Friede – Gnade – Gerechtigkeit
Im Spannungsfeld zwischen Institutionen und persönlichem Engagement
Monika Datterl, Wilhelm Guggenberger, Claudia Paganini
Friede und Gerechtigkeit sind nicht nur politische, sondern auch theologische Themen. Egal ob sie als in dieser Welt zu realisierende Ziele oder als eschatologische Vision gedacht werden, sie waren bereits für die biblischen Autoren, die Kirchenväter und die Theologen nach ihnen wichtige Anliegen, haben im Kirchenrecht Niederschlag gefunden und in der Praxis der christlichen Verkündigung. Dabei bleibt im Kontext des christlichen Glaubens der Mensch nicht auf sich allein gestellt, sondern darf das eigene Tun als von der Gnade Gottes getragen verstehen. Die Rolle der Institutionen jedoch scheint ambivalent: Einerseits können sie als Garanten für die Verwirklichung der menschlichen Sehnsucht nach einem friedvollen Zusammenleben verstanden werden, andererseits normieren sie persönliches Engagement und laufen Gefahr, dieses in ein allzu enges Korsett zu schnüren und es damit letztlich abzutöten.
Das Thema der Innsbrucker Theologischen Sommertage wurde also zum einen gewählt, weil es sich dabei um eine für Theologie und Philosophie bleibend aktuelle Thematik handelt, zum anderen weil die Theologische Fakultät derzeit im Rahmen der UN Sustainable Development Goals die Patenschaft für SDG 16 innehat. Friede, Gerechtigkeit und starke Institutionen sollen dabei auf nationaler und internationaler Ebene gefördert werden und gemeinsam mit den übrigen 16 SDGs einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.