Wir erleben heute die Wiederkehr der Wölfe. Einer Wiederkehr geht indessen immer ein Verschwinden voraus und dieser Vorgeschichte widmet sich dieses Buch. Anhand von Augenzeugenberichten und Jagdtraktaten sowie Texten der politischen Theorie, der Zoologie und der Literatur wird die Ausrottung der Wölfe im 17. und 18. Jahrhundert nachgezeichnet. Ausgangspunkt der Untersuchung ist das Anwachsen der Wolfspopulation im 30-jährigen Krieg. Die Wölfe vermehren sich in einer tiefgreifenden Krisensituation und werden so zu deren zeichenhafter Verkörperung. In Texten nach dem 30-jährigen Krieg ist sodann zu erkennen, dass die Wölfe als Schreckensfiguren instrumentalisiert werden – das Sprechen und Erzählen von einer unzivilisierten Wolfszeit soll zur Wiedereinsetzung der im Krieg zerstörten Ordnung beitragen. Es ist nicht zuletzt diese affektive Aufladung der Wölfe, mit der maßgeblich ihre Ausrottung vorangetrieben wird. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts bricht die Wolfspopulation schließlich zusammen; das 19. Jahrhundert kennt nur mehr ›letzte Wölfe‹, deren Tötung als Triumph des Menschen regelrecht inszeniert wird. Die Studie weist nach, dass mit der Ausrottung der Wölfe vom 30-jährigen Krieg bis zur Französischen Revolution und den Geschichten, die diese begleiten, immer auch die politische und zivilisatorische Ordnung zur Disposition steht.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs, als Soldat der Jewish Brigade Group gegen Nazideutschland kämpfend, skizzierte Jonas Grundgedanken einer »philosophischen Biologie«. 1949 nach Kanada und 1955 nach New York berufen, entwickelte er – auf dieser Basis – in jahrzehntelanger Arbeit eine phänomenologische Ontologie des Lebendigen, welche die Philosophie des Organismus und die Philosophie des Geistes umgreift. Nach verschiedenen Teilveröffentlichungen erschien 1966 das englische Buch, dessen Neubearbeitung Jonas dann 1973 unter dem sprechenden Titel »Organismus und Freiheit« veröffentlichte.
Dieser Neuansatz – Jonas hat das Buch als sein bedeutendstes und als Grundlage seiner Ethik angesehen – bezweckt nichts Geringeres als eine Aufhebung des dualistischen Rahmens der neuzeitlichen Philosophie. Die ontologische Existenzweise des Organismus auf dem Entwicklungspfad zur Freiheit erschließt Jonas in doppelter Frontstellung: gegenüber der Spaltung des Seins in Leib und Seele, Mensch und Welt, aber auch gegenüber den monistischen Reduktionen des Seins – insbesondere vom Materialismus bis hin zur Allgemeinen Systemtheorie.
Dabei zeigt er, daß der Organismus auf differenzierte Weise jene Wirklichkeitssphären vereint, welche in der abendländischen Metaphysik und ihrer Wirkungsgeschichte einschließlich Heideggers und der modernen Hirnforschung vorwiegend als getrennt gesehen werden: Notwendigkeit und Freiheit. In dem hier vorliegenden ersten Band der Kritischen Gesamtausgabe wird das Werk textkritisch und kontextbezogen kommentiert. Zudem präsentiert dieser Band Jonas’ ethische Anwendungen seiner Philosophie des Lebens auf die molekulare Biologie und die hochtechnologische Medizin. Hier habe sich der Mensch sogar eine »neue Schöpferrolle« zugeeignet, deren moralische Verantwortbarkeit es kritisch zu prüfen gelte.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Ich vertrete die These, daß Werkzeug, Bild und Grab die urtümlichen Anzeigen der Möglichkeit von Physik, Kunst und Metaphysik seien, die zwar nicht überall zur Entfaltung kommen müssen, doch in keiner Kultur gänzlich fehlen. Wenn es richtig ist, daß die unsere dabei ist, oder gar schon damit fertig ist, die Metaphysik aus unserem Geisteshaushalt zu verbannen, so wären wir um diese Dimension des Menschseins ärmer. Wir würden nicht aufhören, Menschen zu sein; aber wir würden aufhören, Geschichte noch verstehen zu können, wenn das Totgesagte wirklich ganz in uns erstorben wäre. Ich mochte fast glauben, daß dies unmöglich ist. (Hans Jonas, i. d. Bd., S. 311) Hans Jonas bekennt sich unbeirrt zu seinem metaphysischen Interesse – auch gegen den erheblichen Widerstand der zeitgenössischen Philosophie. Denn er ist davon überzeugt, daß ohne diese Form des Denkens weder das Phänomen des Lebens noch die Vielfalt der menschlichen Kultur angemessen zu verstehen sind. Vor allem aber führt erst der Mut, über die Grenzen eines naturalistischen Monismus hinauszudenken, zu der Einsicht in die Verantwortung für das Leben, die den Menschen unabweisbar aufgegeben ist.
Der vorliegende Band versammelt Schriften aus allen Perioden des Werks von Hans Jonas. In ihm findet sich die frühe und bis heute aktuelle Kritik an der Erbsündentheologie, mit der Augustinus die westliche Christenheit so nachhaltig wie kein anderer prägte. Zentrale Aufsätze über Materie, Geist und Schöpfung, Unsterblichkeit und heutige Existenz oder Aus den Anfängen des neuzeitlichen Weltbildes fassen Gedankengänge, die in anderen Werken ausführlich entfaltet wurden, prägnant zusammen. Nicht zuletzt wurde auch der vermutlich bekannteste theologische Text des jüdischen Denkers aufgenommen: Der Gottesbegriff nach Auschwitz. Eine jüdische Stimme, dessen lange Entstehungsgeschichte hier erstmals durchgängig zu verfolgen ist.
Diese Textsammlung ist geeignet, sich dem Kern des Denkens von Hans Jonas so zu nähern, wie er selbst seine Hörerinnen und Hörer in dieses Zentrum führte. Nicht zufällig sind viele der Texte aus Vorträgen hervorgegangen, mit denen Jonas sich einem breiten Publikum bekannt machte.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In diesem Band konkretisiert Jonas sein Verantwortungsprinzip. Schon 1968 formuliert er es und plädiert für eine »healthy fear of our own ›Promethean‹ power«. Gegenüber Adolph Lowe (Löwe) entwirft er eine Wirtschaftsethik der Zukunftsverantwortung. Denn eine wertfreie Ökonomie und ihre prinzipienlose Konsum- und Wachstumsorientierung bringe die Umwelt »›to the point of collapse‹« (Barry Commoner). In den achtziger und frühen neunziger Jahren differenziert der nunmehr vielgefragte Denker seine Zukunftsethik – im Diskurs mit Managern (z. B. von Siemens und Pharmaindustrie), mit Soziologen wie Ulrich Beck, mit Politikern, Politologen und Juristen wie Ernst Benda, mit Theologen wie Hans Küng und Wolfgang Huber, mit Philosophen wie Karl-Otto Apel, Hans Lenk und Vittorio Hösle, zudem mit Publizisten wie Gräfin Dönhoff.
Wir verfolgen, wie Jonas das Bewußtsein einer allgemeinen Mitverantwortung bildet: angesichts von Klimakatastrophe, Massenflucht und Bevölkerungsexplosion, ja, angesichts der Gefährdung von Schöpfung und Menschenwürde (z. B. durch Gentechnologie). Sein Argument und Engagement sind auch politisch brisant:
Im Deutschen Bundestag wird um die Auslegung seines Prinzips Verantwortung gestritten, führende Sozialdemokraten von Hans-Jochen Vogel über Volker Hauff bis zu Kanzler Helmut Schmidt buchstabieren Jonas’ Ethik, Hans Dietrich Genscher vertritt eine »Erdenbürgerstrategie in nachbarschaftlicher weltweiter Verantwortungspolitik – in Übernahme der Thesen des jüdischen Religionsphilosophen Hans Jonas«.
1987 leitet die UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung aus dem Prinzip Verantwortung den ökopolitischen Leitbegriff sustainable development ab. Seit Richard v. Weizsäcker berufen sich die deutschen Bundespräsidenten auf Hans Jonas als Kronzeugen einer verantwortlichen Erdpolitik.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In 31 Essays und Selbstzeugnissen, Rezensionen und Nachrufen spannt dieser Band den Bogen über sieben bis acht Jahrzehnte eines engagierten Geisteslebens.
Der Bogen führt von dem 1921 geschriebenen Mönchengladbacher Abituraufsatz über Goethes Faust, Kants kategorischen Imperativ und »die Treue gegenüber […] der Allgemeinheit«, über Essays wie Jewish and Christian Elements in Philosophy (1967), über die Würdigung von Hannah Arendts philosophischem Werk (1976) und die prägnante Selbstbiographie Wissenschaft als persönliches Erlebnis (1986) bis zu der vermächtnisartigen Ansprache über Rassismus und Schöpfungsverantwortung, die Jonas 1993, acht Tage vor seinem Tode, in Percoto/Udine gehalten hat.
Es ist faszinierend, mit welcher Geistesgegenwart, sprachlichen Kraft und Argumentativen Intensität der deutsch-jüdisch-amerikanische Denker existentielle und philosophische Herausforderungen des 20. Jahrhunderts beantwortet. Nicht minder wird es die Leser in den Bann ziehen, wie Jonas signifikante Profile dieser geistig reichen, in Deutschland aber politisch auch fürchterlichen Zeit zu skizzieren weiß. Zu den existentiellen Herausforderungen gehören zunächst der zionistische Aufbau einer jüdischen Heimstatt in Palästina angesichts des deutschen Antisemitismus und vor dem Hintergrund der biblischprophetischen Tradition, sodann die Entrechtung und tödliche Bedrohung der Judenheit durch das nationalsozialistische Deutschland, schließlich der Krieg gegen die Wehrmacht Hitlers. Die philosophischen Herausforderungen reichen von der heideggerschen Selbstzerstörung der Vernunft bis zur ausgehaltenen Spannung zwischen Gottesglauben der Thora und methodischem Atheismus der Wissenschaft, zwischen jüdisch-christlichem Ethos und säkularer Ratio.
Meisterhaft zeichnet der Jahrhundertdenker Jonas geistige Profile der Zeit: Edmund Husserl, Hannah Arendt und Martin Heidegger, Rudolf Arnheim und Leon Roth, Karl Barth und Alfred Schütz u. a. m.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Dieser Band präsentiert den Gesamttext von Das Prinzip Verantwortung sowie Hans Jonas’ spätere Grundlegungsschriften zur Zukunftsethik. Den umfänglichen, zugleich wissenschaftstheoretischen und ontologischen Exkurs Macht oder Ohnmacht der Subjektivität? sah der Verantwortungsdenker zu Recht als unentbehrlich für eine Grundlegung der Ethik an. Räumt er doch den modernen, scheinbar vom Prestige der Naturwissenschaft gestützten Irrtum hinweg, »daß der Geist gegenüber der Materie ohnmächtig sei«. Demgegenüber argumentiert er, daß »nur die Annahme einer echten Wechselwirkung zwischen Leib und Seele den Tatsachen gerecht wird«.
Bis in die Zeit kurz vor seinem Tode erläuterte Hans Jonas auch diese Lösung des der Moderne von Descartes aufgeladenen psycho-physischen Problems, was hier im Teil Ergänzende Texte dokumentiert wird. Vor allem jedoch vertiefte und präzisierte der Jahrhundertdenker, in Rückschau auf das 20. und in Vorschau auf das 21. Jahrhundert, die »ontologische Grundlegung einer Zukunftsethik«. Diese späten Schriften – »Der Zeitgeist kann mir den Buckel herunterrutschen« – sind so lebendig wie streitbar. Tief verwurzelt in der klassischen und deutschen Philosophie und zugleich sensibel für die ungeheuren Herausforderungen der ökologischen Dauerkrise, sieht Hans Jonas »nicht nur die Existenz, sondern auch das Wesen des Menschen durch die moderne Technologie gefährdet« (Vittorio Hösle). Scharfsichtig und scharfsinnig, angetan mit originärer Denkkraft und beflügelt von reichem, ja poetischem Ausdruck, der das Lesen zum Genuß macht, bringt er das einschneidende Orientierungs- und Handlungsproblem des 21. Jahrhunderts auf den Begriff. Das gelingt ihm, weil er das neue Fundament einer evolutionären Naturphilosophie – vom Organismus zur Freiheit – mit einer nachkantischen normativen Ethik verbindet.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Philosophie des Lebendigen, die Hans Jonas in der Sammlung The Phenomenon of Life im Jahr 1966 erstmals geschlossen vorgelegt hat, ist der Höhepunkt eines ebenso intensiven wie facettenreichen Denkweges, der seinen Ausgang in den Lehrbriefen an seine Frau Eleonore aus den Jahren 1944/45 nimmt.
Diesen Weg dokumentiert der vorliegende dritte Band der unveröffentlichten Vorlesungen. Einen erstaunlich frühen Vorgriff auf das Ganze bildet die Jerusalemer Vorlesung über Das Problem des Lebens im Rahmen der Ontologie aus dem Jahr 1947, deren faksimiliertem Original in hebräischer Handschrift eine Übertragung ins Deutsche beigegeben ist. Sie bildet den Auftakt zu einer Reihe New Yorker Vorlesungen, die von 1951 bis 1971 in immer neuen Anläufen das moderne Bild der Natur mit antiker Naturphilosophie konfrontiert, um schließlich die Konturen einer eigenen Ontologie des Organismus auszuarbeiten. Angeregt nicht zuletzt durch Alfred North Whitehead, überzeugt Jonas hier durch ideengeschichtliche Rekonstruktionen des Lebendigen jenseits des philosophischen Mainstreams. Sein Denken kreist um Konzepte der Identität, der Individualität, der Zielorientierung, der Versehrbarkeit und Sterblichkeit organismischer Existenz. Aus dieser Perspektive fällt ein neues Licht auf aktuelle Debatten – allen voran auf die derzeit kognitionswissenschaftlich und neurophysiologisch geführten Diskussionen um das Problem der kartesischen Spaltung von Geist und Körper, der Willensfreiheit und deren systembiologische Lösungsversuche.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In der Geschichte der Garnisonkirche spiegeln sich bedeutende Entwicklungen preußisch-deutscher Geschichte vom 18. bis ins 21. Jahrhundert. Von der Errichtung auf Anordnung des Soldatenkönigs ab 1731 über den Abriss 1968 bis zu den aktuellen Debatten um den Wiederaufbau – die Garnisonkirche ist Gotteshaus, Erinnerungsort und Streitobjekt zugleich. Dieser Band begreift die Kirche als geschichtlichen Ort und will den zahlreichen Mythen, die sich um ihre Vergangenheit ranken, auf den Grund gehen. Namhafte Autoren beleuchten die mehr als 300-jährige wechselvolle Geschichte der Kirche. Sie stellen Themen vor, die sonst kaum Beachtung finden, beispielsweise den Auftrag für die Militärseelsorge in der Garnisonstadt Potsdam. Die zahlreichen Illustrationen veranschaulichen überdies die kunsthistorische Bedeutung des Gebäudes, das als eine der schönsten Barockkirchen im norddeutschen Raum gilt.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Fontanes Romanwerk entfaltet sich zwischen den Extremen von materieller Realität und Sprachwirklichkeit. Vermittler zwischen beidem ist das Gespräch. So offenbart sich Fontanes Gesellschaftskritik über weite Strecken als Sprachkritik, nicht zuletzt in den zahlreichen Unterhaltungen bei Tisch, die alle seine Romane durchziehen. Diese Romane sind ihrer Natur nach semiologisch: Sie beobachten das Spiel der Zeichen und Werte in einer Gesellschaft der Mesalliancen – zwischen Décadence und Moderne. Die hier versammelten Studien verdeutlichen dieses Spiel als Arbeit an zwei kardinalen Distinktionsritualen der preußischen Gesellschaft: den Tischgesprächen einerseits und den in der Ehren-Kultur Preußens immer noch präsenten Duellen andererseits. Das Buch schlägt den Bogen von Fontanes erstem Roman Vor dem Sturm bis zu seinem Der Stechlin.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Athen von Zenon begründete Philosophenschule der Stoa übte einen enormen Einfluß auf die Geistesgeschichte der folgenden Jahrhunderte aus. Diese Wirkung verdankt die Stoa der Vermittlung durch die römische Philosophie. In dem vorliegenden Band wird diese wichtige Schaltstelle des Rezeptionsprozesses in vier Studien untersucht.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Bewertung von Seniorenimmobilien, wobei der Schwerpunkt auf stationären Pflegeeinrichtungen liegt. Berücksichtigt wird u.a. auch das Thema Betreutes Wohnen. Die praxisorientierten Ausführungen werden eingerahmt von volkswirtschaftlichen Überlegungen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit sich die Einkommensentwicklung von Pflegebedürftigen und die Finanzierungsproblematik der sozialen Sicherungssysteme, wie der gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung, auf die langfristige Wirtschaftlichkeit von Seniorenimmobilien auswirken, und welche Schlussfolgerungen für die Wertermittlung zu ziehen sind. Abschließend werden Möglichkeiten der Weiterentwicklung gängiger Wertermittlungsverfahren aufgezeigt.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Das Hofmannsthal-Jahrbuch ist weltweit das wichtigste Organ der Hofmannsthal-Forschung. Es bietet neben der Veröffentlichung bisher unpublizierter Briefwechsel Beiträge namhafter Wissenschaftler zur europäischen Kultur der Moderne: Hugo von Hofmannsthal und 'The Dial'. Briefe 1922–1929; Clemens von Franckensteins Ernennung zum Münchner Hoftheaterintendanten 1912. Ein wiederentdecktes Interview Hugo von Hofmannsthals; Rudolf Kassner an Marie von Thurn und Taxis. Briefe (1902–1933) und Dokumente, Teil I: 1902–1907; Peter Sprengel: Kriegsdienst, 'Lippendienst' und Verantwortung. Rudolf Borchardt, Heinrich und Otto Braun 1915–1918 (mit unveröffentlichten Briefen); Volker Mergenthaler: Das 'Verlangen nach der Fortsetzung'. Begehren, Erzählen, 'Die Zeit' und Hofmannsthals 'Märchen der 672. Nacht'; Oliver Grill und Wolfgang Hottner: Wandverwandlung. Menzels 'Haus im Abbruch' und Rilkes 'Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge'
Aktualisiert: 2023-04-04
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Diese Studie widmet sich einem zentralen Aspekt in der Geschichte des Violinspiels: der vielfältigen wie widersprüchlichen Rezeption von ›Violinschulen‹. Dieser Begriff wird hier nicht als praktisches Unterrichtswerk, sondern als eine bestimmte Art des Violinspiels in Verbindung mit violinspezifischen, interpretatorischen und musikästhetischen Merkmalen verstanden. Die großen, klassischen Violinschulen im 17. bis 19. Jahrhundert wie die sogenannte ›russische‹, ›amerikanische‹, ›deutsche‹ und ›franco-belgische Schule‹ stehen im Fokus. Nach einer Untersuchung ihrer Entstehungsgeschichte werden sie einzeln mittels Merkmalprofilen beschrieben. Außerdem werden Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Violinschulen und ihre Aktualität beispielsweise in der Ausbildung beleuchtet. Auch die große Zahl kleiner lokaler Violinschulen wird im Überblick dargestellt. Die Arbeit richtet sich neben der Musikwissenschaft auch an Instrumentalisten; so können diese über Ursprung und Herkunft geigentechnischer, musikästhetischer sowie interpretatorischer Merkmale des eigenen Spiels Klarheit gewinnen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Auseinandersetzung mit dem antiken Mythos durchzieht das gesamte Schaffen des österreichischen Dichters Hugo von Hofmannsthal. Auf je unterschiedliche Weise begegnen seine Dramen und Libretti vor mythologischem Hintergrund dem ausgeprägten Krisengefühl der Jahrhundertwende. Der Rückgriff auf antike Stoffe erweist sich als Versuch, den eigenen Standort im Spannungsfeld von Tradition und Moderne immer wieder neu zu bestimmen. Die vorliegende Studie untersucht Kontinuität und Wandel des Hofmannsthalschen Antikenbildes und seiner Funktion im Bühnenwerk des Dichters. Zunächst vorrangig Spiegel zeitgenössischer Identitäts- und Bewußtseinsproblematik, verbürgt der griechische Mythos in den späten Operndichtungen Harmonie und Synthese jenseits modernen Orientierungsverlustes. In exemplarischen Einzelanalysen werden die zentralen Stationen dieses Entwicklungsganges aufgezeigt und im geistigen Horizont in seiner Zeit verortet.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Die Untersuchung geht aus von der Differenz zwischen dem Sehen als Wahrnehmungs- und dem Blick als Ausdrucksphänomen. Die Moderne bringt den sinnlich-körperlichen Blick ambivalent ins Spiel, als Bezugspunkt weitreichender Erwartungen und Verunsicherungen. Es geht um die Bedrohung des Einzelnen durch den gesichtslosen Blick der Masse, den technischen Blick der Foto- und Filmkameras, den anonymen Blick der Macht und die Möglichkeit der Rettung des Subjekts, seiner Sprache, der Intersubjektivität. An beidem, an der Erfahrung der Verunsicherung und an der Arbeit der Rettung, haben literarische Texte maßgeblich Anteil. Gezeigt wird dies in genauen Lektüren von Heinrich Manns Pippo Spano, Hugo von Hofmannsthals Elektra, Siegfried Kracauers Ginster, Walter Benjamins Berliner Kindheit um neunzehnhundert sowie Aby Warburgs Schlusskapitel zum Mnemosyne-Atlas.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Bilder können geschichtliche Ereignisse und Zusammenhänge im wörtlichen Sinn »anschaulich« machen - man muß sie nur zu deuten wissen. Im vorliegenden Band unternehmen eine Archäologin und fünfzehn Historiker diesen Versuch. Die Vorlagen, die sie für ihre Beiträge ausgewählt haben, reichen von Vasenbildern, Buchmalereien und Kirchenfresken bis zu modernen Pressefotos, und die Geschichten, von denen sie erzählen, von der Antike und dem Mittelalter bis in die Gegenwart.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Im Gegensatz zu ›Innovation‹, ›Kreativität‹ und ›Spiel‹, Konzepten, die sich in der Forschungsdiskussion einzelner Fachbereiche (Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Kulturwissenschaften) als Leitbegriffe haben etablieren können, ist das Phänomen des menschlichen Improvisationsvermögens bislang nur selten zum Gegenstand der wissenschaftlichen Betrachtung erhoben worden. Doch bildet Improvisieren eine nicht zu vernachlässigende Realität menschlichen Handelns. Die sich aus dieser Feststellung eröffnende Weite des Forschungsfelds forderte zu einer interdisziplinären Diskussion heraus, die auf einer vom 25. bis 27. Januar 2007 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. veranstalteten Tagung aufgenommen wurde.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Nach diversen Ausrufungen eines Zeitalters des ›Postheroismus‹ scheint antikes Heldentum doppelt irrelevant geworden zu sein: zum einen wegen der zunehmenden Fragwürdigkeit von Heldentum allgemein, zum anderen wegen der historischen Distanz der Antike. Dieser Band zeigt demgegenüber die kontinuierliche Relevanz antiken Heldentums aus rezeptionsgeschichtlicher Perspektive, indem er sich auf die Moderne vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart konzentriert. Die Beiträge widmen sich der vielfältigen Aufnahme und Adaption antiken Heldentums in literarischen Verarbeitungen von Nachkriegserfahrungen (napoleonische Kriege, deutscher Kolonialismus, Zweiter Weltkrieg), in totalitären politischen Systemen des 20. Jahrhunderts, in der schulischen Vermittlung, in gesellschaftspolitischen Themen wie race und gender sowie in poetologisch-epistemologischen literarischen Entwürfen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die in diesem Buch skizzierte Theorie der Literatur setzt bei einem gewissen Unbehagen an der Literaturwissenschaft der Gegenwart an: Kulturwissenschaftliche Ansprüche der Allzuständigkeit bringen sie um ihr disziplinäres Profil, und eine Proliferation von Theorien, deren Zusammenhang nicht zu erkennen ist, bringt eher Solidargemeinschaften von Überzeugten als Einsichten in die spezifischen Eigenschaften von Literatur hervor. Der hier vorgestellte Ansatz geht darum nicht von der Theoriebildung der Literaturwissenschaft aus, sondern von ihrem Umgang mit dem einzelnen Text. Zwar werden Textinterpretationen in theoretischer Hinsicht grundsätzlich in Frage gestellt. Doch bestimmen sie, über alle Unterschiede der theoretischen Prämissen hinweg, die Praxis der Literaturwissenschaft nach wie vor in beträchtlichem Maß. Eine Theorie der Interpretation steht gleichwohl aus. Deshalb arbeitet dieser Band die Merkmale der Literatur heraus, die eine solche hermeneutische Praxis unvermeidlich machen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der Band Komponieren & Dirigieren. Doppelbegabungen als Thema der Interpretationsgeschichte stellt die Ergebnisse eines Projekts zur Diskussion, das zwischen 2014 und 2016 am Institut für musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte (IMRI) / Universität Mozarteum Salzburg realisiert wurde. An die Autorinnen und Autoren wurden drei Fragestellungen herangetragen, deren Erörterung in einem Grundsatztext und 27 Fallstudien (von Mozart über Berlioz und Mahler bis zu Boulez und Pintscher) die Leserschaft zu einer umfassenderen Auseinandersetzung mit dirigierenden Komponisten bzw. komponierenden Dirigenten inspirieren soll: (1.) Welche Rolle spiel(t)en die Tätigkeiten des Komponierens und Dirigierens in der künstlerischen Entwicklung des jeweils thematisierten Künstlers? (2.) Inwiefern lassen sich Wechselwirkungen zwischen den Tätigkeiten des Dirigierens und Komponierens dokumentieren? (3.) Welche Entwicklung nahm bzw. nimmt die Rezeption dieser Doppeltätigkeit?
Aktualisiert: 2023-04-04
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