Produktionsarbeit in Deutschland – mit alternden Belegschaften
Christoph Hecker, Andreas Hinz, Götz Richter
Von großer Tragweite sind der durch die Digitalisierung beschleunigte technologische Wandel sowie der demografische Wandel mit der Alterung der Gesellschaften in den Industrienationen. Diese Megatrends führen in der Arbeitswelt zu weitreichenden Veränderungsprozessen. Besonders die forcierte Digitalisierung und Vernetzung – Arbeiten 4.0, Industrie 4.0, Smart Manufacturing – werden Chancen und Risiken mit sich bringen, die bisher erst ansatzweise absehbar sind. In der Produktionsarbeit gelten für zunehmend älter werdende Belegschaften Arbeitsanforderungen, die aus hochtechnisierten, straff organisierten und miteinander vernetzten Wertschöpfungsprozessen resultieren.
Die Bewältigung der Herausforderungen, anspruchsvolle betriebliche Leistungsziele mit alternden Belegschaften zu erreichen, setzt an drei Punkten an:
#Erstens bedarf es genauer Analysen und Instrumente, um die Veränderungsrichtung und Dynamik der Arbeitsanforderungen und Belastungen zutreffend einzuschätzen und zu bewerten.
#Zweitens müssen Bedingungen und Ausprägungen der Alterungsprozesse hinsichtlich tätigkeitsspezifischer Gestaltungsanforderungen differenziert betrachtet werden.
#Drittens ergeben sich daraus Konzepte und Maßnahmen einer alterns- und altersgerechten Arbeitsgestaltung.
Diesen drei Themenblöcken folgt die Struktur des vorliegenden Buches. Die Beiträge basieren – jeweils unterschiedlich akzentuiert – auf empirisch fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Altern bei der Arbeit sowie auf der Analyse von Arbeitsanforderungen und Belastungen in Arbeitssystemen.