Die Ausgrabungen im Lübecker Gründungsviertel II
Archäoparasitologie, Handelsgeschichte, Paläopathologie und Anthropologie
Dirk Rieger
Die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes der Archäologie Lübeck und der University of Oxford zur Erforschung der Lebensumstände und Speisegewohnheiten der Kaufleute sowie darüber hinaus der mittelalterlichen Gesellschaft im Lübecker Gründungsviertel geben einen spannenden neuen und bis dato unbekannten Einblick in ein sehr facettenreiches Forschungsfeld aus Archäologie, Handelsgeschichte, Paläopathologie und Anthropologie. In interdisziplinärer Kooperation mit anderen Forschungsstellen und Universitäten ist ein Sammelband entstanden, in dem die Resultate dieser Zusammenarbeit erstmals gemeinsam publiziert werden.
Im vorliegenden Band werden nach einer Einführung in das Projekt (D. Rieger) die Themen
• Lübecks Archäoparasiten als Transmitter zur Erforschung des mittelalterlichen Individuums (D. Rieger, P. Flammer)
• Herkunft, Handel und Verbrauch von „exotischen“ Gewürzen und Lebensmitteln im nördlichen Europa (C. Jahnke)
• Lübecks Handelspolitik und -netzwerk im 13. Jahrhundert (A. Huang)
• Der Schrangen – Ein Platz im Zentrum Lübecks mit Fleischmarkt und Fronerei (D. Mührenberg)
• Die Entwicklung des Lübecker Marktes im Mittelalter und seine mögliche Wirkung auf die öffentliche Gesundheit (L. Renn)
• Das Leprosorium Sanctum Georgium – eine Stiftung der Kaufleute des Lübecker Gründungsviertels (D. Rieger, K. Fuchs, J. H. Bonczarowska, B. Krause-Kyora)
• Anthropologische Befunde für die Bestattungen aus den Massengräbern des Heiligen-Geist-Hospitals (S. Hummel, B. Grosskopf)
wissenschaftlich behandelt und mit zahlreichen farbigen Abbildungen die herausragenden Ergebnisse der archäologischen und historischen Dimension des Gründungsviertels im Zentrum der UNESCO-Welterbestadt Lübeck veranschaulicht.