Historikerinnen und Historiker aus Israel, Österreich und Deutschland beleuchten die jüdischen kulturellen Aktivitäten in der Zeit der Verfolgung und danach – aber auch den Versuch der Nationalsozialisten, eine neue deutsche Kultur unter Ausschluss des »jüdischen Geistes« zu in stallieren.
Aktualisiert: 2023-01-23
Autor:
Alexander Carstiuc,
Jutta Fleckenstein,
Gerhard Jochem,
Martha Keil,
Rolf Keller,
Imme Klages,
Andrea Livnat,
Aviv Livnat,
Thomas Rahe,
Alexander Schmidt,
Katja Seybold,
Jim G Tobias
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In ihrer ersten Nummer greift die Reihe transit nürnberg ein aktuelles und vieldiskutiertes Thema auf. Leitlinien sind die objektive Vermittlung der mit der Migration verbundenen gesellschaftlichen Prozesse in Vergangenheit und Gegenwart und die Schaffung einer positiven Perspektive für diese globale Entwicklung. Behandelt werden u.a. auch der Umgang mit sozialen Randgruppen und unsere Erinnerungskultur - immer mit dem Blick über den heimischen Tellerrand. Die Biografien Betroffener geben einen Eindruck davon, was es heißt, Ziel von Diskriminierung oder Rassismus zu sein.
Inhalt
Editorial
Rassismus
Verena Müller-Rohde: Julius Streicher: Der Hetzer von Nürnberg
Prof. Emeritus Kurt E. Shuler (USA): Der Erfolg der „Untermenschen“ als Beispiel für den Widersinn von Rassismus und Diskriminierung
Paul Lappalainen (Schweden): Institutioneller Rassismus in Schweden und Europa
Spurensuche
Gerhard Jochem, Danièle List, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Xenopolis - Das Fremde in der Stadt
Migration
Susanne Rieger: Zahlen zur Migration 1973 - 2006: Bevölkerung, Bildung, Beschäftigung
Prof. Klaus J. Bade (Osnabrück): Zuwanderung und Migrationspolitik in Deutschland
Nicole Bosch (Bamberg): Migration, Integration und Diskriminierung: Das europäische forum für migrationsstudien an der Universität Bamberg
Susanne Rieger: „Flüchtlingsstadt Nürnberg“: Vom Valka-Lager zum BAMF
Dieter G. Maier (Mannheim): Die Anwerbung von Gastarbeitern 1955 - 1973 und ihre Folgen in Nürnberg
Integration
Dr. Hans Hesselmann: Für ein Zusammenleben in Gleichberechtigung und Vielfalt - Die „Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“
Dr. Hans Hesselmann: Die Menschenrechtsarbeit der Stadt Nürnberg
Dr. Christine Meyer: Integrationspolitik in der Stadtverwaltung Nürnberg
Damenoberbekleidung
Gerhard Jochem, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Kleider machen Leute
Menschen - Leben
Bella Uhlfelder (USA): Die drei Leben der Bella Uhlfelder
Magda Watts (Israel): „Wenn du aber lachst, will jeder bei dir sein.“
Susanne Rieger: Frauen für Frauen: Diakonissen im Pflegeamt der Stadt Nürnberg 1909 - 1995
Thi Cam Nhung und Thuy Mong Tham Bui: Zwei deutsch-vietnamesische Schwestern erinnern sich
Susanne Rieger: Importierte Frauenpower: Drei ausländische Einzelhändlerinnen in Nürnberg
Verena Müller-Rohde: Toleranz für „Trannies“
Kommentar
ElleCommandante - Dr. Wolfgang Freitag: Neues aus dem Land der Dichter und Denker: Fortwährende Probleme mit der Aufklärung
Amnesie
Prof. Emeritus Anthony M. Platt (USA): Von Nürnberg bis Kalifornien: Rassismus zwischen Erinnerung und Vergessen
Gerhard Jochem, Danièle List: Zweierlei (Ge-)Denken
Frohsinn
Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Tuffy, der Experte
Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Woodstock 2006 auf dem Hauptmarkt
Altlasten
Gerhard Jochem: Rassismus im Namen Deutschlands: Die ethnischen Säuberungen in Slowenien 1941 - 1943
Rob Zweerman (Niederlande): Das lange Warten der Zwangsarbeiter auf ein Zeichen der Erinnerung und Versöhnung in Nürnberg
Aktualisiert: 2022-11-23
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Erstmals in der deutschen Historiographie liegt ein Sachbuch vor, das die Themen jüdische Soldaten und jüdischer Widerstand in Deutschland und Frankreich umfassend darstellt und dabei Schlussfolgerungen für beide Länder und den weiteren Weg der europäischen Einigung zieht. Wenn europäische »aufgeklärte« Nationalstaaten Juden aus ihrem Nationalstaatsverständnis herausdefinierten, wofür kämpften dann jüdische Soldaten Seite an Seite mit ihren nichtjüdischen Kameraden? Wofür kämpfte der jüdische Widerstand? Wie wird heute diese Vergangenheit im Sinne eines Erinnerns zur Gegenwart? Diesen Fragen gehen die Herausgeber mit vielen renommierten Mitautoren in einer umfangreichen Fallbeispielsammlung nach.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Stéphane Beemelmans,
Michael Thomas Berger,
Stefan Braun,
Thomas R. Elßner,
Peter Fisch,
Bastian Fleermann,
Michal Grünwald,
Wilhelm Güde,
George H. B.A. Heart,
Rainer Lutz Hoffmann,
Hildegard Jakobs,
Gerhard Jochem,
Christine G Krüger,
Anne Külow,
Thorsten Loch,
Benny Michelsohn,
Knud Neuhoff,
Gideon Römer-Hillebrecht,
Thomas Schindler,
Christian Schmidt (MdB),
Burkhard Schwenker
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Geschichte sichtbar machen
Es klingt unvorstellbar: Gegen Kriegsende ließen die Siemens-Schuckertwerke etwa 550 jüdische Mädchen und Frauen aus dem Konzentrationslager Auschwitz als Arbeitskräfte nach Nürnberg bringen. Untergebracht wurden sie inmitten eines Wohngebiets, zwischen Gartenstadt und den Siedlungen Süd: in einem von Stacheldraht umgebenen Lager mit Holzbaracken, bewacht von SS-Männern und eigens angelernten SS-Aufseherinnen.
Heute erinnern hier, dank einer Initiative aus dem Stadtteil, zwei Informationsstelen an dieses dunkle Kapitel der Nürnberger Geschichte.
Namhafte Autoren und Autorinnen erzählen in dieser reichbebilderten Dokumentation nicht nur die Geschichte dieses KZ-Außenlagers und seine Aufarbeitung, sondern beleuchten auch Hintergründe und Zusammenhänge.
Aktualisiert: 2021-02-04
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Aktualisiert: 2018-07-20
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Nürnberger Ankünfte, Aufenthalte, Durchreisen, Fluchten, Kontakte. Menschen, ihre Geschichten und Bilder aus der Zeit davor, während und danach, über drei Jahrhunderte und fünf Kontinente.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Aktualisiert: 2016-03-16
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Die Geschichte der deutschen Okkupation Sloweniens zwischen 1941 und 1945 gehört zu den letzten weißen Flecken der NS-Forschung. Die Autoren des Sammelbandes – Historiker, Journalisten und Zeitzeugen aus Slowenien und Deutschland – bieten erstmals in deutscher Sprache eine umfassende und kompakte Darstellung der widersprüchlichen Aspekte nationalsozialistischer Besatzungspolitik in dem Alpenstaat und ihrer Konsequenzen im „Altreich“ am Beispiel Bayerns. Im Spannungsfeld zwischen den rassistischen Wahnvorstellungen Himmlers, den Interessen der Gauleiter Kärntens und der Steiermark als Chefs der Zivilverwaltung sowie den militärischen und wirtschaftlichen Begehrlichkeiten des Reiches wurde die einheimische Bevölkerung zum Spielball unterschiedlicher Machtfaktoren. Ihre Wege führten in die Gefängnisse und Konzentrationslager, zu den Partisanen oder zur „Eindeutschung“ in die Verbannung fern ihrer Heimat.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Anlässlich des 60. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UN gibt transit nürnberg einen fundierten Einblick in ihre Entstehungsgeschichte und Entwicklung. Insgesamt bietet das Heft eine rasante thematische Welt-Zeit-Reise quer durch 500 Jahre Geschichte und Politik auf den Spuren von Kriegern & Künstlern, Angekommenen & Weggegangenen, alten & neuen Nazis.
Inhalt
Editorial
Schwerpunktthema: Menschen & Rechte
Dr. Rainer Huhle, Dr. Michael Krennerich: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: eine grundlegende Antwort auf historisches Unrecht
Susanne Rieger: Recht praktisch: ein Interview mit Rechtsanwalt Wolf-Joachim von Rosenstiel
Dauerthemen: Gedächtnis & Migration
Susanne Rieger: Frankreich, China, Stalingrad: Nürnberger Erinnerungskultur auf den Punkt gebracht
Dr. Thomas Eser: „Geboren im königreich zu Hungern“: Albrecht Dürers d.Ä. Zuwanderung nach Nürnberg als Beispiel europäischer Künstlermobilität im 15. Jahrhundert
Zeitgeschichte: Menschen & Leben
Gerhard Jochem: „Die ganze Stadt war in einem beispiellosen Freudentaumel“: Streichers Triumphzug durch Nürnberg am 9. März 1933
Dr. Eckart Dietzfelbinger: Warum braune Flecken kein Makel blieben: Anmerkungen zum Fall Gustav Schickedanz
Jerry Nothman: Wie ich in Schweden zum Amerikaner wurde
Dr. Harald T. Leder: „Nicht fürs Leben geeignet“: farbige Soldaten und ihre Kinder in Nürnberg nach 1945
Dr. Neil Gregor: Als die Nazis (wieder) nach Nürnberg kamen: das Reichsparteitagsgelände und die NPD in den 1960ern
Dr. Jacob Rosenthal: 60 Jahre Israel: die Sicht eines ehemaligen Nürnbergers
Weltweit & interaktiv
Die Redaktion & viele Helfershelfer: transit nürnberg international (Deutsch & English)
Gerhard Jochem: transit nürnberg crossmedial: internationale Gäste - Führungen - Internet
Infos
Autoren
English Abstracts
Stimmen zu transit nürnberg # 2
„Für das erste Heft der Zeitschrift für Politik und Zeitgeschichte haben Susanne Rieger und Gerhard Jochem vom Verlag testimon, der das Magazin herausgibt, im Mai 2007 den Alternativen Medienpreis bekommen. Und auch die zweite Nummer wartet mit vielen interessanten Themen auf. [.] Rieger und Jochem ist ein facettenreiches Heft gelungen, für das sie auch eine ganze Reihe bekannter Gastautoren gewinnen konnten.“ Marco Puschner in der Nürnberger Zeitung, 20./21.09.2008 („Papa Dürers geglückte Integration. Neues Magazin zu Geschichte und Politik“)
„Erstmals ist die ‚Zeitschrift für Politik und Zeitgeschichte’ im März 2007 erschienen. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Redaktion bekam prompt den Alternativen Medienpreis in der Kategorie Presse verliehen. [.] Die aktuelle Ausgabe umfasst über 70 Seiten und spannt den Bogen vom Schwerpunktthema ‚Menschen & Rechte’ - anlässlich des 60. Jahrestages der Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen - über die Kategorie ‚Menschen & Leben’ zu ‚Gedächtnis & Migration’. [.] Alles ernste und wichtige Themen, doch am Ende des Heftes gibt es zur Auflockerung noch eine witzige Bilderstrecke mit Aufnahmen von transit-Lesern aus aller Welt.“ Susanne Helmer in den Nürnberger Nachrichten, 20./21.09.2008 („Preisgekrönte Zeitschrift für Politik. Neue Ausgabe von ‚transit nürnberg’ ist erschienen“)
Aktualisiert: 2022-11-23
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transit nürnberg #4: USA!
Merrell Barracks, Emigration, IMT, Atlanta: Chiffren für die Beziehungen zwischen Nürnberg und den USA. transit nürnberg #4 enthält die Texte von Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks, die aus eigener Erfahrung oder aufgrund ihres Fachwissens etwas zu diesen Themen zu sagen haben.
Merrell Barracks, emigration, IMT, Atlanta: Catchwords for the relations between Nuremberg and the U.S. transit nürnberg #4 contains the contributions of people who are entitled by their own experience or their professional knowledge to write about these subjects.
Inhalt
Gerhard Jochem: Einleitung des Herausgebers / Introduction by the editor
Gerhard Jochem: Die Amerikaner in Nürnberg 1945 - 1995 / The American presence in Nuremberg 1945 to 1995
Raymond M. Weinstein: Erinnerungen an Nürnberg 1959 - 1960: Ein amerikanischer Soldat in Nachkriegsdeutschland / Nuremberg 1959 - 1960 remembered: an American soldier in postwar Germany
Herbert R. (Jake) Jacobson: Eine Erfahrung fürs Leben: Nürnberg aus der Sicht eines G.I. 1959 - 1961 / An experience for a lifetime: A G.I.’s Nuremberg 1959 - 1961
Rick A. Gray: Die Army sagte „Deutschland“, und nach Deutschland brach ich auf. In Nürnberg und Bindlach, Dezember 1962 - Juni 1965 / The Army said Germany, and to Germany I went. In Nuremberg and Bindlach, December 1962 - June 1965
Tom Spahr: Ich höre dieses Lied und all die Erinnerungen sind wieder da: 1971/72 mit dem 17. Feldartillerieregiment in Nürnberg und Grafenwöhr / I hear that song and it all comes back: 1971/72 with the 17th Field Artillery Regiment in Nuremberg and Grafenwöhr
Susanne Rieger: Amerikanische Spuren / American traces
Leopold Katz: Meine Nürnbergs / My Nurembergs
Verena Müller-Rohde: Die Amis kommen! Wie die Nürnberger ihre Besatzer erlebten / The Americans are coming! The Nurembergers’ experience of the occupying forces
Frank W.: Is it you who built the snowman? Frank W. sucht seinen Vater / Is it you who built the snowman? Frank W. searches for his father
Harald T. Leder: Von zwei Menschen, die ihre Welt veränderten: Die Geschichte einer ungewöhnlichen deutsch-amerikanischen Beziehung / Two people who changed their world: The story of an exceptional German-American relationship
Ruth White: Mein Amerika / My America
Ernest Lorch: Das beste Land zum Leben und um erfolgreich zu sein / The best country in which to live and succeed
Lisa Lowe Stauffer: Atlanta (deutsche Fassung) / Atlanta (English version)
Appendix: abbreviations, literature & sources
Aus der Einführung: 15 Millionen US-Soldaten und Zivilangestellte mit ihren Familien haben sich seit 1945 zeitweise in Deutschland aufgehalten. Wahrscheinlich der Prominenteste unter ihnen war Elvis Presley, der zwei Jahre lang, von März 1958 bis März 1960, beim 1. Mittelschweren Panzerbataillon der 3. US-Panzerdivision diente. Während eines Manövers seiner Einheit auf dem Truppenübungsplatz erwies er dem nahegelegenen Grafenwöhr die Ehre eines improvisierten Privatauftritts.
Mehr als für den Rest Westdeutschlands schuf das Ergebnis des II. Weltkriegs besondere Verbindungen zwischen Nürnberg und den USA. Zweifellos war die Wahl der Stadt als Schauplatz des Internationalen Militärtribunals ein symbolischer Akt, nachdem sie Gastgeber der Nazireichsparteitage gewesen war und ihren Namen für immer mit den übelsten rassistischen Gesetzen, die jemals niedergeschrieben wurden, in Verbindung gebracht hatte. Als Folge davon gehörten für nahezu 50 Jahre Amerikaner als Angehörige von taktischen Truppen oder Personal des Militärgerichts und der Militärregierung zum Nürnberger Alltag. Noch in der letzten Phase der Präsenz der US-Armee in Nürnberg (1991) lebten 2400 Soldaten und Zivilisten im Stadtgebiet.
Ein weiteres lebendes Band zwischen Nürnberg und den USA stellen die jüdischen Familien und ihre Nachkommen dar, die die Stadt wegen der Verfolgung durch die Nazis verlassen mussten. Von den im Jahre 1940 offiziell registrierten 2539 Flüchtlingen immigrierten 1030 in die Vereinigten Staaten.
Mit der vierten Ausgabe unserer Publikationsreihe transit nürnberg, der nicht nur wegen ihrer Zweisprachigkeit bisher ehrgeizigsten, versuchen wir das aufzuspüren und festzuhalten, was von diesen Berührungspunkten jenseits von öffentlichem Pomp und Ritualen geblieben ist.
Für alle, die bei diesem Projekt mitgemacht haben, und vielleicht auch für die Leser(innen) des Buchs war es eine Entdeckungsreise in die eigene Vergangenheit und Gegenwart, die Fragen nach eigenen Erfahrungen und Stereotypen aufwarf. So lösen die drei Buchstaben USA selbst in einer Zeit, in der wir in Deutschland angeblich in einer „postamerikanischen Ära“ leben, eigene Emotionen und Assoziationen aus, auch bei einer Generation, die anders als der Herausgeber nicht den die Ohren öffnenden Sendungen von AFN Nürnberg und Rockkonzerten in der berühmt-berüchtigten Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand einschließlich Zusammentreffen mit US-Boys ausgesetzt war, die ihm wertvolle praktische Lehren im Umgang mit giftigen Substanzen erteilten - und ihn über die vermeintlichen Grundwerte seiner Umwelt nachdenken ließen.
Dies sind die Geschichten von Amerikanern und Deutschen, deren berufliche, zufällige, romantische, vorübergehende oder dauerhafte Begegnungen miteinander Spuren in ihren Leben hinterließen, plus Informationen über die gemeinsame Geschichte und den heutigen Stand der gegenseitigen Beziehungen.
Gerhard Jochem
From the introduction: 15 million U.S. servicemen and civilian employees together with their families have passed through Germany since 1945. Probably the most prominent among them was Elvis Presley, who served here with the 1st Medium Tank Battalion, 3rd Armored Division for two years from March 1958 until March 1960. During maneuvers of his unit on the training grounds, he honored nearby Grafenwöhr with an improvised private performance.
More than for the rest of West Germany, the outcome of World War II created special relationships between Nuremberg and the USA. Undeniably, the choice of the city as the location for the International Military Tribunal was a symbolic act after Nuremberg had hosted the Nazi party rallies and attached its name indelibly to the most infamous racial laws ever written. Consequently, for almost 50 years Americans belonged to Nuremberg’s everyday life as troopers or staff of the military court and the local military government. Even in the final phase of the U.S. Army’s presence in Nuremberg (1991), 2,400 military and civilian personnel lived within the city limits.
Another living bond between Nuremberg and the USA is the Jewish families who had to leave the city because of the Nazi persecution, and their offspring. Of 2,539 refugees officially registered by 1940, 1,030 immigrated to the United States.
With this 4th issue of our publication series transit nürnberg, the most ambitious not only because of its bilingualism, we try to trace and save what remained of these points of contact, on both sides, beyond the official brouhaha.
For all who participated in this project, and maybe also for the reader of the book, it was an exploratory journey into the past and present, raising questions about individual experiences and stereotypes. For instance, though Germans allegedly live in a “post-American era,” the three letters “USA” still elicit special emotions and associations, even with a generation who, for the most part, had little firsthand experience with the American influence. The editor, on the other hand, was exposed to the ear-opening programs of AFN Nuremberg and rock concerts at the ill-famed Hemmerleinhalle in Neunkirchen am Brand, and had run-ins with American boys who taught him valuable practical lessons about toxic substances - and made him think about the putative virtues of his surroundings.
These are the stories of Americans and Germans whose professional, incidental, romantic, transient or enduring encounters with each other left impressions on their lives, plus information about the common history of the two countries and the current state of their mutual relations.
Gerhard Jochem
Aktualisiert: 2022-11-23
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Aktualisiert: 2017-03-01
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Ágnes Rózsas Aufzeichnungen beginnen dort, wo das Tagebuch der Anne Frank aufhört: Im damals ungarischen Siebenbürgen gerät die junge, 34-jährige Lehrerin im Mai 1944 in die Todesmühlen des Holocausts und wird in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Mit viel Glück überlebt sie die Selektionen durch den Lagerarzt Josef Mengele, Hunger und Krankheiten, um im Oktober desselben Jahres von Vertretern der Firma Siemens zur Zwangsarbeit in einem ihrer Nürnberger Werke ausgewählt zu werden. In der Werkstatt bietet sich ihr die Gelegenheit, Papier und Bleistift zu stehlen, um ihre Erlebnisse, Gefühle und Reflexionen aufzuzeichnen. In der Form fiktiver Briefe an ihren geliebten Ehemann hält Ágnes das sie umgebende Pandämonium aus Lebensgefahr durch Gaskammer oder alliierte Bomben, nervtötender Routine und sadistischen SS-Wachen fest, charakterisiert aber auch treffend ihre Leidensgenossinnen und gewährt tiefe Einblicke in ihr eigenes Gemütsleben und ihren einsamen Kampf, trotz aller Demütigungen ein Mensch zu bleiben. So entstand mit ihrem Tagebuch, bei dessen Entdeckung sie mit der Todesstrafe hätte rechnen müssen, ein einzigartiges, authentisches und bewegendes Zeitdokument, das hier erstmals in deutscher Übersetzung und ergänzt um einschlägige Forschungsbeiträge vorlegt wird.
Leseprobe
Nürnberg, Dienstag, 19. Dezember 1944
Ich schlief so tief wie ein Murmeltier. Nicht einmal der Lärm derer, die zur Arbeit gingen, störte mich. Ich war todmüde, weil der gestrige Tag schrecklich war.
Am Nachmittag saßen wir duselig in der Werkstatt, da wir Sonntag nachts, zwischen den zwei Alarmen, kaum schlafen konnten. Wir beneideten die Frauen der Frühschicht, die sich ab Mittag bis zum nächsten Morgen ausschlafen durften. Am Nachmittag gegen halb sechs begann der Alarm. Wir rafften hastig unsere Werkzeuge zusammen. Bevor wir im Luftschutzraum ankamen, begann schon die Bombardierung. Sie dauerte eine Stunde lang und war furchterregend. Der Bahnhof in unserer Nähe wurde auch getroffen. (Die Leute, die in der Stadt arbeiten, erzählten es heute.) Solange die Flugzeuge mit ohrenbetäubendem Lärm über uns dröhnten, pressten Éva und ich verkrampft einander die Hände zusammen. Es hörte sich an, als hätte sich der Himmel gespalten. Nach jeder Explosion dachten wir, die nächste Bombe ist für uns bestimmt. Als wir im Bunker ankamen, gab es schon keinen Sitzplatz mehr. Wir hockten uns auf den Boden, und die Luftdruckwelle blies über unsere Gesichter. Nach der Bombardierung saßen wir noch eine gute halbe Stunde dort, da die Bomber die Stromzentrale trafen und sie den Luftalarm nicht mit Sirenen abblasen konnten. Als sich die Flugzeuge entfernten, setzte Todesstille ein. Jede seufzte erschöpft, und vor Aufregung konnte keine reden. Die Stromleitungen wurden leider repariert, und sie jagten uns in die Arbeit zurück. Dementsprechend war unsere Leistung! Die SS-Leute unterhielten sich mit gedämpfter Stimme, einerseits damit wir nichts hörten, anderseits waren auch sie sichtlich mitgenommen von der Heftigkeit des Luftangriffs. Vielleicht waren sie bis jetzt auf ihre eigene Propaganda hereingefallen und glaubten an die Sicherheit und Überlegenheit ihrer Armee.
Aber das war noch nicht alles. Wir kamen nach zehn Uhr am Abend von der Arbeit in die Baracke zurück. Eine Gruppe, die in der Stadt arbeitete, war noch nicht zurückgekommen. Sonst kamen sie immer abends um acht Uhr an. Angsterfüllt warteten wir eine quälende Stunde lang. Berta war auch unter uns. Diese Gruppe war neu zusammengestellt, und sie arbeiteten heute zum ersten Mal auf dem Siemens-Gelände. Als sie ankamen, hatten wir schon keine Hoffnung mehr, sie jemals wiederzusehen. „Mojse“ [Jiddischer Spitzname der Häftlinge für den SS-Oberkommandoführer] verstand auch nicht, was passiert war, darum ging er los, um sie zu suchen. Die Fabrik war ebenfalls getroffen worden, und sie berichteten, dass die ganze Stadt in Flammen steht.
Pressestimmen
Kathrin Walther (Nürnberger Zeitung): Sie war eine Nummer. Mit Tagebuchaufzeichnungen holt sich die ungarische Jüdin Ágnes Rózsa ihre Menschenwürde zurück.
Verena Müller-Rohde (Bildzeitung Nürnberg): Ihr Tagebuch hielt sie am Leben. Doch es hätte auch ihren Tod bedeuten können. Die ungarische Zwangsarbeiterin Ágnes Rózsa schrieb im Nürnberger Südfriedhoflager fiktive Briefe an ihren Ehemann. Ein erschütternder Bericht über die Grausamkeit der Nazis!
Aktualisiert: 2022-11-23
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Erstmals in der deutschen Historiographie liegt ein Sachbuch vor, das die Themen jüdische Soldaten und jüdischer Widerstand in Deutschland und Frankreich umfassend darstellt und dabei Schlussfolgerungen für beide Länder und den weiteren Weg der europäischen Einigung zieht. Wenn europäische »aufgeklärte« Nationalstaaten Juden aus ihrem Nationalstaatsverständnis herausdefinierten, wofür kämpften dann jüdische Soldaten Seite an Seite mit ihren nichtjüdischen Kameraden? Wofür kämpfte der jüdische Widerstand? Wie wird heute diese Vergangenheit im Sinne eines Erinnerns zur Gegenwart? Diesen Fragen gehen die Herausgeber mit vielen renommierten Mitautoren in einer umfangreichen Fallbeispielsammlung nach.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Stéphane Beemelmans,
Michael Thomas Berger,
Stefan Braun,
Thomas R. Elßner,
Peter Fisch,
Bastian Fleermann,
Michal Grünwald,
Wilhelm Güde,
George H. B.A. Heart,
Rainer Lutz Hoffmann,
Hildegard Jakobs,
Gerhard Jochem,
Christine G Krüger,
Anne Külow,
Thorsten Loch,
Benny Michelsohn,
Knud Neuhoff,
Gideon Römer-Hillebrecht,
Thomas Schindler,
Christian Schmidt (MdB),
Burkhard Schwenker
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Erinnerungen einer polnischen Fremdarbeiterin in Deutschland 1942–1943
Aktualisiert: 2019-01-10
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