Kein anderer deutschsprachiger Schriftsteller saß wegen einer Buchveröffentlichung ein Jahr im Zuchthaus. Viele von Oskar Panizzas Büchern wurden beschlagnahmt. Angeklagt wegen Blasphemie und Majestätsbeleidigung, ging er aus der Einzelhaft ins Exil - nach Zürich, nach Paris, in den Wahn.
Von Kurt Tucholsky und Walter Benjamin verehrt, von NS-Funktionären mit pervertierten Texten ans Hakenkreuz geschlagen und nach dem Weltkrieg wiederentdeckt, kann in der Biografie zu Oskar Panizza nun belegt werden, dass der Exilant im Antisemitismus eine drohende Gefahr für Europa sah und gerade wegen seines Pamphlets »Abschied von München« endlich in die Erinnerungskultur Bayerns einbezogen werden muss.
Aktualisiert: 2022-06-21
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BuW 45 (2012) präsentiert die Ergebnisse einer gemeinsamen Tagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte und der Stiftsbibliothek St. Gallen zum Thema „Klosterbibliotheken in der frühen Neuzeit“. Im Zentrum stehen die Klöster und geistlichen Orden in Süddeutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Diese waren in der Barockzeit durch eine gemeinsame Kultur geprägt und pflegten einen regen, vielfältigen Austausch, der erst mit der Revolutionszeit, den Säkularisationen und dem Aufkommen der Nationalstaaten im 19. Jahrhundert zum Erliegen kam.
Die Spannweite der 15 Beiträge reicht von umfassenden Überblicksdarstellungen bis hin zu Detailstudien über Teilbereiche frühneuzeitlicher Klosterbibliotheken, darunter Sammeltätigkeit und Anschaffungspolitik, das Amt des Klosterbibliothekars und dessen wissenschaftliche Tätigkeiten, den Umgang mit verbotener Literatur und die Zensur, barocke Gelegenheitsliteratur, Privatbibliotheken gelehrter Mönche oder Annexeinrichtungen wie Klosterdruckereien.
Aus dem Inhalt (insgesamt 15 Beiträge):
Magda Fischer, Reichenauer Kulturerbe. Das Kloster und seine Bücherschätze im 18. Jahrhundert
Angela Karasch, Die Bibliothek der Benediktinerabtei St. Peter auf dem Schwarzwald, ihre Büchersammlung und ihr historischer Katalog
P. Odo Lang OSB, Die Stiftsbibliothek Einsiedeln zwischen 1500 und 1800
Ernst Tremp, Klöster als Bücherproduzenten. Die St. Galler Stiftsdruckerei in der Barockzeit (1633–1800)
Christine Paschen, Der Umgang mit verbotener Literatur in der Amberger Jesuitenbibliothek
Aktualisiert: 2021-09-09
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Die Organisation des Geheimbuchhandels im 18. Jahrhundert gestaltete sich im deutschsprachigen Raum grundsätzlich anders als im benachbarten Frankreich. Der von Christine Haug, Franziska Mayer und Winfried Schröder herausgegebene Sammelband richtet sein Augenmerk dezidiert auf die Durchlässigkeit der Grenzen und die regional unterschiedlichen Zensurbestimmungen, die einen florierenden Handel mit verbotener Literatur überhaupt erst erlaubten und die Kommunikation im Verborgenen stimulierten. Im Gegensatz zu Frankreich wurden politisch und religiös diskreditierte Schriften im deutschsprachigen Buchhandel öffentlich in Katalogen und Gelehrtenjournalen beworben, wobei sich die Händler einerseits der bürokratischen Schwerfälligkeit der Zensurbehörden bewusst waren, andererseits aber auch sehr geschickte Verschleierungsstrategien entwickelten. Gegenstand der Beiträge sind sowohl einschlägige Texte des literarischen Untergrunds, zum Beispiel Werke der französischen und deutschen Radikalaufklärung oder pornographisch-erotische Schriften, als auch die sich im Verborgenen entfaltenden Kommunikations- und Schreibstrategien sowie die Herausbildung von sehr effizienten Distributionssystemen, deren besonderes Merkmal ihre Internationalität war.
Die Erforschung von Geheimliteratur und ihrer transnationalen Vertriebswege im 18. Jahrhundert kann nur durch die intensive transdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fächer gelingen. Ein Hauptanliegen des Sammelbandes war daher die längst überfällige Zusammenführung von Philosophiehistorikern, Buch- und Literaturwissenschaftlern und Vertretern der Komparatistik und Romanistik.
Aktualisiert: 2020-01-29
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'Es war ein schreckliches Abschlachten, ein Strafgericht. Für mich war in dieser einen Stunde alles aus. Etwas in mir zerbrach.' So brachte Siegfried Pitschmann auf den Punkt, was die vernichtende Kritik des DDR-Schriftstellerverbandes an seinem Manuskript 'Erziehung eines Helden' am 3. Juli 1959 bei ihm bewirkt hatte. Der Roman wurde literaturpolitisch als abschreckendes Beispiel für 'Amerikanismus' und die nun offiziell verpönte 'harte Schreibweise' missbraucht; er konnte in der DDR nie gedruckt werden. Es ist an der Zeit, diesem kleinen Meisterwerk endlich zu der Anerkennung zu verhelfen, die es verdient.
Ein junger Pianist, der seinen Lebensunterhalt als Barmusiker verdient, verzweifelt daran, keines seiner Lebensziele erreicht zu haben: nicht als Künstler, nicht als Liebender, nicht als ein nützliches Mitglied der Gesellschaft. Er flieht in den Alkohol. Als letzte Rettung vor dem persönlichen Untergang erscheint ihm die Bewährung in der harten Arbeitswelt der seinerzeit größten Baustelle der DDR, dem Braunkohlekombinat 'Schwarze Pumpe'. Hier verdingt er sich als Betonarbeiter und erfährt in den nächsten Monaten an Leib und Seele, was es bedeutet, den Anforderungen des Arbeitsalltags auf einer sozialistischen Großbaustelle zu genügen.
Aktualisiert: 2019-11-15
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Das berühmte, in der Schweiz 1961 wegen Unzüchtigkeit verbrannte Meisterwerk buddhistischer Meditationsentfaltung im Spiegel einer äusserst originellen Gesellschaftssatire verdient zweifellos besonderes Interesse. Li Yü stellt mit der Verfolgung des ganzen Lebensweges eines fein gebildeten jungen Schürzenjägers die erotische Frage unter den Menschen zur Diskussion. Dass er das unter den Voraussetzungen seiner Zeit, des 16. Jh. und seiner geistigen Umwelt - China zur Ming-Zeit - tut, macht den besonderen Reiz und Wert seines Buches aus.
Aktualisiert: 2022-02-08
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