Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert.

Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert. von Rásonyi,  Peter
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft im Kanton Zürich stark gewandelt. Die Strukturen der Dreizelgenwirtschaft wurden zunehmend durchbrochen; eine individuelle und innovative Bewirtschaftung fand vermehrte Verbreitung. Peter Rásonyi untersucht die institutionellen Veränderungen, welche dieses Abweichen von der alten Ordnung erlaubten. Darauf stellt er die Frage nach den städtischen und ländlichen Promotoren des institutionellen Wandels sowie nach deren Interessenlagen und Beweggründen. Die Modernisierung der Landwirtschaft wurde vor allem durch eine Koalition bestimmter bäuerlicher Interessengruppen und einiger Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite der Stadt vorangetrieben. Letztere waren in der 1746 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft organisiert. Ihr Engagement kann nicht allein auf private Interessen zurückgeführt werden. Vielmehr ist es als Teil des europäischen Aufklärungsdiskurses zu verstehen, der in jener Zeit die Vorstellungen der Elite von Identität, Erneuerung und Fortschritt prägte.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V.

Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. von Braun,  Bettina
Die schweizerische Eidgenossenschaft sah sich um 1500 tiefgreifenden Wandlungen ihrer Außenbeziehungen gegenüber. Diese längerfristigen strukturellen Veränderungen ihres außenpolitischen Koordinatensystems sind freilich bislang unerforscht geblieben. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke für die in dieser Hinsicht entscheidende erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu schließen. Konstant erscheint zunächst das Verhältnis zum Reich. Allerdings verweigerten sich die Eidgenossen den durch die Reichsreform geschaffenen Institutionen und hatten insofern eine Sonderstellung im Reich inne: Zwar benötigten die eidgenössischen Orte Kaiser und Reich zur Legitimation ihrer eigenen Herrschaft, am Reich als politischem Handlungszusammenhang nahmen sie aber nicht mehr teil. Zwei Jahrhunderte lang hatte der Antagonismus zu Habsburg die eidgenössische Geschichte geprägt. Erst Maximilian I. hatte von der Konfrontationspolitik endgültig Abschied genommen und die Eidgenossen - notabene: ihre Söldner - als mögliche Partner zur Verwirklichung seiner außenpolitischen Pläne entdeckt. Karl V. setzte diese Politik unter den Voraussetzungen seines große Teile Europas umfassenden politischen Systems fort. Als Instrumente dienten ihm dabei Bündnisse und die Diplomatie. Mit ihrer Hilfe versuchte Karl - gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand -, die Eidgenossen in dem säkularen Kampf mit Frankreich auf seine Seite zu ziehen. Die Konstanten wie die Wandlungen dieser Politik erhellen nicht nur Formen und Möglichkeiten von Bündnispolitik und Diplomatie zu Beginn der frühen Neuzeit, sondern verdeutlichen vor allem die Struktur des Verhältnisses der Eidgenossenschaft zum politischen System Karls V. Diese ist freilich nicht unabhängig von der inneren Struktur der Eidgenossenschaft; die Selbständigkeit und die Sonderinteressen der einzelnen Orte treten vielmehr deutlich zutage, wobei allerdings die Konfession für die außenpolitische Option eine überraschend geringe Rolle spielte.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert.

Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert. von Rásonyi,  Peter
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft im Kanton Zürich stark gewandelt. Die Strukturen der Dreizelgenwirtschaft wurden zunehmend durchbrochen; eine individuelle und innovative Bewirtschaftung fand vermehrte Verbreitung. Peter Rásonyi untersucht die institutionellen Veränderungen, welche dieses Abweichen von der alten Ordnung erlaubten. Darauf stellt er die Frage nach den städtischen und ländlichen Promotoren des institutionellen Wandels sowie nach deren Interessenlagen und Beweggründen. Die Modernisierung der Landwirtschaft wurde vor allem durch eine Koalition bestimmter bäuerlicher Interessengruppen und einiger Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite der Stadt vorangetrieben. Letztere waren in der 1746 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft organisiert. Ihr Engagement kann nicht allein auf private Interessen zurückgeführt werden. Vielmehr ist es als Teil des europäischen Aufklärungsdiskurses zu verstehen, der in jener Zeit die Vorstellungen der Elite von Identität, Erneuerung und Fortschritt prägte.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V.

Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. von Braun,  Bettina
Die schweizerische Eidgenossenschaft sah sich um 1500 tiefgreifenden Wandlungen ihrer Außenbeziehungen gegenüber. Diese längerfristigen strukturellen Veränderungen ihres außenpolitischen Koordinatensystems sind freilich bislang unerforscht geblieben. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke für die in dieser Hinsicht entscheidende erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu schließen. Konstant erscheint zunächst das Verhältnis zum Reich. Allerdings verweigerten sich die Eidgenossen den durch die Reichsreform geschaffenen Institutionen und hatten insofern eine Sonderstellung im Reich inne: Zwar benötigten die eidgenössischen Orte Kaiser und Reich zur Legitimation ihrer eigenen Herrschaft, am Reich als politischem Handlungszusammenhang nahmen sie aber nicht mehr teil. Zwei Jahrhunderte lang hatte der Antagonismus zu Habsburg die eidgenössische Geschichte geprägt. Erst Maximilian I. hatte von der Konfrontationspolitik endgültig Abschied genommen und die Eidgenossen - notabene: ihre Söldner - als mögliche Partner zur Verwirklichung seiner außenpolitischen Pläne entdeckt. Karl V. setzte diese Politik unter den Voraussetzungen seines große Teile Europas umfassenden politischen Systems fort. Als Instrumente dienten ihm dabei Bündnisse und die Diplomatie. Mit ihrer Hilfe versuchte Karl - gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand -, die Eidgenossen in dem säkularen Kampf mit Frankreich auf seine Seite zu ziehen. Die Konstanten wie die Wandlungen dieser Politik erhellen nicht nur Formen und Möglichkeiten von Bündnispolitik und Diplomatie zu Beginn der frühen Neuzeit, sondern verdeutlichen vor allem die Struktur des Verhältnisses der Eidgenossenschaft zum politischen System Karls V. Diese ist freilich nicht unabhängig von der inneren Struktur der Eidgenossenschaft; die Selbständigkeit und die Sonderinteressen der einzelnen Orte treten vielmehr deutlich zutage, wobei allerdings die Konfession für die außenpolitische Option eine überraschend geringe Rolle spielte.
Aktualisiert: 2023-05-25
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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V.

Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. von Braun,  Bettina
Die schweizerische Eidgenossenschaft sah sich um 1500 tiefgreifenden Wandlungen ihrer Außenbeziehungen gegenüber. Diese längerfristigen strukturellen Veränderungen ihres außenpolitischen Koordinatensystems sind freilich bislang unerforscht geblieben. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke für die in dieser Hinsicht entscheidende erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu schließen. Konstant erscheint zunächst das Verhältnis zum Reich. Allerdings verweigerten sich die Eidgenossen den durch die Reichsreform geschaffenen Institutionen und hatten insofern eine Sonderstellung im Reich inne: Zwar benötigten die eidgenössischen Orte Kaiser und Reich zur Legitimation ihrer eigenen Herrschaft, am Reich als politischem Handlungszusammenhang nahmen sie aber nicht mehr teil. Zwei Jahrhunderte lang hatte der Antagonismus zu Habsburg die eidgenössische Geschichte geprägt. Erst Maximilian I. hatte von der Konfrontationspolitik endgültig Abschied genommen und die Eidgenossen - notabene: ihre Söldner - als mögliche Partner zur Verwirklichung seiner außenpolitischen Pläne entdeckt. Karl V. setzte diese Politik unter den Voraussetzungen seines große Teile Europas umfassenden politischen Systems fort. Als Instrumente dienten ihm dabei Bündnisse und die Diplomatie. Mit ihrer Hilfe versuchte Karl - gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand -, die Eidgenossen in dem säkularen Kampf mit Frankreich auf seine Seite zu ziehen. Die Konstanten wie die Wandlungen dieser Politik erhellen nicht nur Formen und Möglichkeiten von Bündnispolitik und Diplomatie zu Beginn der frühen Neuzeit, sondern verdeutlichen vor allem die Struktur des Verhältnisses der Eidgenossenschaft zum politischen System Karls V. Diese ist freilich nicht unabhängig von der inneren Struktur der Eidgenossenschaft; die Selbständigkeit und die Sonderinteressen der einzelnen Orte treten vielmehr deutlich zutage, wobei allerdings die Konfession für die außenpolitische Option eine überraschend geringe Rolle spielte.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert.

Promotoren und Prozesse institutionellen Wandels: Agrarreformen im Kanton Zürich im 18. Jahrhundert. von Rásonyi,  Peter
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat sich die Landwirtschaft im Kanton Zürich stark gewandelt. Die Strukturen der Dreizelgenwirtschaft wurden zunehmend durchbrochen; eine individuelle und innovative Bewirtschaftung fand vermehrte Verbreitung. Peter Rásonyi untersucht die institutionellen Veränderungen, welche dieses Abweichen von der alten Ordnung erlaubten. Darauf stellt er die Frage nach den städtischen und ländlichen Promotoren des institutionellen Wandels sowie nach deren Interessenlagen und Beweggründen. Die Modernisierung der Landwirtschaft wurde vor allem durch eine Koalition bestimmter bäuerlicher Interessengruppen und einiger Mitglieder der politischen und wirtschaftlichen Elite der Stadt vorangetrieben. Letztere waren in der 1746 gegründeten Naturforschenden Gesellschaft organisiert. Ihr Engagement kann nicht allein auf private Interessen zurückgeführt werden. Vielmehr ist es als Teil des europäischen Aufklärungsdiskurses zu verstehen, der in jener Zeit die Vorstellungen der Elite von Identität, Erneuerung und Fortschritt prägte.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V.

Die Eidgenossen, das Reich und das politische System Karls V. von Braun,  Bettina
Die schweizerische Eidgenossenschaft sah sich um 1500 tiefgreifenden Wandlungen ihrer Außenbeziehungen gegenüber. Diese längerfristigen strukturellen Veränderungen ihres außenpolitischen Koordinatensystems sind freilich bislang unerforscht geblieben. Die vorliegende Arbeit versucht, diese Lücke für die in dieser Hinsicht entscheidende erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zu schließen. Konstant erscheint zunächst das Verhältnis zum Reich. Allerdings verweigerten sich die Eidgenossen den durch die Reichsreform geschaffenen Institutionen und hatten insofern eine Sonderstellung im Reich inne: Zwar benötigten die eidgenössischen Orte Kaiser und Reich zur Legitimation ihrer eigenen Herrschaft, am Reich als politischem Handlungszusammenhang nahmen sie aber nicht mehr teil. Zwei Jahrhunderte lang hatte der Antagonismus zu Habsburg die eidgenössische Geschichte geprägt. Erst Maximilian I. hatte von der Konfrontationspolitik endgültig Abschied genommen und die Eidgenossen - notabene: ihre Söldner - als mögliche Partner zur Verwirklichung seiner außenpolitischen Pläne entdeckt. Karl V. setzte diese Politik unter den Voraussetzungen seines große Teile Europas umfassenden politischen Systems fort. Als Instrumente dienten ihm dabei Bündnisse und die Diplomatie. Mit ihrer Hilfe versuchte Karl - gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand -, die Eidgenossen in dem säkularen Kampf mit Frankreich auf seine Seite zu ziehen. Die Konstanten wie die Wandlungen dieser Politik erhellen nicht nur Formen und Möglichkeiten von Bündnispolitik und Diplomatie zu Beginn der frühen Neuzeit, sondern verdeutlichen vor allem die Struktur des Verhältnisses der Eidgenossenschaft zum politischen System Karls V. Diese ist freilich nicht unabhängig von der inneren Struktur der Eidgenossenschaft; die Selbständigkeit und die Sonderinteressen der einzelnen Orte treten vielmehr deutlich zutage, wobei allerdings die Konfession für die außenpolitische Option eine überraschend geringe Rolle spielte.
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