mit bildkünstlerischen Verfahren typographische Relief-Figuren: 'Szenographie' (dynamisierte Text-Räume), 'Kalligraphie' (Konkrete Text-Bildlichkeit) und 'Topographie' (Layout-Landschaften). Den neuen Text-Räumen entspricht ein veränderter Zugriff der zeitgenössischen Bühnenpraxis: von der dramatischen Inszenierung zur Installation von Text-Theatralität.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Splitter

Splitter von Rochow,  Christian E., Schalk,  Axel
Momentaufnahmen, Gedankensplitter – Der Band versammelt Essays, Interviews und Rezensionen, Beobachtungen zur modernen Dramatik und zum Theater. Rolf Hochhuth, Edward Bond, Peter Zadek und Stefan Schütz entfalten im Gespräch konzeptionelle Überlegungen zur Theaterarbeit. Die gesammelten Rezensionen der Autoren aus den Jahren 1990-2003 wollen kein systematisches Gesamtbild der Theaterlandschaft entwerfen, sondern einen Zusammenhang des Disparaten aufzeigen. Auf abgebrochene programmatische Ansätze soll hingewiesen, spannende Entwürfe sollen erneut zur Diskussion gestellt werden. Essays u.a. zur Dramatik der 1990er Jahre, zu Bertolt Brecht, Arthur Miller, Rainald Goetz und Lothar Trolle werden grundsätzlich: Wie können sich Dramatiker und Theatermacher als Gefangene im Apparat positionieren?
Aktualisiert: 2023-04-11
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Jahrbuch Literatur und Medizin

Jahrbuch Literatur und Medizin von Jagow,  Bettina von, Steger,  Florian
Der vierte Band des 'Jahrbuch Literatur und Medizin' vereint in gewohnter Weise (I.) Originalarbeiten, (II.) Essays, (III.) Quellen und (IV.) Rezensionen. Die diesjährigen Originalbeiträge in deutscher und englischer Sprache fokussieren auf die beiden Autoren Thomas Mann und August Strindberg und thematisch auf den "Irrsinn" in der bildenden Kunst und narrative Strukturen von Krankheit. In den Essays stehen unter anderem der Jubilar Frédéric Chopin, Franz Kafka und Gottfried Benn im Zentrum. In der Abteilung Quellen wird ein unbekannt gebliebener Text von Dieter Janz zu den Leitbildern der Epilepsie bei Hippokrates und Paracelsus wieder entdeckt. Es schließen sich zahlreiche Rezensionen aktueller Publikationen an.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Chronisten der Zwischenwelten

Chronisten der Zwischenwelten von Wiegandt,  Markus
Gibt es einen Ausweg aus der ‚ironic hell‘? Betrachtet man die zeitgenössische Kunstproduktion, möchte man diese Frage bejahen. Es zeichnet sich ein Trend zum Dokumentarischen ab, der der postmodernen Infragestellung von Entitäten und Identitäten eine neue Bezüglichkeit und Lebenswirklichkeit in der Kunst entgegenhält. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Literatur. Ziel der Monographie ist daher die Etablierung und produktive Nutzung des medienwissenschaftlichen Begriffs ‚Dokufiktion‘, der – literaturwissenschaftlich verwendet – die Übergangserscheinungen zwischen Dokumentarliteratur und fiktionaler Literatur erfassen soll. Der systematisch entwickelte Begriff wird im Verlauf des Buches anhand einer Auswahl von Texten erprobt, welche die verschiedenen Möglichkeiten der ‚Dokufiktion‘ verdeutlichen. Drängende Fragen wie die nach der gesellschaftlichen Relevanz und die nach den Zugangsschranken für diese Art von Literatur sollen mit diesem Buch beantwortet werden.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Schriftsteller-Inszenierungen

Schriftsteller-Inszenierungen von Alefeld,  Yvonne P, Amann,  Wilhelm, Delabar,  Walter, Ditschke,  Stephan, Ernst,  Christoph, Florack,  Ruth, Grimm,  Gunter E., Gropp,  Petra, Heimböckel,  Dieter, Herchert,  Gaby, Knopf,  Jan, Schärf,  Christian, Schmiedt,  Helmut, Selbmann,  Rolf, Wehdeking,  Volker, Werlein,  Uwe
Schriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile in der Selbstdarstellung des Systems Literatur. Sie gehören zu den Basiselementen, aus denen sich unterschiedliche in diesem System realisierte Strukturen zusammensetzen. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und nicht zuletzt medienstrategischen Faktoren gesteuert und strahlt als Gesamtphänomen wieder auf diese zurück. Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit diversen methodischen Ansätzen beschäftigen. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der Literatur der Moderne und Nachmoderne. Betrachtet werden Autoren wie Karl May, Raoul Hausmann, Thomas Mann, Alexander Kluge, Peter Handke oder Rainald Goetz, um nur einige zu nennen. Erscheinungen wie die Wirkung der Fotografie auf die Selbstdarstellung von Literaten, die Dichterlesung und die Medienvielfalt nach 1960 werden im Hinblick auf die Rolle und das Bild des Schriftstellers grundlegend analysiert. Von der Denkmal-Gestaltung über die Performanz des Autors im öffentlichen Raum bis hin zu Fragen des Auftretens und Agierens von Schriftstellern und Intellektuellen im multimedialen Rahmen der Jetztzeit ist damit der inhaltliche Bogen der hier dokumentierten Aufsätze gespannt. Es geht um die Wechselwirkungen von Fremd- und Selbstbildern bei Autoren unterschiedlichster Art in verschiedenen Phasen der modernen Literatur, auch unter Einbezug der Vorgeschichte dieser Phänomene im Mittelalter und im 19. Jahrhundert.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Alternde Avantgarden

Alternde Avantgarden von Pontzen,  Alexandra, Preußer,  Heinz-Peter
Die Protagonisten der gesellschaftlichen Reformbewegungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überschreiten zurzeit traditionelle Altersgrenzen. Einst "Problem für Künstler" (Benn), ist das 'Altern der Avantgarden' heute, auch aus demografischen Gründen, ein Problem der Mehrheitsgesellschaft: Wie konzipieren die Nachkriegs-Avantgarden, die auf ästhetische und soziale Progression abzielten, Altern? Welchen Platz kann Altern in Wertesystemen einnehmen, denen Jugendlichkeit als Voraussetzung der Erneuerung gilt? Der Band untersucht Denk- und Stilfiguren, Erzählmodelle und Bildentwürfe, die den immanenten Widerspruch 'alternder Avantgarden' aufgreifen: Altern als Kanonisierung im Mainstream (68er), als Selbsthistorisierung (Frauenbewegung), als Subversion und Resignation (DDR-Avantgarden nach 1989), als Frage der Halbwertszeit 'neuer' Medien (Internet, Buchmarkt), als Generationenkampf (Literaturkritik) und als Grenzgang zwi-schen gesellschaftspolitischer Liberalität und ästhetischer Belastbarkeit (Pop-Generation).
Aktualisiert: 2019-01-08
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