Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit

Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit von Andersen,  Tonia, Batista,  Anamarija, Dirk,  Valerie, Frankenberg,  Natascha, Gabri,  Carla, Hohenberger,  Eva, Kesting,  Marietta, Kirsten,  Guido, Klippel,  Heike, Kuhn,  Eva, Kuster,  Brigitta, Peiter,  Anne, Steinert,  Hanna, Wagner,  Franziska, Wittmann,  Matthias, Zschokke,  Vania
Ausgangspunkt für diese Ausgabe ist die in den 1970er Jahren entstandene feministische Kritik an einem System, das die Idee des unbegrenzten Wachstums des Kapitals für absolut erklärt hat und alle sozialen, ökologischen und kreativen Prozesse diesem Interesse unterordnet. Angesichts einer „Erde am Limit“ und den verheerenden Auswirkungen eines seit der Industrialisierung dominanten Weltbezugs stellt sich die Frage nach neuen, aber auch alten Formen des Haus-Haltens, nach Formen des zirkulären Wirtschaftens auf besonders dringliche Weise. Feministisch-marxistische Denker:innen waren daran interessiert, Produktivität der Arbeit anders zu denken als in der Warenproduktion und Wertschöpfung von Kapitalakkumulation zu trennen. Vielversprechend erscheinen uns die Ansätze einer feministischen Ökonomie, die als Indikator für ökonomische Wertschöpfung nicht Geldströme, sondern zeitliche Belastungen messen. Dabei wird der Eigenzeit buchstäblich Rechnung getragen: der Einsicht, dass bestimmte Prozesse innerhalb bestimmter Zeiträume, in Rhythmen oder Zyklen erfolgen und selbstverständlich eine bestimmte Dauer benötigen. „Frauen und Film 71“ bezieht den Begriff der Ökonomie auf seine etymologischen Wurzeln („Gesetz des Hauses“) und möchte Filme als Ökonomien mit der Zeit verstehen, die Visionäres leisten und Visionen sichtbar machen können.
Aktualisiert: 2023-06-26
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Klassische Filmtheorie

Klassische Filmtheorie von Kirsten,  Guido, Tedjasukmana,  Chris
»Klassische Filmtheorie« widmet sich jener Phase der Filmgeschichte zwischen 1914 und 1960, von der zentrale und bis heute prägende Denkimpulse für das Kino ausgingen. Das Buch gibt einen Überblick über die wesentlichen Ansätze der Filmtheorie, stellt Autor*innen wie Emilie Altenloh, Rudolf Arnheim, Sergei Eisenstein, André Bazin und Hortense Powdermaker vor, ordnet ihre Überlegungen in den historischen Kontext ein und verknüpft sie mit aktuellen Fragen der Medienforschung. In sieben Beiträgen erforscht das Buch zentrale Probleme der Filmtheorie und diskutiert u. a. die umstrittene Anerkennung des Kinos als Kunst, die Entstehung des engagierten Dokumentarfilms, den filmischen Realitätsbezug sowie die Einflüsse von Soziologie, Anthropologie und Psychologie. Imitiert der Film das menschliche Wahrnehmungsvermögen oder erweitert er es auf neue Weise? Bilden Filme die soziale Realität ab oder konstruieren sie eine eigene Wirklichkeit? Prägt die Gesellschaft die Produktion und Inhalte von Filmen oder beeinflussen umgekehrt Filme die Gesellschaft? »Klassische Filmtheorie« ergänzt den Band »Moderne Film Theorie« (2002) und richtet sich an Studierende der Film-, Medien- und anderer Geisteswissenschaften sowie an alle, die Lust am Nachdenken über Filme haben. An jeden Beitrag schließt sich eine exemplarische Analyse eines »klassischen« Films an. So lädt das Buch dazu ein, Filme von Buster Keaton, Fritz Lang, Naruse Mikio und anderen mit neuen Augen wiederzuentdecken.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit

Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit von Andersen,  Tonia, Batista,  Anamarija, Dirk,  Valerie, Frankenberg,  Natascha, Gabri,  Carla, Hohenberger,  Eva, Kesting,  Marietta, Kirsten,  Guido, Klippel,  Heike, Kuhn,  Eva, Kuster,  Brigitta, Peiter,  Anne, Steinert,  Hanna, Wagner,  Franziska, Wittmann,  Matthias, Zschokke,  Vania
Ausgangspunkt für diese Ausgabe ist die in den 1970er Jahren entstandene feministische Kritik an einem System, das die Idee des unbegrenzten Wachstums des Kapitals für absolut erklärt hat und alle sozialen, ökologischen und kreativen Prozesse diesem Interesse unterordnet. Angesichts einer „Erde am Limit“ und den verheerenden Auswirkungen eines seit der Industrialisierung dominanten Weltbezugs stellt sich die Frage nach neuen, aber auch alten Formen des Haus-Haltens, nach Formen des zirkulären Wirtschaftens auf besonders dringliche Weise. Feministisch-marxistische Denker:innen waren daran interessiert, Produktivität der Arbeit anders zu denken als in der Warenproduktion und Wertschöpfung von Kapitalakkumulation zu trennen. Vielversprechend erscheinen uns die Ansätze einer feministischen Ökonomie, die als Indikator für ökonomische Wertschöpfung nicht Geldströme, sondern zeitliche Belastungen messen. Dabei wird der Eigenzeit buchstäblich Rechnung getragen: der Einsicht, dass bestimmte Prozesse innerhalb bestimmter Zeiträume, in Rhythmen oder Zyklen erfolgen und selbstverständlich eine bestimmte Dauer benötigen. „Frauen und Film 71“ bezieht den Begriff der Ökonomie auf seine etymologischen Wurzeln („Gesetz des Hauses“) und möchte Filme als Ökonomien mit der Zeit verstehen, die Visionäres leisten und Visionen sichtbar machen können.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit

Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit von Andersen,  Tonia, Batista,  Anamarija, Dirk,  Valerie, Frankenberg,  Natascha, Gabri,  Carla, Hohenberger,  Eva, Kesting,  Marietta, Kirsten,  Guido, Klippel,  Heike, Kuhn,  Eva, Kuster,  Brigitta, Peiter,  Anne, Steinert,  Hanna, Wagner,  Franziska, Wittmann,  Matthias, Zschokke,  Vania
Ausgangspunkt für diese Ausgabe ist die in den 1970er Jahren entstandene feministische Kritik an einem System, das die Idee des unbegrenzten Wachstums des Kapitals für absolut erklärt hat und alle sozialen, ökologischen und kreativen Prozesse diesem Interesse unterordnet. Angesichts einer „Erde am Limit“ und den verheerenden Auswirkungen eines seit der Industrialisierung dominanten Weltbezugs stellt sich die Frage nach neuen, aber auch alten Formen des Haus-Haltens, nach Formen des zirkulären Wirtschaftens auf besonders dringliche Weise. Feministisch-marxistische Denker:innen waren daran interessiert, Produktivität der Arbeit anders zu denken als in der Warenproduktion und Wertschöpfung von Kapitalakkumulation zu trennen. Vielversprechend erscheinen uns die Ansätze einer feministischen Ökonomie, die als Indikator für ökonomische Wertschöpfung nicht Geldströme, sondern zeitliche Belastungen messen. Dabei wird der Eigenzeit buchstäblich Rechnung getragen: der Einsicht, dass bestimmte Prozesse innerhalb bestimmter Zeiträume, in Rhythmen oder Zyklen erfolgen und selbstverständlich eine bestimmte Dauer benötigen. „Frauen und Film 71“ bezieht den Begriff der Ökonomie auf seine etymologischen Wurzeln („Gesetz des Hauses“) und möchte Filme als Ökonomien mit der Zeit verstehen, die Visionäres leisten und Visionen sichtbar machen können.
Aktualisiert: 2023-05-26
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Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit

Feministische Ökonomien und Zeitlichkeit von Andersen,  Tonia, Batista,  Anamarija, Dirk,  Valerie, Frankenberg,  Natascha, Gabri,  Carla, Hohenberger,  Eva, Kesting,  Marietta, Kirsten,  Guido, Klippel,  Heike, Kuhn,  Eva, Kuster,  Brigitta, Peiter,  Anne, Steinert,  Hanna, Wagner,  Franziska, Wittmann,  Matthias, Zschokke,  Vania
Ausgangspunkt für diese Ausgabe ist die in den 1970er Jahren entstandene feministische Kritik an einem System, das die Idee des unbegrenzten Wachstums des Kapitals für absolut erklärt hat und alle sozialen, ökologischen und kreativen Prozesse diesem Interesse unterordnet. Angesichts einer „Erde am Limit“ und den verheerenden Auswirkungen eines seit der Industrialisierung dominanten Weltbezugs stellt sich die Frage nach neuen, aber auch alten Formen des Haus-Haltens, nach Formen des zirkulären Wirtschaftens auf besonders dringliche Weise. Feministisch-marxistische Denker:innen waren daran interessiert, Produktivität der Arbeit anders zu denken als in der Warenproduktion und Wertschöpfung von Kapitalakkumulation zu trennen. Vielversprechend erscheinen uns die Ansätze einer feministischen Ökonomie, die als Indikator für ökonomische Wertschöpfung nicht Geldströme, sondern zeitliche Belastungen messen. Dabei wird der Eigenzeit buchstäblich Rechnung getragen: der Einsicht, dass bestimmte Prozesse innerhalb bestimmter Zeiträume, in Rhythmen oder Zyklen erfolgen und selbstverständlich eine bestimmte Dauer benötigen. „Frauen und Film 71“ bezieht den Begriff der Ökonomie auf seine etymologischen Wurzeln („Gesetz des Hauses“) und möchte Filme als Ökonomien mit der Zeit verstehen, die Visionäres leisten und Visionen sichtbar machen können.
Aktualisiert: 2023-05-26
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Klassische Filmtheorie

Klassische Filmtheorie von Kirsten,  Guido, Tedjasukmana,  Chris
»Klassische Filmtheorie« widmet sich jener Phase der Filmgeschichte zwischen 1914 und 1960, von der zentrale und bis heute prägende Denkimpulse für das Kino ausgingen. Das Buch gibt einen Überblick über die wesentlichen Ansätze der Filmtheorie, stellt Autor*innen wie Emilie Altenloh, Rudolf Arnheim, Sergei Eisenstein, André Bazin und Hortense Powdermaker vor, ordnet ihre Überlegungen in den historischen Kontext ein und verknüpft sie mit aktuellen Fragen der Medienforschung. In sieben Beiträgen erforscht das Buch zentrale Probleme der Filmtheorie und diskutiert u. a. die umstrittene Anerkennung des Kinos als Kunst, die Entstehung des engagierten Dokumentarfilms, den filmischen Realitätsbezug sowie die Einflüsse von Soziologie, Anthropologie und Psychologie. Imitiert der Film das menschliche Wahrnehmungsvermögen oder erweitert er es auf neue Weise? Bilden Filme die soziale Realität ab oder konstruieren sie eine eigene Wirklichkeit? Prägt die Gesellschaft die Produktion und Inhalte von Filmen oder beeinflussen umgekehrt Filme die Gesellschaft? »Klassische Filmtheorie« ergänzt den Band »Moderne Film Theorie« (2002) und richtet sich an Studierende der Film-, Medien- und anderer Geisteswissenschaften sowie an alle, die Lust am Nachdenken über Filme haben. An jeden Beitrag schließt sich eine exemplarische Analyse eines »klassischen« Films an. So lädt das Buch dazu ein, Filme von Buster Keaton, Fritz Lang, Naruse Mikio und anderen mit neuen Augen wiederzuentdecken.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Découpage

Découpage von Kirsten,  Guido
Das zentrale Element der Regiearbeit sei für ihn die Découpage, ließ Eric Rohmer 2004 in einem Interview mit den Cahiers du cinéma seine Gesprächspartner wissen: "Zu filmen, das heißt zu wissen, wo man die Kamera platziert und wie lange sie dort verharren soll. Die Découpage ist für mich das Geheimnis." Dem Geheimnis von Praxis und Theorie der Découpage begibt sich dieses Buch auf die Spur. Es verfolgt das Konzept zurück bis in die Zeit seiner Entstehung in den 1910er-Jahren und begleitet es durch die wechselhafte Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts: von der Entwicklung und Verbreitung durch den Publizisten, Produzenten und Regisseur Henri Diamant-Berger, für den die Découpage im Film so wichtig war wie die Zeichensetzung im schriftlichen Text, über die künstlerische Aneignung des Konzepts durch die impressionistische Avantgarde der 1920er (Louis Delluc, Germaine Dulac, Jean Epstein), seine Ausdifferenzierung im Zuge zunehmender Kommerzialisierung und Arbeitsteilung im Tonfilm der 1930er und erste Höhepunkte in der Auseinandersetzung mit dem Konzept in der cinephilen Publizistik der 1940er- und 50er-Jahre. Zu jener Zeit avancierte die Découpage zum zentralen Begriff in einflussreichen Schriften des Filmkritikers und -theoretikers André Bazin und bei vielen seiner Zeitgenossen (Alexandre Astruc, Albert Laffay, Roger Leenhardt). Im Zuge späterer Entwicklungen der französischen Filmtheorie (Semiologie, Ideologiekritik, textuelle Analyse) wurde das Konzept dann verdrängt und marginalisiert und behielt nur vereinzelt – so im Werk des Theoretikers Noël Burch – einen wichtigen Stellenwert. Die Verdrängung des Konzepts und die bald mangelnde Kenntnis seiner Bedeutung trugen zu falschen oder missverständlichen Übersetzungen bei. Im Englischen wurde das Wort meist als cutting oder editing wiedergegeben, im Deutschen als "Schnitt". Semantisch liegt dies insofern nahe, als découper tatsächlich "zerschneiden, ausschneiden, aufteilen, zerlegen" heißt. Im dominanten Wortsinn, als Bezeichnung einer bestimmten filmischen Praxis, ist damit jedoch nicht das physische Zerschneiden (und anschließende Zusammenkleben) des Filmstreifens gemeint, sondern das Zerlegen des filmischen Raums in einzelne Einstellungen und damit die Aufteilung einer Handlung auf eine Einstellungsfolge. Im Deutschen kommt dem der Ausdruck "szenische Auflösung" am nächsten. Die Découpage lässt sich entsprechend verstehen als Über- oder Umsetzung eines in textlicher oder gedanklicher Form existierenden raumzeitlichen oder narrativen Kontinuums in eine gegliederte bewegtbildliche Form. Dazu gehört die Festlegung der Einstellungsgrößen und ihrer Dauer, die Situierung der Kamera im Verhältnis zu den Darsteller*innen und dem Dekor (die Kadrierung) sowie die Entscheidung für bestimmte Kamerabewegungen und -winkel. Während der Schnitt nach dem Dreh erfolgt, wird die Découpage üblicherweise vor den Dreharbeiten entworfen. Für Bazin (und andere nach ihm) kam in der Découpage die Handschrift eines auteur zum Ausdruck. So wie sich in Romanen und Erzählungen eine Weltsicht im Schreibstil offenbare, könne die szenische Auflösung im Film psychologische und metaphysische Implikationen haben: Jede Kamerabewegung, jeder Einstellungswechsel oder die Entscheidung für lange, tiefenscharfe Einstellungen mit mehreren Handlungsebenen wird nun signifikant. In Bezug auf William Wylers The Best Years of Our Lives sprach Bazin gar davon, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ihre eigene Découpage vollziehen könnten: Durch Verlagerung ihrer perzeptiven Aufmerksamkeit auf diesen oder jenen Teil des Kinobildes hätten sie nun die Hoheit über jene Operation, die normalerweise durch die Regie für sie übernommen werde. Diese Technik zeige den liberalen und demokratischen Geist von Wylers Film.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Découpage

Découpage von Kirsten,  Guido
Das zentrale Element der Regiearbeit sei für ihn die Découpage, ließ Eric Rohmer 2004 in einem Interview mit den Cahiers du cinéma seine Gesprächspartner wissen: "Zu filmen, das heißt zu wissen, wo man die Kamera platziert und wie lange sie dort verharren soll. Die Découpage ist für mich das Geheimnis." Dem Geheimnis von Praxis und Theorie der Découpage begibt sich dieses Buch auf die Spur. Es verfolgt das Konzept zurück bis in die Zeit seiner Entstehung in den 1910er-Jahren und begleitet es durch die wechselhafte Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts: von der Entwicklung und Verbreitung durch den Publizisten, Produzenten und Regisseur Henri Diamant-Berger, für den die Découpage im Film so wichtig war wie die Zeichensetzung im schriftlichen Text, über die künstlerische Aneignung des Konzepts durch die impressionistische Avantgarde der 1920er (Louis Delluc, Germaine Dulac, Jean Epstein), seine Ausdifferenzierung im Zuge zunehmender Kommerzialisierung und Arbeitsteilung im Tonfilm der 1930er und erste Höhepunkte in der Auseinandersetzung mit dem Konzept in der cinephilen Publizistik der 1940er- und 50er-Jahre. Zu jener Zeit avancierte die Découpage zum zentralen Begriff in einflussreichen Schriften des Filmkritikers und -theoretikers André Bazin und bei vielen seiner Zeitgenossen (Alexandre Astruc, Albert Laffay, Roger Leenhardt). Im Zuge späterer Entwicklungen der französischen Filmtheorie (Semiologie, Ideologiekritik, textuelle Analyse) wurde das Konzept dann verdrängt und marginalisiert und behielt nur vereinzelt – so im Werk des Theoretikers Noël Burch – einen wichtigen Stellenwert. Die Verdrängung des Konzepts und die bald mangelnde Kenntnis seiner Bedeutung trugen zu falschen oder missverständlichen Übersetzungen bei. Im Englischen wurde das Wort meist als cutting oder editing wiedergegeben, im Deutschen als "Schnitt". Semantisch liegt dies insofern nahe, als découper tatsächlich "zerschneiden, ausschneiden, aufteilen, zerlegen" heißt. Im dominanten Wortsinn, als Bezeichnung einer bestimmten filmischen Praxis, ist damit jedoch nicht das physische Zerschneiden (und anschließende Zusammenkleben) des Filmstreifens gemeint, sondern das Zerlegen des filmischen Raums in einzelne Einstellungen und damit die Aufteilung einer Handlung auf eine Einstellungsfolge. Im Deutschen kommt dem der Ausdruck "szenische Auflösung" am nächsten. Die Découpage lässt sich entsprechend verstehen als Über- oder Umsetzung eines in textlicher oder gedanklicher Form existierenden raumzeitlichen oder narrativen Kontinuums in eine gegliederte bewegtbildliche Form. Dazu gehört die Festlegung der Einstellungsgrößen und ihrer Dauer, die Situierung der Kamera im Verhältnis zu den Darsteller*innen und dem Dekor (die Kadrierung) sowie die Entscheidung für bestimmte Kamerabewegungen und -winkel. Während der Schnitt nach dem Dreh erfolgt, wird die Découpage üblicherweise vor den Dreharbeiten entworfen. Für Bazin (und andere nach ihm) kam in der Découpage die Handschrift eines auteur zum Ausdruck. So wie sich in Romanen und Erzählungen eine Weltsicht im Schreibstil offenbare, könne die szenische Auflösung im Film psychologische und metaphysische Implikationen haben: Jede Kamerabewegung, jeder Einstellungswechsel oder die Entscheidung für lange, tiefenscharfe Einstellungen mit mehreren Handlungsebenen wird nun signifikant. In Bezug auf William Wylers The Best Years of Our Lives sprach Bazin gar davon, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ihre eigene Découpage vollziehen könnten: Durch Verlagerung ihrer perzeptiven Aufmerksamkeit auf diesen oder jenen Teil des Kinobildes hätten sie nun die Hoheit über jene Operation, die normalerweise durch die Regie für sie übernommen werde. Diese Technik zeige den liberalen und demokratischen Geist von Wylers Film.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Découpage

Découpage von Kirsten,  Guido
Das zentrale Element der Regiearbeit sei für ihn die Découpage, ließ Eric Rohmer 2004 in einem Interview mit den Cahiers du cinéma seine Gesprächspartner wissen: „Zu filmen, das heißt zu wissen, wo man die Kamera platziert und wie lange sie dort verharren soll. Die Découpage ist für mich das Geheimnis.“ Dem Geheimnis von Praxis und Theorie der Découpage begibt sich dieses Buch auf die Spur. Es verfolgt das Konzept zurück bis in die Zeit seiner Entstehung in den 1910er-Jahren und begleitet es durch die wechselhafte Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts: von der Entwicklung und Verbreitung durch den Publizisten, Produzenten und Regisseur Henri Diamant-Berger, für den die Découpage im Film so wichtig war wie die Zeichensetzung im schriftlichen Text, über die künstlerische Aneignung des Konzepts durch die impressionistische Avantgarde der 1920er (Louis Delluc, Germaine Dulac, Jean Epstein), seine Ausdifferenzierung im Zuge zunehmender Kommerzialisierung und Arbeitsteilung im Tonfilm der 1930er und erste Höhepunkte in der Auseinandersetzung mit dem Konzept in der cinephilen Publizistik der 1940er- und 50er-Jahre. Zu jener Zeit avancierte die Découpage zum zentralen Begriff in einflussreichen Schriften des Filmkritikers und -theoretikers André Bazin und bei vielen seiner Zeitgenossen (Alexandre Astruc, Albert Laffay, Roger Leenhardt). Im Zuge späterer Entwicklungen der französischen Filmtheorie (Semiologie, Ideologiekritik, textuelle Analyse) wurde das Konzept dann verdrängt und marginalisiert und behielt nur vereinzelt – so im Werk des Theoretikers Noël Burch – einen wichtigen Stellenwert. Die Verdrängung des Konzepts und die bald mangelnde Kenntnis seiner Bedeutung trugen zu falschen oder missverständlichen Übersetzungen bei. Im Englischen wurde das Wort meist als cutting oder editing wiedergegeben, im Deutschen als „Schnitt“. Semantisch liegt dies insofern nahe, als découper tatsächlich „zerschneiden, ausschneiden, aufteilen, zerlegen“ heißt. Im dominanten Wortsinn, als Bezeichnung einer bestimmten filmischen Praxis, ist damit jedoch nicht das physische Zerschneiden (und anschließende Zusammenkleben) des Filmstreifens gemeint, sondern das Zerlegen des filmischen Raums in einzelne Einstellungen und damit die Aufteilung einer Handlung auf eine Einstellungsfolge. Im Deutschen kommt dem der Ausdruck „szenische Auflösung“ am nächsten. Die Découpage lässt sich entsprechend verstehen als Über- oder Umsetzung eines in textlicher oder gedanklicher Form existierenden raumzeitlichen oder narrativen Kontinuums in eine gegliederte bewegtbildliche Form. Dazu gehört die Festlegung der Einstellungsgrößen und ihrer Dauer, die Situierung der Kamera im Verhältnis zu den Darsteller*innen und dem Dekor (die Kadrierung) sowie die Entscheidung für bestimmte Kamerabewegungen und -winkel. Während der Schnitt nach dem Dreh erfolgt, wird die Découpage üblicherweise vor den Dreharbeiten entworfen. Für Bazin (und andere nach ihm) kam in der Découpage die Handschrift eines auteur zum Ausdruck. So wie sich in Romanen und Erzählungen eine Weltsicht im Schreibstil offenbare, könne die szenische Auflösung im Film psychologische und metaphysische Implikationen haben: Jede Kamerabewegung, jeder Einstellungswechsel oder die Entscheidung für lange, tiefenscharfe Einstellungen mit mehreren Handlungsebenen wird nun signifikant. In Bezug auf William Wylers The Best Years of Our Lives sprach Bazin gar davon, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ihre eigene Découpage vollziehen könnten: Durch Verlagerung ihrer perzeptiven Aufmerksamkeit auf diesen oder jenen Teil des Kinobildes hätten sie nun die Hoheit über jene Operation, die normalerweise durch die Regie für sie übernommen werde. Diese Technik zeige den liberalen und demokratischen Geist von Wylers Film. Das filmästhetische Konzept der Découpage zielt so auf einen zentralen Aspekt der Bewegtbildgestaltung,der im Zeichen der Digitalisierung, Diversifizierung und Multiplikation audiovisueller Medien weiter an Bedeutung gewinnt. Das Buch leistet in diesem Zusammenhang dreierlei: Mit den Mitteln der historischen Semantik (inspiriert insbesondere durch Reinhart Koselleck, Quentin Skinner und Michel Foucault) und anhand einer Recherche in frankophonen Publikationen von 1910 bis 2010 wird die Geschichte des Konzepts nachvollzogen, werden verschiedene semantische Schichten differenziert und Verschiebungen in der Begriffsbedeutung herausgearbeitet. Dies dient zweitens dem besseren Verständnis von Theorien, die bis heute zum Kanon der Film- und Medienwissenschaft gehören, oft jedoch aufgrund mangelnder Begriffsreflexion in ihrem Aussagegehalt nicht vollständig erfasst wurden. Drittens schließlich zeigt sich, dass das Verständnis der Découpage auch die Analyse gegenwärtiger Bewegtbildproduktionen und damit die Theoriebildung enorm bereichern kann. Als erste Monografie, die sich diesem Thema widmet, hat Découpage das Potenzial zum film- und medienwissenschaftlichen Grundlagenwerk.
Aktualisiert: 2022-08-04
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Klassische Filmtheorie

Klassische Filmtheorie von Kirsten,  Guido, Tedjasukmana,  Chris
»Klassische Filmtheorie« widmet sich jener Phase der Filmgeschichte zwischen 1914 und 1960, von der zentrale und bis heute prägende Denkimpulse für das Kino ausgingen. Das Buch gibt einen Überblick über die wesentlichen Ansätze der Filmtheorie, stellt Autor*innen wie Emilie Altenloh, Rudolf Arnheim, Sergei Eisenstein, André Bazin und Hortense Powdermaker vor, ordnet ihre Überlegungen in den historischen Kontext ein und verknüpft sie mit aktuellen Fragen der Medienforschung. In sieben Beiträgen erforscht das Buch zentrale Probleme der Filmtheorie und diskutiert u. a. die umstrittene Anerkennung des Kinos als Kunst, die Entstehung des engagierten Dokumentarfilms, den filmischen Realitätsbezug sowie die Einflüsse von Soziologie, Anthropologie und Psychologie. Imitiert der Film das menschliche Wahrnehmungsvermögen oder erweitert er es auf neue Weise? Bilden Filme die soziale Realität ab oder konstruieren sie eine eigene Wirklichkeit? Prägt die Gesellschaft die Produktion und Inhalte von Filmen oder beeinflussen umgekehrt Filme die Gesellschaft? »Klassische Filmtheorie« ergänzt den Band »Moderne Film Theorie« (2002) und richtet sich an Studierende der Film-, Medien- und anderer Geisteswissenschaften sowie an alle, die Lust am Nachdenken über Filme haben. An jeden Beitrag schließt sich eine exemplarische Analyse eines »klassischen« Films an. So lädt das Buch dazu ein, Filme von Buster Keaton, Fritz Lang, Naruse Mikio und anderen mit neuen Augen wiederzuentdecken.
Aktualisiert: 2022-08-04
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Kommunikationsräume

Kommunikationsräume von Blum,  Philipp, Dang (Buchsatz),  Sarah-Mai, Katharina Mücke,  Laura, Kirsten,  Guido, Odin,  Roger, Trautmann,  Magali
Mit "Kommunikationsräume" liegt erstmals ein Buch des französischen Film- und Medientheoretikers Roger Odin auf Deutsch vor. Es bietet eine Einführung in das Modell der Semiopragmatik, dessen Ausarbeitung sich Odin in den vergangenen Jahrzehnten gewidmet hat. Im Zentrum steht das Konzept des Kommunikationsraums, mit dessen Hilfe erklärt werden kann, wie mediale Kommunikationen durch ihren Kontext reguliert werden. Außerdem erläutert Odin seine Idee verschiedener Modi der Sinn- und Affektproduktion, die auf unterschiedliche Filme, Bücher, Fernsehsendungen und andere kulturelle Artefakte angewandt werden können. Als Beispiele diskutiert er den fiktionalisierenden, den dokumentarisierenden, den privaten und den intimen, den ästhetischen und den künstlerischen Modus sowie einige weitere Modi. Übersetzt und herausgegeben wird "Kommunikationsräume" durch Guido Kirsten, Magali Trautmann, Philipp Blum und Laura Katharina Mücke. Eingeleitet wird der Text durch einen historischen und systematischen Überblick über Odins Denken von Guido Kirsten und Frank Kessler sowie terminologische Vorbemerkungen der Übersetzerinnen und Übersetzer. In einem exklusiv für die deutsche Übersetzung geschriebenen Nachwort geht Roger Odin auf die jüngsten Entwicklungen der Semiopragmatik ein. Vera Rammelmeyer, Mitinhaberin der Berliner Grafikagentur mischen, zeichnet sich verantwortlich für die Covergestaltung und das typographische Konzept. Das Buch wird von Sarah-Mai Dang als hybride Open Access-Publikation über oa books herausgegeben. Es ist sowohl in gedruckter Form als auch kostenlos als PDF über www.oabooks.de zugänglich.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Kommunikationsräume

Kommunikationsräume von Blum,  Philipp, Dang (Buchsatz),  Sarah-Mai, Katharina Mücke,  Laura, Kirsten,  Guido, Odin,  Roger, Trautmann,  Magali
Mit "Kommunikationsräume" liegt erstmals ein Buch des französischen Film- und Medientheoretikers Roger Odin auf Deutsch vor. Es bietet eine Einführung in das Modell der Semiopragmatik, dessen Ausarbeitung sich Odin in den vergangenen Jahrzehnten gewidmet hat. Im Zentrum steht das Konzept des Kommunikationsraums, mit dessen Hilfe erklärt werden kann, wie mediale Kommunikationen durch ihren Kontext reguliert werden. Außerdem erläutert Odin seine Idee verschiedener Modi der Sinn- und Affektproduktion, die auf unterschiedliche Filme, Bücher, Fernsehsendungen und andere kulturelle Artefakte angewandt werden können. Als Beispiele diskutiert er den fiktionalisierenden, den dokumentarisierenden, den privaten und den intimen, den ästhetischen und den künstlerischen Modus sowie einige weitere Modi. Übersetzt und herausgegeben wird "Kommunikationsräume" durch Guido Kirsten, Magali Trautmann, Philipp Blum und Laura Katharina Mücke. Eingeleitet wird der Text durch einen historischen und systematischen Überblick über Odins Denken von Guido Kirsten und Frank Kessler sowie terminologische Vorbemerkungen der Übersetzerinnen und Übersetzer. In einem exklusiv für die deutsche Übersetzung geschriebenen Nachwort geht Roger Odin auf die jüngsten Entwicklungen der Semiopragmatik ein. Vera Rammelmeyer, Mitinhaberin der Berliner Grafikagentur mischen, zeichnet sich verantwortlich für die Covergestaltung und das typographische Konzept. Das Buch wird von Sarah-Mai Dang als hybride Open Access-Publikation über oa books herausgegeben. Es ist sowohl in gedruckter Form als auch kostenlos als PDF über www.oabooks.de zugänglich.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Das filmische Universum

Das filmische Universum von Engell,  Lorenz, Fahle,  Oliver, Hediger,  Vinzenz, Kirsten,  Guido, Souriau,  Étienne, Voss,  Christiane
Das filmtheoretische Werk des Philosophen Étienne Souriau (1892–1979) ist schmal, aber bis heute enorm einflussreich. Mit Das filmische Universum liegen erstmals sämtliche seiner Schriften zum Film auf Deutsch vor. Gerahmt werden sie durch ein Vorwort des Herausgebers Guido Kirsten sowie eine Würdigung Souriaus als Filmtheoretiker durch Christian Metz.Als »filmisches Universum« bezeichnet Souriau die Gesamtheit der vom klassischen Kino gesetzten Handlungswelten, im Unterschied zu den Universen anderer Künste und Medien. Er versteht darunter allgemeine Eigenschaften wie die Positionierung der Zuschauenden und wiederkehrende Strukturmerkmale, die etwa Raum und Zeit, Geografie und Meteorologie betreffen. Das »filmische Universum« bezeichnet auch das Zusammenspiel verschiedener Ebenen, die Souriau mittels eines eigenen Vokabulars analytisch erfasst. Wenige filmspezifische Wortschöpfungen haben eine derartige Karriere gemacht wie seine Begriffe des »Profilmischen« und des »Diegetischen«, aus deren wechselseitiger Konstellierung sich ganze filmphilosophische Entwürfe ableiten lassen. Das Potenzial anderer Begriffe, wie etwa des »Filmophanen«, der das audio-visuell Erscheinende bezeichnet, unabhängig von profilmischen und diegetischen Zuschreibungen, harrt noch der Erschließung. Auch Souriaus komparative Methode und sein Denken in »Existenzweisen« und »Universen« sind für die Theorie und Philosophie des Films weiterhin äußerst produktiv.
Aktualisiert: 2020-03-03
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Das filmische Universum

Das filmische Universum von Engell,  Lorenz, Fahle,  Oliver, Hediger,  Vinzenz, Kirsten,  Guido, Souriau,  Étienne, Voss,  Christiane
Das filmtheoretische Werk des Philosophen Étienne Souriau (1892–1979) ist schmal, aber bis heute enorm einflussreich. Mit Das filmische Universum liegen erstmals sämtliche seiner Schriften zum Film auf Deutsch vor. Gerahmt werden sie durch ein Vorwort des Herausgebers Guido Kirsten sowie eine Würdigung Souriaus als Filmtheoretiker durch Christian Metz. Als »filmisches Universum« bezeichnet Souriau die Gesamtheit der vom klassischen Kino gesetzten Handlungswelten, im Unterschied zu den Universen anderer Künste und Medien. Er versteht darunter allgemeine Eigenschaften wie die Positionierung der Zuschauenden und wiederkehrende Strukturmerkmale, die etwa Raum und Zeit, Geografie und Meteorologie betreffen. Das »filmische Universum« bezeichnet auch das Zusammenspiel verschiedener Ebenen, die Souriau mittels eines eigenen Vokabulars analytisch erfasst. Wenige filmspezifische Wortschöpfungen haben eine derartige Karriere gemacht wie seine Begriffe des »Profilmischen« und des »Diegetischen«, aus deren wechselseitiger Konstellierung sich ganze filmphilosophische Entwürfe ableiten lassen. Das Potenzial anderer Begriffe, wie etwa des »Filmophanen«, der das audio-visuell Erscheinende bezeichnet, unabhängig von profilmischen und diegetischen Zuschreibungen, harrt noch der Erschließung. Auch Souriaus komparative Methode und sein Denken in »Existenzweisen« und »Universen« sind für die Theorie und Philosophie des Films weiterhin äußerst produktiv.
Aktualisiert: 2023-02-06
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1992

1992 von Brinckmann,  Christine N, Echle,  Evelyn, Hartmann,  Britta, Kessler,  Frank, Kirsten,  Guido
25 Jahre montage/av: Die Jubiläumsausgabe widmet sich keinem Gegenstand, sondern einem Jahrgang. Im Jahr 1992 wurde montage AV gegründet. Mit diesem Heft blicken wir zurück auf 1992 als Projektionsfläche der Gegenwart. Zeit für eine kleine, unvollständige Zwischenbilanz der deutschsprachigen Film- und Medienwissenschaft.
Aktualisiert: 2022-11-02
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Das chinesische Kino nach der Kulturrevolution

Das chinesische Kino nach der Kulturrevolution von Kirsten,  Guido, Sierek,  Karl
Seit dem Ende der Kulturrevolution 1976 hat das festlandchinesische Kino verschiedene Phasen durchlaufen und erstaunliche Entwicklungen vollzogen. Im Zentrum dieses Buchs stehen Analysen herausragender Spielfilme der Vierten bis Sechsten Generation sowie wichtiger Werke der Neuen Dokumentarfilmbewegung. Angesprochen werden darin Fragen zur filmischen Raumkonstruktion, zum schwierigen Erbe des Maoismus und des Konfuzianismus, zur Politik des 'post-sozialistischen Realismus', zum Genderdiskurs in der Medienkultur und zur filmischen Darstellung der urbanen Metropolen. Sie werden ergänzt durch kritische Sichtungen chinesischer Filmtheorie und Bildgeschichte. Neben renommierten westlichen ExpertInnen wie Rey Chow, Chris Berry oder Bérénice Reynaud kommen einige der herausragendsten FilmtheoretikerInnen Chinas, unter anderem Dai Jinhua, Hu Ke und Lu Xinju, erstmals in deutscher Sprache zu Wort. Der Band leistet damit einen multiperspektivischen Beitrag zum Verständnis des faszinierenden chinesischen Filmschaffens und zum Dialog über die chinesische Kultur. Behandelte Filme Gelbe Erde (Chen Kaige, 1984) Judou (Zhang Yimou, 1990) Der blaue Drachen (Tian Zhuangzhuang, 1993) Platform (Jia Zhangke, 2000) Dr. Ma's Country Clinic (Cong Feng, 2008)
Aktualisiert: 2020-01-14
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Auslassen, Andeuten, Auffüllen

Auslassen, Andeuten, Auffüllen von Bonnemann,  Jens, Eder,  Jens, Hanich,  Julian, Hartmann,  Britta, Heldt,  Guido, Kessler,  Frank, Kirsten,  Guido, Liptay,  Fabienne, Lobsien,  Eckhard, Noll Brinckmann,  Christine, Rautzenberg,  Markus, Tieber,  Claus, von Keitz,  Ursula, Wulff,  Hans-Jürgen
Das Publikum nimmt Filme nicht nur mit Augen und Ohren wahr – es imaginiert sie auch. Film bedeutet daher immer auch: »Kino im Kopf«.Das gilt vor allem dann, wenn uns Filme auf anspielungsreiche Weise etwas vorenthalten: Dann werden wir als Zuschauer dazu eingeladen, herausgefordert, uns das Ausgesparte sinnlich vorzustellen. Die Filmwissenschaft hat Fragen zur Imagination des Zuschauers lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt. Dieser Band setzt sich nun erstmals im deutschsprachigen Raum systematisch mit dem vertrackten Zusammenspiel von Film und Zuschauerimagination auseinander. Die Autoren klären begriffliche Fragen, diskutieren ästhetische Mittel wie Ellipse oder Filmmusik, gehen der Imagination im Dokumentarfilm und im Stummfilmkino nach und verfolgen die Zuschauerimagination über die medialen Grenzen des Films hinaus.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Filmischer Realismus

Filmischer Realismus von Kirsten,  Guido
Das Hauptinteresse des Buchs gilt einer theoretischen Bestimmung des filmischen Realismus, für den der Autor zwei Ebenen unterscheidet: Realismus des Films (als Bezeichnung des besonderen Wirklichkeitsbezugs des Mediums im Vergleich zu dem anderer Medien) und Realismus im Film (als spezifische Ästhetik, die sich von anderen Filmästhetiken abgrenzt). Die erste Ebene erschließt Kirsten über die beiden Konzepte der Indexikalität, die er unter Rückgriff auf die Schriften von Charles S. Peirce semiopragmatisch zu fassen vorschlägt, sowie des Realitätseindrucks, mit dem er die besondere phänomenale Wirkung der audiovisuellen Bewegungsbilder bezeichnet. In kritischer Auseinandersetzung mit klassischen Theorien zum filmischen Realismus zeigt Kirsten, dass deren werkseitige Ansätze zur Tautologie oder zum Zirkelschluss neigen, weil sie das zu Bestimmende (den Realismus der infragestehenden Filme) als gegeben voraussetzen und auf Grundlage dieser Annahme einzelnen Techniken oder Erzählweisen einen realistischen Charakter zuschreiben. Um derartige Zirkelschlüsse zu vermeiden, schlägt er vor, den Realismus im Film nicht primär vom Stil oder der Erzählform her zu verstehen, sondern als Ergebnis einer besonderen Art der Lektüre. Der semiopragmatische Ansatz, den er wählt, um die Spezifika dieser Lektüre genauer zu bestimmen, ermöglicht es, die Gemeinsamkeiten heterogener realistischer Filmästhetiken in ihrer pragmatischen Dimension zu suchen: in der Kombination rezeptionsseitiger Operationen, die von den Filmtexten (trotz ihrer stilistischen, narrativen und thematischen Heterogenität) ermöglicht werden. Zu diesen Operationen gehört erstens die Konstruktion einer auf mehreren Ebenen zur Wirklichkeit strukturell homologen Diegese, zweitens eine Art der Narrativierung, die eine Ähnlichkeit zum Erleben von Ereignissequenzen in der Wirklichkeit suggeriert und drittens die kognitive und affektive ‹Eintaktung›, das ‹Mitschwingen› im Rhythmus der Erzählung. Unter dem Oberbegriff ‹realistische Ostentation› fasst Kirsten schließlich die textuellen Verfahren, die einen Film als im realistischen Modus zu rezipierenden markieren: Er geht dagegen davon aus, dass realistische Filme nicht nur eine Geschichte erzählen (oder die Konstruktion einer Geschichte ermöglichen), sondern im gleichen Zug auch auf ihre spezifische Gestaltung (und damit den zu wählenden Lektüremodus) hindeuten. Der historischen Dimension des realistischen Modus und der realistischen Ostentation widmet sich der Autor anhand dreier exemplarischer Konstellationen, in denen unter unterschiedlichen Bedingungen eine Tendenz zum Realismus im Film zu beobachten war: dem französischen Kino der 1910er Jahre und Louis Feuillades Manifest 'La vie telle qu’elle est' sowie André Antoines Version eines ‹naturalistischen› Films; dem italienischen Neorealismus der Nachkriegszeit, für den der Autor heterogene Lesarten und Ästhetiken herausarbeitet; und schließlich dem rumänischen Kino der Gegenwart, dessen wiederkehrende erzählperspektivische Muster er als langsamen Übergang von externer zu interner Fokalisierung bestimmt.
Aktualisiert: 2019-01-11
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Etwas fehlt

Etwas fehlt von Adamczak,  Bini, Ashcroft,  Bill, Hajek,  Willi, Holz,  Klaus, Kirsten,  Guido, Koltan,  Michael, Laufenberg,  Mike, Meyer,  Michael, Reuschling,  Felicita, Schlemm,  Annette, Schmid,  Bernhard, Seibert,  Thomas, Siefkes,  Christian, Stojaković,  Kruno, Weiß,  Volker
Die Feststellung, dass eine andere Welt möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, wie diese in ihren Grundzügen aussehen soll. So klar die Kritiken an den herrschenden Verhältnissen sind, so unklar bleibt die Vorstellung der Alternativen. Dieses Buch verbindet die theoretischen, historischen und aktuellen Diskussionen des Utopischen. Mit Beiträgen von: Bini Adamczak, Bill Ashcroft, Willi Hajek, Klaus Holz, Guido Kirsten, Michael Koltan, Mike Laufenberg, Michael Meyer, Felicita Reuschling, Annette Schlemm, Bernhard Schmid, Thomas Seibert, Christian Siefkes, Kruno Stojaković, Volker Weiß.
Aktualisiert: 2021-06-28
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