Aktualisiert: 2023-06-13
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Aktualisiert: 2023-06-13
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Mit der Angliederung des Zahnärztlichen Instituts an die Universität Bern im Jahr 1921 begann ein langes Ringen um die Stellung des Fachs innerhalb der Hochschule und der Medizinischen Fakultät. Hundert Jahre später ist die Zahnmedizin ein renommierter Bestandteil des Medizinstandorts. Fünf Kliniken haben das alte Institut abgelöst. Weshalb aber entstand die neue Hochschuleinheit ausgerechnet 1921, als die Gründung vergleichbarer Einrichtungen in Genf und Zürich schon Jahrzehnte zurücklag? Niklaus Ingold schildert, wie ein Streit um das Behandlungsmonopol im Mund während des Ersten Weltkriegs eskalierte, worauf die Schweizer Zahnärzteschaft eine neue Ausbildungsstätte in Bern unterstützte. Deren wissenschaftliches Personal gestaltete in den darauffolgenden Jahrzehnten die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung mit, suchte Entwicklungsmöglichkeiten, konkurrierte um Ressourcen, betrieb Universitätspolitik und vernetzte sich über die Grenzen von Staaten und Disziplinen und über unterschiedliche gesellschaftliche Zusammenhänge hinweg. Ingolds Auseinandersetzung mit diesen Anstrengungen zeigt: Die Zahnmedizin eignet sich zum Fallbeispiel, das Herausforderungen des Wissenschaftsbetriebs offenlegt.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Aktualisiert: 2020-07-01
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Energiereiche Strahlen werden in der Schweiz bei jeder zweiten Krebspatientin, jedem zweiten Krebspatienten zur Zerstörung von Tumorzellen eingesetzt. Doch wie ist diese Strahlenmedizin entstanden?
Die Atombombenabwürfe am Ende des Zweiten Weltkriegs waren das folgenreiche Ereignis. Sie gaben medizinischem Wissen über Strahlenwirkungen sicherheitspolitisches Gewicht und trieben zugleich die Umsetzung ziviler Anwendungen der Atom- und Strahlenforschung an – auch in der Schweiz. Hatten bis dahin Radiumstiftungen die Strahlenmedizin gefördert, trugen nun Bundesgelder zum Ausbau der hochtechnisierten Radiotherapie bei. Die Computertechnik des Kalten Kriegs dynamisierte diese Entwicklung. Kritische Debatten zu den Folgen der Technisierung der Medizin setzten ein.
Niklaus Ingold, Sibylle Marti und Dominic Studer zeigen, wie vielfältige Interessen die Anwendung von Strahlen in der Medizin gestalteten – medizinische und wissenschaftliche, aber auch militärische, politische und wirtschaftliche.
«Das Buch macht eine Vielzahl von Zusammenhängen und Entwicklungslinien anschaulich, die für das Verständnis der aktuellen Landschaft der Radio-Onkologie der Schweiz wichtig sind.»
Daniel M. Aebersold, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Radio-Onkologie am Inselspital Bern
Aktualisiert: 2020-03-06
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Der Betrieb war auch in der Schweiz die wichtigste Organisationsform der Industrialisierung. Von Anfang an bildete die Lohnarbeit das Kernelement privatwirtschaftlicher und öffentlicher Unternehmen. Lange hat sich die Sozialgeschichte auf diese Arbeitsformen konzentriert. Alltags-, geschlechter- und globalgeschichtliche Ansätze haben eine doppelte Blickverschiebung eingeleitet: auf die vielfältigen Arbeitsformen ausserhalb von Industriebetrieben einerseits, auf den Strukturwandel von Unternehmen, die immer mehr ausserbetriebliche Dienstleitungen integrieren, andererseits. 'Ausser Betrieb' macht diese Veränderungen sichtbar. Das Buch versammelt siebzehn Beiträge von jüngeren Historikerinnen. Die Texte handeln von Hausarbeit, Kunst, Gefängnis, Berufsberatung, Handelsreisenden, Fitness- Kultur, 'Entwicklungshilfe', Sozialversicherungen und anderem mehr. Die Autoren schreiben so an einer erweiterten Geschichte der Arbeit mit, die auch ein neues Verständnis der Arbeit im Betrieb ermöglicht.
Aktualisiert: 2020-03-19
Autor:
Céline Angehrn,
Brigitta Bernet,
Iris Blum,
Flurin Condrau,
Gioia Dal Molin,
Andreas Fasel,
Urs Germann,
Thomas Hengartner,
Niklaus Ingold,
Simona Isler,
Christian Koller,
Martin Lengwiler,
Marina Lienhard,
Eva Lüthi,
Nicole Peter,
Matthias Ruoss,
Anja Suter,
Jakob Tanner,
Carola Togni,
Marcel van der Linden,
Adrian Zimmermann
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Aktualisiert: 2020-07-08
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1975 endete das Zeitalter der 'Höhensonne'. Neuartige Solarien verdrängten die unter diesem Verkaufsnamen bekannten Ultraviolettlampen aus dem Markt für elektrische Konsumgüter. Die Elektroindustrie hatte seit den 1920er Jahren Höhensonnen für Selbstbestrahlungen an Privatpersonen vermarktet. Solche 'Lichtduschen' dienten der Produktion moderner Leistungs- und Konsumkörper. Anders als bei den neuen Sonnenbänken ging es bei den älteren Ultraviolettlampen nicht einfach um die Verschönerung des Körpers.
Die Medizin des 20. Jahrhunderts präsentierte Lichtstrahlen immer wieder als mächtige Grössen mit Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Vor dem Ersten Weltkrieg waren mit Glühbirnen beheizte Schwitzkästen beliebte Kurmittel. Nach 1980 wurde helles Licht zu einem Therapeutikum bei der Behandlung psychischer Störungen. Dazwischen galt die Aufmerksamkeit dem Ultraviolettlicht. Ultraviolettbestrahlungen waren bis in die 1970er Jahre eine Antwort auf die moderne Frage nach einem rationalen Umgang mit dem Körper. Wie war es dazu gekommen?
Anhand des Lichtduschens erzählt Niklaus Ingold die Geschichte gesunder Strahlung und wechselnder kultureller Praktiken zwischen lebensreformerischer Kritik an Modernisierungsprozessen, lichtbiologischer Spitzenforschung in industriellen Ballungsräumen und Sonnenkuren in alpinen Heillandschaften. Er zeigt, wie aufsehenerregende Manipulationen kranker Körper, neue Biowissenschaften, gesellschaftliche Problemwahrnehmungen und elektrotechnische Innovationen zusammenkamen und die mit dieser Strahlung verbundenen Hoffnungen und Ängste veränderten.
Aktualisiert: 2020-03-12
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