Literarische Spurensuche in Franken und Fürth. Auf den Spuren von Elia Halevi - Leopold Ullstein - Max Bernstein - Alfred Louis Nathan - Jakob Wassermann - Bernhard Kellermann - Eugen Gürster - Ruth Weiß - Richard Krautheimer - Mary Rosenberg. Bernd Noack: „Fürther“ - Elf literarische Erkundungen (und eine Begegnung mit Durchreisenden), Schrenk Verlag, Gunzenhausen, 2007
Man kennt Wasser-, aber wer war Kellermann? Der Name Ullstein steht auf vielen Buchrücken, aber nach einem Eugen Gürster sucht man vergeblich in Buchhandlungen. Wer im Fürther Nathan-Stift das Licht der Welt erblickt hat, wird nicht automatisch fränkisch-jiddische Gedichte aufsagen; und wer etwas mit dem Begriff Krautheimer-Krippe anfangen kann, wird sich kaum gleichzeitig für das frühchristliche Rom interessieren. Was macht eine junge Buchhändlerin aus Fürth in New York und warum sollte man bei einer der berühmtesten Opern aus Paris ausgerechnet an die alte Synagoge am Rand des Gänsbergs denken? Die Wege zwischen Franken und Südafrika oder Argentinien sind weit; weshalb also trat man sie an vor Jahrzehnten? Schließlich: Warum wohl musste Thomas Mann der Gattin eines in Fürth geborenen Rechtsanwalts dankbar gewesen sein?
Bernd Noack begibt sich in seinem Buch auf die Spuren von elf (zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert) in Fürth geborenen Persönlichkeiten, denen gemeinsam ist, dass sie alle im engeren oder weiteren Sinn etwas mit Literatur und Kunst zu tun hatten (oder noch haben). Sie alle verbrachten lediglich ihre Kinder- und Jugendzeit in dieser Stadt, um dann an den unterschiedlichsten Orten Europas (und darüberhinaus) sich erfolgreich einzumischen in das literarische, gesellschaftliche und politische Leben ihrer Zeit. Manche gingen freiwillig, weil ihnen die stickige, dunkle Stadt zu eng wurde, viele mussten fliehen, weil sie als Juden im einstigen „fränkischen Jerusalem“ zu Freiwild geworden waren.
Doch aus ihnen wurden Bestseller-Autoren oder verspielte Feingeister, zurückhaltende und hartnäckige Mahner oder leise und kluge Zweifler, einsame Käuze oder Freunde und Weggefährten großer Künstler; sie waren Berühmtheiten zu Lebzeiten oder sie sind „Geheimtipps“ – bis heute. Erinnerungen an ihre Heimatstadt aber finden sich – mal mehr, mal weniger; mal versteckt, mal zentral; mal liebevoll, mal zornig; mal heim-wehmütig, mal befreit aufatmend; mal gerecht, mal undankbar – überall in ihren Schriften und Erzählungen.
Die literarischen Erkundungen durch Werk und Biografie der neun Männer (Elie Halévy, Leopold Ullstein, Max Bernstein, Alfred Louis Nathan, Jakob Wassermann, Bernhard Kellermann, Eugen Gürster, Richard Krautheimer und Robert Schopflocher) und zwei Frauen (Mary S. Rosenberg und Ruth Weiss) beginnen dabei stets vor Ort, in den engen Gassen Fürths oder in den Prachtstrassen und Boulevards, deren Atmosphäre prägend war, belastend oder beschützend; und der Spaziergang durch diese so unterschiedlichen Vergangenheiten (oder gibt es doch erstaunliche Verbindungen?) führt dann hinaus in die großen Städte und in die „äußeren und inneren Landschaften“, vor allem aber hinein in die Bücher, mit denen diese „Fürther“ von sich reden machten.
Viele von ihnen sind – im Gegensatz etwa zu umstrittenen Außenministern, wirtschaftswunderlichen Kanzlern oder schwerreichen Unternehmern, denen regelmäßig in ihrer Geburtsstadt große Ehre zuteil wird – heute vergessen. Der „Stolz“ der Stadt auf ihre „großen Söhne und Töchter“ hat sie nie so recht oder überhaupt noch nicht erreicht; obwohl sie selber, freilich meist im erzwungenen Exil, immer wieder an dieses Fürth, das manche von ihnen schändlich behandelt hatte, als an ein verlorenes Stück Heimat gedacht haben. Mit gemischten Gefühlen nicht selten, aber eben dennoch.
Aktualisiert: 2023-06-20
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Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Heimkehr aus einem Gewaltraum wie dem Krieg ist eine Schwellensituation, die den sprachlichen Austausch mit den Daheimgebliebenen ebenso notwendig wie schwierig macht. Das betraf nicht zuletzt die jungen Kriegsteilnehmer am Ersten Weltkrieg, deren Zweifel, nach ihren grundstürzenden Erfahrungen je wieder heimisch werden zu können, sich in der Selbstdeutung als ‚verlorene Generation’ verdichtet hat. Was der Krieg aus ihnen gemacht hatte und ob, oder wie, ihre Erfahrungen kommuniziert werden konnten, haben nicht zuletzt literarische Texte zu beantworten versucht.
Vor dem Hintergrund einer breiten historisch-literarischen Problemsichtung wird untersucht, welche Auskünfte Texte von Bertolt Brecht, Ernst Toller, Joseph Roth, Jakob Wassermann, Erich Maria Remarque, Ödön von Horváth, Alfred Döblin sowie weniger bekannter Autoren auf solche Fragen geben.
Aktualisiert: 2020-07-11
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Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Literarische Spurensuche in Franken und Fürth. Auf den Spuren von Elia Halevi - Leopold Ullstein - Max Bernstein - Alfred Louis Nathan - Jakob Wassermann - Bernhard Kellermann - Eugen Gürster - Ruth Weiß - Richard Krautheimer - Mary Rosenberg. Bernd Noack: „Fürther“ - Elf literarische Erkundungen (und eine Begegnung mit Durchreisenden), Schrenk Verlag, Gunzenhausen, 2007
Man kennt Wasser-, aber wer war Kellermann? Der Name Ullstein steht auf vielen Buchrücken, aber nach einem Eugen Gürster sucht man vergeblich in Buchhandlungen. Wer im Fürther Nathan-Stift das Licht der Welt erblickt hat, wird nicht automatisch fränkisch-jiddische Gedichte aufsagen; und wer etwas mit dem Begriff Krautheimer-Krippe anfangen kann, wird sich kaum gleichzeitig für das frühchristliche Rom interessieren. Was macht eine junge Buchhändlerin aus Fürth in New York und warum sollte man bei einer der berühmtesten Opern aus Paris ausgerechnet an die alte Synagoge am Rand des Gänsbergs denken? Die Wege zwischen Franken und Südafrika oder Argentinien sind weit; weshalb also trat man sie an vor Jahrzehnten? Schließlich: Warum wohl musste Thomas Mann der Gattin eines in Fürth geborenen Rechtsanwalts dankbar gewesen sein?
Bernd Noack begibt sich in seinem Buch auf die Spuren von elf (zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert) in Fürth geborenen Persönlichkeiten, denen gemeinsam ist, dass sie alle im engeren oder weiteren Sinn etwas mit Literatur und Kunst zu tun hatten (oder noch haben). Sie alle verbrachten lediglich ihre Kinder- und Jugendzeit in dieser Stadt, um dann an den unterschiedlichsten Orten Europas (und darüberhinaus) sich erfolgreich einzumischen in das literarische, gesellschaftliche und politische Leben ihrer Zeit. Manche gingen freiwillig, weil ihnen die stickige, dunkle Stadt zu eng wurde, viele mussten fliehen, weil sie als Juden im einstigen „fränkischen Jerusalem“ zu Freiwild geworden waren.
Doch aus ihnen wurden Bestseller-Autoren oder verspielte Feingeister, zurückhaltende und hartnäckige Mahner oder leise und kluge Zweifler, einsame Käuze oder Freunde und Weggefährten großer Künstler; sie waren Berühmtheiten zu Lebzeiten oder sie sind „Geheimtipps“ – bis heute. Erinnerungen an ihre Heimatstadt aber finden sich – mal mehr, mal weniger; mal versteckt, mal zentral; mal liebevoll, mal zornig; mal heim-wehmütig, mal befreit aufatmend; mal gerecht, mal undankbar – überall in ihren Schriften und Erzählungen.
Die literarischen Erkundungen durch Werk und Biografie der neun Männer (Elie Halévy, Leopold Ullstein, Max Bernstein, Alfred Louis Nathan, Jakob Wassermann, Bernhard Kellermann, Eugen Gürster, Richard Krautheimer und Robert Schopflocher) und zwei Frauen (Mary S. Rosenberg und Ruth Weiss) beginnen dabei stets vor Ort, in den engen Gassen Fürths oder in den Prachtstrassen und Boulevards, deren Atmosphäre prägend war, belastend oder beschützend; und der Spaziergang durch diese so unterschiedlichen Vergangenheiten (oder gibt es doch erstaunliche Verbindungen?) führt dann hinaus in die großen Städte und in die „äußeren und inneren Landschaften“, vor allem aber hinein in die Bücher, mit denen diese „Fürther“ von sich reden machten.
Viele von ihnen sind – im Gegensatz etwa zu umstrittenen Außenministern, wirtschaftswunderlichen Kanzlern oder schwerreichen Unternehmern, denen regelmäßig in ihrer Geburtsstadt große Ehre zuteil wird – heute vergessen. Der „Stolz“ der Stadt auf ihre „großen Söhne und Töchter“ hat sie nie so recht oder überhaupt noch nicht erreicht; obwohl sie selber, freilich meist im erzwungenen Exil, immer wieder an dieses Fürth, das manche von ihnen schändlich behandelt hatte, als an ein verlorenes Stück Heimat gedacht haben. Mit gemischten Gefühlen nicht selten, aber eben dennoch.
Aktualisiert: 2022-12-26
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Die Romane Jakob Wassermanns , und begeistern im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Leserschaft mindestens ebenso wie die Romane eines Lion Feuchtwanger oder Thomas Mann. Jakob Wassermann, weil jüdischer Herkunft, wird allerdings als Erfolgsautor von der antisemitischen Literaturkritik nicht anerkannt. Vielmehr werden ihm die Eigenschaften eines guten Schriftstellers abgesprochen. Unter den permanenten antisemitischen Angriffen bereits vor 1933 resigniert Jakob Wassermann und stirbt mit 61 Jahren in Altaussee in Österreich. Diese literaturwissenschaftliche Arbeit beschreibt die antisemitische Literaturpolemik gegen Jakob Wassermann und weist nach, daß seine Werke in ständiger Auseinandersetzung mit diesen antisemitischen Stereotypen entstanden sind.
Aktualisiert: 2023-04-11
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Ein facettenreiches Porträt eines Klassikers der deutsch-jüdischen Erzählliteratur.
Kaum ein Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts war an den Debatten um die literarische Moderne so leidenschaftlich beteiligt wie Jakob Wassermann (1873-1934). Zu Lebzeiten erreichte er internationalen Ruhm und gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Epoche. Im Nationalsozialismus verboten, geriet sein Werk nach 1945 fast in Vergessenheit.
Der reich bebilderte Band bietet die Gelegenheit, einen Klassiker der deutsch-jüdischen Erzählliteratur wiederzuentdecken.
Aus dem Inhalt:
Jan Cölln: Von der Gewalt und Ohnmacht der Worte. Eine literarische Psychologie gestörter Kommunikation im Werk Jakob Wassermanns
Theo Elm: Gibt es ein »jüdisches« Erzählen?
Hans Otto Horch: Deutschtum und Judentum - eine unmögliche Synthese? Jakob Wassermann im Kontext der deutsch-jüdischen Literaturgeschichte
Dirk Niefanger: »Das unbezwingliche Verlangen zu erzählen«. Wassermanns Poetik des Narrativen
Gunnar Och: Ahasver oder das andere Ich - eine mythische Chiffre im Werk Jakob Wassermanns
Dierk Rodewald: »Der Fall Maurizius« - als Produktionsprozeß betrachtet
Aktualisiert: 2023-04-28
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Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Aktualisiert: 2023-03-27
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