Meine Lebenswege
Die persönlichen Aufzeichnungen des Grazer Rabbiners David Herzog
Heimo Halbrainer, David Herzog, Gerald Lamprecht, Andreas Schweiger
Unmittelbar nach seiner Vertreibung aus Graz begann der letzte Rabbiner der Steiermark, David Herzog, mit dem Verfassen seiner Erinnerungen. Herzog, der 1908 nach Graz gekommen und in der Folge für die Steiermark, Kärnten und bis 1918 auch für Krain zuständig war, wirkte hier nicht nur als Rabbiner und Religionslehrer, sondern auch als Professor an der Universität Graz. Er verfasste eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten u.a. zum mittelalterlichen jüdischen Leben in der Steiermark.
Herzog war aber auch – wie seine Erinnerungen zeigen – ein Chronist seiner Zeit, der als 70-Jähriger im Londoner Exil die Jahre der Radikalisierung des politischen Klimas in Graz vor dem „Anschluss“ 1938 sowie den Terror, der ihm sowie den anderen Grazer Jüdinnen und Juden entgegenschlug, niederschrieb.