Semantische Krisen

Semantische Krisen von Kruse,  Jan-Philipp
»Alternative Fakten« und Verschwörungstheorien, »Wutbürger«, »Querdenker« und »Politikverdrossene« stellen liberale Gesellschaften vor besondere Herausforderungen. Für die Philosophie ist es nicht damit getan, diese Herausforderungen zu beschreiben. Denn an ihnen zeigt sich, dass bereits die Möglichkeit zur gehaltvollen Problembeschreibung, als Form gesellschaftlicher Selbstverständigung, ein Teil der bezeichneten Problemlage ist. Dabei geht es nicht bloß um Meinungsverschiedenheiten, sondern um die für das Gelingen demokratischer Diskurse essentielle Frage, ob und wie sich Erfahrungen in Urteilen und schließlich Meinungen organisieren. Verstehen wir einander überhaupt, meinen wir dasselbe? Die in vorliegendem Buch vorgestellte Theorie Semantischer Krisen geht davon aus, dass ein qualitativer Zusammenhang besteht zwischen der Selbstverständigung einer Gesellschaft und den Objekten dieser Reflexionsversuche, nämlich den zu bearbeitenden (sozialen) Problemen. Die These ist, dass nur eine Gesellschaft, die ihre Probleme nachhaltig löst, sich langfristig sinnvoll verständigen kann: In Urteile eingebrachte Begriffe erweisen sich als sinnvoll, wenn sie zur erfolgreichen Bearbeitung von Problemen beitragen. Diese grundsätzliche Beziehung zwischen Verstehen (Urteilen) und Handeln (Problemlösen) wird in der spätmodernen, digitalen Öffentlichkeit zugleich besonders relevant wie auch zweifelhaft, da der Prozess der Problembearbeitung hier zunehmend die kommunikativen Ressourcen beeinträchtigt, auf die er an anderer Stelle angewiesen ist. Wo Bürgerinnen und Bürger etwas lernen können sollten, finden sie sich in Situationen wieder, aus denen sich gerade nichts lernen lässt. Das Buch sucht Antworten auf die Fragen, die sich aus dem gegenwärtigen »Strukturwandel der Öffentlichkeit« (Habermas) unter digitalen Bedingungen ergeben, und testet sie am Beispiel des Umgangs mit der ökologischen Krise, die selbst als Test – der Fähigkeit zur erfolgreichen Verständigung und Problemlösung – begriffen wird.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Entwerfen als wertendes Unterscheiden

Entwerfen als wertendes Unterscheiden von Greiner-Petter,  Felix
Die Turbulenzen der Wahrheit erzeugen eine prekäre Situation für das wertende Unterscheiden. Wenn wir nichts wirklich wissen, wenn alle Entscheidungen nur auf Zeit gelten, wenn die Zukunft per Definition ungewiss ist und wenn Begründungen in Sackgassen enden, dann erscheint eine andere Herangehensweise erforderlich. Wir stellen fest, dass sich das Urteil mit den Kategorien »Richtig« und »Falsch« auf alles Berechenbare begrenzt. Unsere eigentlichen Lebens-probleme äußern sich jedoch in Möglichkeiten, die eher besser oder schlechter, selten jedoch absolut sind. Die unsicher gewordenen Wahr-heiten ersetzen wir in der Hoffnung auf eine neue Richtigkeit im jeweils Besonderen - Die Befreiung liegt im jeweiligen Urteilen. Das Urteilen bewegt sich in seiner Statik und Dynamik gleichsam in einer Welt zwischen Minenfeld und Schatzkammer. Doch wie gelingt das durchaus schwierige Urteil? Wie steht es um das Verhältnis von Entwerfen und Urteilen? Entworfene Form als weltanschauliches Urteil? Wir brauchen eine Theorie des Unikats, die sich auf das Ganze der Welt bezieht und zugleich dem Jetzt, Hier und So gerecht wird.
Aktualisiert: 2021-02-04
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Schlussfolgern

Schlussfolgern von Held,  Jonas
Schlussfolgern setzt voraus, dass die schlussfolgernde Person sieht, dass ihre Konklusion aus den Prämissen folgt und sie sie deswegen aus den Prämissen herleitet. Dies hat Paul Boghossian jüngst als eine Bedingung für eine adäquate Erklärung des Schlussfolgerns formuliert. Der Autor entwickelt eine Erklärung, die sich diese Bedingung zum Maßstab setzt. Zugleich greift er kritisch in die neuere Debatte zum Thema ein, in der der Vollzug einer Schlussfolgerung zumeist als kausale Abfolge mentaler Einstellungen verstanden wird. Indem er auf Immanuel Kants Verständnis von Urteil und Schluss zurückgreift, weist der Autor diese Annahme zurück und entwickelt einen alternativen Erklärungsansatz. Der systematische Anspruch des Buches wird so zugleich historisch verortet und untermauert.
Aktualisiert: 2022-08-31
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Schlussfolgern

Schlussfolgern von Held,  Jonas
Schlussfolgern setzt voraus, dass die schlussfolgernde Person sieht, dass ihre Konklusion aus den Prämissen folgt und sie sie deswegen aus den Prämissen herleitet. Dies hat Paul Boghossian jüngst als eine Bedingung für eine adäquate Erklärung des Schlussfolgerns formuliert. Der Autor entwickelt eine Erklärung, die sich diese Bedingung zum Maßstab setzt. Zugleich greift er kritisch in die neuere Debatte zum Thema ein, in der der Vollzug einer Schlussfolgerung zumeist als kausale Abfolge mentaler Einstellungen verstanden wird. Indem er auf Immanuel Kants Verständnis von Urteil und Schluss zurückgreift, weist der Autor diese Annahme zurück und entwickelt einen alternativen Erklärungsansatz. Der systematische Anspruch des Buches wird so zugleich historisch verortet und untermauert.
Aktualisiert: 2022-08-30
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Neuere Transformationen der Kantischen Kategorien-Deduktion

Neuere Transformationen der Kantischen Kategorien-Deduktion von Sicheneder,  Markus
Die transzendentale Deduktion der Kategorien gilt als Herzstück der Kantischen Transzendentalphilosophie. Sie faszinierte schon zu Kants Lebzeiten Zeitgenossen und Kritiker. In den 1960er Jahren, sind es die Auseinandersetzungen mit den englischen Autoren Peter F. Strawson und Jonathan Bennett und ihren Standardwerken „The Bounds of Sense“ (1966) und „ Kant’s Analytic“ (1966), die die Diskussion und die Entwicklung einer ganzen Generation der ‘Philosophischen-Moderne’ prägten und dominierten. Auch in den 80er Jahren fokussierte sich die Gegenwartsphilosophie erneut auf das Deduktion-Kapitel. Es erscheint daher lohnenswert, sich noch einmal mit den verschiedenen Schwerpunkten ihrer Argumentationen auseinanderzusetzen und die Ideen der Autoren Revue passieren zu lassen. Dabei zeigt sich, wie grundlegend und zeitlos Kant und seine Denkart bis heute anzusehen sind. Er wirkt zum einen als konkreter Leitfaden eines Transzendentalphilosophischen Argumentierens wie auch als klare Abgrenzung, die nicht nur zur Negierung, sondern zu einer Art Neuorientierung philosophischer Argumente geführt hat. Die ‘modernen’ Autoren sind in dieser Hinsicht alle ihre eigenen Wege gegangen unter dem Leitgedanken, wie Erkenntnis und Wahrheit in Sprache zu bringen sind. Ihre Interpretationen wurden zur Grundlage von vielfältigen Varianten und Theoremen, die sich in der Sprachanalytik und Ontologie verselbstständigt haben. Kant ist damit immer noch aktuell, – ja man kann sagen, in der Auseinandersetzung mit ihm, noch am Werk. Trotz des durch die Moderne entstandenen Autoritätsverlustes der Philosophie, durch die Spezifizierung ihrer Fachgebiete und der Technisierung des Denkens überhaupt, kann sich niemand dem konstruierenden Ich des Kantischen Denkens entziehen... Ein Beispiel sind hierfür die Werke von P.F. Strawson („The Bound of Sense“ 1966), die mit Hilfe von Thomas Grundmanns Dissertation „Analytische Transzendentalphilosophie“ von 1992, sowie die Werke Jonathan Bennetts („Kant’s Analytic“, 1966), die mit Hilfe der Dissertation Reinhold Aschenbergs, „Sprachanalyse und Transzendentalphilosophie“ (1981), interpretativ vorgestellt werden. Den Schlusspunkt bilden die Überlegungen Wolfgang Beckers in „Selbstbewusstsein und Erfahrung“, 1984, und Dieter Henrichs in „Identität und Objektivität“ von 1976.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Ontologie und Dialektik

Ontologie und Dialektik von Tietz,  Udo
Die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der phänomenologischen und der dialektischen Urteilstheorie von Heidegger und Adorno wurden bislang keiner Untersuchung unterzogen. Dies ist insofern verwunderlich, als die urteilstheoretischen Überlegungen von Heidegger und Adorno ihren Ausgang bei Husserl nehmen, der eine gegenstandstheoretische Urteilstheorie vertrat. Was immer Heidegger und Adorno noch verbindet: Seinsphilosophie und negative Dialektik sind über eine Urteilstheorie verbunden, die beide nicht nur auf eine ähnliche Strategie festlegt, so es darum geht, das Abschneidende und Zurüstende des Denkens zu kritisieren, sondern auch bei der Formulierung einer Alternative zu ihm – ein Gesichtspunkt, der eine neue Sicht auf beide Denker wirft.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Zur Aktualität der Ästhetik Immanuel Kants

Zur Aktualität der Ästhetik Immanuel Kants von Spremberg,  Heinz
Ziel dieser Arbeit ist es, Kants Theorie des ästhetischen Urteils darauf hin zu untersuchen, ob sie zur Beschreibung unserer ästhetischen Urteilspraxis unter den gegenwärtigen Bedingungen der kulturellen Pluralität noch verwendet werden kann. Deshalb wird das Profil der Theorie Kants in Abgrenzung zu den ästhetischen Theorien von Nietzsche, Heidegger und Adorno herausgearbeitet sowie der gegenwärtige Kontext des ästhetischen Urteils umrissen, an dem sich die Aktualität bzw. die Defizite der Kantischen Position messen müssen. Wittgenstein und Sibley werden gewählt, weil ihr methodisches Vorgehen (wie das Kantische) kritischer Natur ist, um die Ästhetik «nicht in metaphysischen Spekulationen» stranden zu lassen. Im Ergebnis wird für eine Aktualisierung Kants plädiert, allerdings im Rahmen der Neufassung des ästhetischen Form- und Subjektivitätsbegriffs, aber auch der Komplexität des ästhetischen Urteils
Aktualisiert: 2019-12-19
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Urteile und Sachverhalte

Urteile und Sachverhalte von Salice,  Alessandro
Die Urteilstheorie ist eine Kerndisziplin der theoretischen Philosophie. In den Begriff des Urteils münden verschiedene Themen, die sich u.a. über die deskriptive Psychologie, die Ontologie und die Logik erstrecken. Im Rahmen der Brentano-Schule wurden von Alexius Meinong (1853-1920) und von Adolf Reinach (1883-1917) bedeutende Positionen bezüglich der Bewusstseinsseite und der gegenständlichen Seite dieses Problemgebildes entwickelt. Die vorliegende Arbeit erforscht die Urteilspsychologie und die Gegenstandstheorie (insbesondere die Objektiven- bzw. die Sachverhaltslehre) beider Autoren, vergleicht sie und hebt Konvergenzen wie auch Divergenzen hervor. Dementsprechend richtet sich die Publikation an Leser, die ein systematisch oder ein historisch geleitetes Interesse an diesen Fragestellungen haben.
Aktualisiert: 2022-09-13
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