Auf welche Weise greifen Leben und künstlerisches Schaffen ineinander? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Schaffenden bei der Vermittlung von Kunst, Musik und Literatur? Welche Funktionen haben Anekdoten in diesem Prozess? Und welchen Einfluss nehmen Künstlerbiographien auf Geschichtsschreibung und Kanonisierung? Die hier versammelten Beiträge aus Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Komparatistik, Altertumswissenschaften, Anglistik, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft geben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen und gewähren dabei Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Biographieforschung.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Camilla Bork,
Nina Ehrlich,
Bernhard Fetz,
Bettina Gockel,
Joachim Grage,
Bernd Hamacher,
Frank Hentschel,
Sandra Kisters,
Susanne Klengel,
Hendrikje Mautner,
Peter C. Pohl,
Anja Pompe,
Myriam Richter,
Gabriele Rippl,
Enno Ruge,
Angelika Schaser,
Monica Soeting,
Melanie Unseld,
Martina Wernli,
Christian Zimmermann
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Auf welche Weise greifen Leben und künstlerisches Schaffen ineinander? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Schaffenden bei der Vermittlung von Kunst, Musik und Literatur? Welche Funktionen haben Anekdoten in diesem Prozess? Und welchen Einfluss nehmen Künstlerbiographien auf Geschichtsschreibung und Kanonisierung? Die hier versammelten Beiträge aus Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Komparatistik, Altertumswissenschaften, Anglistik, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft geben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen und gewähren dabei Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Biographieforschung.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Camilla Bork,
Nina Ehrlich,
Bernhard Fetz,
Bettina Gockel,
Joachim Grage,
Bernd Hamacher,
Frank Hentschel,
Sandra Kisters,
Susanne Klengel,
Hendrikje Mautner,
Peter C. Pohl,
Anja Pompe,
Myriam Richter,
Gabriele Rippl,
Enno Ruge,
Angelika Schaser,
Monica Soeting,
Melanie Unseld,
Martina Wernli,
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Auf welche Weise greifen Leben und künstlerisches Schaffen ineinander? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Schaffenden bei der Vermittlung von Kunst, Musik und Literatur? Welche Funktionen haben Anekdoten in diesem Prozess? Und welchen Einfluss nehmen Künstlerbiographien auf Geschichtsschreibung und Kanonisierung? Die hier versammelten Beiträge aus Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Komparatistik, Altertumswissenschaften, Anglistik, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft geben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen und gewähren dabei Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Biographieforschung.
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Camilla Bork,
Nina Ehrlich,
Bernhard Fetz,
Bettina Gockel,
Joachim Grage,
Bernd Hamacher,
Frank Hentschel,
Sandra Kisters,
Susanne Klengel,
Hendrikje Mautner,
Peter C. Pohl,
Anja Pompe,
Myriam Richter,
Gabriele Rippl,
Enno Ruge,
Angelika Schaser,
Monica Soeting,
Melanie Unseld,
Martina Wernli,
Christian Zimmermann
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Bilder in Kunst und Wissenschaft sind Orte des Denkens und Forschens. Sie tragen dazu bei, wie wir Objekte und Phänomene der Natur wahrnehmen. Wie sind diese Bilder in spezifischen historischen Zusammenhängen entstanden? Wie kann der Prozess der Verbildlichung lebendiger und veränderlicher Natur- und Alltagsobjekte untersucht werden? Und welche Bedeutung kommt dabei der empirischen Beobachtung zu? Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit: dem Zusammenhang zwischen Stilllebenmalerei und Erkenntnistheorie, Philosophie und Bildtheorie (N. Schneider, H. Grootenboer, E. Oy-Marra); Verbildlichungen spezifischer Objekte als Erkenntnismedien (W. Busch, K. Leonhard); historischen Reflexionen und Theorien zur empirischen Beobachtung geologischer und physikalischer Phänomene (S. B. Keller, F. Weltzien); der Lebendigkeit und Veränderlichkeit darzustellender Objekte im Verhältnis zum Bild in der Tiermalerei und im Stillleben der Gegenwartskunst (P. Lange-Bernd, B. Gockel, M. Wagner).
Aktualisiert: 2023-05-29
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Ausgehend vom Werk des Schweizer Fotografen Hans Danuser und Gesprächen, die der Künstler mit dem Architekten Peter Zumthor, dem Schriftsteller Reto Hänny und den Kunsthistorikern Bettina Gockel und Philip Ursprung geführt hat, analysiert das Buch ein noch ungeschriebenes Stück Fotografiegeschichte der Schweiz. Erstmalig publizierte Dokumentationen von kontroversen Ausstellungen zur Fotografie sowie Essays von Urs Stahel, Steffen Siegel und Abigail Solomon-Godeau erläutern die These einer "Neuerfindung der Fotografie" zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren.
Aktualisiert: 2023-05-29
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"Gelebte Vita" war das Stichwort, mit dem Ernst Kris und Otto Kurz 1934 in ihrer bahnbrechenden Studie über die Künstlerlegende auf das "psychologische Gebiet" hinwiesen, das es noch auszuloten gelte. Bettina Gockel setzt hier an und wendet diesen Hinweis in eine historisch-kritische Perspektive. In den Blick genommen wird die von Kris und Kurz nicht mehr untersuchte Phase der Biologisierung und Psychologisierung des Künstlers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Künstlerlegende wurde zwischen 1880 und 1930 zur Krankengeschichte vermeintlich epileptischer, degenerierter und schizophrener Künstler. Anhand des breiten Spektrums von Krankheitsbildern der Neuropathologie und Degenerationstheorie wird erstmals erkennbar, wie wenig stringent und mit welch unterschiedlichen Werten und Zielen die Pathologisierung des Künstlers und seiner Lebensgeschichte eine wissenschaftliche Begründung erfahren sollte. So findet sich die Degenerationsthese, die vor und um 1900 noch das Argument einer biologistischen Kulturkritik war, während und nach dem 1. Weltkrieg in psychologisch-philosophischen Abhandlungen über den Künstler wieder. Hölderlin und van Gogh galten dabei als kranke Heroen höchster Empfindsamkeit in einer katastrophischen Moderne. Die Vorstellung vom kranken Helden schlug Künstler und Psychoanalytiker, Psychopathologen und Kunsthistoriker in ihren Bann. Dies wird in Einzeluntersuchungen deutlich, die von Freud über Binswanger und Jaspers bis zu Kirchner, Klee und Warburg reichen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Is there a specific history of the visual medium of photography in the United States that would justify speaking of American photography? What made classic figures of international photography such as Alfred Stieglitz, Paul Strand, Ansel Adams, and Frederick Sommer—or even Robert Frank—American photographers? This volume presents examples of pioneering texts on the history of photography in America and more recent research on social, political, and artistic aspects of the medium. The spectrum of topics ranges from the aesthetic and social function of the daguerreotype to the role of photography in shaping the identity of the African American population of North America. With essays by Kaspar M. Fleischmann, Martin Gasser, Anne Hammond, Robin Kelsey, Anne McCauley, Shelley Rice, Shawn Michelle Smith, Maren Stange, Alan Trachtenberg, Kelley Wilder, and Deborah Willis.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Bilder in Kunst und Wissenschaft sind Orte des Denkens und Forschens. Sie tragen dazu bei, wie wir Objekte und Phänomene der Natur wahrnehmen. Wie sind diese Bilder in spezifischen historischen Zusammenhängen entstanden? Wie kann der Prozess der Verbildlichung lebendiger und veränderlicher Natur- und Alltagsobjekte untersucht werden? Und welche Bedeutung kommt dabei der empirischen Beobachtung zu? Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit: dem Zusammenhang zwischen Stilllebenmalerei und Erkenntnistheorie, Philosophie und Bildtheorie (N. Schneider, H. Grootenboer, E. Oy-Marra); Verbildlichungen spezifischer Objekte als Erkenntnismedien (W. Busch, K. Leonhard); historischen Reflexionen und Theorien zur empirischen Beobachtung geologischer und physikalischer Phänomene (S. B. Keller, F. Weltzien); der Lebendigkeit und Veränderlichkeit darzustellender Objekte im Verhältnis zum Bild in der Tiermalerei und im Stillleben der Gegenwartskunst (P. Lange-Bernd, B. Gockel, M. Wagner).
Aktualisiert: 2023-05-29
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"Gelebte Vita" war das Stichwort, mit dem Ernst Kris und Otto Kurz 1934 in ihrer bahnbrechenden Studie über die Künstlerlegende auf das "psychologische Gebiet" hinwiesen, das es noch auszuloten gelte. Die Autorin der vorliegenden Untersuchung setzt hier an und wendet diesen Hinweis in eine historisch-kritische Perspektive. In den Blick genommen wird die von Kris und Kurz nicht mehr untersuchte Phase der Biologisierung und Psychologisierung des Künstlers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Künstlerlegende wurde zwischen 1880 und 1930 zur Krankengeschichte vermeintlich epileptischer, degenerierter und schizophrener Künstler. Anhand des breiten Spektrums von Krankheitsbildern der Neuropathologie und Degenerationstheorie wird erstmals erkennbar, wie wenig stringent und mit welch unterschiedlichen Werten und Zielen die Pathologisierung des Künstlers und seiner Lebensgeschichte eine wissenschaftliche Begründung erfahren sollte. So findet sich die Degenerationsthese, die vor und um 1900 noch das Argument einer biologistischen Kulturkritik war, während und nach dem 1. Weltkrieg in psychologisch-philosophischen Abhandlungen über den Künstler wieder. Hölderlin und van Gogh galten dabei als kranke Heroen höchster Empfindsamkeit in einer katastrophischen Moderne. Die Vorstellung vom kranken Helden schlug Künstler und Psychoanalytiker, Psychopathologen und Kunsthistoriker in ihren Bann. Dies wird in Einzeluntersuchungen deutlich, die von Freud über Binswanger und Jaspers bis zu Kirchner, Klee und Warburg reichen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Auf welche Weise greifen Leben und künstlerisches Schaffen ineinander? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Schaffenden bei der Vermittlung von Kunst, Musik und Literatur? Welche Funktionen haben Anekdoten in diesem Prozess? Und welchen Einfluss nehmen Künstlerbiographien auf Geschichtsschreibung und Kanonisierung? Die hier versammelten Beiträge aus Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Komparatistik, Altertumswissenschaften, Anglistik, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft geben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen und gewähren dabei Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Biographieforschung.
Aktualisiert: 2023-05-28
Autor:
Camilla Bork,
Nina Ehrlich,
Bernhard Fetz,
Bettina Gockel,
Joachim Grage,
Bernd Hamacher,
Frank Hentschel,
Sandra Kisters,
Susanne Klengel,
Hendrikje Mautner,
Peter C. Pohl,
Anja Pompe,
Myriam Richter,
Gabriele Rippl,
Enno Ruge,
Angelika Schaser,
Monica Soeting,
Melanie Unseld,
Martina Wernli,
Christian Zimmermann
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Aktualisiert: 2023-04-15
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Bilder in Kunst und Wissenschaft sind Orte des Denkens und Forschens. Sie tragen dazu bei, wie wir Objekte und Phänomene der Natur wahrnehmen. Wie sind diese Bilder in spezifischen historischen Zusammenhängen entstanden? Wie kann der Prozess der Verbildlichung lebendiger und veränderlicher Natur- und Alltagsobjekte untersucht werden? Und welche Bedeutung kommt dabei der empirischen Beobachtung zu? Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit: dem Zusammenhang zwischen Stilllebenmalerei und Erkenntnistheorie, Philosophie und Bildtheorie (N. Schneider, H. Grootenboer, E. Oy-Marra); Verbildlichungen spezifischer Objekte als Erkenntnismedien (W. Busch, K. Leonhard); historischen Reflexionen und Theorien zur empirischen Beobachtung geologischer und physikalischer Phänomene (S. B. Keller, F. Weltzien); der Lebendigkeit und Veränderlichkeit darzustellender Objekte im Verhältnis zum Bild in der Tiermalerei und im Stillleben der Gegenwartskunst (P. Lange-Bernd, B. Gockel, M. Wagner).
Aktualisiert: 2023-03-27
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Ausgehend vom Werk des Schweizer Fotografen Hans Danuser und Gesprächen, die der Künstler mit dem Architekten Peter Zumthor, dem Schriftsteller Reto Hänny und den Kunsthistorikern Bettina Gockel und Philip Ursprung geführt hat, analysiert das Buch ein noch ungeschriebenes Stück Fotografiegeschichte der Schweiz. Erstmalig publizierte Dokumentationen von kontroversen Ausstellungen zur Fotografie sowie Essays von Urs Stahel, Steffen Siegel und Abigail Solomon-Godeau erläutern die These einer "Neuerfindung der Fotografie" zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Schwarz-Weiß-Fotografien können den Betrachter wie ein Blitz treffen, fand Roland Barthes, während ihn die »Schminke« der Farbfotos kalt ließ. Schwarz-Weiß hält sich nach wie vor hartnäckig in der Fotografie, in Film und Grafik – ihm wird Authentizität zugeschrieben.
Sind der ästhetische Reiz und die Strahlkraft der Evidenz, die von Schwarz-Weiß ausgehen, ein Merkmal der Wahrnehmungswelt des 20. Jahrhunderts? Und ein Grund, warum uns die farblich unendlich variablen Erscheinungen des Lebensraums trügerisch vorkommen? In diesem Band untersuchen bekannte Kunst- und Medienwissenschaftler die Farben der frühen Fotografie, das Ordnungsschema des Schachbretts, Architekturfotografien des Bauhauses, Hell-Dunkel in Grafik und Malerei, die Farbphobie von Kunsthistorikern, die Nachkolorierung von Dokumentarfilmen und den Reiz des Asphalts.
Mit Beiträgen von Hartmut Böhme, Petra Bopp, Werner Busch, Michael Diers, Peter Geimer, Bettina Gockel, Romy Golan, Andreas Haus, Helmut Lethen, Kathrin Rottmann, Ernst Strouhal, Monika Wagner und Helen Westgeest.
Aktualisiert: 2023-03-20
Autor:
Hartmut Böhme,
Petra Bopp,
Werner Busch,
Michael Diers,
Peter Geimer,
Bettina Gockel,
Romy Golan,
Andreas Haus,
Helmut Lethen,
Kathrin Rottmann,
Ernst Strouhal,
Monika Wagner,
Helen Westgeest
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Bilder in Kunst und Wissenschaft sind Orte des Denkens und Forschens. Sie tragen dazu bei, wie wir Objekte und Phänomene der Natur wahrnehmen. Wie sind diese Bilder in spezifischen historischen Zusammenhängen entstanden? Wie kann der Prozess der Verbildlichung lebendiger und veränderlicher Natur- und Alltagsobjekte untersucht werden? Und welche Bedeutung kommt dabei der empirischen Beobachtung zu? Die Beiträge dieses Bandes beschäftigen sich mit: dem Zusammenhang zwischen Stilllebenmalerei und Erkenntnistheorie, Philosophie und Bildtheorie (N. Schneider, H. Grootenboer, E. Oy-Marra); Verbildlichungen spezifischer Objekte als Erkenntnismedien (W. Busch, K. Leonhard); historischen Reflexionen und Theorien zur empirischen Beobachtung geologischer und physikalischer Phänomene (S. B. Keller, F. Weltzien); der Lebendigkeit und Veränderlichkeit darzustellender Objekte im Verhältnis zum Bild in der Tiermalerei und im Stillleben der Gegenwartskunst (P. Lange-Bernd, B. Gockel, M. Wagner).
Aktualisiert: 2023-03-27
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"Gelebte Vita" war das Stichwort, mit dem Ernst Kris und Otto Kurz 1934 in ihrer bahnbrechenden Studie über die Künstlerlegende auf das "psychologische Gebiet" hinwiesen, das es noch auszuloten gelte. Bettina Gockel setzt hier an und wendet diesen Hinweis in eine historisch-kritische Perspektive. In den Blick genommen wird die von Kris und Kurz nicht mehr untersuchte Phase der Biologisierung und Psychologisierung des Künstlers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Künstlerlegende wurde zwischen 1880 und 1930 zur Krankengeschichte vermeintlich epileptischer, degenerierter und schizophrener Künstler. Anhand des breiten Spektrums von Krankheitsbildern der Neuropathologie und Degenerationstheorie wird erstmals erkennbar, wie wenig stringent und mit welch unterschiedlichen Werten und Zielen die Pathologisierung des Künstlers und seiner Lebensgeschichte eine wissenschaftliche Begründung erfahren sollte. So findet sich die Degenerationsthese, die vor und um 1900 noch das Argument einer biologistischen Kulturkritik war, während und nach dem 1. Weltkrieg in psychologisch-philosophischen Abhandlungen über den Künstler wieder. Hölderlin und van Gogh galten dabei als kranke Heroen höchster Empfindsamkeit in einer katastrophischen Moderne. Die Vorstellung vom kranken Helden schlug Künstler und Psychoanalytiker, Psychopathologen und Kunsthistoriker in ihren Bann. Dies wird in Einzeluntersuchungen deutlich, die von Freud über Binswanger und Jaspers bis zu Kirchner, Klee und Warburg reichen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Auf welche Weise greifen Leben und künstlerisches Schaffen ineinander? Welche Rolle spielt die Persönlichkeit der Schaffenden bei der Vermittlung von Kunst, Musik und Literatur? Welche Funktionen haben Anekdoten in diesem Prozess? Und welchen Einfluss nehmen Künstlerbiographien auf Geschichtsschreibung und Kanonisierung? Die hier versammelten Beiträge aus Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Komparatistik, Altertumswissenschaften, Anglistik, Skandinavistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft geben unterschiedliche Antworten auf diese Fragen und gewähren dabei Einblicke in die aktuelle interdisziplinäre Biographieforschung.
Aktualisiert: 2023-04-28
Autor:
Camilla Bork,
Nina Ehrlich,
Bernhard Fetz,
Bettina Gockel,
Joachim Grage,
Bernd Hamacher,
Frank Hentschel,
Sandra Kisters,
Susanne Klengel,
Hendrikje Mautner,
Peter C. Pohl,
Anja Pompe,
Myriam Richter,
Gabriele Rippl,
Enno Ruge,
Angelika Schaser,
Monica Soeting,
Melanie Unseld,
Martina Wernli,
Christian Zimmermann
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Ausgehend vom Werk des Schweizer Fotografen Hans Danuser und Gesprächen, die der Künstler mit dem Architekten Peter Zumthor, dem Schriftsteller Reto Hänny und den Kunsthistorikern Bettina Gockel und Philip Ursprung geführt hat, analysiert das Buch ein noch ungeschriebenes Stück Fotografiegeschichte der Schweiz. Erstmalig publizierte Dokumentationen von kontroversen Ausstellungen zur Fotografie sowie Essays von Urs Stahel, Steffen Siegel und Abigail Solomon-Godeau erläutern die These einer "Neuerfindung der Fotografie" zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren.
Aktualisiert: 2020-05-05
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"Gelebte Vita" war das Stichwort, mit dem Ernst Kris und Otto Kurz 1934 in ihrer bahnbrechenden Studie über die Künstlerlegende auf das "psychologische Gebiet" hinwiesen, das es noch auszuloten gelte. Die Autorin der vorliegenden Untersuchung setzt hier an und wendet diesen Hinweis in eine historisch-kritische Perspektive. In den Blick genommen wird die von Kris und Kurz nicht mehr untersuchte Phase der Biologisierung und Psychologisierung des Künstlers im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Künstlerlegende wurde zwischen 1880 und 1930 zur Krankengeschichte vermeintlich epileptischer, degenerierter und schizophrener Künstler. Anhand des breiten Spektrums von Krankheitsbildern der Neuropathologie und Degenerationstheorie wird erstmals erkennbar, wie wenig stringent und mit welch unterschiedlichen Werten und Zielen die Pathologisierung des Künstlers und seiner Lebensgeschichte eine wissenschaftliche Begründung erfahren sollte. So findet sich die Degenerationsthese, die vor und um 1900 noch das Argument einer biologistischen Kulturkritik war, während und nach dem 1. Weltkrieg in psychologisch-philosophischen Abhandlungen über den Künstler wieder. Hölderlin und van Gogh galten dabei als kranke Heroen höchster Empfindsamkeit in einer katastrophischen Moderne. Die Vorstellung vom kranken Helden schlug Künstler und Psychoanalytiker, Psychopathologen und Kunsthistoriker in ihren Bann. Dies wird in Einzeluntersuchungen deutlich, die von Freud über Binswanger und Jaspers bis zu Kirchner, Klee und Warburg reichen.
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