Prof. Dr. sc. phil. Wolfgang Küttler, Jahrgang 1936, gehört zu den renommiertesten Historikern der marxistischen Schule in Deutschland. Er studierte von 1954 bis 1958 in Jena Geschichte und Latein und promovierte 1966 in Leipzig mit einer Arbeit zur Sozialgeschichte Rigas im 16. Jahrhundert. Danach ging er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. Hier wirkte er seit 1974 als Leiter des Wissenschaftsbereichs Methodologie und Geschichte der Geschichtswissenschaften. 1976 habilitierte er sich mit einer Schrift über Lenins formationstheoretische Arbeiten aus der Zeit vor 1905. 1978 wurde er zum Professor ernannt, 1990 zum Institutsdirektor. Zugleich wurde er Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. Nach der Abwicklung der Akademie arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie der Förderungsgesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben. Seit 1993 gehört er der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin an und zählt zu deren aktivsten Mitgliedern. Seine Arbeitsgebiete und Forschungsvorhaben sind Methodologie und Theorie der Geschichte sowie die Transformationsforschung. Von seiner Produktivität zeugt eine große Anzahl bedeutender Publikationen im In- und Ausland. Im April d. J. vollendete Wolfgang Küttler sein 80. Lebensjahr. Aus diesem Anlass fand im Arbeitskreis „Gesellschaftsanalyse und Klassen“ der Sozietät ein wissenschaftliches Kolloquium statt. Die Beiträge des Kolloquiums werden in diesem Band veröffentlicht und damit einem größeren Publikum zugänglich gemacht.
Aktualisiert: 2019-12-17
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Neben dem Klassiker DER MANN MIT DER KAMERA ist Dziga Vertovs "filmische Hymne" an den Gründer der Sowjetunion, DREI LIEDER ÜBER LENIN, der weltweit berühmteste seiner Filme. Diese Doppel-Edition präsentiert erstmals auf DVD die frühesten erhaltenen Versionen von DREI LIEDER ÜBER LENIN, die 1938 von Vertov selbst bearbeiteten Stumm- und Tonfassungen. Enthalten sind außerdem die beiden Lenin gewidmeten Ausgaben von Vertovs Wochenschau KINOPRAVDA sowie ein abendfüllender Dokumentarfilm über Vertov vom Mitbegründer des Österreichischen Filmmuseums Peter Konlechner.
Die Filme
Tri pesni o Lenine (Drei Lieder über Lenin) - Sowjetunion 1934/35 - Drehbuch und Regie: Dziga Vertov - Assistentin: Elizaveta Svilova - Kamera: Dimitrij Surenski, Mark Magidson, Boris Monastyrskij - Musik: Jurij Shaporin - Produktion: Meshrabpom-Film, Moskau - Premiere: 1.11.1934
Kinopravda No. 21 – Leninskaja kinopravda - Sowjetunion 1925 - Regie: Dziga Vertov - Kamera: Grigarij Giber, Aleksandr Levickij, Aleksandr Lemberg, Petr Novickij, Michail Kaufman, Eduard Tissé - Produktion: Kultkino, Moskau - Premiere: 22.1.1925
Kinopravda No. 22 – V serdce krestjanina Lenin ziv - Sowjetunion 1925 - Regie: Dziga Vertov - Kamera: Michail Kaufman, Aleksandr Lemberg, Ivan Beljakov - Schnitt: Elizaveta Svilova - Produktion: Kultkino, Moskau - Premiere: 26.3.1925
Dziga Vertov - BRD 1974 - Drehbuch und Regie: Peter Kohnlechner - Kamera: Walter Kindler, Michael Epp - Produktion: Norddeutscher Rundfunk - Erstveröffentlichung
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit Gosfilmofond, Moskau, und RGAKFD, Krasnogorsk.
DVD-Authoring: Tobias Dressel
DVD-Supervision: Oliver Hanley, Adelheid Heftberger
DVD 1
- TRI PESNI O LENINE Tonfassung 1934, 64 Min.
- TRI PESNI O LENINE Stumme Fassung 1935, 52 Min.
- 20-seitiges zweisprachiges Booklet
DVD 2
- DZIGA VERTOV 1974, 54 Min.
- KINOPRAVDA NO. 21 1925, 43 Min.
- KINOPRAVDA NO. 22 1925, 19 Min.
- Aufnahmen von Elizaveta Svilova bei ihrem ersten Besuch in Wien im Mai 1970
Regionalcode: 0, alle Regionen
Aktualisiert: 2021-01-29
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Wolfgang Harich (1923–1995) zählt zu den wichtigen und streitbaren Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Befreundet mit Georg Lukács, Bertolt Brecht und Ernst Bloch wirkte er als Philosoph, Historiker, Literaturwissenschaftler und durch sein praktisches politisches Engagement. Letzteres brachte ihm ab 1956 eine achtjährige Haftstrafe in der DDR ein. Die nachgelassenen Schriften Harichs erscheinen nun erstmals in einer achtbändigen Edition, die das unbequeme Werk des undogmatischen Querdenkers in seiner ganzen Breite widerspiegelt: von seinen Beiträgen zur Hegel-Debatte in der DDR über seine Abrechnung mit der 68er-Bewegung im Westen bis zu seinen Überlegungen zu einer marxistischen Ökologie. Zum vorliegenden Band: Bereits in den 50er Jahren befasste sich Harich mehrfach mit Kant. Er referierte auf der so genannten Freiheitskonferenz im Frühjahr 1956 zu diesem Thema, der Tagungsbericht wurde jedoch von der SED nach der Auslieferung wieder eingezogen und fast vollständig vernichtet. Außerdem äußerte sich Harich auch innerhalb seiner Vorlesungen an der Berliner Humboldt-Universität ausführlich zu Kant als Begründer der deutschen idealistischen Philosophie. In den 60er Jahren griff er dann nach der Entlassung aus der Haft seine alten Forschungen wieder auf und setzte sie fort. Band 3 der Edition enthält nicht nur die frühen Arbeiten Harichs zu Kant. Zum Abdruck kommen auch Auszüge aus seinen Vorlesungen sowie das unvollendete Manuskript „Widerspruch und Widerstreit“, in dem Harich sich äußerst kritisch mit der marxistischen Philosophie, namentlich mit Engels, Lenin und Plechanow auseinandersetzte. Präsentiert wird des Weiteren ein Auszug aus den Notizen und Exzerpten, die Harich während seiner Bautzener Haftzeit anfertigte. Diese betten das „Thema Kant“ in die größeren Zusammenhänge ein – die Hegel-Debatte der frühen DDR-Philosophie, die Erbe-Pflege der DDR, die Diskussion um ein marxistisches Logik-Konzept sowie den Streit um die Bewertung der modernen Naturwissenschaften von Einstein bis Pawlow.
Aktualisiert: 2023-04-04
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