Der Westen und die Postmoderne sind an ihr Ende gelangt. Die Wiederkehr der Tradition setzt ein Denken voraus, das sich dem herkömmlichen Begriff von Kultur entzieht. Das sind die beiden Hauptthesen von Köllings »Essay über den Tod des Westens, die Durchquerung des Nichts und die Gnade Gottes«. Der Titel ist eine Anspielung auf den 1851 erschienenen »Essay über den Katholizismus, den Liberalismus und den Sozialismus« von Juan Donoso Cortés. Dessen Position wird, in enger Berührung mit den Werken Leopold Zieglers und Martin Heideggers, für eine geschichtsphilosophische, politisch-theologische Gegenwartsbestimmung fruchtbar gemacht.
Aktualisiert: 2022-04-29
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Der Westen und die Postmoderne sind an ihr Ende gelangt. Die Wiederkehr der Tradition setzt ein Denken voraus, das sich dem herkömmlichen Begriff von Kultur entzieht. Das sind die beiden Hauptthesen von Köllings »Essay über den Tod des Westens, die Durchquerung des Nichts und die Gnade Gottes«. Der Titel ist eine Anspielung auf den 1851 erschienenen »Essay über den Katholizismus, den Liberalismus und den Sozialismus« von Juan Donoso Cortés. Dessen Position wird, in enger Berührung mit den Werken Leopold Zieglers und Martin Heideggers, für eine geschichtsphilosophische, politisch-theologische Gegenwartsbestimmung fruchtbar gemacht.
Aktualisiert: 2022-04-29
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Die »Silhouetten im Nebel« sind Timo Köllings naives und weltfremdes Erstlingswerk. Es ist das Tagebuch eines Einundzwanzigjährigen, den es drängt, sein Gehen und Schauen, Fühlen und Denken festzuhalten. Er, der mit einem in der Jugend publizierten Black-Metal-Magazin bereits ein gewisses Publikum gewonnen hat, sieht sich am Anfang seiner Autorschaft stehen und erkennt, daß die Zurückgezogenheit in seinem Heimatdorf Veltheim an der Weser der Schutzraum ist, dessen er zur Verwirklichung seiner Aufgabe bedarf. »Ich glaube, daß ich gerade dabei bin, mich sehr zu verändern«, heißt es in den Aufzeichnungen, die den Zeitraum vom 4. September 1999 bis zum 2. Januar 2000 umfassen. Die Ankunft der dunklen Jahreszeit wird ineins geschaut mit der Dunkelheit des Zeitalters und dem Nahen der Jahrtausendwende. Die Tagebücher Ernst Jüngers, die Kölling in dieser Zeit liest, werden ihm zum Kraftquell und färben auch stilistisch auf ihn ab. Wiederkehrende Themen sind die stille Betrachtung der dörflichen Natur, nächtliche Träume, Gespräche mit Freunden, die langsame Annäherung an das Christentum, die Entfremdung von der Gegenwart, das Verhältnis von Körper, Geist und Seele, sowie Initiation, Magie und Männlichkeit. Für die vorliegende Neuausgabe wurde der Text der Erstausgabe gekürzt und überarbeitet. Es galt, eine Fassung herzustellen, die sprachlich den heutigen Ansprüchen des Verfassers genügt, ohne an Ton und Inhalt der Erstfassung mit ihren Einseitigkeiten und wohl auch Irrtümern etwas zu ändern.
Aktualisiert: 2022-04-26
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Die »Silhouetten im Nebel« sind Timo Köllings naives und weltfremdes Erstlingswerk. Es ist das Tagebuch eines Einundzwanzigjährigen, den es drängt, sein Gehen und Schauen, Fühlen und Denken festzuhalten. Er, der mit einem in der Jugend publizierten Black-Metal-Magazin bereits ein gewisses Publikum gewonnen hat, sieht sich am Anfang seiner Autorschaft stehen und erkennt, daß die Zurückgezogenheit in seinem Heimatdorf Veltheim an der Weser der Schutzraum ist, dessen er zur Verwirklichung seiner Aufgabe bedarf. »Ich glaube, daß ich gerade dabei bin, mich sehr zu verändern«, heißt es in den Aufzeichnungen, die den Zeitraum vom 4. September 1999 bis zum 2. Januar 2000 umfassen. Die Ankunft der dunklen Jahreszeit wird in eins gesetzt mit der Dunkelheit des Zeitalters und dem Nahen der Jahrtausendwende. Die Tagebücher Ernst Jüngers, die Kölling in dieser Zeit liest, werden ihm zum Kraftquell und färben auch stilistisch auf ihn ab. Wiederkehrende Themen sind die stille Betrachtung der dörflichen Natur, nächtliche Träume, Gespräche mit Freunden, die langsame Annäherung an das Christentum, die Entfremdung von der Gegenwart, das Verhältnis von Körper, Geist und Seele, sowie Initiation, Magie und Männlichkeit. Für die vorliegende Neuausgabe wurde der Text der Erstausgabe gekürzt und überarbeitet. Es galt, eine Fassung herzustellen, die sprachlich den heutigen Ansprüchen des Verfassers genügt, ohne an Ton und Inhalt der Erstfassung mit ihren Einseitigkeiten und wohl auch Irrtümern etwas zu ändern.
Aktualisiert: 2022-04-26
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Es ist Tradition deutschen Rechtsdenkens, in Krisenzeiten die Wiederkehr des abendländischen Naturrechts zu beschwören. Was aber das Naturrecht sei, wird nicht ausreichend bedacht. Schuld hieran trägt die Ungenauigkeit des neuzeitlichen Naturbegriffs. Sie widerspricht der Genauigkeit des Denkens Aristoteles', dem »Vater« des Naturrechtsgedankens. Der Verfasser der »Metaphysik«, einem der Ausgangsbücher der abendländischen Philosophie, konnte das Recht nicht auf die Natur gründen, wie der Begriff »Naturrecht« es nahelegt, weil es in der Antike »die Natur« als solche nicht gab. Was später im Lateinischen »die Natur« genannt wurde, konnte nur deshalb in den Vorstellungsraum eintreten, weil zuvor Aristoteles im Recht die ursprünglichste aller Ordnungen erkannt hatte. Damit wurde er zum konservativen Revolutionär des griechischen Denkens. Er setzte dem Phantasma der von Parmenides begründeten Ontologie, auf die sich »das Abendland« gründen sollte, eine ältere Tradition entgegen: die eurasische Gnosis.
Das Naturrecht gründet nicht das Recht auf die Natur, sondern vielmehr die Natur auf das Recht. Es ruht nicht einem metaphysischen Grund auf, sondern ist die Waage im Ungrund.
Das griechische Wort »Physis« meint anderes und mehr als »Natur«. In diesem Punkt knüpft das »Naturrechtliche Fragment« an Heideggers Auslegung des Physis-Begriffs an. »Physis« und »Energeia«, »Kinesis« und »Entelecheia« - für jedes dieser vier Grundwörter der aristotelischen Metaphysik wird in Köllings Traktat ein deutsches Wort gesucht und gefunden, das den ursprünglichen Sinngehalt präzise abbildet. Im Zusammenspiel der vier Wörter entsteht die erste und für alle Zeiten prägende abendländische Erkenntnis- und Rechtsfigur: die der Grenze. Europa ist Grenzland, das seine Ordnung auf die Figur der Grenze baut - oder es ist nicht. In der Denkfigur der Grenze besitzt die politische Organisation der Ordnung, die für Europa zur Überlebensfrage geworden ist, ihr tiefstes und ältestes Fundament. Europa ist Grenze, weil es der Westen des Ostens ist.
Aktualisiert: 2022-04-15
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Es ist Tradition deutschen Rechtsdenkens, in Krisenzeiten die Wiederkehr des abendländischen Naturrechts zu beschwören. Was aber das Naturrecht sei, wird nicht ausreichend bedacht. Schuld hieran trägt die Ungenauigkeit des neuzeitlichen Naturbegriffs. Sie widerspricht der Genauigkeit des Denkens Aristoteles', dem »Vater« des Naturrechtsgedankens. Der Verfasser der »Metaphysik«, einem der Ausgangsbücher der abendländischen Philosophie, konnte das Recht nicht auf die Natur gründen, wie der Begriff »Naturrecht« es nahelegt, weil es in der Antike »die Natur« als solche nicht gab. Was später im Lateinischen »die Natur« genannt wurde, konnte nur deshalb in den Vorstellungsraum eintreten, weil zuvor Aristoteles im Recht die ursprünglichste aller Ordnungen erkannt hatte. Damit wurde er zum konservativen Revolutionär des griechischen Denkens. Er setzte dem Phantasma der von Parmenides begründeten Ontologie, auf die sich »das Abendland« gründen sollte, eine ältere Tradition entgegen: die eurasische Gnosis.
Das Naturrecht gründet nicht das Recht auf die Natur, sondern vielmehr die Natur auf das Recht. Es ruht nicht einem metaphysischen Grund auf, sondern ist die Waage im Ungrund.
Das griechische Wort »Physis« meint anderes und mehr als »Natur«. In diesem Punkt knüpft das »Naturrechtliche Fragment« an Heideggers Auslegung des Physis-Begriffs an. »Physis« und »Energeia«, »Kinesis« und »Entelecheia« - für jedes dieser vier Grundwörter der aristotelischen Metaphysik wird in Köllings Traktat ein deutsches Wort gesucht und gefunden, das den ursprünglichen Sinngehalt präzise abbildet. Im Zusammenspiel der vier Wörter entsteht die erste und für alle Zeiten prägende abendländische Erkenntnis- und Rechtsfigur: die der Grenze. Europa ist Grenzland, das seine Ordnung auf die Figur der Grenze baut - oder es ist nicht. In der Denkfigur der Grenze besitzt die politische Organisation der Ordnung, die für Europa zur Überlebensfrage geworden ist, ihr tiefstes und ältestes Fundament. Europa ist Grenze, weil es der Westen des Ostens ist.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Botho Strauß hat den schwäbischen Dichter Konrad Weiß (1880-1940) einen »erratischen Brocken der Literatur« genannt, dem »stets auch nur der aus allgemeiner Leserschaft Abgeirrte begegnen« wird. Es wäre denn auch nicht ganz richtig, das Werk dieses »Mystiker-Dichters« und »sprödsprechenden Nachfahren der Böhme, Tauler und Baader« (Strauß) als ein vergessenes zu bezeichnen, das es wiederzuentdecken gilt. Es ist nie entdeckt gewesen. Eine Öffentlichkeit, aus deren Blickfeld er hätte verschwinden können, hat sich für den katholischen Einzelgänger nie interessiert. Zwar hat Weiß seine wenigen Bücher stets in namhaften Verlagen veröffentlichen können, ist postum eine vierbändige Gesamtausgabe seines dichterischen Werks erschienen. Doch nur aufnahmebereite, das Schwierige und nicht auf Anhieb Verständliche nicht scheuende Einzelne, zu denen der Dichter Rudolf Borchardt und der Staatsrechtler Carl Schmitt gehörten, haben sich von dem wundersam-dichten, eigen- und einzigartigen Hauch seiner Sprache und seiner Botschaft anwehen lassen. Darauf beruht die untergründige und noch zu rekonstruierende Wirkung des Lyrikers, der zugleich Kunsthistoriker und Landschaftsdeuter, Laientheologe und Geschichtsphilosoph gewesen ist und in den 1920er Jahren zu den führenden Ideologen einer »gotischen Erneuerung« gehörte. Anders als die Auswahlbände von Friedhelm Kemp (Spuren im Wort, 1951) und Norbert Hummelt (Eines Morgens Schnee, 2005), in denen allein das lyrische Werk Berücksichtigung fand, gibt dieses Lesebuch ein in sechs Werkkreisen sich entfaltendes Bild des Weiß'schen Gesamtwerks, dessen Gehalt und innere Konstruktion zu erschließen zudem das Ziel eines den Werkauszügen folgenden interpretierenden Kommentars ist. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluß, den zentrale Motive und Begriffe der Weiß'schen Geschichts- und Weltauffassung, etwa die »Immaculataform« und das »Irdische«, das »Wort« und die »Schrift«, das »Bild«, die »Zelle« und das »Epimetheische«, auf das Denken von Carl Schmitt ausgeübt haben. Die Schriften von Konrad Weiß werden als Elemente einer Politischen Theologie kenntlich, die für den heutigen Leser von mehr als nur historischem Interesse zu sein vermag. »Das unstillbare Herz«, erstmals 2011 veröffentlicht, liegt jetzt in zweiter, korrigierter, leicht überarbeiteter und um den Essay »Görres« (1925) erweiterter Auflage vor.
Aktualisiert: 2022-04-14
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Die am besten gehüteten Geheimnisse sind bekanntlich jene, die nicht geheim gehalten zu werden brauchen, weil sie sich von alleine verbergen. Ein solches Geheimnis ist Ernst Jüngers Lehre von der Gestalt. Je lauter ihr Botschafter von ihr sprach, desto tiefer verbarg sich ihr Sinn. Der vorliegende Essay sucht - und findet - den Schlüssel zu ihr in zwei sehr menschlichen Eigenschaften: dem Vergessen und der Lüge. Als Ernst Jünger auf die 100 zuging, behauptete er, einen Text vergessen zu haben, der zu den wichtigsten seines ganzen Werkes gehört: »Über die Linie«. Er konnte ihn aber gar nicht vergessen haben, denn Jünger war eine Gestalt, und Gestalten vergessen nichts. Sie sind die lebendigen Archive aller ihrer Hervorbringungen und haben sich schon in Schrift verwandelt, wenn ihre Mitmenschen noch glauben, sie hätten es mit Wesen aus Fleisch und Blut zu tun. Timo Köllings philosophischer Traktat, der jetzt in dritter, bearbeiteter Auflage vorliegt, entfaltet eine konzentrierte Theorie von Jüngers Gesamtwerk und wirft neues Licht auf die Wirkung Nietzsches, die Jünger-Lektüre Hans Blumenbergs sowie Jüngers gegnerische Verbundenheit mit Martin Heidegger und Carl Schmitt.
Aktualisiert: 2022-04-24
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Timo Köllings "Romanische Halle" enthält philosophische, poetische und poetologische Fragmente aus den Jahren 2012 bis 2019, angeordnet nach Stichworten von A wie »Anfang«, »Angst« und "Anthropos" bis Z wie "Zerstörung", "Zielspannung" und "Zukunft". Die Fragmente halten, wie es unter dem Stichwort "Liturgie" heißt, die Erinnerung daran wach, "daß es einst eine Sprache gab, deren alltäglicher kommunikativer Gebrauch nicht unterschieden war von den metaphysischen Kategorien, in denen sich das Heilige manifestierte". Das Fragment - oft nur ein einziger Satz oder eine knappe Betrachtung, manchmal eine längere Schilderung oder ein Miniaturaufsatz - wird als die geeignete Form begriffen, Gehalte der Tradition und der Philosophia perennis in einem Zeitalter des Traditionsbruchs zu behaupten.
Aktualisiert: 2022-04-24
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»Brandung und Geräum« ist Timo Köllings fünfter Gedichtband. Waren in den vorhergehenden Bänden »Gebete aus Stein« (2007) und »Die Gabe des Zitterns« (2013) freie Rhythmen vorherrschend, welche sich als Bruchstücke einer künftigen Form verstanden, so sind es im neuen Band feste Formen, auch solche der Tradition wie die Ode und das Sonett. Es sind poetologische Gedichte, die ihren eigenen Geltungsgrund gestalten, und in denen die Bilder und Stimmungen des unmittelbaren Lebens aus einer komplexen Fügung hervortreten.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Das Erzähldebüt von Timo Kölling. "Dreißig": Johannes, der an seinem dreißigsten Geburtstag alleine sein möchte und einen Entschluss fasst. "Nullpunkt": Philipp, der seit drei Monaten kein Wort gesprochen hat und eines Morgens das Elternhaus verlässt, um in eine andere Stadt zu gehen. "Schwarzmetall": Arne, der in seiner Jugend Black Metal hörte und feststellen muss, dass er nur an der Oberfläche ein anderer Mensch geworden ist. "Das neue Leben": Konrad, der bald sterben wird und sich entschließt, in ein geheimnisvolles Lager zu gehen. Vier Geschichten, in denen Menschen an einer Schwelle des Lebens stehen, mit deren Überschreiten sich alles verwandeln wird.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Die von Hölderlin angstvoll prophezeite Weltnacht ist das Thema von Timo Köllings zweitem, erstmals 2003 veröffentlichtem Gedichtband "Versuch eines Winters". Umrahmt von einem Liebes- und Streitgespräch zwischen Apollon und Dionysos, gestalten die Gedichte den Untergang der mythischen Ganzheit (und des menschlichen Aufgehobenseins in ihr) auf paradoxe Weise als Einbruch des Mythischen selbst in die Menschenwelt und -seele. Am Ende stehen "Scherben und Runen", die kaum mehr eine Unterscheidung zwischen Ernst und Ironie, Schwärze und Licht, Hoffnungslosigkeit und Erwartung eines Rettenden zulassen - und doch, am Schluß des Bandes, ihre Synthese in einer Ode "Heidelberg" finden, die Hölderlins gleichnamiger Ode aus dem Jahr 1800 antwortet. Die hiermit vorgelegte überarbeitete Neuausgabe 2018 ist als Ausgabe letzter Hand anzusehen. Manche der Gedichte der vergriffenen Erstausgabe erscheinen unverändert, andere in neuer Fassung.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Timo Köllings erster Gedichtband »Begegnungen in Weiß«, geschrieben im Sommer 2001, erstmals 2003 veröffentlicht, knüpft in Form und Gehalt bewußt an die Lyrik des frühen und mittleren Stefan George an. Die Gedichte sind auf antiklassizistische Weise mythisch. Das Erleben des lyrischen Ich wird nicht in als zeitlos vorgestellten mythologischen Figuren allegorisiert, sondern die Ganzheit des Mythos wird als vergangene und wiederkehrende im zwischen Ich und Du sich öffnenden Menschlichen gespiegelt. Jedes Gedicht lebt aus der Sphäre der Begegnung. Die den Band bestimmenden Themen sind Gewißheit und Angst des dichterischen Beginnens, Freundschaft und Entfremdung, Liebe und Haß sowie die Jahreszeiten, welche als Symbole geschichtlicher Untergänge und Aufgänge begriffen werden. Die hiermit vorgelegte überarbeitete Neuausgabe 2018 ist als Ausgabe letzter Hand anzusehen. Manche der Gedichte der vergriffenen Erstausgabe erscheinen unverändert, andere in neuer Fassung.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Gewohnt, nach dem Aufstehen seine Träume zu notieren, legt Timo Kölling sein zweites Traumtagebuch nach »Das Wissen der Schwalben« vor. Es enthält 134 Traumnotate aus den Jahren 2012-2017 sowie ein literaturtheoretisches Nachwort »Sprache und Traum«, das die Form des Traumnotats als Ort der Sprachlichkeit selbst interpretiert: »Wer träumt, spricht; wer spricht, träumt.« Der Buchtitel »Wir sind die Äußersten« ist ein Nietzsche-Wort, das in einem der geschilderten Träume zu des Traum-Ichs eigenem wurde.
Aktualisiert: 2022-04-16
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Köllings Hölderlin-Essay verortet den Schlüssel zum Gesamtwerk des Dichters in dem berühmten Gedicht »Hälfte des Lebens«. Mit dem Bruch, den dieses Gedicht markiert, konnte Hölderlin sich nicht länger als Dichter-Priester, als Verkünder des Göttlichen oder Heiligen empfinden. Stattdessen wurde er zum Wanderer, zum Eingeweihten der Landschaft. Dies blieb nicht ohne Folgen für den hymnischen Spätstil. Dieser nimmt seinen Anfang im Jahr 1800 in der Ode »Heidelberg«. Mit ihr wird Hölderlin zum Magischen Realisten, mit Klopstock als einzigem Vorläufer. »Hölderlins Landschaft«, der äußeren Form nach eine Auslegung der Heidelberg-Ode von Strophe zu Strophe, bettet den Ertrag der Lektüre zugleich auf die knappe Weise einer dichten Beschreibung in die Geschichte der Hölderlin-Philologie ein. Die Linie der Interpretationen Walter Benjamins, Peters Szondis und Theodor W. Adornos wird fortgesetzt. Der Begriff des Mythos, unter den man Hölderlins Spätwerk noch heute gerne stellt, wird als unzureichend erkannt. Stattdessen wird, worin die poetischen, theologischen, philosophischen und politisch-revolutionären Dimensionen von Hölderlins Werk zusammenfließen, unter einen Satz von Hugo Ball gestellt: »Wo kein Sakrament existiert, ist keine Empörung möglich.« Ein Epilog über die Hölderlin-Lektüre Carl Schmitts beschließt den Essay, der im Medium der Hölderlin-Auslegung eine eigene Poetologie formuliert.
Aktualisiert: 2022-04-22
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Es ist Tradition deutschen Rechtsdenkens, in Krisenzeiten die Wiederkehr des abendländischen Naturrechts zu beschwören. Was aber das Naturrecht sei, wird nicht ausreichend bedacht. Schuld hieran trägt die Ungenauigkeit des neuzeitlichen Naturbegriffs. Sie widerspricht der Genauigkeit des Denkens Aristoteles', dem »Vater« des Naturrechtsgedankens. Der Verfasser der »Metaphysik«, einem der Ausgangsbücher der abendländischen Philosophie, konnte aber das Recht nicht auf die Natur gründen, wie der Begriff »Naturrecht« es nahelegt, weil es in der Antike »die Natur« als solche nicht gab. Was später im Lateinischen »die Natur« genannt wurde, konnte nur deshalb in den Vorstellungsraum eintreten, weil zuvor Aristoteles, der erste konservative Revolutionär der eurasischen Tradition, im Recht die ursprünglichste aller Ordnungen erkannt hatte.
Das Naturrecht gründet nicht das Recht auf die Natur, sondern vielmehr die Natur auf das Recht. Es ruht nicht einem metaphysischen Grund auf, sondern ist die Waage im Ungrund.
Das griechische Wort »Physis« meint anderes und mehr als »Natur«. In diesem Punkt knüpft das »Naturrechtliche Fragment« an Heideggers Auslegung des Physis-Begriffs an. »Physis« und »Energeia«, »Kinesis« und »Entelecheia« - für jedes dieser vier Grundwörter der aristotelischen Metaphysik wird in Köllings Traktat ein deutsches Wort gesucht und gefunden, das den ursprünglichen Sinngehalt präzise abbildet. Im Zusammenspiel der vier Wörter entsteht die erste und für alle Zeiten prägende abendländische Erkenntnis- und Rechtsfigur: die der Grenze. Europa ist Grenzland, das seine Ordnung auf die Figur der Grenze baut - oder es ist nicht. In der Denkfigur der Grenze besitzt die politische Organisation der Ordnung, die für Europa zur Überlebensfrage geworden ist, ihr tiefstes und ältestes Fundament.
Aktualisiert: 2020-07-02
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Leopold Ziegler (1881–1958) ist der Poet unter den deutschsprachigen Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts. Seiner Philosophie eignet ein künstlerischer Zug, der ihren sachlichen Gehalt zugleich realisiert und verschließt, ausdrückt und verbirgt. Ziegler hat sein Anliegen in Anknüpfung an Jakob Böhme, Franz von Baader und F. W. J. Schelling als „theosophisches“ kenntlich gemacht und damit die Grenzen der akademischen Philosophie seiner Zeit weniger ausgelotet als ignoriert und überschritten. Das Hermetische war ihm nicht allein ein Gegenstand der Beschäftigung, sondern auch ästhetisches Formprinzip eines Philosophierens, das sich der Nötigung ausgesetzt sah, die als ewig gedachten Gehalte der Tradition – der Weisheit des Ursprungs und dessen, was immer gilt – in einem Zeitalter des Traditionsbruchs zu behaupten. In der Reaktion auf diesen alle Bereiche des Lebens durchziehenden Bruch wurde Zieglers Philosophie zur Politischen Philosophie. Und weil das Zeitalter des Traditionsbruchs ein Zeitalter der Ideologien war, in welchem es keine Position mehr gab, die volle Legitimität im traditionalen Sinne für sich in Anspruch nehmen konnte, eignete Zieglers Politischer Philosophie ein eschatologischer Index, der sie in eine Philosophie der Letzten Dinge verwandelte.
Wenn die Ersten Dinge als Letzte wiederkehren, bleibt nur die Umkehr, die réalisation métaphysique des Einzelnen. Erstaunlicherweise bereitet sich dieser im Spätwerk zur Entfaltung gekommene Standpunkt bereits im Frühwerk der Jahre 1901 bis 1913 vor. Hier liegt ein Schwerpunkt der Werkgeschichte. Nach Anfängen im Umkreis von Eduard von Hartmann, tief geprägt von Wagners Erlösungsdrama und von Lagardes völkischem Nationalismus, welcher von Eugen Diederichs, in dessen Verlag Ziegler kurzzeitig veröffentlichte, zum kulturoptimistischen Programm erhoben wurde, überwand der Philosoph in krisenhaften Jahren alle diese Einflüsse. Er gewann sein Fundament, indem er sich an den Freund Karl Hofer, den Maler, hielt, von dem er die Denkfigur übernahm, dass die Darstellung wichtiger sei als das Dargestellte, die Form wichtiger als der Inhalt, der Mensch wichtiger als das Ideal. Auf dem Fundament dieser Denkfigur hat Ziegler das Gebäude seiner Philosophie errichtet, dessen anspruchsvoller Bauplan, dessen monumentale Architektur der Gegenstand der hier vorgelegten Werkgeschichte ist.
Timo Köllings im Auftrag der Leopold-Ziegler-Stiftung verfasstes Buch ist nicht nur das erste zum Thema von Ziegler, das nahezu alle veröffentlichten Texte des Philosophen in die Darstellung einbezieht, sondern auch eine philosophische Theorie von Zieglers Epoche und ein Traktat über die Wiederkehr eines eschatologischen Geschichtsbildes im 20. Jahrhundert.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Arnshaugk ist ein neuer Verlag für deutsche Dichtung und konservative Welt- und Lebensentwürfe. Mit dem Lesebuch erhält man fundierten Einblick in das Programm und viele Publikationen. Das Lesebuch enthält Aufsätze zum historischen Arnshaugk und seinem heutigen Kunsthandwerk, zum Orlagau und der oberen Saale, zur Gedichtform und zur Verlagsgeschichte von Sebastian Martius, Andreas Müller, Rudolf Drechsel, Marcel Thoma, Alexander Blöthner, Dieter Wolf, Fritz Usinger, Wolf von Aichelburg, Peter Tanz und Klaus Gauger. Weiterhin eine Tagebuchnotiz von Rolf Schilling zu Serge Mangin und zwei Buchbesprechungen von Daniel Bigalke und Wolfgang Schühly: zum Jahrbuch für Natur und Mythos und zu Florian Kiesewetters 'Sternbildsonate'. Dann folgen Gedichte von Karl Wolfskehl, Fritz Usinger, Horst Lange, Oda Schaefer, Helmut Bartuschek, Wolf von Aichelburg, Rolf Schilling, Joachim Werneburg, Uwe Lammla, Wolfgang Schühly, Uwe Haubenreißer, Timo Kölling, Uwe Nolte und Florian Kiesewetter. Den Abschluß bilden Biographien der Autoren und ein kommentiertes Verzeichnis von Büchern des Verlages.
Aktualisiert: 2020-07-01
Autor:
Wolf von Aichelburg,
Helmut Bartuschek,
Daniel Bigalke,
Alexander Blöthner,
Rudolf Drechsel,
Klaus Gauger,
Uwe Haubenreißer,
Florian Kiesewetter,
Timo Kölling,
Uwe Lammla,
Horst Lange,
Sebastian Martius,
Andreas Mueller,
Uwe Nolte,
Oda Schaefer,
Rolf Schilling,
Wolfgang Schühly,
Peter Tanz,
Marcel Thoma,
Fritz Usinger,
Joachim Werneburg,
Dieter Wolf,
Karl Wolfskehl
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Im Jahrbuch für Natur und Mythos wird ein Spektrum konservativer Welt- und Lebensentwürfe vorgestellt. In Aufsätzen, Buchbesprechungen, Erzählungen, Fahrtenberichten und Romanauszugen werden Einzelkämpfer gezeigt, die sich in der Gegenwart um einen produktiven Umgang mit den Erbe bemühen und in einer Zeit der Utopien Lebenskraft und Ideenreichtum aus dem gewinnen, was unbeeindruckt von den Moden der Zeit immerfort gilt.
Aktualisiert: 2023-03-30
Autor:
Wolf von Aichelburg,
Daniel Bigalke,
Klaus Gauger,
Maik Haasler,
Werner Helwig,
Theo Homann,
Till Kinzel,
Timo Kölling,
Ralf Küttelwesch,
Uwe Lammla,
Bernhard Lux,
Baal Müller,
Georg Pfeiffer,
Günter Rohrmoser,
Friedrich Romig,
Rolf Schilling,
Martin Schwarz,
Robert Schwarzbauer,
Viktor Streck,
Volkmar Weiss,
Joachim Werneburg,
Tobias Wimbauer,
Hans Conrad Zander,
Jörg Zink
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