Ähnlichkeit, Recht des Souveräns, Marter und Tragödie. Repräsentation, Recht der Gesellschaft, reformierte Strafen und Komödie. Humanwissenschaften, Disziplin, Gefängnis und Roman: Von der Forschung bisher gänzlich unbemerkt, führt Foucault diese Zusammenhänge in einem Gattungsdiskurs zusammen. Wie die vorliegende Arbeit zeigt, reproduziert er damit nicht nur das Narrativ von der historischen Abfolge literarischer Gattungen, sondern aktualisiert ein quasiidealistisches Zusammenspiel historischer, epistemischer, subjektphilosophischer und gattungstheoretischer Phänomene. Die Gattungsbezüge statten Foucaults eigenen Diskurs mit genau den philosophischen Grundlagen aus, die Foucault scheinbar so eindeutig zurückweist. Inmitten der so nachdrücklich betonten Diskontinuität erweist sich der Gattungsdiskurs als Garant einer letztlich doch notwendigen Kontinuität und Kausalität.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Das zweifache Dasein des Menschen in der Welt fordert eine Logik, die ihn nicht nur als lebendigen Teil der Welt, sondern auch als sie beobachtendes Subjekt zur Geltung kommen lässt. Dieser doppelten Verfasstheit gilt es Rechnung zu tragen, um dem subjektiven Konservatismus zu entkommen und ein nachhaltiges Leben in der Welt zu ermöglichen.Mit Guattari schreiten wir die Entdeckung ab, dass sich das Dasein des Menschen nicht nur auf die leiblich-materielle Sphäre beschränkt, sondern darüber hinaus eine soziale und eine mentale Ökologie zu pflegen wären: Der Organismus unserer Beziehungsformen zum Ich und zum Du bedarf selbst der Einsichtnahme, damit der Mensch, ohne sich in Machtspielen aufzureiben, zu einer ihm adäquaten Ordnung gelangt. Im Ineinandergreifen von Rhizom und Singularität ordnet der Autor die Möglichkeiten der Partizipation nach drei Bereichen, die eine Nähe zu den Begriffen Leib, Seele und Geist aufweisen. Der aristotelisch-thomistischen Tradition entzieht sich Guattari dabei insofern, als er sie nicht in bloßen Abstraktionen durchkonjugiert, sondern in modern-diskursiver Weise aus dem Mitmenschlichen entwickelt.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Unser Dasein in der Welt fordert eine Logik, mit der wir uns als Teil der Welt, gleichzeitig aber auch als ein sie beobachtendes Subjekt begreifen können. Dieser Befindlichkeit müssen wir uns zunehmend bewusst werden, um nachhaltig damit umgehen zu können.Guattari zeigt, dass sich das Dasein nicht nur auf die leiblichmaterielle Sphäre beschränkt, sondern auch eine soziale und eine mentale Ökologie gepflegt werden müssen: Der Organismus unserer Beziehungsformen zum Ich und zum Du bedarf selbst der Einsichtnahme, damit wir ohne Machtspiele zu einer adäquaten Ordnung finden können. Im Ineinandergreifen von Rhizom und Singularität ordnet der Autor die Möglichkeiten der Partizipation nach den drei Bereichen, die eine Nähe zu den Begriffen Leib, Seele und Geist evozieren. Der aristotelisch-thomistischen Tradition entgehen sie dabei, indem sie mit Guattari nicht in bloßer Abstraktion verbleiben, sondern in einer moderndiskursiven Weise mitmenschlich werden.
Aktualisiert: 2022-01-20
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In Quer durchs Reale spricht Slavoj Žižek über Psychoanalyse, Geschichte, Kontingenz, Kommunismus, Revolutionen, Christentum und Religion, Gesellschaft und Medien, Literatur und Film – kurz: über die Gegenwart, in der wir leben, und darüber, wie sie zu denken ist.Slavoj Žižeks Denken lässt sich auf keinen der Teile reduzieren, aus denen es sich zusammensetzt. Er ist ein unersättlicher Denker des Realen, der virtuos die Grenzen zwischen Konkretem und Abstraktem verschiebt und überschreitet. Die Gespräche mit Fabien Tarby eröffnen einen Zugang zu den zentralen Motiven seiner lebendigen und engagierten Theorie, die in stetem Dialog mit Lacan, Marx und Hegel steht, und beleuchten seine freundschaftlichen Meinungsverschiedenheiten mit Alain Badiou. Doch es geht auch um die Beziehungen des Balkans zur Welt, um Deleuze und Derrida, Politik, Mythen und das Kino… Quer durchs Reale präsentiert ein fesselndes Denken in Bewegung.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Im Gespräch mit Peter Engelmann skizziert Jacques Rancière die Stationen seiner intellektuellen Biografie und entfaltet die zentralen Begriffe seines Denkens. So werden die Konturen einer philosophischen Position deutlich, die die Perspektiven auf Politik und Ästhetik im aktuellen Diskurs maßgeblich geprägt hat.Ausgehend von seinem Bruch mit dem strukturalistischen Marxismus skizziert Rancière die Entwicklung seines Denkens: Von seinen frühen Studien zur Arbeiteremanzipation bis hin zu seinen jüngeren Untersuchungen zu Literatur, Film und bildender Kunst wird dabei die durchgängige Verbindung von ästhetischen und politischen Fragestellungen in seinem Schaffen sichtbar. Gegen die von ihm diagnostizierte Konstruktion eines gesellschaftlichen Konsenses bringt er das Politische als Dissens, als Störung der etablierten Aufteilung des Sinnlichen, in Stellung. Dabei beharrt er in Abgrenzung zu Althusser und Bourdieu auf der egalitären Dimension der ästhetischen Erfahrung und versteht seine Bestimmung der Ästhetik als "Regime der Erfahrung" als Revision der etablierten kunstgeschichtlichen Epochenbildung und Kritik am modernistischen Dogma. Abschließend wird mit Blick auf aktuelle soziale Bewegungen und Kunstpraktiken nach deren kritischen Potenzial gefragt und eine mögliche Annäherung künstlerischer und politischer Strategien thematisiert.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Ähnlichkeit, Recht des Souveräns, Marter und Tragödie. Repräsentation, Recht der Gesellschaft, reformierte Strafen und Komödie. Humanwissenschaften, Disziplin, Gefängnis und Roman: Von der Forschung bisher gänzlich unbemerkt, führt Foucault diese Zusammenhänge in einem Gattungsdiskurs zusammen.
Wie die vorliegende Arbeit zeigt, reproduziert er damit nicht nur das Narrativ von der historischen Abfolge literarischer Gattungen, sondern aktualisiert ein quasiidealistisches Zusammenspiel historischer, epistemischer, subjektphilosophischer und gattungstheoretischer Phänomene. Die Gattungsbezüge statten Foucaults eigenen Diskurs mit genau den philosophischen Grundlagen aus, die Foucault scheinbar so eindeutig zurückweist. Inmitten der so nachdrücklich betonten Diskontinuität erweist sich der Gattungsdiskurs als Garant einer letztlich doch notwendigen Kontinuität und Kausalität.
Aktualisiert: 2020-04-27
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Das zweifache Dasein des Menschen in der Welt fordert eine Logik, die ihn nicht nur als lebendigen Teil der Welt, sondern auch als sie beobachtendes Subjekt zur Geltung kommen lässt. Dieser doppelten Verfasstheit gilt es Rechnung zu tragen, um dem subjektiven Konservatismus zu entkommen und ein nachhaltiges Leben in der Welt zu ermöglichen.Mit Guattari schreiten wir die Entdeckung ab, dass sich das Dasein des Menschen nicht nur auf die leiblich-materielle Sphäre beschränkt, sondern darüber hinaus eine soziale und eine mentale Ökologie zu pflegen wären: Der Organismus unserer Beziehungsformen zum Ich und zum Du bedarf selbst der Einsichtnahme, damit der Mensch, ohne sich in Machtspielen aufzureiben, zu einer ihm adäquaten Ordnung gelangt. Im Ineinandergreifen von Rhizom und Singularität ordnet der Autor die Möglichkeiten der Partizipation nach drei Bereichen, die eine Nähe zu den Begriffen Leib, Seele und Geist aufweisen. Der aristotelisch-thomistischen Tradition entzieht sich Guattari dabei insofern, als er sie nicht in bloßen Abstraktionen durchkonjugiert, sondern in modern-diskursiver Weise aus dem Mitmenschlichen entwickelt.
Aktualisiert: 2022-01-14
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