Die vorliegende Studie konzentriert sich auf das moderne Geschichtsdenken in Deutschland bzw. im deutschen Sprachraum von Beginn des 19. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts anhand von fünf Protagonisten – Hegel, Droysen, Troeltsch, Löwith, Leo Strauss –, an denen sich dieses Denken und eine Kritik an diesem Denken gut nachvollziehen lassen. Sie kritisiert, dass gegenwärtiges Geschichtsdenken in Deutschland nach wie vor stark durch die eigene Wissenschaftstradition und den damit verbundenen Fokus auf National- bzw. westliche Geschichte geprägt ist.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der zweite Briefband der Troeltsch KGA bietet die Korrespondenz der Jahre 1894 bis Dezember 1904. In 194 Briefen, Postkarten und Telegrammen Troeltschs und 103 Schreiben an Troeltsch wird nicht nur die damals außergewöhnliche Produktivität des jungen Heidelberger Ordinarius für Systematische Theologie sichtbar, sondern auch die große Entschiedenheit erkennbar, mit der Troeltsch sich eine eigene Theorie der „modernen Welt“ erarbeitete. Zugleich erlauben die Briefe spannende Einblicke in das kulturprotestantische und reformjüdische Heidelberger Gelehrtenmilieu um 1900. Persönliche Krisen, etwa das Scheitern einer Verlobung, verstärken Troeltschs Sensibilität für die elementaren Widersprüche in der Gesellschaft des Kaiserreichs. Vielfältige Kontakte mit prominenten katholischen „Modernisten“, speziell die Begegnung mit dem einflussreichen Laientheologen Friedrich von Hügel bestärken Troeltsch darin, dass ein wahrhaft modernes Christentum über- oder postkonfessionell ökumenisch, offen für die Vielfalt individueller Gotteserfahrung sein müsse. Berichte von der im Spätsommer 1904 gemeinsam mit Max und Marianne Weber unternommenen USA-Reise zeigen Troeltsch als hellwachen Beobachter ganz anderer gesellschaftlicher Verhältnisse und religionskultureller Mentalitäten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Ernst Troeltsch (1865–1923) war Theologe, Religionshistoriker, Kulturphilosoph und Politiker. Er trat ein für die der Aufklärung entstammenden Grundlagen der Moderne, wusste zugleich um die historistische Relativität aller Normen und suchte gleichwohl liberale Prinzipien kulturell zu implementieren. Troeltschs Denken ist ein bleibender Orientierungspunkt für gegenwärtige Debatten um Religion, Kultur und Politik. Die Troeltsch-Studien Neue Folge bündeln Forschungen zu Ernst Troeltsch in historischer und systematischer Perspektive und verbinden dies mit Untersuchungen zur Gegenwartsbedeutung seines Erbes.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der zweite Briefband der Troeltsch KGA bietet die Korrespondenz der Jahre 1894 bis Dezember 1904. In 194 Briefen, Postkarten und Telegrammen Troeltschs und 103 Schreiben an Troeltsch wird nicht nur die damals außergewöhnliche Produktivität des jungen Heidelberger Ordinarius für Systematische Theologie sichtbar, sondern auch die große Entschiedenheit erkennbar, mit der Troeltsch sich eine eigene Theorie der „modernen Welt“ erarbeitete. Zugleich erlauben die Briefe spannende Einblicke in das kulturprotestantische und reformjüdische Heidelberger Gelehrtenmilieu um 1900. Persönliche Krisen, etwa das Scheitern einer Verlobung, verstärken Troeltschs Sensibilität für die elementaren Widersprüche in der Gesellschaft des Kaiserreichs. Vielfältige Kontakte mit prominenten katholischen „Modernisten“, speziell die Begegnung mit dem einflussreichen Laientheologen Friedrich von Hügel bestärken Troeltsch darin, dass ein wahrhaft modernes Christentum über- oder postkonfessionell ökumenisch, offen für die Vielfalt individueller Gotteserfahrung sein müsse. Berichte von der im Spätsommer 1904 gemeinsam mit Max und Marianne Weber unternommenen USA-Reise zeigen Troeltsch als hellwachen Beobachter ganz anderer gesellschaftlicher Verhältnisse und religionskultureller Mentalitäten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Zwei der bedeutendsten um im Folgenden besonders einflussreichen Hörer des Religionsphilosophen und Theologen Ernst Troeltsch aus der Heidelberger Zeit, die Dichterin Gertrud von le Fort (1876–1971) und der Theologe Friedrich Gogarten (1887–1967), die sich 1911/12 begegnet waren, traten nach drei Jahren in einen zunehmend vertrauensvollen Briefwechsel und eine familiäre Beziehung zueinander. Ihre Korrespondenz reicht über die Kriegszeit, krisenhafte Kirchenzustände und die Verhältnisse im untergehenden Kaiserreich mit allen Facetten der Not und Orientierungslosigkeit hin zu den Anstrengungen theoretischer und religiöser Neugestaltung.Während le Fort bis zu Troeltschs Tod und darüber hinaus in geistig enger Beziehung zu dem prägenden Lehrer blieb, versuchte Gogarten im Umgang mit Schweizer Freunden die neuen Wege der sog. ‚dialektischen‘ Theologie mitzubestimmen, auch mit Buber und Guardini in Beziehung zu kommen. Die Dichterin trat mit rasch von der katholischen Öffentlichkeit rezipierten ‚Hymnen an die Kirche‘ (1924) hervor und arbeitete gleichzeitig nachdrücklich an der Edition von Troeltschs ‚Glaubenslehre‘ (1925). Als sie 1926 konvertierte, schien der Briefverkehr zu erlöschen. In ihm, wie in den beigegebenen Texten bildet sich subtil und eindrücklich ein dramatisches und erregendes Zeitgeschehen im überschaubaren Feld reflexiver Subjektivität ab.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Zwei der bedeutendsten um im Folgenden besonders einflussreichen Hörer des Religionsphilosophen und Theologen Ernst Troeltsch aus der Heidelberger Zeit, die Dichterin Gertrud von le Fort (1876–1971) und der Theologe Friedrich Gogarten (1887–1967), die sich 1911/12 begegnet waren, traten nach drei Jahren in einen zunehmend vertrauensvollen Briefwechsel und eine familiäre Beziehung zueinander. Ihre Korrespondenz reicht über die Kriegszeit, krisenhafte Kirchenzustände und die Verhältnisse im untergehenden Kaiserreich mit allen Facetten der Not und Orientierungslosigkeit hin zu den Anstrengungen theoretischer und religiöser Neugestaltung.Während le Fort bis zu Troeltschs Tod und darüber hinaus in geistig enger Beziehung zu dem prägenden Lehrer blieb, versuchte Gogarten im Umgang mit Schweizer Freunden die neuen Wege der sog. ‚dialektischen‘ Theologie mitzubestimmen, auch mit Buber und Guardini in Beziehung zu kommen. Die Dichterin trat mit rasch von der katholischen Öffentlichkeit rezipierten ‚Hymnen an die Kirche‘ (1924) hervor und arbeitete gleichzeitig nachdrücklich an der Edition von Troeltschs ‚Glaubenslehre‘ (1925). Als sie 1926 konvertierte, schien der Briefverkehr zu erlöschen. In ihm, wie in den beigegebenen Texten bildet sich subtil und eindrücklich ein dramatisches und erregendes Zeitgeschehen im überschaubaren Feld reflexiver Subjektivität ab.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der zweite Briefband der Troeltsch KGA bietet die Korrespondenz der Jahre 1894 bis Dezember 1904. In 194 Briefen, Postkarten und Telegrammen Troeltschs und 103 Schreiben an Troeltsch wird nicht nur die damals außergewöhnliche Produktivität des jungen Heidelberger Ordinarius für Systematische Theologie sichtbar, sondern auch die große Entschiedenheit erkennbar, mit der Troeltsch sich eine eigene Theorie der „modernen Welt“ erarbeitete. Zugleich erlauben die Briefe spannende Einblicke in das kulturprotestantische und reformjüdische Heidelberger Gelehrtenmilieu um 1900. Persönliche Krisen, etwa das Scheitern einer Verlobung, verstärken Troeltschs Sensibilität für die elementaren Widersprüche in der Gesellschaft des Kaiserreichs. Vielfältige Kontakte mit prominenten katholischen „Modernisten“, speziell die Begegnung mit dem einflussreichen Laientheologen Friedrich von Hügel bestärken Troeltsch darin, dass ein wahrhaft modernes Christentum über- oder postkonfessionell ökumenisch, offen für die Vielfalt individueller Gotteserfahrung sein müsse. Berichte von der im Spätsommer 1904 gemeinsam mit Max und Marianne Weber unternommenen USA-Reise zeigen Troeltsch als hellwachen Beobachter ganz anderer gesellschaftlicher Verhältnisse und religionskultureller Mentalitäten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Die vorliegende Studie konzentriert sich auf das moderne Geschichtsdenken in Deutschland bzw. im deutschen Sprachraum von Beginn des 19. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts anhand von fünf Protagonisten – Hegel, Droysen, Troeltsch, Löwith, Leo Strauss –, an denen sich dieses Denken und eine Kritik an diesem Denken gut nachvollziehen lassen. Sie kritisiert, dass gegenwärtiges Geschichtsdenken in Deutschland nach wie vor stark durch die eigene Wissenschaftstradition und den damit verbundenen Fokus auf National- bzw. westliche Geschichte geprägt ist.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Zwei der bedeutendsten um im Folgenden besonders einflussreichen Hörer des Religionsphilosophen und Theologen Ernst Troeltsch aus der Heidelberger Zeit, die Dichterin Gertrud von le Fort (1876–1971) und der Theologe Friedrich Gogarten (1887–1967), die sich 1911/12 begegnet waren, traten nach drei Jahren in einen zunehmend vertrauensvollen Briefwechsel und eine familiäre Beziehung zueinander. Ihre Korrespondenz reicht über die Kriegszeit, krisenhafte Kirchenzustände und die Verhältnisse im untergehenden Kaiserreich mit allen Facetten der Not und Orientierungslosigkeit hin zu den Anstrengungen theoretischer und religiöser Neugestaltung.Während le Fort bis zu Troeltschs Tod und darüber hinaus in geistig enger Beziehung zu dem prägenden Lehrer blieb, versuchte Gogarten im Umgang mit Schweizer Freunden die neuen Wege der sog. ‚dialektischen‘ Theologie mitzubestimmen, auch mit Buber und Guardini in Beziehung zu kommen. Die Dichterin trat mit rasch von der katholischen Öffentlichkeit rezipierten ‚Hymnen an die Kirche‘ (1924) hervor und arbeitete gleichzeitig nachdrücklich an der Edition von Troeltschs ‚Glaubenslehre‘ (1925). Als sie 1926 konvertierte, schien der Briefverkehr zu erlöschen. In ihm, wie in den beigegebenen Texten bildet sich subtil und eindrücklich ein dramatisches und erregendes Zeitgeschehen im überschaubaren Feld reflexiver Subjektivität ab.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Die vorliegende Studie konzentriert sich auf das moderne Geschichtsdenken in Deutschland bzw. im deutschen Sprachraum von Beginn des 19. bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts anhand von fünf Protagonisten – Hegel, Droysen, Troeltsch, Löwith, Leo Strauss –, an denen sich dieses Denken und eine Kritik an diesem Denken gut nachvollziehen lassen. Sie kritisiert, dass gegenwärtiges Geschichtsdenken in Deutschland nach wie vor stark durch die eigene Wissenschaftstradition und den damit verbundenen Fokus auf National- bzw. westliche Geschichte geprägt ist.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der Band enthält die Vorträge der internationalen Tagung ›Melanchthon und die Neuzeit‹, die das Melanchthonhaus in Bretten im Februar 2000 veranstaltete. In Form einer Spurensuche gehen die einzelnen Beiträge den unterschiedlichen Wirkungen Melanchthons zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert nach. Viele Gelehrte haben sich an Melanchthon gerieben; noch immer wirkt das negative Urteil über ihn als Verderber der Reformation nach. Dennoch: Als Universalgelehrter, der nahezu alle namhaften wissenschaftlichen Traditionen seiner Zeit repräsentierte, übte Melanchthon auf die unterschiedlichsten Entwicklungen in der Neuzeit Einfluß aus. Der vorliegende Band zeigt: Melanchthon formulierte Fragestellungen in Theologie, Philosophie, Geschichtsschreibung, Religionspolitik, Ethik und in den Naturwissenschaften, die uns noch heute beschäftigen.
In tracking Melanchthon, the individual articles look into the impact he had in various ways between the 16th and the 20th century. Many scholars have had problems with Melanchthon, and the negative judgment of him as the spoiler of the Reformation still continues to have an effect. Nevertheless, as a polymath who represented almost all of the well-known scholarly traditions of his time, Melanchthon influenced a great many different developments in the modern era. This volume shows that Melanchthon posed questions in theology, philosophy, historiography, religious policy, ethics and natural sciences which we are still trying to answer today.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Paul Richard Blum,
Albert de Lange,
Irene Dingel,
Klaus Fitschen,
Günter Frank,
Sven Grosse,
Matthias Heesch,
Ulrich Köpf,
Dietrich Korsch,
Sebastian Lalla,
Paul Metzger,
Reinhold Rieger,
Heinz Scheible,
Ulrich Johannes Schneider,
Christoph Schwöbel,
Günther Wartenberg,
Timothy Wengert,
Gunther Wenz
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Die Sammlung von Grundtexten der neueren evangelischen Theologie kommt einem verbreiteten Interesse nach Übersichtlichkeit und Konzentration auf das Wesentliche entgegen. So bietet der Band eine Auswahl der wichtigsten evangelisch-theologischen Texte der letzten zweihundert Jahre – von Friedrich Schleiermacher bis Wolfgang Huber. In der durch große systematische Kraft gekennzeichneten Einleitung des Herausgebers werden die Stücke in ihrem theologiegeschichtlichen Zusammenhang sehr gut nachvollziehbar vorgestellt.
Wilfried Härle hat ein ausgezeichnetes Arbeitsmittel erstellt, mit dem sich nicht nur Studierende der Theologie und Religionspädagogik einen verlässlichen Überblick über die neuere evangelische Theologie und ihre konzeptionellen Entscheidungen verschaffen können. Der Band eignet sich zum Selbststudium und zur Prüfungsvorbereitung ebenso wie für Seminare und Übungen.
Aktualisiert: 2022-04-01
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Die Sammlung von Grundtexten der neueren evangelischen Theologie kommt einem verbreiteten Interesse nach Übersichtlichkeit und Konzentration auf das Wesentliche entgegen. So bietet der Band eine Auswahl der wichtigsten evangelisch-theologischen Texte der letzten zweihundert Jahre – von Friedrich Schleiermacher bis Wolfgang Huber. In der durch große systematische Kraft gekennzeichneten Einleitung des Herausgebers werden die Stücke in ihrem theologiegeschichtlichen Zusammenhang sehr gut nachvollziehbar vorgestellt.
Wilfried Härle hat ein ausgezeichnetes Arbeitsmittel erstellt, mit dem sich nicht nur Studierende der Theologie und Religionspädagogik einen verlässlichen Überblick über die neuere evangelische Theologie und ihre konzeptionellen Entscheidungen verschaffen können. Der Band eignet sich zum Selbststudium und zur Prüfungsvorbereitung ebenso wie für Seminare und Übungen.
Aktualisiert: 2022-04-01
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Zwei der bedeutendsten um im Folgenden besonders einflussreichen Hörer des Religionsphilosophen und Theologen Ernst Troeltsch aus der Heidelberger Zeit, die Dichterin Gertrud von le Fort (1876–1971) und der Theologe Friedrich Gogarten (1887–1967), die sich 1911/12 begegnet waren, traten nach drei Jahren in einen zunehmend vertrauensvollen Briefwechsel und eine familiäre Beziehung zueinander. Ihre Korrespondenz reicht über die Kriegszeit, krisenhafte Kirchenzustände und die Verhältnisse im untergehenden Kaiserreich mit allen Facetten der Not und Orientierungslosigkeit hin zu den Anstrengungen theoretischer und religiöser Neugestaltung.Während le Fort bis zu Troeltschs Tod und darüber hinaus in geistig enger Beziehung zu dem prägenden Lehrer blieb, versuchte Gogarten im Umgang mit Schweizer Freunden die neuen Wege der sog. ‚dialektischen‘ Theologie mitzubestimmen, auch mit Buber und Guardini in Beziehung zu kommen. Die Dichterin trat mit rasch von der katholischen Öffentlichkeit rezipierten ‚Hymnen an die Kirche‘ (1924) hervor und arbeitete gleichzeitig nachdrücklich an der Edition von Troeltschs ‚Glaubenslehre‘ (1925). Als sie 1926 konvertierte, schien der Briefverkehr zu erlöschen. In ihm, wie in den beigegebenen Texten bildet sich subtil und eindrücklich ein dramatisches und erregendes Zeitgeschehen im überschaubaren Feld reflexiver Subjektivität ab.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Der zweite Briefband der Troeltsch KGA bietet die Korrespondenz der Jahre 1894 bis Dezember 1904. In 194 Briefen, Postkarten und Telegrammen Troeltschs und 103 Schreiben an Troeltsch wird nicht nur die damals außergewöhnliche Produktivität des jungen Heidelberger Ordinarius für Systematische Theologie sichtbar, sondern auch die große Entschiedenheit erkennbar, mit der Troeltsch sich eine eigene Theorie der „modernen Welt“ erarbeitete. Zugleich erlauben die Briefe spannende Einblicke in das kulturprotestantische und reformjüdische Heidelberger Gelehrtenmilieu um 1900. Persönliche Krisen, etwa das Scheitern einer Verlobung, verstärken Troeltschs Sensibilität für die elementaren Widersprüche in der Gesellschaft des Kaiserreichs. Vielfältige Kontakte mit prominenten katholischen „Modernisten“, speziell die Begegnung mit dem einflussreichen Laientheologen Friedrich von Hügel bestärken Troeltsch darin, dass ein wahrhaft modernes Christentum über- oder postkonfessionell ökumenisch, offen für die Vielfalt individueller Gotteserfahrung sein müsse. Berichte von der im Spätsommer 1904 gemeinsam mit Max und Marianne Weber unternommenen USA-Reise zeigen Troeltsch als hellwachen Beobachter ganz anderer gesellschaftlicher Verhältnisse und religionskultureller Mentalitäten.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Der zweite Briefband der Troeltsch KGA bietet die Korrespondenz der Jahre 1894 bis Dezember 1904. In 194 Briefen, Postkarten und Telegrammen Troeltschs und 103 Schreiben an Troeltsch wird nicht nur die damals außergewöhnliche Produktivität des jungen Heidelberger Ordinarius für Systematische Theologie sichtbar, sondern auch die große Entschiedenheit erkennbar, mit der Troeltsch sich eine eigene Theorie der „modernen Welt“ erarbeitete. Zugleich erlauben die Briefe spannende Einblicke in das kulturprotestantische und reformjüdische Heidelberger Gelehrtenmilieu um 1900. Persönliche Krisen, etwa das Scheitern einer Verlobung, verstärken Troeltschs Sensibilität für die elementaren Widersprüche in der Gesellschaft des Kaiserreichs. Vielfältige Kontakte mit prominenten katholischen „Modernisten“, speziell die Begegnung mit dem einflussreichen Laientheologen Friedrich von Hügel bestärken Troeltsch darin, dass ein wahrhaft modernes Christentum über- oder postkonfessionell ökumenisch, offen für die Vielfalt individueller Gotteserfahrung sein müsse. Berichte von der im Spätsommer 1904 gemeinsam mit Max und Marianne Weber unternommenen USA-Reise zeigen Troeltsch als hellwachen Beobachter ganz anderer gesellschaftlicher Verhältnisse und religionskultureller Mentalitäten.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Ernst Troeltsch (1865–1923) war Theologe, Religionshistoriker, Kulturphilosoph und Politiker. Er trat ein für die der Aufklärung entstammenden Grundlagen der Moderne, wusste zugleich um die historistische Relativität aller Normen und suchte gleichwohl liberale Prinzipien kulturell zu implementieren. Troeltschs Denken ist ein bleibender Orientierungspunkt für gegenwärtige Debatten um Religion, Kultur und Politik. Die Troeltsch-Studien Neue Folge bündeln Forschungen zu Ernst Troeltsch in historischer und systematischer Perspektive und verbinden dies mit Untersuchungen zur Gegenwartsbedeutung seines Erbes.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.
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