»Von 14 bis 18 sind die besten und schönsten Jahre« – so urteilte eine junge Arbeiterin um 1925. Doch wie sah das Leben der Mädchen aus der Arbeiterschicht zur damaligen Zeit aus? Welche Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten sie? Wie erlebten sie ihre Arbeit als Dienstmädchen, Arbeiterin, Verkäuferin, Büroangestellte oder Schneiderin? Wehrten sie sich gegen ihre Benachteiligung am Arbeitsplatz und in der Familie? Wie stellten sie sich ihre Zukunft vor? Und was dachten sie über ihre Mütter? An der Schnittstelle von Jugend- und Geschlechtergeschichte untersucht die Autorin, gestützt auf zeitgenössische Erhebungen und Selbstzeugnisse, die Lebensbedingungen, Chancen und Erfahrungen von weiblichen Jugendlichen aus unteren Bevölkerungsschichten zur Zeit der Weimarer Republik.
Unveränderter Nachdruck
Aktualisiert: 2023-03-20
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"Eine Revolution auf leisen Sohlen" - so lässt sich die Auseinandersetzung westdeutscher protestantischer Akteurinnen und Akteure mit Diskursen zum Thema Geschlecht beschreiben. Für die Bundesrepublik 1949-1971 sind gesellschaftliche Individualisierungs-, Pluralisierungs- und Differenzierungserscheinungen auch der Geschlechterrollenvorstellungen zu konstatieren. Sarah Jäger untersucht anhand der Themenfelder Familie, Sexualaufklärung, Sittlichkeitsbewegung in Literatur und Film, weibliche Erwerbsarbeit, Sexualethik sowie Ehe- und Familienberatung die ethische Auseinandersetzung des Protestantismus mit diesen Veränderungsprozessen, die als Herausforderung erlebt wurden. Es kam themen- und konstellationsabhängig zu einer Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, zu abwehrenden und kritischen Reaktionen ebenso wie zu einer vorsichtigen Aufnahme und Mitgestaltung. Dies führte zu einer Liberalisierung und Individualisierung evangelischer ethischer Positionierung, die zunehmend das Individuum in den Fokus des eigenen Nachdenkens stellte.
Aktualisiert: 2022-12-22
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"Eine Revolution auf leisen Sohlen" - so lässt sich die Auseinandersetzung westdeutscher protestantischer Akteurinnen und Akteure mit Diskursen zum Thema Geschlecht beschreiben. Für die Bundesrepublik 1949-1971 sind gesellschaftliche Individualisierungs-, Pluralisierungs- und Differenzierungserscheinungen auch der Geschlechterrollenvorstellungen zu konstatieren. Sarah Jäger untersucht anhand der Themenfelder Familie, Sexualaufklärung, Sittlichkeitsbewegung in Literatur und Film, weibliche Erwerbsarbeit, Sexualethik sowie Ehe- und Familienberatung die ethische Auseinandersetzung des Protestantismus mit diesen Veränderungsprozessen, die als Herausforderung erlebt wurden. Es kam themen- und konstellationsabhängig zu einer Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen, zu abwehrenden und kritischen Reaktionen ebenso wie zu einer vorsichtigen Aufnahme und Mitgestaltung. Dies führte zu einer Liberalisierung und Individualisierung evangelischer ethischer Positionierung, die zunehmend das Individuum in den Fokus des eigenen Nachdenkens stellte.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Die Anzahl erwerbstätiger Frauen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen – eine Entwicklung, die sich in der DDR bereits seit den 1960er Jahren vollzog. Von Beginn an hatte hier die politische Führung auf den möglichst uneingeschränkten Einbezug aller Frauen in die Erwerbsarbeit gesetzt – und sah sich Mitte der 1960er Jahre mit einem Rückgang der Geburten konfrontiert. Dass es in der DDR zumindest vorübergehend Ende der 1970er Jahre zu einem leichten Anstieg der Geburtenzahlen kam, wird heute als Erfolg sozialpolitischer Maßnahmen gewertet.
Für die gegenwärtigen politischen Versuche, unter dem Schlagwort der „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sowohl die Geburtenentwicklung umzukehren als auch den eklatant werdenden Mangel an Arbeitskräften durch eine Steigerung der Frauenerwerbsquote zu kompensieren, haben die sozialpolitischen Maßnahmen der DDR Modellcharakter.
Ihre Analyse zeigt, dass die mit dieser Politik verbundenen Prämissen das kulturelle Verständnis von Mutterschaft und damit einhergehend die Sozialisation von Kindern veränderten. Doch hat die in der DDR praktizierte Familien- und Geburtenpolitik dabei auch ihr Ziel einer langfristigen Stabilisierung der Geburtenentwicklung erreicht – und ist sie ihrem Versprechen einer „Vereinbarung von Mutterschaft und Erwerbsarbeit“ gerecht geworden?
Aktualisiert: 2022-12-31
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