Unsere Vorlesung versucht, einem verführerisch vielfältigen und unendlich verwirrenden Thema näher und auf die Schliche zu kommen: der Liebe. Und zugleich einer Tätigkeit und kulturellen Praxis, die Literatur erst zum Leben erweckt: dem Lesen. Was haben Leben und Liebe mit dem Lesen, mit dem Akt der Lektüre zu tun? Es geht beim Lesen immer um die Sehnsucht nach einer Ganzheit von Leben und Liebe, um die Herstellung jener Totalität, die uns Menschen im realen Leben grundlegend entzogen ist. Allein die Literatur erlaubt es uns, über die Totalität eines Lebens mit seinen Anfängen und seinen Enden zu verfügen. Und genau dies gilt auch und gerade für die Liebe und deren Geschichten und Vorgeschichten. Von der Liebe und dem Abendland (Denis de Rougemont) bis zu den Fragmenten einer Sprache der Liebe (Roland Barthes), den Schreibformen des Marquis de Sade, von Giacomo Casanova oder Italo Calvino über die Liebes- und Lesekristallisationen Prousts bis hin zur Liebe in den Zeiten der Cholera (Gabriel García Márquez), von der Liebe zwischen zwei Dichtern und der Transzendenz ihres Begehrens (Juana Borrero) zu den Liebesgeschichten zwischen den Sprachen und Kulturen (Assia Djebar), hin zu den Theorien der Liebesgeschichten nach der Liebe (Michel Houellebecq), von Tristan und Isolde über Don Juan sowie Romeo und Julia bis zu Sab, Emma Bovary und den Versatzstücken aktueller Massenkommunikation zwischen Lese- und Liebesrevolution soll das Verhältnis von Liebe, Leben und Lesen, von Literatur und Leidenschaft leidenschaftslos analysiert werden.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Aktualisiert: 2023-05-29
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Aktualisiert: 2023-05-29
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Aktualisiert: 2023-03-28
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Aktualisiert: 2023-03-27
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Unsere Vorlesung versucht, einem verführerisch vielfältigen und unendlich verwirrenden Thema näher und auf die Schliche zu kommen: der Liebe. Und zugleich einer Tätigkeit und kulturellen Praxis, die Literatur erst zum Leben erweckt: dem Lesen. Was haben Leben und Liebe mit dem Lesen, mit dem Akt der Lektüre zu tun? Es geht beim Lesen immer um die Sehnsucht nach einer Ganzheit von Leben und Liebe, um die Herstellung jener Totalität, die uns Menschen im realen Leben grundlegend entzogen ist. Allein die Literatur erlaubt es uns, über die Totalität eines Lebens mit seinen Anfängen und seinen Enden zu verfügen. Und genau dies gilt auch und gerade für die Liebe und deren Geschichten und Vorgeschichten. Von der Liebe und dem Abendland (Denis de Rougemont) bis zu den Fragmenten einer Sprache der Liebe (Roland Barthes), den Schreibformen des Marquis de Sade, von Giacomo Casanova oder Italo Calvino über die Liebes- und Lesekristallisationen Prousts bis hin zur Liebe in den Zeiten der Cholera (Gabriel García Márquez), von der Liebe zwischen zwei Dichtern und der Transzendenz ihres Begehrens (Juana Borrero) zu den Liebesgeschichten zwischen den Sprachen und Kulturen (Assia Djebar), hin zu den Theorien der Liebesgeschichten nach der Liebe (Michel Houellebecq), von Tristan und Isolde über Don Juan sowie Romeo und Julia bis zu Sab, Emma Bovary und den Versatzstücken aktueller Massenkommunikation zwischen Lese- und Liebesrevolution soll das Verhältnis von Liebe, Leben und Lesen, von Literatur und Leidenschaft leidenschaftslos analysiert werden.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Dramen Sarah Kanes konfrontieren uns in Szenarien extremer körperlicher Brutalität und bodenloser psychischer Abgründe, in ihrem radikalen Aufbrechen der Form und ihrer Verweigerung kausaler Logik unmittelbar mit den "Mächten des Grauens".
Julia Kristevas Konzept der Abjektion, das sie in ihrem Werk entwickelt, bietet eine vielversprechende Perspektive zur Untersuchung dramatischer Literatur, die sich jenen bedrohlichen, sprachlich nicht fassbaren Teilen des Seins stellt, die wir in rigiden Trennungsbewegungen auszugrenzen versuchen, die jedoch immer Teil unserer Existenz bleiben und zugleich Faszination und Abscheu auslösen. Analog zu den Prozessen der Sinngebung zwischen "symbolischer Ordnung" der Sprache und deren "semiotischer" Basis von Klang, Materialität und Rhythmus spielen sich solche Vorgänge bedingter Exklusion auf verschiedensten Ebenen in einer ständigen Dynamik von Ausschließung, Konfrontation und Integration zwischen entgegengesetzten Kräften und Ordnungen ab.
Die vorliegende Studie analysiert solche Dynamiken in Kanes Theaterstücken unter vier verschiedenen Aspekten: Sie untersucht und als Dramen der Entwicklung des Individuums, und als Dramen brüchiger Gesetze und rigoroser Ausschließungsriten, und als Dramen des Mangels und des Begehrens und schließlich als Drama des "sprechenden Wesens".
Aktualisiert: 2023-03-28
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In drei Gesprächen führt Jacques Derrida in sein philosophisches Denken ein. Die anlässlich des 21-jährigen Bestehens des Passagen Verlages im neuen Gewand herausgegebenen Texte geben Einblick in einen Arbeitsprozess und dokumentieren die Hintergründe, die Entstehung und die Entwicklung von zentralen philosophischen Gedanken Derridas.
Aktualisiert: 2022-01-14
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In "Kein Ort. Nirgends" dekonstruiert Christa Wolf den überlieferten Begriff von Autorschaft, der unter Ausschluss des Weiblichen gebildet wurde. Auf dem Hintergrund der Theorien von Lacan, Kristeva und Cixous zeigt diese Untersuchung auf, wie Christa Wolf die Heterogenität des auktorialen Subjekts beleuchtet: durch die imaginäre Dimension ihrer Kleistfigur – in Träumen, Halluzinationen, Reflexionen, durch erzähltechnische Mittel wie polyvalente Pronomen und gleitende Perspektive, sowie durch die auto/alterobiographische Fiktion, die es ermöglicht, im Namen der Anderen und als die Andere zu sprechen. Christa Wolf durchbricht die Grenzen zwischen dem Selbst und dem Anderen, tradiert die weibliche Konvention des Dialogischen, schreibt, im Rahmen ihres Programms der "subjektiven Authentizität" sich selbst in den vielstimmigen Text ein und konstruiert so einen neuen Begriff von Autorschaft, der sich auf Intersubjektivität und Intertextualität gründet.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Die Literaturtheoretikerin Julia Kristeva ist eine der faszinierendsten wie auch umstrittensten Persönlichkeiten des französischen Poststrukturalismus. Ausgehend von der Basis ihres Denkens – Saussure, die Formalisten u.a. – analysiert die Arbeit Kristevas wissenschaftliche Entwicklung. An ihrem Begriff der Intertextualität lässt sich vielleicht am besten die Hinentwicklung von einem statisch gewordenen Strukturalismus zu einer dynamischen Literaturtheorie ablesen. Daran anschließend scheint der Weg zur Psychoanalyse, also die Entwicklung der Literaturtheoretikerin zur Therapeutin der schriftlich fixierten Kultur, nur konsequent, wobei Angerer auch nicht auf die Besprechung von Kristevas schriftstellerischem Werk verzichtet, das teils in eklatantem Widerspruch zu den von ihr selbst geforderten Leistungen steht.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Während die Geschichte der Kindheitsmotivik philologisch bereits gut erschlossen ist, steckt die Erforschung der Repräsentation von Kindheit in Prosatexten unter narratologischen und psychoanalytisch fundierten Prämissen noch buchstäblich in den Kinderschuhen. Zudem erstrecken sich bisherige Analysen auf Darstellungen von Kindern, die bereits der Sprache mächtig sind. Die vorliegende Dissertation faßt den Gegenstandsbereich etwas weiter und legt der Untersuchung auch solche, eher seltenen Texte zugrunde, in denen Geburtserlebnisse, die erste Ich-Erkenntnis sowie Subjektivationsprozesse als erinnerbare Erfahrung inszeniert werden. Allen Repräsentationen von Kindheit bleibt die Erfahrungswirklichkeit des Kindes unwiederbringlich entzogen. Doch während kindlicher Sprachgebrauch immerhin die Möglichkeit der Imitation bietet, hinterläßt die früheste Kindheit keine sprachliche Spur. Aus dieser Differenz erklärt sich auch die Aufteilung der Arbeit, die sowohl um das Paradox kreist, das Unsagbare zu erzählen, als auch erstmals eine ausführliche narratologische Bestimmung kindlicher Erzähler und Figuren vornimmt.
Aktualisiert: 2023-04-15
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