Colberts Afrika

Colberts Afrika von Steiner,  Benjamin
kaum ein Kontinent wird in der Geschichte des modernen Staats in größeren Gegensatz zu einem vermeintlichen europäischen Sonderweg gestellt als Afrika. Benjamin Steiner zeigt hingegen die Abhängigkeit der Staatenbildung in Europa von der Einbindung in die atlantische Welt und rückt sie in den Kontext der europäischen Expansion. Am Beispiel der französischen Präsenz in Westafrika, Madagaskar und den Maskarenen von ihren Anfängen bis in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelt Steiner ein überraschendes Bild der Staatenbildung in der Frühen Neuzeit. Die Genese Frankreichs als Modellstaat des 17. Jahrhunderts und gerade die modern anmutenden Verwaltungsstrukturen sind ohne die Herausforderung der Distanzherrschaft nicht denkbar. Dabei galt Afrika den Zeitgenossen noch nicht als prinzipiell ‚anders‘, vielmehr erkannte man Ähnlichkeiten und Möglichkeiten der Einbindung in ein entstehendes Staatensystem, das eine Begegnung auf Augenhöhe erlaubte. Es entsteht eine beeindruckende Wissens- und Begegnungsgeschichte zwischen Frankreich und Teilen Afrikas.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Colberts Afrika

Colberts Afrika von Steiner,  Benjamin
kaum ein Kontinent wird in der Geschichte des modernen Staats in größeren Gegensatz zu einem vermeintlichen europäischen Sonderweg gestellt als Afrika. Benjamin Steiner zeigt hingegen die Abhängigkeit der Staatenbildung in Europa von der Einbindung in die atlantische Welt und rückt sie in den Kontext der europäischen Expansion. Am Beispiel der französischen Präsenz in Westafrika, Madagaskar und den Maskarenen von ihren Anfängen bis in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelt Steiner ein überraschendes Bild der Staatenbildung in der Frühen Neuzeit. Die Genese Frankreichs als Modellstaat des 17. Jahrhunderts und gerade die modern anmutenden Verwaltungsstrukturen sind ohne die Herausforderung der Distanzherrschaft nicht denkbar. Dabei galt Afrika den Zeitgenossen noch nicht als prinzipiell ‚anders‘, vielmehr erkannte man Ähnlichkeiten und Möglichkeiten der Einbindung in ein entstehendes Staatensystem, das eine Begegnung auf Augenhöhe erlaubte. Es entsteht eine beeindruckende Wissens- und Begegnungsgeschichte zwischen Frankreich und Teilen Afrikas.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Colberts Afrika

Colberts Afrika von Steiner,  Benjamin
kaum ein Kontinent wird in der Geschichte des modernen Staats in größeren Gegensatz zu einem vermeintlichen europäischen Sonderweg gestellt als Afrika. Benjamin Steiner zeigt hingegen die Abhängigkeit der Staatenbildung in Europa von der Einbindung in die atlantische Welt und rückt sie in den Kontext der europäischen Expansion. Am Beispiel der französischen Präsenz in Westafrika, Madagaskar und den Maskarenen von ihren Anfängen bis in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelt Steiner ein überraschendes Bild der Staatenbildung in der Frühen Neuzeit. Die Genese Frankreichs als Modellstaat des 17. Jahrhunderts und gerade die modern anmutenden Verwaltungsstrukturen sind ohne die Herausforderung der Distanzherrschaft nicht denkbar. Dabei galt Afrika den Zeitgenossen noch nicht als prinzipiell ‚anders‘, vielmehr erkannte man Ähnlichkeiten und Möglichkeiten der Einbindung in ein entstehendes Staatensystem, das eine Begegnung auf Augenhöhe erlaubte. Es entsteht eine beeindruckende Wissens- und Begegnungsgeschichte zwischen Frankreich und Teilen Afrikas.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Kosovarische Korrekturen

Kosovarische Korrekturen von Schachinger,  Marlen
Die österreichische Schriftstellerin Marlen Schachinger verbrachte 2018 mehrere Wochen als "Writer in Residence" im Kosovo. Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und rund zehn Jahre nach der Staatsgründung des Kosovo fragt sie vor Ort nach: Was verhakte sich in den Köpfen, wie viel Trennendes, wie viele Reminiszenzen an einen Krieg? Was blieb von der Euphorie einer Staatsgründung? Und sie befragt sich auch selbst: Was nimmt jemand wahr, der erstmals diesem Land begegnet? Die Neugier bedingt, dass alles in sich aufgesogen wird. Unabdingbar nötig scheint alsbald eine innere Distanzierung, um im Bestreben, detailliert wahrzunehmen, nicht überschwemmt zu werden. Alle Ereignisse, mögen sie amüsant, erhellend oder deprimierend sein, alle Kontakte vor Ort, alle Gespräche und Begegnungen werden unweigerlich vor der Folie dessen gelesen, was jemand mitbringt: In diesem Fall ein Ich mit einer 48-jährigen Lebensgeschichte, aufgewachsen in einer anderen Region – und geprägt von einer mitteleuropäischen Kultur. Damit stellt sich die Frage nach Wahrheit. Kann von einem Land jemals authentisch erzählt werden? Welche Spuren hinterlassen Ortswechsel in unserem Leben – raus aus dem komfortablen Bekannten, rein in eine gänzlich neue Umgebung, von der wir nichts wissen außer Erinnerungsfetzen aus vergangener Tagespresse? Was bedeutet all das im Hinblick auf eine kosovarische Staatlichkeit, die für zahlreiche Staaten bis heute nicht existiert? Was bleibt davon nach einem Jahrzehnt der Kämpfe um die Zukunft? Und wie konnte es geschehen, dass die Klimax dieses Erbes aus Krieg, Euphorie, Korruption und Skandalen nun die Aussage ist, es gebe keine Hoffnung im Land, lieber verlasse man es, besser heute als morgen? Marlen Schachingers literarischer Reisebericht öffnet den Blick auf einen Kosovo fernab (geo)politischer Diskussionen um einen gescheiterten Staat, Mafia-Ökonomie und Emigration. Und doch wieder nicht: Denn ihr literarischer Versuch über die Wahrheit spiegelt besagte Zustände.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Wie man Mikroben auf Reisen schickt

Wie man Mikroben auf Reisen schickt von Kreuder-Sonnen,  Katharina
Wissen reist nicht irgendwie. Die Laborpraxis der Bakteriologie war auf eine umfangreiche Logistik angewiesen, um bewegt zu werden. Katharina Kreuder-Sonnen folgt polnischen Medizinerinnen und Medizinern in ihren Bemühungen, Mikroben im Labor auf Reisen zu schicken. Techniken der Inskription von Laborverfahren sowie die Mobilisierung von vielfältigen Gerätschaften und Labortieren waren dabei von Nöten. Die Geschichte der bakteriologischen Wissenszirkulation verbindet polnische Ärztinnen und Ärzte mit Forschungsinstitutionen von Berlin bis Tunis, integriert mittelosteuropäische Akteure in eine globale Wissensgeschichte und lässt uns die Frage von wissenschaftlichen Zentren und Peripherien neu denken. Gleichzeitig wird hier die Geschichte der Einführung bakteriologischen Wissens in die ärztliche Praxis, zunächst im polnischen Königreich und dann im 1918 gegründeten polnischen Staat, erzählt - eine Geschichte, die sich nur ausgehend von den Praktiken und Materialitäten der bakteriologischen Laborarbeit erfassen lässt. Die Arbeit wurde im 2016 mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik und 2018 mit dem Hedwig-Hintze-Preis des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Verblendete Öffentlichkeiten

Verblendete Öffentlichkeiten von Nothofer,  Iris
Humanitäre Interventionen und militärisch gestützter Staatsaufbau werden in der öffentlichen Debatte inzwischen mit großer Skepsis betrachtet. Es scheint, als seien die anfängliche Euphorie und die hochfliegenden Erwartungen mehr und mehr einer Ernüchterung gewichen. Genaueres Hinsehen zeigt allerdings, dass sich die Kritik in der Regel auf der Ebene von Umsetzungsproblemen und außenpolitischen Entscheidungsprozessen bewegt. Eine grundsätzliche Hinterfragung der eigenen Problemlösungskapazitäten und Gestaltungsmacht findet auf Seiten westlicher Öffentlichkeiten kaum statt. Woher kommt dieses unerschütterliche Grundvertrauen? Um diese Frage zu beantworten, bedarf es einer umfassenden Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit und der Kontextualisierung unseres Anschauungsvermögens sowie den Ambivalenzen innerhalb unseres liberalen Denkens und unseres modernen Weltbildes. Diese werden zwar häufig impliziert, bislang jedoch nicht systematisch empirisch nachgewiesen und erfasst. Eben diese Forschungslücke schließt das vorliegende Buch, angeleitet durch einen neuartigen theoretisch-konzeptionellen Zugang, der in erkenntnistheoretischen und geschichts-philosophischen Überlegungen verankert ist. Es handelt von verzerrter Urteilskraft und verblendeten Öffentlichkeiten. Unter Rückgriff auf computer- und korpuslinguistische Verfahren einerseits und qualitative Analyseverfahren andererseits werden Dynamiken und Mechanismen der Selbsttäuschung und der Selbstillusionierung aufgedeckt. Erst durch das Mitdenken solcher struktureller Verblendungs- und Verhinderungsmechanismen können gängige Deutungs- und Denkschemata durchbrochen und blinde Flecken in unserer Auseinandersetzung mit humanitären militärischen Interventionen und den Grundlagen westlicher Interventionspolitik aufgedeckt werden.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Kosovarische Korrekturen

Kosovarische Korrekturen von Schachinger,  Marlen
Die österreichische Schriftstellerin Marlen Schachinger verbrachte 2018 mehrere Wochen als "Writer in Residence" im Kosovo. Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und rund zehn Jahre nach der Staatsgründung des Kosovo fragt sie vor Ort nach: Was verhakte sich in den Köpfen, wie viel Trennendes, wie viele Reminiszenzen an einen Krieg? Was blieb von der Euphorie einer Staatsgründung? Und sie befragt sich auch selbst: Was nimmt jemand wahr, der erstmals diesem Land begegnet? Die Neugier bedingt, dass alles in sich aufgesogen wird. Unabdingbar nötig scheint alsbald eine innere Distanzierung, um im Bestreben, detailliert wahrzunehmen, nicht überschwemmt zu werden. Alle Ereignisse, mögen sie amüsant, erhellend oder deprimierend sein, alle Kontakte vor Ort, alle Gespräche und Begegnungen werden unweigerlich vor der Folie dessen gelesen, was jemand mitbringt: In diesem Fall ein Ich mit einer 48-jährigen Lebensgeschichte, aufgewachsen in einer anderen Region – und geprägt von einer mitteleuropäischen Kultur. Damit stellt sich die Frage nach Wahrheit. Kann von einem Land jemals authentisch erzählt werden? Welche Spuren hinterlassen Ortswechsel in unserem Leben – raus aus dem komfortablen Bekannten, rein in eine gänzlich neue Umgebung, von der wir nichts wissen außer Erinnerungsfetzen aus vergangener Tagespresse? Was bedeutet all das im Hinblick auf eine kosovarische Staatlichkeit, die für zahlreiche Staaten bis heute nicht existiert? Was bleibt davon nach einem Jahrzehnt der Kämpfe um die Zukunft? Und wie konnte es geschehen, dass die Klimax dieses Erbes aus Krieg, Euphorie, Korruption und Skandalen nun die Aussage ist, es gebe keine Hoffnung im Land, lieber verlasse man es, besser heute als morgen? Marlen Schachingers literarischer Reisebericht öffnet den Blick auf einen Kosovo fernab (geo)politischer Diskussionen um einen gescheiterten Staat, Mafia-Ökonomie und Emigration. Und doch wieder nicht: Denn ihr literarischer Versuch über die Wahrheit spiegelt besagte Zustände.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Asymmetrische Kriege

Asymmetrische Kriege von Krshiwoblozki,  Lukas von
Vietnam-, Afghanistan- und Irakkrieg: Immer wieder erleiden Staaten mit hochgerüsteten Armeen völlig unerwartete Niederlagen gegen vermeintlich schwächere Gegner. Diese Art des Krieges beherrscht seit Jahren die Schlagzeilen und den wissenschaftlichen Diskurs. Besser bekannt sind diese asymmetrischen Kriege auch als Guerilla-, Partisanen-, oder "Neue Kriege". Wieso verlieren Staaten asymmetrische Kriege, obwohl sie in fast allen Aspekten überlegen sind? Was müssen sie unternehmen, um Niederlagen zu vermeiden? Lukas von Krshiwoblozki geht den Antworten auf diese Fragen nach − angesichts des 13-jährigen Kampfes der NATO gegen die Taliban und den jüngsten Ereignissen in Syrien und Irak eine immer dringlicher werdende Aufgabe.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Colberts Afrika

Colberts Afrika von Steiner,  Benjamin
kaum ein Kontinent wird in der Geschichte des modernen Staats in größeren Gegensatz zu einem vermeintlichen europäischen Sonderweg gestellt als Afrika. Benjamin Steiner zeigt hingegen die Abhängigkeit der Staatenbildung in Europa von der Einbindung in die atlantische Welt und rückt sie in den Kontext der europäischen Expansion. Am Beispiel der französischen Präsenz in Westafrika, Madagaskar und den Maskarenen von ihren Anfängen bis in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelt Steiner ein überraschendes Bild der Staatenbildung in der Frühen Neuzeit. Die Genese Frankreichs als Modellstaat des 17. Jahrhunderts und gerade die modern anmutenden Verwaltungsstrukturen sind ohne die Herausforderung der Distanzherrschaft nicht denkbar. Dabei galt Afrika den Zeitgenossen noch nicht als prinzipiell ‚anders‘, vielmehr erkannte man Ähnlichkeiten und Möglichkeiten der Einbindung in ein entstehendes Staatensystem, das eine Begegnung auf Augenhöhe erlaubte. Es entsteht eine beeindruckende Wissens- und Begegnungsgeschichte zwischen Frankreich und Teilen Afrikas.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Colberts Afrika

Colberts Afrika von Steiner,  Benjamin
kaum ein Kontinent wird in der Geschichte des modernen Staats in größeren Gegensatz zu einem vermeintlichen europäischen Sonderweg gestellt als Afrika. Benjamin Steiner zeigt hingegen die Abhängigkeit der Staatenbildung in Europa von der Einbindung in die atlantische Welt und rückt sie in den Kontext der europäischen Expansion. Am Beispiel der französischen Präsenz in Westafrika, Madagaskar und den Maskarenen von ihren Anfängen bis in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelt Steiner ein überraschendes Bild der Staatenbildung in der Frühen Neuzeit. Die Genese Frankreichs als Modellstaat des 17. Jahrhunderts und gerade die modern anmutenden Verwaltungsstrukturen sind ohne die Herausforderung der Distanzherrschaft nicht denkbar. Dabei galt Afrika den Zeitgenossen noch nicht als prinzipiell ‚anders‘, vielmehr erkannte man Ähnlichkeiten und Möglichkeiten der Einbindung in ein entstehendes Staatensystem, das eine Begegnung auf Augenhöhe erlaubte. Es entsteht eine beeindruckende Wissens- und Begegnungsgeschichte zwischen Frankreich und Teilen Afrikas.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina

Prozesse des State Building in Bosnien-Herzegowina von Vetters,  Larissa
Die Studie vereint Theoriebestände aus Verwaltungswissenschaft und Ethnologie zu einer neuen Erkenntnisperspektive auf Prozesse des state building in fragmentierten Nachkriegsgesellschaften und entwickelt eine Verwaltungsethnographie als methodischen Zugriff. Durch die Untersuchung der Interaktionen von Bürgern, Verwaltungsangehörigen und Mitgliedern internationaler Organisationen in der Stadt Mostar werden Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Interessenartikulation und Herausbildung von Staatsideen und -formen sichtbar, die weder dem extern gestützten Ordnungsentwurf eines multi-ethnischen, konsensdemokratischen Staatswesens, noch den Vorstellungen lokaler Führungseliten von ethno-nationalen Gemeinschaften entsprechen. Auf Basis dieser Ethnographie argumentiert die Autorin für eine Loslösung vom akademischen und angewandten Paradigma des state building und zeigt neue Wege für eine reflexive, integrative Verwaltungswissenschaft auf, die lokal-global verflochtenes Regieren und Verwalten adressiert.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Wie man Mikroben auf Reisen schickt

Wie man Mikroben auf Reisen schickt von Kreuder-Sonnen,  Katharina
Wissen reist nicht irgendwie. Die Laborpraxis der Bakteriologie war auf eine umfangreiche Logistik angewiesen, um bewegt zu werden. Katharina Kreuder-Sonnen folgt polnischen Medizinerinnen und Medizinern in ihren Bemühungen, Mikroben im Labor auf Reisen zu schicken. Techniken der Inskription von Laborverfahren sowie die Mobilisierung von vielfältigen Gerätschaften und Labortieren waren dabei von Nöten. Die Geschichte der bakteriologischen Wissenszirkulation verbindet polnische Ärztinnen und Ärzte mit Forschungsinstitutionen von Berlin bis Tunis, integriert mittelosteuropäische Akteure in eine globale Wissensgeschichte und lässt uns die Frage von wissenschaftlichen Zentren und Peripherien neu denken. Gleichzeitig wird hier die Geschichte der Einführung bakteriologischen Wissens in die ärztliche Praxis, zunächst im polnischen Königreich und dann im 1918 gegründeten polnischen Staat, erzählt - eine Geschichte, die sich nur ausgehend von den Praktiken und Materialitäten der bakteriologischen Laborarbeit erfassen lässt. Die Arbeit wurde im 2016 mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaften und Technik und 2018 mit dem Hedwig-Hintze-Preis des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands ausgezeichnet.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Somaliland

Somaliland von Holzer,  Georg-Sebastian
Gescheiterte Staaten wie Somalia werden als Bedrohung für die internationale Sicherheit angesehen. Die klassischen Theorien zum Staatsaufbau widmen sich vor allem den Möglichkeiten von externem, militärischem und entwicklungspolitischem State-Building, ohne dass dies zu überzeugenden praktischen Erfolgen geführt hätte. Die Analyse des Transformationsprozesses des sezessionistischen Somalilands seit 1991 gibt Aufschluss, wie der Rückgriff auf lokal verankerte, friedliche Konfliktlösungsmechanismen und die lokale sozio-politische Kultur zu Stabilität und Frieden führen kann. Die Arbeit identifiziert dabei sowohl die Erfolgskriterien als auch die Defizite im Staatsaufbau Somalilands.
Aktualisiert: 2023-04-08
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Gemeinsame Demokratie, geteilte Gesellschaft

Gemeinsame Demokratie, geteilte Gesellschaft von Gromes,  Thorsten
Nach Ende des Bürgerkriegs 1995 standen sich im neuen Staat Bosnien und Herzegowina im wesentlichen drei ethnisch definierte Konfliktparteien voller Misstrauen gegenüber: Bosniaken, Serben und Kroaten. Mit großem Personalumfang und weitreichenden Eingriffsbefugnissen ausgestattete Friedensmissionen wurden eingesetzt, um diese Nachbürgerkriegsgesellschaft bei der Etablierung eines demokratischen Staates zu unterstützen. Dieser Weg erwies sich als ein mühsames Unterfangen, musste doch für eine erfolg-reiche Demokratisierung eine doppelte Aufgabe bewältigt werden: Zum einen galt es, gemeinsame staatliche Institutionen zu etablieren, zum anderen mussten alle Ethnien dazu gebracht werden, den gemeinsamen Staat zu akzeptieren. Thorsten Gromes untersucht in seinem Report die Fortschritte der Demokratisierung in den 13 Jahren nach Kriegsende und kommt in seiner Analyse zu einem ernüchternden Ergebnis: Nach durchaus hoffnungsvollen Phasen ging ab 2006 die Akzeptanz des ge-meinsamen Staates wieder zurück. Heute ist Bosnien und Herzegowina nach wie vor eine geteilte Gesellschaft, die sogar weiter auseinander zu treiben scheint. Einzig der Wunsch, eines Tages Mitglied der EU zu werden, eint die Konfliktparteien. Der Autor empfiehlt, diesen Wunsch als konstruktives Potenzial zu nutzen und die europäische Integration des jungen Staats zu fördern. Dies und die Abschaffung der weitreichenden Befugnisse des Hohen Repräsentanten könnten die unerfreuliche Entwicklung vielleicht noch aufhalten und Bosnien und Herzegowina einen eigenen Weg zu einem gemeinsamen demokratischen Staat finden lassen.
Aktualisiert: 2020-03-26
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