Osteuropa 3–4/2020
Labortest: Pandemiebekämpfung im Osten Europas
Manfred Sapper, Volker Weichsel
Der Umgang mit Corona verrät viel über die politische Kultur eines Landes. Das zeigt der „Labortest“ in OSTEUROPA 3–4/2020. In Ungarn nutzte das Orbán-Regime die Epidemie zum weiteren Anziehen der autoritären Daumenschrauben. Während viele Länder erhebliche Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft zur Pandemiebekämpfung beschlossen, verfolgt Belarus einen Sonderweg. Und in Russland pulverisierte Corona die nach der Verfassungsreform geplante Putinsche „Kaiserkrönung“.°°Neben neun Studien zur Pandemiebekämpfung bietet der OSTEUROPA-Band einen zweiten Schwerpunkt: Magdalena Marszalek, Jens Herlth und Ulrich Schmid behandeln die intellektuellen Vordenker des nationalkonservativen Milieus in Polen.°°Außerdem: Tanja Penter und Guido Hausmann rekonstruieren, was die Deutschen über den Holodomor wussten, Irina Scerbakova berichtet als Insiderin, wie „Memorial“ schikaniert wird, Roland Götz blickt hinter die Kulissen des Preiskriegs ums Öl und Nikolay Mitrokhin analysiert den neuen Kurs in der Weltpolitik der Russischen Orthodoxen Kirche.