Hans-Jost Frey und Franz Josef Czernin sind seit langer Zeit im freundschaftlichen Gespräch miteinander verbunden, im vertrauten unter vier Augen und im schriftlich geführten, von dem das Buch "Briefe zu Gedichten" zeugte. Die Sätze, die hier vorliegen, haben sie sich in den vergangenen Jahren zugeworfen, mit keiner andern Absicht, als ihren unendlichen Text in Bewegung zu halten und voranzutreiben. "Als wir damit begannen, einander Sätze zuzusenden, haben wir nicht eigentlich angefangen, sondern nur in anderer Weise fortgesetzt, was sich schon in Gesprächen jahrelang entwickelt hatte. Was sich dort durch das Zusammenspiel mit Tonfällen, Gesten und Mienen ergab, war nun allein den Sätzen und ihrer Folge überlassen. Aus stillschweigendem Verstehen oder Missverstehen sollten so Erhellen und Verdunkeln, Deuten und Andeuten, Witz und Ernst in sprachlicher Form werden." Dabei setzten sie sich die Regel, "dass jeder Satz mindestens ein Wort aus dem Satz übernehmen muss, der ihm vorausgeht, und auf den er antwortet. Der Plan sah vor, dass jeder von uns eine Satzreihe in Gang setzt, so dass zwei parallele Satzfolgen sich gleichzeitig nebeneinander vorantasten." Entstanden ist ein Buch tiefsinniger und unsinniger Sätze, denn: "Wenn Wörter in Sätzen des Einen in den folgenden Sätzen des Anderen vorkommen müssen, dann kann das so fruchtbar beschränken wie Vers- und Strophenformen. Da zudem noch der Eine einigermaßen anderes als der Andere ist, können sich unversehens Sätze finden, die wir beide ansonsten kaum einmal gesucht hätten. Was unsere Sätze miteinander verbindet und voneinander trennt, ist am Ende die gemeinsame Erfahrung, sich in der Sprache wirksam, aber auch fremd zu werden. Die Tiefe, in der man sich selbst zu erforschen meint, gerät oft genug an eine sprachliche Oberfläche, die ein Ich erscheinen lässt, das vielleicht eher als einem selbst einem anderen gleicht."
Aktualisiert: 2022-03-17
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Einfluss-Lust statt Einfluss-Angst: Der Band untersucht das Phänomen emphatischer Intertextualität als ästhetische Antwort und Gegenmodell zum allgegenwärtigen Originalitätsparadigma in der modernen Lyrik. Entgegen der starken These von der »Einfluss-Angst« (Bloom) und dem poststrukturalistischen Diktum einer subjektlosen und rein in der »Struktur des Geschriebenen selbst« (Derrida) enthaltenen Intertextualität beziehen sich viele Gedichte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart programmatisch und poetologisch motiviert auf individuelle literarische Vorbilder. Lyrische Fallstudien (u.a. zu Hugo von Hofmannsthal, Robert Walser, Bertolt Brecht, Franz Josef Czernin oder Marie-Thérèse Kerschbaumer) renommierter Literaturwissenschaftler erkunden ebenso wie Dichtergespräche mit zeitgenössischen Autoren unterschiedliche poetische Formen und Implikationen einer solchen emphatischen Intertextualität und beleuchten ihr Verhältnis zur Forderung nach Originalität, die sich in der Moderne als ästhetisches Dogma herausgebildet hat. Close readings fördern Poetiken zu Tage, die sich der scheinbar scharfen Antithese von epigonaler Kontinuität oder innovativem Bruch mit der Tradition verweigern und gerade in dem zur Schau gestellten Bezug auf dichterische Vorbilder ihre poetische Sprengkraft enthüllen.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Urs Allemann,
Marcel Beyer,
Dieter Burdorf,
Uta Degner,
Hans-Jost Frey,
Michael Gratz,
Wolfram Groddeck,
Hans-Joachim Hahn,
Elisabetta Mengaldo,
Steffen Popp,
Theresia Prammer,
Johann Reißer,
Monika Rinck,
Armin Schäfer,
Eckhard Schumacher,
Norbert Christian Wolf
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Henrici zeigt den renommierten Zürcher Literaturwissenschaftler Hans-Jost Frey von einer neuen Seite: In 63 kurzen Geschichten lässt Hans-Jost Frey sein alter ego Henrici anhand alltäglicher Situationen und geläufiger Redewendungen über das nachdenken, was wir allzuoft gedankenlos tun und sagen, und das von A wie Ausland bis Z wie Zukunft.
Aktualisiert: 2019-10-05
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Nach 16jähriger Entzifferungsarbeit ist es den Literaturwissenschaftern Bernhard Echte und Werner Morlang gelungen, in einer sechsbändigen Ausgabe Robert Walsers „Bleistiftgebiet“ zu erschließen, das bis dahin dem Verschwinden gänzlich verschrieben schien. Aus dem Erstaunen über den entwaffnenden Gestus dieses Schreibens ist der Impuls entstanden, Autorinnen und Autoren einzuladen, sich mit dem Gepäck ihrer (Schreib-)Erfahrung in das so fremdvertraute, räuberische Gebiet dieser Texte zu begeben. Obwohl sich Robert Walser angesichts der zerstörerischen politischen Entwicklungen der 30er Jahre bis in die milimeterkleine Handschrift seiner Mikrogramme zurückzog, dringt gerade in der scheinbaren Rückzugsbewegung die drängende Gegenwärtigkeit seines Schreibens am intensivsten hervor.
„Räuberische Poetik, Spuren zu Robert Walser“ versammelt Arbeiten von 18 Autorinnen und Autoren, die sich lesend und schreibend mit Walser auseinandersetzen: sei es in Gestalt eines brieflichen Eingeständnisses der eigenen Sprachlosigkeit, oder in Form von Essays, Prosastücklis, Gedichten, Collagen. Die Vielfalt der Zugänge spiegelt die Vielfalt der Gesten und Sprechweisen wider, die das heiter-freche wie abgründig-philosophische Werk Robert Walsers entfaltet und jede Generation aufs Neue dazu auffordert, ihren Walser zu lesen, ihn in ihrem Schreiben und Denken heute wiederzuentdecken.
Mit zahlreichen Originalbeiträgen und teils veröffentlichten Gedichten von Marcel Beyer, Elfriede Gerstl, Helmut Neundlinger und Ferdinand Schmatz – und Prosa bzw. essayistischer Prosa von Jürg Amann, Elfriede Czurda, Hans-Jost Frey, Christian Futscher, Werner Garstenauer, Sabine Gruber, Michael Hammerschmid, Klaus Händl, Bodo Hell, Elfriede Jelinek, Richard Reichensperger, Ferdinand Schmatz, Dominik Steiger,
Andrea Winkler, Wolf Wondratschek. und einer „Räuber“-Geschichte von Robert Walser aus dem Jahre 1921.
Aktualisiert: 2020-08-16
Autor:
Jürg Amann,
Marcel Beyer,
Elfriede Czurda,
Hans-Jost Frey,
Christian Futscher,
Werner Garstenauer,
Elfriede Gerstl,
Sabine Gruber,
Michael Hammerschmid,
Klaus Händl,
Bodo Hell,
Elfriede Jelinek,
Helmut Neundlinger,
Richard Reichensperger,
Ferdinand Schmatz,
Dominik Steiger,
Andrea Winkler,
Wolf Wondratschek
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Zehn Essays, die sich dem Thema der literarischen Übersetzung und der Arbeit des Übersetzers stellen - aus der Perspektive eines gewandelten, die modernen Reflexionszusammenhänge bedenkenden Verhältnisses zum »Text«. Der Band ist zugleich eine Hommage an den Übersetzer Hanno Helbling.
Aktualisiert: 2022-11-24
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