Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Studie analysiert die Voraussetzungen, Planung und Durchführung des Geschlossenen Arbeitseinsatzes österreichischer Jüdinnen und Juden von 1938 bis 1945. Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Ursachen werden ebenso erstmals systematisch beschrieben, wie dessen Umfang und Verlauf. Aufgrund der massiven Verarmung in der jüdischen Bevölkerung hatte die österreichische Arbeitsverwaltung schon im Herbst 1938 Hunderte jüdische Erwerbslose in separaten Baukolonnen beschäftigt. Der Einsatz wurde Vorbild für das ganze Deutsche Reich. Der "Geschlossene Arbeitseinsatz" war ein Grundelement der nach dem Novemberprogrom von der NS-Führung eingeführten Verfolgungsstrategie, die forcierte Vertreibung mit der strikten Trennung jeder nichtauswanderungsfähigen Juden von der NS-Gesellschaft verband. Zunächst wurden die bei den Arbeitsämtern registrierten erwerbslosen Juden rekrutiert, später die arbeitsfähigen Frauen und Männer, nach deren Deportation fast alle in "Mischehen" lebende Juden bzw. viele "Mischlinge". Die in Wien eingerichtete "Judenvermittlunsstelle" des Arbeitsamtes organisierte den bisher weitgehend unbeschriebenen Zwangseinsatz unabhängigvon der SS und deren KZ-System. Tausende österreichische Juden wurden mit schwersten körperlichen Arbeiten unter diskriminierenden Konditionen zwangsbeschäftigt und dafür bis heute nicht entschädigt. Öffentliche Unternehmen, die Privatwirtschaft und die Wehrmacht profitierten von der Zwangsarbeit. Juden waren in Wien und Umgebung sowie in 65 Lagern in Österreich und Deutschland eingesetzt. Viele dieser Lager werden erstmals nachgewiesen. Vielfach unbekannte Dokumente aus Archiven in Österreich, Deutschland, den USA und Israel sowie Tagebücher, Erinnerungen und Interviews mit Überlebenden erlauben einen detaillierten Einblick in die Lebensumstände der Zwangsbeschäftigten.
Aktualisiert: 2023-06-05
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Berlin, Februar 1943: Der Widerstand von Frauen gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Männer in der Rosenstraße gilt als Beispiel für gelungenen Widerstand. Der Autor schildert den wahren Hergang der Ereignisse.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-03
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Berlin, Februar 1943: Der Widerstand von Frauen gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Männer in der Rosenstraße gilt als Beispiel für gelungenen Widerstand. Der Autor schildert den wahren Hergang der Ereignisse. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Band 1 dokumentiert die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1937. Die chronologisch angeordneten Schriftzeugnisse lassen sichtbar werden, wie die Entrechtung und soziale Isolation der Juden in Deutschland vorangetrieben wurde, welche Rolle der Terror, das staatliche Kalkül und die Gleichgültigkeit sehr vieler Deutscher spielten. Nach kurzer Zeit war ein Zustand erreicht, wie ihn der Berliner Rabbiner Joachim Prinz 1935 beschrieb: „Des Juden Los ist: nachbarlos zu sein. Wir würden das alles nicht so schmerzlich empfinden, hätten wir nicht das Gefühl, dass wir einmal Nachbarn besessen haben.“ Auf der Basis der Edition realisiert der Bayerische Rundfunk die dokumentarische Höredition „Die Quellen sprechen“, die in Staffeln gesendet wird und unter www.die-quellen-sprechen.de nachzuhören ist.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schließlich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte. Wolf Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung. Die vergleichende Darstellung der Politik deutscher Großstädte und Wiens birgt überraschende Ergebnisse zum Verhältnis von lokaler Verwaltung und Gestapo. Die Studie zeigt: Die "soziale" Enteignung jüdischer Staatsbürger durch Beamte und Angestellte der staatlichen Fürsorge ist ein wichtiges, bisher zu wenig beachtetes Element der Vorgeschichte des Holocaust.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schließlich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte. Wolf Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung. Die vergleichende Darstellung der Politik deutscher Großstädte und Wiens birgt überraschende Ergebnisse zum Verhältnis von lokaler Verwaltung und Gestapo. Die Studie zeigt: Die "soziale" Enteignung jüdischer Staatsbürger durch Beamte und Angestellte der staatlichen Fürsorge ist ein wichtiges, bisher zu wenig beachtetes Element der Vorgeschichte des Holocaust.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Band 1 dokumentiert die Judenverfolgung zwischen 1933 und 1937. Die chronologisch angeordneten Schriftzeugnisse lassen sichtbar werden, wie die Entrechtung und soziale Isolation der Juden in Deutschland vorangetrieben wurde, welche Rolle der Terror, das staatliche Kalkül und die Gleichgültigkeit sehr vieler Deutscher spielten. Nach kurzer Zeit war ein Zustand erreicht, wie ihn der Berliner Rabbiner Joachim Prinz 1935 beschrieb: „Des Juden Los ist: nachbarlos zu sein. Wir würden das alles nicht so schmerzlich empfinden, hätten wir nicht das Gefühl, dass wir einmal Nachbarn besessen haben.“ Auf der Basis der Edition realisiert der Bayerische Rundfunk die dokumentarische Höredition „Die Quellen sprechen“, die in Staffeln gesendet wird und unter www.die-quellen-sprechen.de nachzuhören ist.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Welche Bedeutung gewannen die Propaganda der »Volksgemeinschaft« und die massenhafte Bereitschaft zum Mitmachen in der NS-Diktatur für die Gesellschaftsgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert?Der Band bietet eine aktuelle Bilanz der seit über zehn Jahren kontrovers geführten Debatte über die Bedeutung der »Volksgemeinschaft« als zentrales Propagandakonzept und prägende Denkfigur nationalsozialistischer Herrschaft. In rund 30 Beiträgen akzentuieren nationale und internationale Experten Sichtweisen auf dieses Untersuchungsfeld, diskutieren Praktiken des Mitmachens in der Diktatur und die Mechanismen nationalsozialistischer Herrschaftsstabilisierung. Indem das Verhalten breiter Bevölkerungsgruppen in den Blickpunkt rückt, wird die lange Zeit in der Forschung vertretene Konzentration auf eine Täter-Opfer-Perspektive überwunden und ein wichtiger Beitrag zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte Deutschlands während der NS-Zeit geleistet.
Aktualisiert: 2023-05-22
Autor:
Andrew Stuart Bergerson,
Henning Borggräfe,
Marlis Buchholz,
Annemone Christians,
Peter Fritzsche,
Wolf Gruner,
Elizabeth Harvey,
Kirsten Heinsohn,
Shaun Hermel,
Anne Keller,
Christoph Kühberger,
Ernst Langthaler,
Stephan Lehnstaedt,
Wiebke Lisner,
Jochen Oltmer,
Lorenz Peiffer,
Sven Reichardt,
Thomas Rohkrämer,
Bianca Roitsch,
Harald Schmid,
Daniel Schmidt,
Detlef Schmiechen-Ackermann,
Christine Schoenmakers,
Christiane Schröder,
Lu Seegers,
Martina Steber,
Pamela Swett,
Hans-Ulrich Thamer,
Kerstin Thieler,
Adelheid von Saldern,
Jens-Christian Wagner,
Henry Wahlig,
Oliver Werner,
Michael Wildt
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Der nationalsozialistische Staat zerstörte althergebrachte Verwaltungs- und Organisationsstrukturen, was oft als Schwäche interpretiert
wurde. Die Studien in diesem Band nehmen dagegen die aus den neu geschaffenen Institutionen entstandene Durchsetzungsfähigkeit
nationalsozialistischer Herrschaft in den Blick. Gerade aus der nachbürokratischen und netzwerkartigen Struktur des Regimes erklärt sich
dessen Leistungsfähigkeit – vor allem im Bereich der Vernichtungs- und Ausbeutungspolitik. Anhand empirischer Einzelstudien wird diese
Annahme für verschiedene Bereiche überprüft – von der Partei und ihren angeschlossenen Verbänden über die regionale und kommunale
Verwaltung bis zur Finanz- und Besatzungsverwaltung im Westen wie im Osten.
Aktualisiert: 2023-05-14
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Der nationalsozialistische Staat zerstörte althergebrachte Verwaltungs- und Organisationsstrukturen, was oft als Schwäche interpretiert
wurde. Die Studien in diesem Band nehmen dagegen die aus den neu geschaffenen Institutionen entstandene Durchsetzungsfähigkeit
nationalsozialistischer Herrschaft in den Blick. Gerade aus der nachbürokratischen und netzwerkartigen Struktur des Regimes erklärt sich
dessen Leistungsfähigkeit – vor allem im Bereich der Vernichtungs- und Ausbeutungspolitik. Anhand empirischer Einzelstudien wird diese
Annahme für verschiedene Bereiche überprüft – von der Partei und ihren angeschlossenen Verbänden über die regionale und kommunale
Verwaltung bis zur Finanz- und Besatzungsverwaltung im Westen wie im Osten.
Aktualisiert: 2023-05-14
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Der Band beleuchtet erstmals systematisch die antijüdische Politik in den vom NS-Staat zwischen 1935 und 1940 "angegliederten" Gebieten. Dazu zählten unter anderen die Saar, Österreich und das Memelgebiet wie auch Danzig-Westpreußen oder Luxemburg. Die Autoren untersuchen die Verfolgung in diesen Gebieten und ihre Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung: Welche Institutionen waren zu welchem Zeitpunkt für welche Maßnahmen verantwortlich? Wie verhielt sich die einheimische deutsche und nichtdeutsche Bevölkerung? Wie beeinflusste nicht zuletzt die Verfolgungspolitik die Bildung der von den Nationalsozialisten propagierten "Volksgemeinschaft"? Anstelle gleicher, von Berlin angeordneter Maßnahmen zeigen die Beiträge eigenständige Entwicklungen in den "angegliederten" Gebieten, die oftmals auf die antijüdische Politik im Reich zurückwirkten.
"Die klare Struktur, von den Herausgebern vorgegeben (…), macht die profunden Kapitel zusammen mit Bibliografie, Forschungsüberblick und nicht zuletzt den Karten aller behandelten Gebiete zum Handbuch im besten Sinne des Wortes."
Bohemia, 51 (2011), 1
"Dieser Band aus dem Fritz Bauer Institut setzt Maßstäbe und wird künftig grundlegende Literatur zum Thema sein."
Das Historisch-Politische Buch, 59 (2011), 1
Aktualisiert: 2023-05-14
Autor:
Christoph Brüll,
Jean-Marc Dreyfus,
Wolfgang Gippert,
Wolf Gruner,
Ruth Leiserowitz,
Albert Lichtblau,
Ingo Loose,
Jörg Osterloh,
Marc Schoentgen,
Andreas Schulz,
Sybille Steinbacher,
Gerhard J. Teschner
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Über die zentrale Rolle des Protektorats Böhmen und Mähren bei der Radikalisierung der Judenverfolgung in Europa.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Der Band beleuchtet erstmals systematisch die antijüdische Politik in den vom NS-Staat zwischen 1935 und 1940 "angegliederten" Gebieten. Dazu zählten unter anderen die Saar, Österreich und das Memelgebiet wie auch Danzig-Westpreußen oder Luxemburg. Die Autoren untersuchen die Verfolgung in diesen Gebieten und ihre Auswirkungen auf die jüdische Bevölkerung: Welche Institutionen waren zu welchem Zeitpunkt für welche Maßnahmen verantwortlich? Wie verhielt sich die einheimische deutsche und nichtdeutsche Bevölkerung? Wie beeinflusste nicht zuletzt die Verfolgungspolitik die Bildung der von den Nationalsozialisten propagierten "Volksgemeinschaft"? Anstelle gleicher, von Berlin angeordneter Maßnahmen zeigen die Beiträge eigenständige Entwicklungen in den "angegliederten" Gebieten, die oftmals auf die antijüdische Politik im Reich zurückwirkten.
"Die klare Struktur, von den Herausgebern vorgegeben (…), macht die profunden Kapitel zusammen mit Bibliografie, Forschungsüberblick und nicht zuletzt den Karten aller behandelten Gebiete zum Handbuch im besten Sinne des Wortes."
Bohemia, 51 (2011), 1
"Dieser Band aus dem Fritz Bauer Institut setzt Maßstäbe und wird künftig grundlegende Literatur zum Thema sein."
Das Historisch-Politische Buch, 59 (2011), 1
Aktualisiert: 2023-05-11
Autor:
Christoph Brüll,
Jean-Marc Dreyfus,
Wolfgang Gippert,
Wolf Gruner,
Ruth Leiserowitz,
Albert Lichtblau,
Ingo Loose,
Jörg Osterloh,
Marc Schoentgen,
Andreas Schulz,
Sybille Steinbacher,
Gerhard J. Teschner
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Der nationalsozialistische Staat zerstörte althergebrachte Verwaltungs- und Organisationsstrukturen, was oft als Schwäche interpretiert
wurde. Die Studien in diesem Band nehmen dagegen die aus den neu geschaffenen Institutionen entstandene Durchsetzungsfähigkeit
nationalsozialistischer Herrschaft in den Blick. Gerade aus der nachbürokratischen und netzwerkartigen Struktur des Regimes erklärt sich
dessen Leistungsfähigkeit – vor allem im Bereich der Vernichtungs- und Ausbeutungspolitik. Anhand empirischer Einzelstudien wird diese
Annahme für verschiedene Bereiche überprüft – von der Partei und ihren angeschlossenen Verbänden über die regionale und kommunale
Verwaltung bis zur Finanz- und Besatzungsverwaltung im Westen wie im Osten.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Innerhalb der Öffentlichen Wohlfahrtspflege führten sozialrassistische Konzepte, antisemitische Ambitionen und finanzielle Interessen seit 1933 zu einer Ausgrenzung jüdischer Deutscher, ohne dass hierzu Gesetze vorlagen. In vielen Städten wurden zunächst jüdische Beamte und Angestellte entlassen, dann jüdische Wohlfahrtsempfänger durch Leistungskürzungen, Arbeitszwang und Isolierung diskriminiert. Diese Praxis der Wohlfahrtsämter mündete schließlich in die zentrale Verordnung vom November 1938, die den Ausschluss der jüdischen Armen aus dem staatlichen Fürsorgesystem dekretierte. Wolf Gruner dokumentiert auf einer umfangreichen Quellenbasis erstmals die Impulsfunktion kommunaler Initiativen für den Verlauf der NS-Judenverfolgung. Die vergleichende Darstellung der Politik deutscher Großstädte und Wiens birgt überraschende Ergebnisse zum Verhältnis von lokaler Verwaltung und Gestapo. Die Studie zeigt: Die "soziale" Enteignung jüdischer Staatsbürger durch Beamte und Angestellte der staatlichen Fürsorge ist ein wichtiges, bisher zu wenig beachtetes Element der Vorgeschichte des Holocaust.
Aktualisiert: 2023-03-27
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