Iura novit curia in internationalen Schiedsverfahren
Eine historisch-rechtsvergleichende Studie zu den Grundlagen der Rechtsermittlung
Björn Centner
Iura novit curia. Das klingt poetisch. Tatsächlich handelt es sich um Redewendung, Wortspiel und Reim zugleich. Der schöne Klang verblasst jedoch, wenn die Redewendung im schiedsverfahrensrechtlichen Kontext ertönt, weil sie dort bislang vornehmlich mit Gefahren in Verbindung gebracht wird. So droht die Aufhebung des Schiedsspruchs von zwei Seiten: einerseits wegen des Verstoßes gegen Verfahrensgrundsätze, andererseits wegen der Missachtung zwingender materieller Vorschriften. Allerdings gilt: Wo Gefahren sind, da ist auch Hoffnung. Ziel der Arbeit ist deshalb, einen Wegweiser zu verfassen, um die mit iura novit curia verbundenen Gefahren in internationalen Schiedsverfahren zu vermeiden. Dieser Wegweiser baut auf den Erfahrungen der Rechtsgeschichte und der Rechtsvergleichung auf und berücksichtigt gleichzeitig die Besonderheiten der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit. Die Arbeit wurde vom Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg mit dem Serick-Preis 2018 und mit dem ersten Preis des DIS-Förderpreises 2019/2020 ausgezeichnet.