Kinder hatten in nationalsozialistischen Zwangslagern kaum eine Überlebenschance. Auch im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie nicht unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden, starb die größte Zahl von ihnen unter verheerenden Bedingungen sowie durch gezielte Tötungsaktionen. Menschen, die das Lager dennoch als Kind überlebten, berichteten später, wie sie die Gräuel erlebten. Fünf dieser (Über-)Lebenserinnerungen stehen im Zentrum dieses Buches. Geleitet durch den erziehungswissenschaftlichen Zugang, ergänzt die Untersuchung historische Perspektiven auf die nationalsozialistischen Verbrechen um die Opfergruppe der Kinder.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Kinder hatten in nationalsozialistischen Zwangslagern kaum eine Überlebenschance. Auch im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie nicht unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden, starb die größte Zahl von ihnen unter verheerenden Bedingungen sowie durch gezielte Tötungsaktionen. Menschen, die das Lager dennoch als Kind überlebten, berichteten später, wie sie die Gräuel erlebten. Fünf dieser (Über-)Lebenserinnerungen stehen im Zentrum dieses Buches. Geleitet durch den erziehungswissenschaftlichen Zugang, ergänzt die Untersuchung historische Perspektiven auf die nationalsozialistischen Verbrechen um die Opfergruppe der Kinder.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Kinder hatten in nationalsozialistischen Zwangslagern kaum eine Überlebenschance. Auch im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie nicht unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden, starb die größte Zahl von ihnen unter verheerenden Bedingungen sowie durch gezielte Tötungsaktionen. Menschen, die das Lager dennoch als Kind überlebten, berichteten später, wie sie die Gräuel erlebten. Fünf dieser (Über-)Lebenserinnerungen stehen im Zentrum dieses Buches. Geleitet durch den erziehungswissenschaftlichen Zugang, ergänzt die Untersuchung historische Perspektiven auf die nationalsozialistischen Verbrechen um die Opfergruppe der Kinder.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Kinder hatten in nationalsozialistischen Zwangslagern kaum eine Überlebenschance. Auch im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, wo sie nicht unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden, starb die größte Zahl von ihnen unter verheerenden Bedingungen sowie durch gezielte Tötungsaktionen. Menschen, die das Lager dennoch als Kind überlebten, berichteten später, wie sie die Gräuel erlebten. Fünf dieser (Über-)Lebenserinnerungen stehen im Zentrum dieses Buches. Geleitet durch den erziehungswissenschaftlichen Zugang, ergänzt die Untersuchung historische Perspektiven auf die nationalsozialistischen Verbrechen um die Opfergruppe der Kinder.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Das Zwangsarbeitersystem im Dritten Reich beispielhaft durchleuchtet
Aktualisiert: 2023-06-28
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Das Zwangsarbeitersystem im Dritten Reich beispielhaft durchleuchtet
Aktualisiert: 2023-06-28
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Das Zwangsarbeitersystem im Dritten Reich beispielhaft durchleuchtet
Aktualisiert: 2023-06-28
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Als nach 1933 viele Musiker vom NS-Regime aus Deutschland und Österreich vertrieben wurden, führte die Flucht manche bis ins ferne Australien. Hier mussten sie sich eine neue Existenz aufbauen. Während es einigen wenigen gelang, die Musikkultur ihrer neuen Heimat entscheidend mit zu prägen, wurden andere als »feindliche Ausländer« interniert und oft zum Wechsel des Berufs gedrängt. So verschwanden sie auf doppelte Weise und fielen nicht selten dem Vergessen anheim. Das Buch ist das Ergebnis einer jahrelangen Spurensuche in Archiven. Es lebt aber ebenso von den Erkenntnissen aus zahllosen Gesprächen mit Überlebenden und Zeitzeugen. Damit gelingt es Albrecht Dümling, ein neues, bisher kaum beachtetes Kapitel der Kulturgeschichte des Exils aufzuschlagen. Das Buch legt Zeugnis ab vom persönlichen Mut der verschwundenen Musiker und von ihrem Überlebenswillen und Pioniergeist vor dem Hintergrund der rassischen, politischen oder religiösen Verfolgung durch das Dritte Reich.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Als nach 1933 viele Musiker vom NS-Regime aus Deutschland und Österreich vertrieben wurden, führte die Flucht manche bis ins ferne Australien. Hier mussten sie sich eine neue Existenz aufbauen. Während es einigen wenigen gelang, die Musikkultur ihrer neuen Heimat entscheidend mit zu prägen, wurden andere als »feindliche Ausländer« interniert und oft zum Wechsel des Berufs gedrängt. So verschwanden sie auf doppelte Weise und fielen nicht selten dem Vergessen anheim. Das Buch ist das Ergebnis einer jahrelangen Spurensuche in Archiven. Es lebt aber ebenso von den Erkenntnissen aus zahllosen Gesprächen mit Überlebenden und Zeitzeugen. Damit gelingt es Albrecht Dümling, ein neues, bisher kaum beachtetes Kapitel der Kulturgeschichte des Exils aufzuschlagen. Das Buch legt Zeugnis ab vom persönlichen Mut der verschwundenen Musiker und von ihrem Überlebenswillen und Pioniergeist vor dem Hintergrund der rassischen, politischen oder religiösen Verfolgung durch das Dritte Reich.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Zur nationalsozialistischen Rassenideologie gehörte es, vermeintlich erbkranke Menschen an der Fortpflanzung zu hindern. Um ihre zwangsweise vorgenommene Sterilisation zu legitimieren, erließen die Machthaber am 1. Januar 1934 das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« und errichteten Erbgesundheitsgerichte. Vor diesen Gerichten übten medizinische Sachverständige großen Einfluss auf das Verfahren aus: Sie waren es häufig, die den »Erbkrankverdächtigen« anzeigten, seine Sterilisation beantragten und das Gutachten abgaben, das nach den »Erfahrungen der ärztlichen Wissenschaft« Auskunft darüber geben sollte, ob der »Erbkrankverdächtige« tatsächlich erbkrank war. Das Buch kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass die Gutachten der Bonner Sachverständigen keineswegs dem damaligen medizinischen Kenntnisstand entsprachen, sondern oberflächlich und tendenziös gehalten waren. Gleichwohl legte das Bonner Erbgesundheitsgericht die gutachtliche Diagnose der Sachverständigen in über 90 % der untersuchten 519 Fälle seinem Urteil zugrunde, ohne dass sich die Betroffenen dagegen erfolgreich zur Wehr setzen konnten.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Zur nationalsozialistischen Rassenideologie gehörte es, vermeintlich erbkranke Menschen an der Fortpflanzung zu hindern. Um ihre zwangsweise vorgenommene Sterilisation zu legitimieren, erließen die Machthaber am 1. Januar 1934 das »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« und errichteten Erbgesundheitsgerichte. Vor diesen Gerichten übten medizinische Sachverständige großen Einfluss auf das Verfahren aus: Sie waren es häufig, die den »Erbkrankverdächtigen« anzeigten, seine Sterilisation beantragten und das Gutachten abgaben, das nach den »Erfahrungen der ärztlichen Wissenschaft« Auskunft darüber geben sollte, ob der »Erbkrankverdächtige« tatsächlich erbkrank war. Das Buch kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass die Gutachten der Bonner Sachverständigen keineswegs dem damaligen medizinischen Kenntnisstand entsprachen, sondern oberflächlich und tendenziös gehalten waren. Gleichwohl legte das Bonner Erbgesundheitsgericht die gutachtliche Diagnose der Sachverständigen in über 90 % der untersuchten 519 Fälle seinem Urteil zugrunde, ohne dass sich die Betroffenen dagegen erfolgreich zur Wehr setzen konnten.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Aktualisiert: 2023-06-22
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Die 50er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs. Die ersten Nachkriegsjahre waren vorbei, die Trümmer weggeräumt, die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen untergebracht. Man wandte sich der Zukunft zu. Eine hoffnungsvolle Epoche begann, die als „Wirtschaftswunder“ in die Geschichte einging. Viele Menschen verdienten mehr und konnten sich etwas leisten: ein Auto, ein Badezimmer, einen Fernsehapparat und vielleicht noch einen Urlaub in Italien. „Wir sind wieder wer“ war das neue Lebensgefühl nach dem Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954.
Das Wirtschaftswunder hatte Auswirkungen auf viele Lebensbereiche: In der Landwirtschaft übernahm der Traktor die Feldarbeit, viele Dorfbewohner pendelten nach München zur Arbeit, am Dorfrand entstanden neue Siedlungen und am Wochenende sah man sich Kinofilme an – im Lichtspielhaus oder in der Wirtschaft.
Es war die Zeit des Rock’n’Rolls, des Nierentischs und der Isetta. Doch es war auch eine Zeit, in der man die Vergangenheit verdrängte. Das hatte Auswirkungen: Ehemalige Nationalsozialisten saßen wieder in Amt und Würden und im ehemaligen Konzentrationslager wohnten immer noch Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Die Opfer des NS-Regimes litten ungehört und nationalsozialistisches Gedankengut wirkt bewusst oder unbewusst weiter.
Die Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau hat die 50er Jahre mit seinen Licht- und Schattenseiten erforscht, in Archiven recherchiert und Zeitzeugen befragt. Zusammen mit renommierten Wissenschaftlern ist eine Aufsatzsammlung entstanden, die die 50er Jahre in all seiner Vielschichtigkeit zeigt und ein facettenreiches Themenspektrum zu „Wirtschaftswunder und Verdrängung“ bietet.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Die 50er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs. Die ersten Nachkriegsjahre waren vorbei, die Trümmer weggeräumt, die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen untergebracht. Man wandte sich der Zukunft zu. Eine hoffnungsvolle Epoche begann, die als „Wirtschaftswunder“ in die Geschichte einging. Viele Menschen verdienten mehr und konnten sich etwas leisten: ein Auto, ein Badezimmer, einen Fernsehapparat und vielleicht noch einen Urlaub in Italien. „Wir sind wieder wer“ war das neue Lebensgefühl nach dem Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954.
Das Wirtschaftswunder hatte Auswirkungen auf viele Lebensbereiche: In der Landwirtschaft übernahm der Traktor die Feldarbeit, viele Dorfbewohner pendelten nach München zur Arbeit, am Dorfrand entstanden neue Siedlungen und am Wochenende sah man sich Kinofilme an – im Lichtspielhaus oder in der Wirtschaft.
Es war die Zeit des Rock’n’Rolls, des Nierentischs und der Isetta. Doch es war auch eine Zeit, in der man die Vergangenheit verdrängte. Das hatte Auswirkungen: Ehemalige Nationalsozialisten saßen wieder in Amt und Würden und im ehemaligen Konzentrationslager wohnten immer noch Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Die Opfer des NS-Regimes litten ungehört und nationalsozialistisches Gedankengut wirkt bewusst oder unbewusst weiter.
Die Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau hat die 50er Jahre mit seinen Licht- und Schattenseiten erforscht, in Archiven recherchiert und Zeitzeugen befragt. Zusammen mit renommierten Wissenschaftlern ist eine Aufsatzsammlung entstanden, die die 50er Jahre in all seiner Vielschichtigkeit zeigt und ein facettenreiches Themenspektrum zu „Wirtschaftswunder und Verdrängung“ bietet.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Radsport im Nationalsozialismus
Die Rolle des Radsports im Dritten Reich ist bis heute nur wenig thematisiert worden, weder in der Öffentlichkeit, noch in wissenschaftlichen Publikationen. Nahezu vergessen sind nicht nur die enge Verbundenheit des Radsports mit dem NS-System, sondern auch jene Radsportler, die sich der nationalsozialistischen Ideologie widersetzt haben, ebenso die, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ausgegrenzt wurden, die das Land verlassen mussten oder die in die nationalsozialistischen Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden.
Dieses Defizit wird gerade im Vergleich zu anderen Sportarten augenscheinlich, wenn man sich die sporthistorische Forschungslage zu dieser Thematik genauer ansieht. Offensichtlich gab es bisher weder von Seiten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) noch von den Radfahr-Landesverbänden oder auch auf der Ebene der Radsportvereine ein tiefergehendes Interesse daran, die eigene Vergangenheit, und damit auch die Rolle des Radsports und seiner Organisationen im NS-Staat zu beleuchten.
Das Buch ist ein erster Versuch, diese Lücke zu schließen und weitere Forschungen anzuregen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Radsport im Nationalsozialismus
Die Rolle des Radsports im Dritten Reich ist bis heute nur wenig thematisiert worden, weder in der Öffentlichkeit, noch in wissenschaftlichen Publikationen. Nahezu vergessen sind nicht nur die enge Verbundenheit des Radsports mit dem NS-System, sondern auch jene Radsportler, die sich der nationalsozialistischen Ideologie widersetzt haben, ebenso die, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ausgegrenzt wurden, die das Land verlassen mussten oder die in die nationalsozialistischen Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden.
Dieses Defizit wird gerade im Vergleich zu anderen Sportarten augenscheinlich, wenn man sich die sporthistorische Forschungslage zu dieser Thematik genauer ansieht. Offensichtlich gab es bisher weder von Seiten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) noch von den Radfahr-Landesverbänden oder auch auf der Ebene der Radsportvereine ein tiefergehendes Interesse daran, die eigene Vergangenheit, und damit auch die Rolle des Radsports und seiner Organisationen im NS-Staat zu beleuchten.
Das Buch ist ein erster Versuch, diese Lücke zu schließen und weitere Forschungen anzuregen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Als territoriale Statthalter Hitlers waren die NS-Kreisleiter auf der mittleren Führungsebene zwischen Gauleitern und Ortsgruppenleitern mit weitreichenden Eingriffsrechten ausgestattet, sodass sie über die Möglichkeit verfügten, ein totalitäres Regime auf Bezirksebene zu entfalten. Ob und wie sie davon im Altkreis Überlingen Gebrauch machten, ist Gegenstand des vorliegenden Buches. Anhand von acht Kreisleiter-Biographien zeigt Walter Hutter, wie NS-Kreisleitung, NS-Ortsgruppen und städtische Verwaltung in den Jahren 1930 bis 1945 zusammenwirkten. Neben den Herrschaftspraktiken der Kreisleiter rücken auch ihre Sozialisierung und Radikalisierung sowie ihre Tätigkeiten nach dem Zusammenbruch des Regimes in den Fokus. Insgesamt zeichnet sich das Bild vom unnachgiebigen »kleinen Diktator« ab, das nur selten Risse bekommt, beispielsweise wenn ein Kreisleiter potentielle Opfer vor der NS-Gewalt schützte. Damit leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus in der Stadt und im Bodenseekreis.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-15
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Kurz vor Kriegsbeginn einigten sich das Deutsche Reich und die fünf saarländischen Stahlwerke auf den Bau einer Eisenhütte auf der Baar und gründeten mit der Doggererz AG ein halbstaatliches Unternehmen, das bis 1940/41 mit über 1.600 Bergbau-Beschäftigten und einem Grundkapital von 40 Mio. RM zur größten Aktiengesellschaft in Südbaden heranwuchs. Vor dem Hintergrund des von Hitler und Göring Ende 1936 geschaffenen staatlichen Vierjahresplans zur Sicherstellung kriegsnotwendiger Ressourcen hatte das gemeinsame Rüstungs- und Autarkieprojekt nichts Geringeres im Sinn, als den Aufbau eines neuen deutschen Schwerindustriereviers im militärisch gesicherten Hinterland: "Eisen schaffen für das kämpfende Heer!" - so der pathetisch-programmatische Aufruf des Vorstands der Doggererz AG vom Oktober 1939.
Wolf-Ingo Seidelmanns Untersuchung der Doggererz AG mit Sitz im badischen Blumberg verfolgt die Entstehung und Umsetzung eines bisher kaum erforschten Rüstungsprojektes, analysiert das Verhältnis der saarländischen Montanindustrie zum NS-Staat und zeigt die Folgen dieser Zusammenarbeit auf: Die Gründung der Doggererz AG löste zahlreiche Aktivitäten des NS-Staats auf den Gebieten des Wohnungsbaus, der zwangsweisen Personalbeschaffung, der Energiewirtschaft und der Sozialpolitik aus. Der Frage der Verantwortlichkeit widmet sich der Autor in biographischen Skizzen der seinerzeitigen Handlungsträger in Unternehmen, staatlicher Bergverwaltung und auf kommunaler Seite.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Menschliche Gesellschaften erzeugen permanent Abfälle. Dessen Beseitigung ist daher zu jeder Zeit ein aktuelles Problem – und als solches immer auch eng mit den jeweils vorherrschenden wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschafts-politischen Kontexten verknüpft. Die Geschichte der Berliner Stadtreinigung, der sich Sören Flachowsky hier von 1871 bis Mitte der 50er Jahre widmet, beweist dies. °°Den Schwerpunkt der von der BSR selbst angestoßenen Untersuchung bildet die Zeit des Nationalsozialismus: Inwieweit war die Berliner Stadtreinigung mit dem NS-Regime verflochten? In welchem Ausmaß war sie in das System des Zwangsarbeitereinsatzes eingebunden? Wie wirkten sich Zweckrationalität der „Heimatfront“ und die angestrebte autarke Kriegswirtschaft aus?°°Neben institutionen- und sozialgeschichtlichen Aspekten stehen auch kommunal-, wirtschafts- und umweltpolitische Fragestellungen im Fokus. Darüber hinaus gibt Flachowsky auf breiter empirischer Grundlage erstmals Auskunft über die politische Disposition der Angestellten und Arbeiter eines Berliner Kommunalunternehmens.
Aktualisiert: 2023-06-15
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