Alma Mahler-Werfel war, so hat es Willy Haas einmal formuliert, »erlebnishungrig und lebenshungrig«. Und sie hat das Erlebte von Jugend an im Tagebuch fixiert und später anhand dieser Aufzeichnungen erzählt. Schon früh wurde sie Schülerin und Freundin berühmter Männer: des Komponisten Alexander Zemlinsky, des Malers Gustav Klimt und vor allem Gustav Mahlers, den sie im März 1902 heiratete. »Lese ich im Tagebuch«, schreibt der Mitherausgeber Antony Beaumont, »so kommt’s mir vor, als ob man einen Vorhang hebt, und dahinter steht das Wien der Jahrhundertwende in voller Pracht und zum Greifen nahe. Die Vitalität des täglichen Lebens, Augenzeugenberichte von historischen Ereignissen der Kunst- und Musikwelt, einmalige Einblicke in das Sozialverhalten und die Redensarten des homo austriacus – dies alles zeichnet das Buch als einmaliges Dokument aus.«
Aktualisiert: 2023-06-02
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Eine gemeinsame Veröffentlichung von Harun Farocki Institut und SYNEMA
"Lesen und Sehen" ist Peter Naus viertes Buch mit Miniaturen. "Beim Lesen eines Buches, beim Sehen und Hören von Filmen werden wir zum Klangkörper und Bildschirm für etwas, das außerhalb unserer selbst liegt", schreibt er im Nachwort. "Worum es geht, ist ein Wiederherstellungszauber, um unsere Teilhabe am Ganzen der Welt zu erlangen. Jedes Individuum, das nicht der prosaischen Austrocknung erliegen will, strebt durch diese oder eine andere Art danach, sich in ein bewusstes Verhältnis zu dem zu bringen, von dem es weiß, daß es stärker ist als es selbst." Gerahmt werden die Miniaturen zu Büchern, Filmen und Gemälden von zwei längeren Spaziergängen, bei denen sich die inneren und äußeren Landschaften übereinanderlegen.
Aktualisiert: 2022-08-04
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Nachdem Norbert Abels die 840 Seiten seines Ohrentheater / Szenen einer Operngeschichte bei uns vorgelegt hat, wendet er sich mit diesem Band einer Auswahl jüdischer Schriftsteller zu, denen ein übriges gemeinsam ist: Sie sind sture Rufer, debattierwütige Mahner, hellsichtige Geschichts- und Geschichtenschreiber. Sie geben unverdrossen Widerworte. - Eine sehr persönliche, auf eindrucksvolle Begegnungen rückgreifende Einleitung bringt uns die osteuropäisch-jüdische Denkwelt nahe – und von hier aus schaut Abels in die Werke einiger bekannter, einiger weniger bekannter Autoren: Scholem Alechejm reizte Norbert Abels zum Titel-gebenden Essay 'Mit Gott kann man nicht diskutieren', er faßt die wiederkehrende, immer neues Leid einleitende 'Dramaturgie des Rufmordes' ins Auge, wie sie Vorbote nicht nur des Dritten Reiches war, seine Betrachtungen zu Stefan Zweig überschreibt er 'Diese übernationale Freiheit', und 'Wozu treibt der Mensch Historie?' fragt er angesichts der bohrenden Auseinandersetzungen Lion Feuchtwangers mit Geschichtlichkeit. Der Trias Franz Werfel, Edgar Hilsenrath und Armin T. Wegner folgt Abels in 'das armenische Leid', über Werk und Leben von Bruno Schulz reflektiert er und läßt uns Alice Rühle-Gerstel entlang der Frage 'Ist die Frau ein Mensch?' entdecken. - 'Die Kunst, durch die Zeiten zu fallen' könnte man die General-Übung aller hier befaßter Autoren nennen, Abels betitelt seinen Essay über Willy Haas so, und mit 'Individuum und Revolte' schließt er, worin er Manès Sperbers Romantrilogie 'Wie eine Träne im Ozean' neu liest. - Der Band zeichnet sich durch jene herrliche Zumutung aus, die jedes gelungene Buch wertvoll macht: Es lädt nicht nur ein, es zwingt nachgerade dazu, weit über seine eigenen Seiten hinaus zu entdecken. – Bleiben Sie neugierig! - Norbert Abels hat literatur- und musikwissenschaftliche Publikationen, Monographien und theatergeschichtliche Arbeiten sowie Studien zur jüdischen Identität vorgelegt. Dramaturgische Arbeiten an zahllosen Häusern, Zusammenarbeit mit dem Kabuki-Theater,Tokyo. Feuilletons für diverse große Blätter. Dozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt und der Goethe-Universität Frankfurt, Literaturdozent an den Schulen des Deutschen Buchhandels Frankfurt, Professor für Musiktheaterdramaturgie an der Folkwang Hochschule Essen. Seit 1997 Chefdramaturg an der OperFrankfurt. Seit 2004 Produktionsdramaturg der Bayreuther Festspiele.
Aktualisiert: 2020-05-19
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übte Berlin eine enorme Anziehungskraft auf Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle aus, so auch auf – vorrangig deutschsprachige – Literaten aus Prag. Sie kannten sich größtenteils aus ihrer Schul- und Studentenzeit und trafen sich im „Romanischen Café“ in Charlottenburg und in der „Prager Diele“ in Wilmersdorf wieder, begegneten sich beim Broterwerb und halfen sich gegenseitig dabei, Fuß zu fassen. Sie waren fasziniert vom Tempo der Großstadt, und dennoch waren es vor allem praktische Gründe, die für einen längeren Berlin-Aufenthalt sprachen: Man wollte hier vor allem beruflich weiterkommen. Dies war beispielsweise für Franz Kafka ausschlaggebend, 1923 nach Berlin umzusiedeln.
Einer der Ersten, der Berlin für sich entdeckte, war Victor Hadwiger. Hoch verschuldet, ließ er sich 1903 hier nieder, um für die Vossische Zeitung zu arbeiten. 1898 zog die Liebe Rainer Maria Rilke nach Berlin. Egon Erwin Kisch ließ sich hier sogar dreimal nieder. Franz Carl Weiskopf schloss sich dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller an und schrieb unter anderem Feuilletons für die Zeitung Berlin am Morgen. Willy Haas, der spätere Herausgeber der Literarischen Welt, wurde mehr durch Zufall Filmkritiker und Drehbuchautor.
Edda Gutsche skizziert, wie Prager Schriftsteller in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Berlin für sich entdeckten, und lädt zur gemeinsamen literarischen Spurensuche ein.
Aktualisiert: 2020-01-17
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Die Stolpersteine für Verfolgte des Nationalsozialismus sind „Wegmarken gegen das Vergessen“ Seit im Jahre 2003 in Neuruppin die ersten Stolpersteine im Land Brandenburg verlegt wurden, haben sich an fast 60 weiteren brandenburgischen Orten Bürger der Initiative angeschlossen.
Die im Osthavelland tätige Vorbereitungsgruppe Stolpersteine für Falkensee und Umgebung (Osthavelland) legt nun die Ergebnisse ihrer zehnjährigen Projektarbeit vor. Nach ersten Verlegungen im Jahre 2006 in Nauen sind inzwischen Steine in Falkensee, Dallgow, Brieselang und Ribbeck hinzugekommen, darunter für die Lyrikerin Gertrud Kolmar und ihren Vater. Vorgestellt werden zum einen die Schicksale der Ermordeten, die durch einen eigenen Stolperstein geehrt werden. Weiteren bedrängten Menschen wurde durch geheime Verstecke Hilfe zuteil oder ihnen gelang rechtzeitig die Flucht oder Emigration, wie dem Herausgeber der Literarischen Welt, Willy Haas, oder dem Humoristen Joseph Plaut. Bisher verstreut vorliegende lokalhistorische Untersuchungen zur NS-Zeit ergänzen die Dokumentation. Die Vorbereitungsgruppe engagiert sich damit für ein regionales Erinnerungsprojekt und ist zugleich Teil des Museums- und Gedenkkonzeptes unserer Region.
Aktualisiert: 2021-11-11
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Alma Mahler-Werfel war, so hat es Willy Haas einmal formuliert, »erlebnishungrig und lebenshungrig«. Und sie hat das Erlebte von Jugend an im Tagebuch fixiert und später anhand dieser Aufzeichnungen erzählt. Schon früh wurde sie Schülerin und Freundin berühmter Männer: des Komponisten Alexander Zemlinsky, des Malers Gustav Klimt und vor allem Gustav Mahlers, den sie im März 1902 heiratete. »Lese ich im Tagebuch«, schreibt der Mitherausgeber Antony Beaumont, »so kommt’s mir vor, als ob man einen Vorhang hebt, und dahinter steht das Wien der Jahrhundertwende in voller Pracht und zum Greifen nahe. Die Vitalität des täglichen Lebens, Augenzeugenberichte von historischen Ereignissen der Kunst- und Musikwelt, einmalige Einblicke in das Sozialverhalten und die Redensarten des homo austriacus – dies alles zeichnet das Buch als einmaliges Dokument aus.«
Aktualisiert: 2023-01-26
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Das Buch erzählt anhand von Dokumenten die Geschichte einer Literatur, deren Ruhm und Größe weder von Hitler noch von Stalin zerstört werden konnte. Ehe noch die Verfolgung einsetzte, hatte diese Literatur ihre Geschichte selbst so fixieren können, daß sich die Welt ein Bild von ihr machen konnte, ein Bild, das von unheimlichen Obsessionen, Kriminalfällen und Psychogrammen, Ghetto-Geschichten und Sexualität ebenso geprägt ist wie von den Realitäten der Moderne, von Technik und Industrie. Franz Kafka, der große Solitär dieser Literatur, ist in diesem Bild immer gegenwärtig.
Aktualisiert: 2022-11-10
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Willy Haas (1891-1973) widmete sein Leben der Literatur - "als Betrachter und Analytiker (...), als Gestalter nur im entfernteren Sinn, niemals als Dichter", wie er einmal selbst zusammenfasste. Doch er war auch ein "Mann des Films", ein Brückenbauer zwischen Religionen, Nationen und politischen Weltanschauungen. Sein Leben begann in Prag, wo er als Student die "Herder- Blätter" herausgab. Nach einer kurzzeitigen Tätigkeit als Lektor bei Kurt Wolff in Leipzig wurde er nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin Filmkritiker, Drehbuchautor und ab 1925 Herausgeber der "Literarischen Welt". 1933 zwang der Nationalsozialismus den "Juden Haas" zurück nach Prag und 1939 auch zur Flucht nach Indien. Dort schrieb er Drehbücher für das frühe "Bollywood" und wurde Zensor der britisch-indischen Armee. Über London kehrte er 1948 nach Deutschland zurück. Er arbeitete zunächst als britischer Presseoffizier und dann vor allem als Redakteur der "Welt". Das Buch erschließt erstmals das so sehr von den Zeitläuften geprägte Leben des Willy Haas und arbeitet es erstmals zusammenhängend wissenschaftlich auf. Es basiert auf vielen, oft neu erschlossenen Quellen, die gerade Haas' bisher fast unbekannte Zeit im Exil beleuchten.
Aktualisiert: 2020-01-28
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