Verwehtes Jahrhundert

Verwehtes Jahrhundert von Kelter,  Jochen
Jochen Kelters neuer Lyrikband ist ein Rückblick, von 1945 bis ins Heute, eine Bestandesaufnahme politischer und menschlicher Misere im 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Sammlung umfasst 12 Zyklen mit je sieben Gedichten. Sie ist geprägt von einem Grundton der Trauer: grimmige Trauer im Politischen, stille Trauer im Privaten. Der Autor sieht der Gesellschaft, der Welt beim Entgleisen zu, sieht auch ökologisch ein «allmähliches Weltenende» kommen. Das Rasen der Zeit quält den Beobachter: «wie schnell die Menschheit von einem / Krieg in den nächsten gestiegen ist / wir haben es längst schon vergessen» Glücksmomente in der Schweiz sind selten: «hier eingezäunt ist der Frieden». Dem politisch engagierten Autor, der als Kind in Trümmern spielte, ist der Unterschied sehr bewusst zwischen «vom Krieg wissen» und «den Krieg erfahren». «Unsere Kriege» stehen täglich vor seiner Tür: Flüchtlinge (aus Bagdad, Kabul, Sarajevo), die als Postboten arbeiten. Die «globale Existenz» bedeutet auch: «irgendwo herrscht immer neuer Krieg / irgendwo ist stets eine Pandemie». Zuflucht bietet nur die Poesie, sie ist «täglich Brot», «einzig Licht der Seele», «die Poesie ist die Waffe einer Zukunft / in der wir Brüder und Schwestern sein werden». Zu den versöhnlicheren Texten gehören Naturbeobachtungen und Begegnungen mit «kleinen Leuten», etwa mit einem gelernten Schlosser, der Cicero gelesen hat und den Dichter in ein Gespräch über geschriebenes und gesprochenes Wort zieht, mit einem irischen Tramper oder einem pensionierten Teppichhändler in Paris. Auch «kleine» Begegnungen können Geschichte spiegeln. Der Stil von Kelters neuen Gedichten ist oft prosanah, aber mit vielen Zeilensprüngen, Schachtelsätzen und ambivalenten Bezügen; er zwingt zum Nachlesen und Nachdenken. Aus der Erinnerung evoziert der Autor starke Bilder, die nach der Lektüre weiterwirken.
Aktualisiert: 2023-06-08
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Verwehtes Jahrhundert

Verwehtes Jahrhundert von Kelter,  Jochen
Jochen Kelters neuer Lyrikband ist ein Rückblick, von 1945 bis ins Heute, eine Bestandesaufnahme politischer und menschlicher Misere im 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Sammlung umfasst 12 Zyklen mit je sieben Gedichten. Sie ist geprägt von einem Grundton der Trauer: grimmige Trauer im Politischen, stille Trauer im Privaten. Der Autor sieht der Gesellschaft, der Welt beim Entgleisen zu, sieht auch ökologisch ein «allmähliches Weltenende» kommen. Das Rasen der Zeit quält den Beobachter: «wie schnell die Menschheit von einem / Krieg in den nächsten gestiegen ist / wir haben es längst schon vergessen» Glücksmomente in der Schweiz sind selten: «hier eingezäunt ist der Frieden». Dem politisch engagierten Autor, der als Kind in Trümmern spielte, ist der Unterschied sehr bewusst zwischen «vom Krieg wissen» und «den Krieg erfahren». «Unsere Kriege» stehen täglich vor seiner Tür: Flüchtlinge (aus Bagdad, Kabul, Sarajevo), die als Postboten arbeiten. Die «globale Existenz» bedeutet auch: «irgendwo herrscht immer neuer Krieg / irgendwo ist stets eine Pandemie». Zuflucht bietet nur die Poesie, sie ist «täglich Brot», «einzig Licht der Seele», «die Poesie ist die Waffe einer Zukunft / in der wir Brüder und Schwestern sein werden». Zu den versöhnlicheren Texten gehören Naturbeobachtungen und Begegnungen mit «kleinen Leuten», etwa mit einem gelernten Schlosser, der Cicero gelesen hat und den Dichter in ein Gespräch über geschriebenes und gesprochenes Wort zieht, mit einem irischen Tramper oder einem pensionierten Teppichhändler in Paris. Auch «kleine» Begegnungen können Geschichte spiegeln. Der Stil von Kelters neuen Gedichten ist oft prosanah, aber mit vielen Zeilensprüngen, Schachtelsätzen und ambivalenten Bezügen; er zwingt zum Nachlesen und Nachdenken. Aus der Erinnerung evoziert der Autor starke Bilder, die nach der Lektüre weiterwirken.
Aktualisiert: 2023-05-30
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PIONIERE DER UNIVERSITÄT KONSTANZ

PIONIERE DER UNIVERSITÄT KONSTANZ von Bieri,  Josef, Bindig,  Rudolf, Burchardt,  Lothar, Dehnen,  Heinz Albert, Demandt,  Alexander, Deppert,  Wolfgang, Eichler,  Rolf, Eickmeyer,  Horst, Framhein,  Gerhild, Gabriel,  Gottfried, Gaier,  Ulrich, Galle,  Roland, Gerstein,  Hannelore, Ghisla,  Sandro, Gottwald,  Klaus Peter, Haverkamp,  Anselm, Hengstler,  Helmut, Kambartel,  Friedrich, Kämpfe,  Nikolaus, Kelter,  Jochen, Kinder,  Hermann, Klein,  Rudolf, Köhler,  Ernst, Leipold,  Jürgen, Lobsien,  Eckhard, Maus,  Robert, Mittelstraß,  Jürgen, Nolte,  Jürgen, Oexle,  Franz, Pelzer,  Jürgen, Pette,  Dirk, Pfleiderer,  Wolfgang, Ruethers,  Bernd, Schlaeger,  Jürgen, Schön,  Erich, Schumann,  Karl F., Sund,  Horst, von Gayling-Westphal,  Nikolaus, von Trotha,  Klaus, Weyl,  Brigitte, Wiehn,  Erhard Roy, Winter,  Gerd, Witzemann,  Veit, Zang,  Gert
Aus dem Vorwort des Herausgebers Horst Sund Konstanz war die am stärksten reformorientierte Universität Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ersten Jahre nach der Gründung im Jahre 1966 waren gekennzeichnet durch den Elan aller Universitätsmitglieder. Es herrschte eine einmalige Aufbruchstimmung. Man war bereit, neue, unangepasste Formen der Kooperation zu erproben. Die nach Konstanz Berufenen sollten sich dessen stets bewusst sein und gegebenenfalls auf eine Tätigkeit in Konstanz verzichten, wenn sie das Reformkonzept für sich nicht akzeptieren wollten. Die Reformuniversität Konstanz nahm Gestalt an in einer Zeit, in der man des anfänglichen Reformeifers bereits überdrüssig geworden war. Der Spielraum für das ursprünglich gewollte Experiment wurde schon bald mehr und mehr eingeengt. Während sich die Universität in den ersten fünf Jahren noch entsprechend dem Gründungskonzept entwickelte, veränderte sich die Situation schlagartig mit Bekanntgabe des Urteils des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom November 1971. Konflikte innerhalb der Universität und mit der Landesregierung, Rücktritte des Rektors und der Prorektoren, Ernennung eines Landesbeauftragten, das Rektorat Naschold und die Diskussionen um eine endgültige Grundordnung waren die Stichworte für die teilweise turbulenten Zeiten in der ersten Hälfte der 1970er Jahre, ohne dass in dieser Zeit Forschung und Lehre vernachlässigt wurden. Trotz der inner- und außeruniversitären Probleme kam die Universität Konstanz auch in dieser Zeit ihren Verpflichtungen in vollem Umfang nach: Innovative Studiengänge wurden entwickelt, entsprechende Studien- und Prüfungsordnungen erarbeitet und kooperative Forschungsgruppen erfolgreich etabliert. Die Jahre nach 1976 waren gekennzeichnet durch die Weiterentwicklung des Reformkonzeptes, die konsequente Anwendung des Prinzips der Forschungsschwerpunkte, den Ausbau der internationalen Beziehungen, die Verankerung der Universität in der Region, aber auch durch den Einfluss politischer Veränderungen wie z.B. durch den Radikalenerlass und durch die Novellierung des Universitätsgesetzes, das Ausnahmen für Konstanz nicht mehr zuließ. Für das 50jährige Jubiläum unserer Universität im Jahr 2016 war eine Festschrift geplant, die das erste halbe Jahrhundert der Universitätsgeschichte beschreiben sollte. Unter anderem waren Berichte von Universitätsangehörigen, Weggefährten und Förderern aus den Anfängen mit ihren Eindrücken von damals vorgesehen. Dieses Vorhaben konnte leider nicht realisiert werden. Zum Zeitpunkt der Stornierung lagen aber schon einige Manuskripte vor. Es wäre bedauerlich, man hätte sie in den Papierkorb geworfen. In diesem Buch werden die 2016 bereits vorliegenden Manuskripte unter dem Titel Die Pioniere der Universität Konstanz abgedruckt und durch weitere Beispiele ergänzt. Es sollte die Zeit beschrieben werden, die die Vorstufen zum Gießberg, im Insel-Hotel, in der Brotlaube und auf dem Sonnenbühl darstellt. Mit dem vorliegenden Buch wird versucht, die Atmosphäre der Anfangsjahre einzufangen und diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die für den Aufbau und die Entwicklung der Universität in den ersten zehn Jahren prägend waren. Die Gliederung in die drei Fakultäten entspricht auch in der Reihenfolge der Vorläufigen Grundordnung, die mit der Gründung der Universität in Kraft trat. ...
Aktualisiert: 2022-11-27
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Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek

Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek von Kelter,  Jochen
In seinem neuen Lyrikband hat Jochen Kelter wieder 10 Zyklen von je 7 Gedichten zusammengestellt. Der Titel Im Grauschlaf stürzt Emil Zátopek weist auf zentrale Themen des Bandes hin: Der tschechoslowakische Langstreckenläufer, mehrfache Olympiasieger und Weltrekordhalter Emil Zátopek (1922 – 2000) fiel in Ungnade infolge seines Engagements für den Prager Frühling, stieg ab, wurde aber 1989 rehabilitert. Im Alter litt er an Depressionen. Diese Gedichtsammlung ist geprägt von der Melancholie des Alters, aber ebenso von Melancholie und Wut angesichts verlorener politischer Ideale, des Scheiterns hoffnungsvoller Ansätze für eine bessere, lebenswerte Welt: «Poeme bestehen aus / Wörtern die die Zeit ritzen». Es gibt in diesem Band Sinnsuche in Gesprächen mit einem Engel, Traumvisionen, farbige Impressionen der stecken gebliebenen kubanischen Revolution, Trauer um verstorbene politische Weggefährten, Wut über die neue braune Flut und machtgierige Potentaten: «die Zeit nimmt / Fahrt auf ohne uns noch einmal / ins Verheerende». Der Traum befragt das Leben, aber: «Wir bewahren nicht unsere Träume / unsere Träume bewahren uns nicht».
Aktualisiert: 2021-12-13
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Fremd bin ich eingezogen

Fremd bin ich eingezogen von Kelter,  Jochen
Starke Gedichte eines weitgereisten, politisch engagierten und belesenen Autors, der sich zu Hause am Bodensee, in einer Oase des Friedens, fühlt wie «Ikarus an Land»: unsichtbare Vögel zwitschern aus noch unbegrünten Bäumen irgendwo löst sich ein Schuss hörbare Stille befreit die Seele so nah doch so fern der immer aufgebrachteren Welt Jochen Kelter hat seine neuen Gedichte in zehn Zyklen komponiert: ein Streifen der Gedanken und Gefühle durch Zeiten und Räume, Landschaften, menschliche Schicksale, Kämpfe und Kriege. Der Autor spürt «Die Trauer der Dinge» und die eigene Trauer über Vergangenes, Verlorenes oder im raschen Lauf des Lebens nur Gestreiftes. Die Atmosphäre der Orte, wo auch immer auf der Welt, in den Anden, in Asien oder am Bodensee, steigt aus seinen fliessenden Zeilen auf. Das Private wird politisch und das Politische privat. Kelter sieht die Bruchlinien der Geschichte, die Verheerungen des Kolonialismus, sieht, wie alte Dämonen wieder die Köpfe heben. Schreibend führt er auch Dialoge mit anderen: Politiker, Schriftsteller, Künstler. Dazwischen hin und wieder ein stilles Zwiegespräch mit der Landschaft. Das Glück: Oasen-Momente in einer entgleisten Welt. Schreibe dem Wesen der Dinge Zeile für Zeile den Ton deiner Seele ein deiner Zeit und das Grauen der Macht die allein sichtbar werden im Licht einer denkenden Pupille auf dem Papier Die Poesie soll kein «kulturelles Luxusgut» sein, sondern Stellung beziehen. Schreiben als politisches Engagement – das ist bei Jochen Kelter nie Agitprop, sondern immer starke Lyrik.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Hier nicht wo alles herrscht

Hier nicht wo alles herrscht von Kelter,  Jochen
Jochen Kelter ist ein stauenswert produktiver homme de lettres, ein wunderbarer Erzähler und Übersetzer, darüber hinaus ein Förderer von Kunst und Literatur, über allem aber: ein Lyriker ersten Ranges. Nun erscheint ein erster Band in der Reihe der fein ausgestatteten Lyrikbände bei weissbooks.w, von Reisen in dunkler Zeit, dem Freund von damals bis In den Abend in die Nacht. Hochsitz Ich weiss nicht wo ich morgen an welchem Tisch sitzen werde um zu schreiben was weiss ich noch nicht habe da einen Ort verschachtelt über den Bäumen der Avenue einen Hochsitz im Nirgendwo mit Füssen im Sand und Gestein hier hoch fliegen böse Träume die weiss ich schon aber weiss nicht was der Ort zwischen Himmel und Erde mir aufträgt zu notieren wo morgen an welchem Tisch fern ich sitzen werde um zu schreiben was weiss ich nicht über die Welt
Aktualisiert: 2021-07-01
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Die Möwen von Sultanahmet

Die Möwen von Sultanahmet von Kelter,  Jochen
Die Liebe und das Leben, die Natur und die oft schrecklichen, oft komischen Beziehungen von Menschen - das sind die Themen des sanften Melancholikers Jochen Kelter. Und seine Gedichte sind leise Lieder, formvollendet und schön, wie gezeichnet von einem nüchternen Pathetiker, der weiß, dass er die meiste Zeit des Seins hinter sich gebracht hat. Die Blicke zurück häufen sich, Bilanzen werden gezogen, und mehr und mehr wird nach dem Sinn dessen gefragt, was einer getan - und unterlassen hat. Immer aber tröstet: die Präsenz der Natur. Kelter versteht es, "Landschaften, Jahreszeiten, Gerüche oder Erinnerungsbilder vor das Auge des Lesers zu zaubern." (Roman Bucheli, NZZ) Und ihn, den Leser, zu verzaubern.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Sprache ist eine Wanderdüne

Sprache ist eine Wanderdüne von Kelter,  Jochen
n seinen neuen Essays beschäftigt sich Jochen Kelter mit der Literatur in einer sich zunehmend verändernden Gesellschaft, deren Verwerfungen auch in seinen Erinnerungen an die Grenzregion am Bodensee seit den 70er-Jahren aufscheinen. Er liefert einen Abriss der Geschichte des Urheberrechts, erzählt augenzwinkernd von Literaturpreisen, die er (nie) erhalten hat und vom ersten Literaturhaus der Ostschweiz im idyllischen Gottlieben und konstatiert den ökonomisch bedingten schleichenden «Tod der Literatur» in den letzten 25 Jahren. Und er berichtet von seinem akademischen Lehrer Hans Robert Jauss, dem hoch gerühmten Begründer der Konstanzer Rezeptionsästhetik und früheren Offizier der Waffen-SS. Kritisch beschäftigt er sich, bedingt nicht zuletzt durch eine hybride Biographie, mit den Themen Heimat und Sprache. Durch die neoliberalen Verwerfungen und Migrationsströme «global heimatlos» geworden , flüchtet er sich in die Sprache als eine letzte «wirkliche Heimat». Aber er kommt auch zu dem Schluss: «Sprache ist eine Wanderdüne. Und ich bewege mich in diesen Dünen aus verschiedenen Sprachen und und ihren Bewegungen.»
Aktualisiert: 2021-07-08
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Ein Ort unterm Himmel

Ein Ort unterm Himmel von Kelter,  Jochen
Hier geht es um Heimat in vielfältigster Form: gewählte Heimat, verlassene Heimat, entfremdete Heimat, Sehnsucht nach Heimat, Enttäuschung über die Heimat, das Finden einer Heimat, Heimat im Plural. Nachdem sich Jochen Kelter in dem Essay-Band Ein Vorort zur Welt (2007) mit seiner Schweizer Wahlheimat kritisch und zugleich liebevoll auseinandergesetzt hat, beschäftigt sich der in Köln geborene Autor in diesem zweiten Band mit Deutschland und Frankreich, seinen Herkunfts- und Wohnländern. Das Studium in Konstanz ab 1968, das Berufsverbot wegen mangelnder Verfassungstreue 1974, das jahrzehntelange Pendeln zwischen dem Schweizer Thurgau und Paris – diese und andere Lebensstationen werden in den Essays dieses Bandes behandelt. Der Kampf gilt Verdrängung und Scheinheiligkeit, die Sehnsucht dem Gefühl, zu Hause zu sein, nach Hause zu kommen. Poetisch bis provokant, anklagend bis versöhnlich schildert Jochen Kelter sein Leben über die Grenzen. Denn Grenzen, die ein Heimatgefühl vom anderen trennen wollen, kann er nichts abgewinnen. Er wohnt an einem Ort unterm Himmel – verbunden mit der Welt, grenzenlos. Band I: Im Herbst 2007 erschien der erste Band dieser Reihe mit Essays und Texten von Jochen Kelter im Waldgut Verlag: Ein Vorort zur Welt (2007).
Aktualisiert: 2021-07-08
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Die Möwen von Sultanahmet

Die Möwen von Sultanahmet von Kelter,  Jochen
Die Liebe und das Leben, die Natur und die oft schrecklichen, oft komischen Beziehungen von Menschen – das sind die Themen des sanften Melancholikers Jochen Kelter. Und seine Gedichte sind leise Lieder, formvollendet und schön, wie gezeichnet von einem nüchternen Pathetiker, der weiß, dass er die meiste Zeit des Seins hinter sich gebracht hat. Die Blicke zurück häufen sich, Bilanzen werden gezogen, und mehr und mehr wird nach dem Sinn dessen gefragt, was einer getan – und unterlassen hat. Immer aber tröstet: die Präsenz der Natur. Kelter versteht es, „Landschaften, Jahreszeiten, Gerüche oder Erinnerungsbilder vor das Auge des Lesers zu zaubern.“ (Roman Bucheli, NZZ) Und ihn, den Leser, zu verzaubern.
Aktualisiert: 2023-02-25
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Mauerläufer 2015

Mauerläufer 2015 von Habasch,  Hippe, Hocke,  Eva, Kelter,  Jochen, Ludwig,  Christa, Seglitz,  Katrin, Wieland,  Hanspeter
Ein Mauerläufer ist ein Vogel, der im Hochgebirge lebt - und seit 2014 der Name eines außergewöhnlichen künstlerischen Basisprojekts, das seine Wurzeln hat in den Regionen rund um den Bodensee: Ein literarisches Jahresheft, das fünf AutorInnen und eine Grafikerin auf die Beine gestellt haben. Regional, radikal und randständig sind die Motti der Herausgeber. Was bedeutet: Weg vom Mainstream, hin zu Menschen, Gruppen und Themen, die am Rande der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, radikal sein in Themenwahl und Sprache. Das Schwerpunktthema des ersten Mauerläufers war die Gebärdensprache. In der zweiten Ausgabe geht es um Chaos und Ordnung. Chaos kommt aus dem Griechischen und bedeutet gähnende Leere. Das, was entsteht, wenn die Leere ausgiebig gegähnt hat, ist Kosmos, die Weltordnung. Das weite Feld dazwischen beackern im neuen Mauerläufer 46 AutorInnen und KünstlerInnen aus Österreich, der Schweiz und Süddeutschland. Neben den Herausgebern selbst, schreiben z.B. Hajo Fickus, Zsuzsanna Gahse, Johanna Walser, Thommie Bayer. U.a. sind Arbeiten von Künstlern wie, z.B. Felix Dröse, Julia Wenz und Antonius Conte abgebildet. Das ganze Heft steht unter dem Motto Chaos und Ordnung.
Aktualisiert: 2018-02-01
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Sarajevo

Sarajevo von Achenbach,  Marina, Dor,  Milo, Enzensberger,  Hans M, Gudzevic,  Sinan, Kelter,  Jochen, Lanksch,  Jochen, Sarajlic,  Izet
Menschliche Integrität und Anteilnahme, die Worte finden für den Krieg, für die Zeiten danach, für die Sehnsüchte. Izet Sarajlić bleibt der Dichter der im besten Sinn multikulturellen Stadt Sarajevo. 'Hier sind Gedichte versammelt, die in über fünfzig Jahren entstanden sind. Fünfzig Jahre, aber es scheint, dass alles an einem einzigen Tag aufgeschrieben wurde. In der Stadt Sarajlićevo. Im Gedicht ‹Blues›, wie im Gespräch mit Plato, Aristoteles, Lukrez, mit Blick auf die Bibel und den Koran und auf Dante, steht das: es wäre interessant zu wissen, wohin gehen nach uns unsere Seelen. So ist der ganze Izet Sarajlić. Kindlich, absichtlich, einfältig, und dann macht er einfach, was er will. Er schreibt, als ob das vor ihm niemand sonst getan hätte und also ob sich nach ihm nie jemand damit abgeben würde. Alle die Puschkins, Tolstojs, die Kontinente und Erden, auf denen die Thomas Manns laufen, sind nur eine geniale Kulisse, hinter der das Leben ist und der Geist. Und noch vieles zwischen Leben und Geist. Zaubertrickhaft und magisch. Dem Leser von Sarajlić kann es geschehen, dass er vom Effekt der ersten dichterischen Absicht befriedigt ist. Aber sie ist nicht das ganze Angebot. Die Kunststücke und die Magie zeigen sich jenen, die sich an die Enträtselung der inneren Ordnung dieser Gedichte wagen.' Sinan Gudžević Leseproben: Der jüdische Friedhof Die todbringenden Schüsse in Richtung Marienhof kommen vom jüdischen Friedhof. Weder weiß der Milošević-Söldner, wer Isak Samokovlija ist, hinter dessen Grabstein der ein Maschienengewehr postiert hat, noch wer der ist, der gerade umgefallen ist, getroffen von seinem Schuss. Er bekommt einfach für jeden getöteten Städter, sei er ein Arzt der Ambulanz, sei er ein Straßenbahnfahrer je hundert deutsche Mark. Nach Struga Versprecht bis zum nächsten Mal in Struga Kinder zu bleiben. Versprecht in keinem Krieg zu fallen. Versprecht wenigstens fünf Liebesgedichte zu schreiben. Versprecht zu versuchen die ganze Welt zu eurer Heimat zu machen. Ich versprech´s!
Aktualisiert: 2021-07-08
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Ein Vorort zur Welt

Ein Vorort zur Welt von Kelter,  Jochen
Er kam 1968 nach Konstanz an die Uni, der politisch und sozial engagierte Student Jochen Kelter. Seit beinahe vier Jahrzehnten wohnt er in der Schweiz, von Zürich bis Tägerwilen am Seerhein. Mit wachem Geist, geschärftem Witz, gelegentlich mit einem Arm voll Poesie hat der ständige 'Grenzübergänger-in-alle-Richtungen' seinen Status, seine Arbeit, seine Begegnungen mit Zeitgenossen untersucht, analysiert, kritisiert, kommentiert oder ganz einfach in wunderschönen poetischen Bildern uns in Hirn und Herz geschrieben. In seinen hier vorgelegten Essays und Texten aus über zwei Jahrzehnten behandelt er engagiert, oft liebevoll, mitunter auch mit offenen Worten Themen wie das Schweigen der Intellektuellen zur Tagespolitik, das Überschreiten kultureller Grenzen, die Überflüssigkeit von Nationalgrenzen, Heimatgefühle, Kultur auf dem Land, Dableiben, Weggehn und Wiederkommen, Idyllen und Widerwärtigkeiten. Band II: Im Frühjahr 2008 erschien ein zweiter Band mit Essays und Texten von Jochen Kelter im Waldgut Verlag: Ein Ort unterm Himmel – Leben über die Grenzen (2008). Pressestimmen: Aus der Buchbesprechung 'Die Liebe zum Thurgau' von Klaus Hübner in den Schweizer Monatsheften und unter www.literaturkritik.de 'Der 61-jährige Lyriker und Prosaschriftsteller Jochen Kelter, in Köln geboren, lebt schon seit 1969 auf der schweizer Seite des Bodensees. In einem Essay-Bändchen, dessen Titel bereits explizit auf die Schweiz verweist, hat er nun dreizehn aus ganz unterschiedlichen Anlässen entstandene ‹Texte› aus über 25 Jahren zusammengestellt. Man darf derartigen Textsammlungen durchaus mit einer gewissen Skepsis begegnen, mit einem gewissen Anfangsverdacht – zu oft schon hat man so genannte ‹Buchbindersynthesen› zur Kenntnis nehmen müssen, mit wenig Liebe oder Sorgfalt aneinandergereihte Gelegenheitsarbeiten ohne erkennbare Struktur und von meist nur geringem Nutzen. Das ist hier gottlob nicht der Fall. Zwar wird man bei der Lektüre des anregenden und streckenweise zauberhaften Büchleins auch auf Überschneidungen und Wiederholungen stoßen (.) – den intellektuellen wie ästhetischen Reiz der Textsammlung schmälern diese Beobachtungen keineswegs. Mit dem Thema ‹Heimat› hat sich Jochen Kelter beschäftigt, seit der deutsche Staat seine Universitätslaufbahn unter Hinweis auf die nicht ausreichende Verfassungstreue des Konstanzer Dozenten beendet hat. Als schreibender Bewohner einer Grenzregion sieht er ‹Heimat› als eine fiktive, von jeglicher Staatlichkeit nicht erreichbare Zone an, als etwas, das sich jeder je nach seinen Bedürfnissen selber schafft. Seine Reflexionen über das Leben im thurgauischen Tägerwilen, in Konstanz und am Bodensee, ja im gesamten alemannischen Raum scheinen aus der Sicht eines liebenden Exilierten geschrieben zu sein. (.). Doch da ist der See, (.) da ist das Dorf, in dem man daheim ist, auch wenn die Autobahnen und Gewerbegebiete immer mehr Land fressen – ein Ort, an dem das ‹Gerede von der Welt als globalem Dorf› definitiv zu dem wird, was es ist: pseudomoderner Unsinn nämlich. Und es ist auch der Ort der Kunst und der Literatur, die ‹allein›, wie der reflektierte, politisch hellwache Neoromantiker Kelter emphatisch betont, ‹die Utopie einer lebenswerten, menschlichen Instinkten und Atavismen überlegenen Welt› aufrecht zu erhalten vermögen (.).'
Aktualisiert: 2021-07-08
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Eine Ahnung von dem was ist

Eine Ahnung von dem was ist von Kelter,  Jochen
»Kelters Gedichte: leuchtende Kompositionen.« Basler Zeitung »Und auch wenn das Paradies Irrwege aufweist – in Jochen Kelters Versen beginnt es manchmal zu strahlen.« Südwestrundfunk Im neuen, im elften Gedichtband von Jochen Kelter lote das lyrische Ich die Welt aus an ihren Orten (»All dies Orte«), in der Zeit: »wir sind nicht Jahr / haben nicht Zeit und im Unsagbaren: »dass all das Ungesagte / aus de frischen Erde sprösse«. Es versucht, uns auf die Spur z kommen, »die wir Heimstatt suchen / in Bildern von de Welt«. Es schaut weit zurück: »wir haben geglaubt / si kämen heim … aus allen Schlachten und würden / Brüder und fühlt gleichwohl, »dass unser Leben noch gar nie / geleb worden ist«. Während das Hier und Jetzt ein »Einerlei der Gegend ohne Ho?en« bleibt, ist »das Leben / ein alte Kindertraum«. Das lyrische Ich versucht zudem, »keine Menschen / zu verfallen keinem Ding«. Existenz wird de Sprache anvertraut, die allein die Niederlage(n) des Leben erträglich macht. In den knappen oder auch ruhig ausholende Bildern der zehn Gedichtzyklen entsteht ein ebens sinnliches wie virtuoses Fresko von der Fremdheit des Mensche in Welt und Zeit: »wir unterliegen / allem das nich von Rosen / spricht und nichts ist Rosenmund«.
Aktualisiert: 2020-06-24
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