Die Kehrseite der Psychoanalyse

Die Kehrseite der Psychoanalyse von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Eine herausragende Stellung nimmt dieses Seminar insofern ein, als es die einzige ausführliche, sowohl systematische als auch genetische Ausarbeitung der Lacan’schen Konzeption der »Vier Diskurse« vorlegt. Lacan unterscheidet zwischen dem »Diskurs des Herrn«, der der Philosophie nahesteht, dem »Diskurs der Hysterischen«, dem »Diskurs des Analytikers« und dem »Diskurs der Universität«. Jeder dieser Diskurse ist durch einen spezifischen Modus der Produktion von Wissen und dessen Verhältnis zur Wahrheit bestimmt; alle vier Diskurse lassen sich auf Grund festgelegter Plätze und Funktionen auf eine geregelte Weise auseinander entwickeln. Von Belang ist die Rezeptionsgeschichte: Anfang der 1970er Jahre wurde die Lacan’sche Konstruktion im Rahmen einer allgemeinen Begeisterung für Diskurstheorien sehr breit aufgegriffen, allerdings, da man sich damals nur auf verkürzte und schematische Darstellungen in anderen Zusammenhängen durch Lacan selbst oder auf Sekundärliteratur berufen konnte, in einer sehr technischen Weise. Als 1991 die französische Buchfassung des Seminars erschien, war diese erste Rezeptionswelle weitgehend versiegt. Eine deutsche Übersetzung wurde damals durch Streitigkeiten blockiert. Sie erscheint jetzt mit mehr als 30 Jahren Verspätung. Was indes einen Vorteil hat, da nunmehr auch das vorausgehende Seminar XVI, »Von einem Anderen zum anderen«, das für das sachliche Verständnis dieses Seminars unerlässlich ist, auf Deutsch vorliegt. Neben Überlegungen zum Status der Wissenschaft im alltäglichen modernen Leben findet man als weiteren Schwerpunkt eine Auseinandersetzung mit Freuds Moses-Deutung. Und Lacans berühmter Auftritt 1969 vor den revoltierenden Studenten in Vincennes ist in dem Band enthalten.
Aktualisiert: 2023-04-20
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Von einem Anderen zum anderen

Von einem Anderen zum anderen von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Das Seminar steht ganz im Schatten des »Mai 68«. Doch Lacan verwahrt sich gegen jede Verklärung. Solange die Studenten selbst noch an die befreiende Kraft des Wissens glauben, hinterfragen sie nicht die Autorität der Lehrenden, sondern reproduzieren sie die gegebenen Strukturen. Für den Prozess einer Psychoanalyse lässt sich hingegen zeigen, dass sie zu ihrem Gelingen die unvermeidliche Ausgangsfiktion eines »Subjekts, dem unterstellt wird, zu wissen« abzubauen hat. Lacan grenzt sich sowohl von der Philosophie als auch von der Wissenschaft ab. Erstere frönt einem unreflektierten Humanismus und Subjektivismus; letztere objektiviert die Verhältnisse der Welt und reduziert das Subjekt auf die Funktion des Beobachters. Doch kommt es darauf an, noch jeder Objektivierung die Implikation des Subjekts abzulesen. In der Auseinandersetzung mit der »Pascal’schen Wette«, der Wette auf ein unendliches Leben, geht es nicht nur um den Glauben an die Existenz Gottes, sondern um die gesamte jüdische und christliche Tradition, die bis in die Psychoanalyse nachwirkt – nicht der Gott der Philosophen, sondern der »Gott von Abraham, Isaak und Jakob« steht hier zur Disposition. Die Marx’sche Analyse des »Mehrwerts« wird nicht nur auf die Produktion und Distribution des Wissens angewandt; sie steht auch Pate für die Bestimmung von Genießen und Mehrgenießen, mit denen Lacan das Freud’sche Lustprinzip transformiert. Nicht zuletzt erschafft dieses Seminar die Voraussetzungen für die im Folgejahr erarbeitete berühmte »Theorie der Vier Diskurse«.
Aktualisiert: 2022-11-15
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RISS+ »Psychiatrie«

RISS+ »Psychiatrie« von Boelderl,  Artur Reginald, Coelen,  Marcus, Kasper,  Judith, Lacan,  Jacques, Lahl,  Aaron, Pazzini,  Karl-Josef, Wegener,  Mai, Widmer,  Peter, Wullschleger,  Alexandre
Der Text, den wir hier dokumentieren und mit Kommentaren versehen, ist die gekürzte Transkription eines Vortrags, den Lacan am 10. November 1967 im Rahmen einer von Henri Ey, einem der berühmtesten Psychiater dieser Zeit, gegründeten Fortbildungsreihe (Cercle d’études psychiatriques) in der psychiatrischen Klinik von Sainte-Anne in Paris gehalten hat. Kurz zuvor hatte Lacan seinen »Vorschlag vom 9. Oktober 1967« vor den Analytikern seiner Schule vorgelesen, in dem er die Grundlagen der passe vorstellte, was kurze Zeit später zu erheblichen Konflikten innerhalb von Lacans Schule führte. Bereits Jahre zuvor wurde Lacan von der International Psychoanalytical Association unter anderem wegen seiner Handhabung der Sitzungsdauer von der Liste ihrer Lehranalytiker gestrichen, und der hier abgedruckte Text zeugt von einer gewissen Notwendigkeit, die Originalität seiner Lehre und seiner Position im Feld der Psychoanalyse zu behaupten.
Aktualisiert: 2021-09-30
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Das Begehren und seine Deutung

Das Begehren und seine Deutung von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Die Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare (1953-1962), sondern stellt thematisch eine der relevantesten Ausarbeitungen im Gesamtwerk des Autors dar. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan’schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares »Hamlet« befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte.
Aktualisiert: 2021-01-07
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Die Bildungen des Unbewussten

Die Bildungen des Unbewussten von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques, Miller,  Textherstellung von Jacques-Alain
In Fortsetzung des Seminars IV über »Die Objektbeziehung« arbeitet Lacan dort bereits angesprochene Themen weiter aus. Ausgehend von der Freudschen Theorie des Witzes werden die Bildungen des Unbewussten aus dem Sprachlichen heraus entwickelt. In engem Zusammenhang damit steht die Ausarbeitung des »Graphen des Begehrens«, der sich als durchgängiger Gegenstand des Seminars – das einzige durchgehende Thema –, ferner an so verschiedenen Gegenständen wie einer Rekonstruktion von Ödipus- und Kastrationskomplex, der Ausarbeitung der Trias von »besoin«, »demande« und »désir« und schließlich der Klinik von Hysterie und Zwangsneurose bewähren muss.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Der Triumph der Religion, welchem vorausgeht: Der Diskurs an die Katholiken

Der Triumph der Religion, welchem vorausgeht: Der Diskurs an die Katholiken von Gondek,  Hans D, Lacan,  Jacques
Dieser Band enthält einen Vortrag (1960), der die Kernthesen des damals abgehaltenen Seminars über »Die Ethik der Psychoanalyse« zusammenfasst, und eine Pressekonferenz (1974), in der Lacan den Triumph der Religion auf Kosten der Psychoanalyse prognostiziert: die Religion verhindert, dass wir merken, was alles in der Welt nicht geht, während nur die Psychoanalyse sich genau mit dem Skandal befasst, was alles nicht geht. Klappentext von Jacques-Alain Miller : »Ich bin ein Priesterkind«, sagte Lacan. Von den Maristenbrüdern erzogen, war er ein frommer Knabe und erwarb sich ein sinnliches, intimes Wissen von den Qualen und Listen der christlichen Spiritualität. Er konnte so wunderbar zu den Katholiken sprechen und sie für die Psychoanalyse zugänglich machen. Die Gesellschaft Jesu setzte auf seine Schule. Freud, der alte Optimist der Aufklärung, glaubte, daß die Religion nur eine Illusion sei, die die Fortschritte des wissenschaftlichen Geistes in der Zukunft zerstreuen würden. Lacan ganz und gar nicht: Er dachte im Gegenteil, daß die wahre, die römisch-katholische Religion letzten Endes die ganze Welt einwickeln würde, indem sie aus vollen Kübeln Sinn über das immer beharrlichere und unerträglichere Reale ausschütten würde, das wir der Wissenschaft verdanken.
Aktualisiert: 2020-09-16
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Die Bildungen des Unbewussten

Die Bildungen des Unbewussten von Gondek,  Hans D, Lacan,  Jacques
In Fortsetzung des Seminars IV über »Die Objektbeziehung« arbeitet Lacan dort bereits angesprochene Themen weiter aus. Ausgehend von der Freudschen Theorie des Witzes werden die Bildungen des Unbewussten aus dem Sprachlichen heraus entwickelt. In engem Zusammenhang damit steht die Ausarbeitung des »Graphen des Begehrens«, der sich als durchgängiger Gegenstand des Seminars – das einzige durchgehende Thema –, ferner an so verschiedenen Gegenständen wie einer Rekonstruktion von Ödipus- und Kastrationskomplex, der Ausarbeitung der Trias von »besoin«, »demande« und »désir« und schließlich der Klinik von Hysterie und Zwangsneurose bewähren muss.
Aktualisiert: 2019-07-02
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Ich spreche zu den Wänden

Ich spreche zu den Wänden von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques
Im Rahmen der Ausgabe der Werke Jacques Lacans bei Turia + Kant sind nun neue kleine Texte in der Reihe »Paradoxa« erschienen, die Lacan im Vortrag zeigen. Aus einem freien Vortrag im Lacan’schen Stil wird schnell eine eindringliche Erörterung. Im Pariser Hospital Sainte-Anne war Lacan in den 1920er Jahren Assistenzarzt in der Psychiatrie, und im großen Hörsaal fand von 1953 bis 1963 sein Seminar statt. 1971/72 kehrte er für eine Reihe von Vorträgen nach Sainte-Anne zurück. Die ersten drei versammelt dieser Band. An ein Publikum gerichtet, das nicht auf dem Stand der Hörer seines Seminars sein muss, werden hier die aktuellen wie auch die ständigen Fragen diskutiert, mit denen konfrontiert ist, wer einen Zugang sucht zu Lacan: Was heißt das, »Es gibt kein Geschlechtsverhältnis«? Oder dass »das Unbewusste strukturiert sei wie eine Sprache«? Was ist ein Signifikant? Was das Objekt a? Woher rührt das Wissen des Psychoanalytikers, und in welchem Verhältnis steht es zur Wahrheit? Lacans Antworten sind klar wie selten. Der Herausgesber Jacques-Alain Miller bemerkt dazu: »Ich spreche zu den Wänden«, sagt Lacan, und das bedeutet: »Weder zu Ihnen noch zum großen Anderen. Ich spreche ganz allein. Genau das interessiert Sie. Es ist an Ihnen, mich zu deuten.« Diese Wände sind die der Kapelle von Sainte-Anne. Lacan findet darin seine jungen Jahre als Assistenzarzt in der Psychiatrie wieder. Er amüsiert sich, improvisiert, lässt sich gehen. Die Intention ist eine polemische: Die besten seiner Schüler, in Bann geschlagen von der Idee, die Analyse entleere von jedem vorausgehenden Wissen, haben sich das von Bataille entlehnte Nicht-Wissen auf die Fahnen geschrieben. Nein, sagt Lacan, die Psychoanalyse geht von einem unterstellten Wissen aus, dem des Unbewussten. Man bekommt einen Zugang dazu auf dem Weg der Wahrheit (der Analysant bemüht sich, frei heraus zu sagen, was ihm durch den Kopf geht), wenn sie ins Genießen einmündet (der Analytiker deutet das jeweils Gesagte des Analysanten als Libidozustände). Zwei andere Wege versperren hingegen den Zugang: die Unwissenheit (gibt man sich ihr mit Leidenschaft hin, stärkt man stets das etablierte Wissen) und die Macht (die Leidenschaft des Könnens wischt aus, was die Fehlhandlung offenbart). Die Psychoanalyse lehrt die Tugenden der Ohnmacht: Sie zumindest achtet das Reale. Eine Lektion Weisheit für eine Epoche, die unsere, welche die Bürokratie am Arm der Wissenschaft davon träumen sieht, den Menschen in dem, was er an Tiefstem hat, zu verwandeln – durch die Propaganda, die direkte Manipulation des Gehirns, die Biotechnologie oder noch das »social engineering«. Zuvor schon war es, gewiss, nicht gut, aber Morgen könnte es schlimmer sein.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Das Sinthom

Das Sinthom von Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain, Mitelman,  Myriam;Dielmann,  Harold
In einem seiner letzten Seminare führt Lacan den Begriff des »Symptoms« in seiner alten Schreibweise »Sinthome« ein. Die Verschiebung besteht darin, dass das Sinthom nicht mehr im klassischen Sinne eine kodierte Botschaft ist, die entschlüsselt werden kann. Es ist auch nicht, wie das »acting out«, Anruf an den Anderen, sondern nur ein »reines, an niemanden gerichtetes Genießen«. Das Sinthom bezeichnet vereinfacht die besondere Individualität des Genießens. Das Ende der Analyse soll dann nicht mehr in der Auflösung des Symptoms bestehen, sondern in der Identifikation mit dem Sinthom. Die theoretische Formulierung erfolgt auf topologischer Ebene in der Theorie der Knoten. Ausgehend von dem bereits zuvor entwickelten Modell des »borromäischen Knotens« verfolgt Lacan eine Vielzahl von Knoten. Die schwere Fassbarkeit des Sinthoms findet Lacan in James Joyces Werk wieder, das sich ebenfalls an den Rändern des Sinns bewegt.
Aktualisiert: 2020-10-09
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Über die paranoische Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit und Frühe Schriften über die Paranoia

Über die paranoische Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit und Frühe Schriften über die Paranoia von Engelmann,  Peter, Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques
Im Mittelpunkt dieses Buches steht der Fall Aimée: Die Postangestellte Marguerite Pantaine hatte eine Bühnenschauspielerin mit einem Messer attackiert und war daraufhin psychiatrisiert worden. Jacques Lacan hatte sich der Patientin angenommen. Seine nun erstmals auf deutsch erscheinende Dissertation aus dem Jahre 1932 wurde damals mehr im sozialistischen und surrealistischen Milieu rezipiert als durch Wissenschaft und Psychiatrie. Das Werk gibt nicht nur einen umfassenden Überblick über die damaligen Bemühungen, die Paranoia und allgemein die Geisteskrankheiten zu erklären, sondern zeigt auch, dass schon der frühe Lacan mit der Anknüpfung an die phänomenologische Philosophie und Psychologie und an die Freudsche Psychoanalyse eine mutige und avancierte Position einnahm, die den Weg aus der Psychiatrie herauswies. Die Übersetzung folgt der von Jacques Lacan in seiner Reihe Le Champ freudien herausgegebenen Ausgabe, die durch die Ersten Schriften zur Paranoia ergänzt wird. Nicht zuletzt ist dieses Werk auch für die Kenntnis des Lacanschen Werdegangs unerlässlich.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Struktur. Andersheit. Subjektkonstitution

Struktur. Andersheit. Subjektkonstitution von Finkelde,  Dominik, Lacan,  Jacques
Der vorliegende Band präsentiert erstmals einen der wichtigsten Vorträge Jacques Lacans in deutscher Übersetzung: „Über Struktur als das Einmischen einer Andersheit als Voraussetzung eines Subjekts“. Er hielt ihn auf der berühmten Strukturalismus-Konferenz an der Johns Hopkins University in Baltimore im Jahr 1966, die unter dem Titel The Structuralist Controversy bekannt wurde. Der Vortrag bündelt philosophische Fragestellungen und Themen seiner Forschung aus zwei Jahrzehnten: die Unterscheidung zwischen dem „Subjekt der Aussage“ und dem „Subjekt des Ausgesagten“, die Rezeption von Bertrand Russells Mengen-Paradox, Gottlob Freges Theorie der Zahlengenese und die Einsicht in den prekären Status des Unbewussten, das in Wiederholungen befangen ist, um stets neu dem Subjekt sein ‚Dasein‘ aufzufüllen. Ebenso legt Lacan seinen Hörern illustrative Veranschaulichungen der Psyche mit Verweisen auf das Möbius-Band, den Torus und die Klein’sche Flasche dar. Der Grund für die eigentümliche Dichte des Vortrags wird unter anderem am Publikum gelegen haben: Roland Barthes, Jacques Derrida, Lucien Goldmann, René Girard, Jan Kott und andere hörten ihm zu. Die auf den Vortrag folgende Diskussion, die im Band enthalten ist und in der die Konflikte innerhalb der Strukturalismus-Debatten in gereizter Atmosphäre ausgetragen werden, macht den Text zu einem Zeitdokument besonderer Art.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Namen-des-Vaters

Namen-des-Vaters von Lacan,  Jacques
Unter dem Label »Paradoxa« werden von Jacques-Alain Miller kleine Texte Lacans veröffentlicht, die man als »Schlüsseltexte und vorzügliche Zugänge zum Werk« (Hans-Dieter Gondek) bezeichnen kann. Dieser Band enthält zwei solcher Texte: »›Le symbolique, l’imaginaire et le réel‹ ist ein dermaßen wichtiger und grundlegender Text, dass es schwer zu begreifen ist, warum dieser Vortrag nicht bereits in den Écrits, der Sammlung der Schriften Lacans von 1966, bzw. in dem Erweiterungsband von 2001, Autres Écrits, veröffentlicht wurde.« Hans-Dieter Gondek Der zweite Text nennt sich »Introductions aux Noms-du-Père«: »Der Name-des-Vaters, welch ein Erfolg! Dies spricht jeden an. Die Vaterschaft hat nur wenig an natürlicher Evidenz, sie ist als erstes ein Faktum der Kultur. ›Der Name-des-Vaters‹, sagt Lacan, ›erschafft die Funktion des Vaters‹. Aber dann dieser Plural, woher kommt er?« Jacques-Alain Miller
Aktualisiert: 2020-09-16
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Meine Lehre

Meine Lehre von Lacan,  Jacques
Drei Vorträge, gehalten zwischen Juni 1967 und April 1968 in der »Provinz«, vor einem offenen Publikum, das nicht nur aus Psychoanalytikern besteht: kein »Heimspiel« also, sondern eher, wie Jacques-Alain Miller sagt, ein »Himmelfahrtskommando«. Jacques Lacan, seit dem Erscheinen der »Écrits« Ende 1966 berühmt wie nie zuvor, beschränkt sich nicht darauf, seine Schriften zu explizieren, sondern nimmt die grundsätzlichen Fragen auf, die die Psychoanalyse seit Freud bewegen: Was ist das »Unbewusste«, und wie kann man es wissen? Wie hat man sich ein »Subjekt« des Unbewussten vorzustellen? Gibt es eine spezifische Logik der Psychoanalyse? Ausgehend von dem Wissen, das er bei seinen Zuhörern unterstellen kann, nähert er sich den Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven. Das geschieht in sachte kreisenden Bewegungen, wird aber zupackend dort, wo Lacan gefordert wird, zum Beispiel in einer fesselnden Diskussion um das Subjekt, ausgelöst durch den Philosophen Henri Maldiney. Letztlich also eine unorthodoxe Einführung in die (Freudsche und Lacansche) Psychoanalyse.
Aktualisiert: 2020-10-09
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Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse

Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse von Haas,  Norbert, Lacan,  Jacques, Miller,  Jacques-Alain
Neben den »Schriften« sind die »Seminare« der beste Zugang zu Lacans Denken. Dieses Seminar wurde in der Übersetzung von Norbert Haas, zuerst im Quadriga-Verlag erschienen, vorgelegt. Die »Vier Grundbegriffe der Psychoanalyse« aus dem Jahr 1963-64 fielen in jene Zeit, in der sich Lacan von der IPA (International Psychoanalytical Association) trennte und seine eigene Schule EFP (École Freudienne de Paris) gründete. Es war auch das erste, das Jacques-Alain Miller in der bis heute noch nicht abgeschlossenen Reihe der Seminar-Editionen herausgab.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Die Ethik der Psychoanalyse

Die Ethik der Psychoanalyse von Haas,  Norbert, Lacan,  Jacques, Metzger,  Hans-Joachim
Lacan versteht Ethik nicht als Tugend eines intakten Ich-Subjekts, welche die Psychoanalyse möglichst zu stärken hätte, sondern als Auseinandersetzung mit dem paradoxen Universum der Schuld, das Freud gleich am Beginn seiner Karriere – mit der Idee des ödipalen Vatermordes – eröffnet hat. Schon in »Totem und Tabu« (1913) zeigte Freud, wie Überichfunktion, Schuldgefühl und Funktion des Vaters zur Hervorbringung von Kultur beitragen und dadurch Individuen überhaupt gesellschaftsfähig und austauschfähig werden. Darauf baut Ethik auf. Die so verstandene »Sublimierung« ist nicht nur das Hilfsbegriff einer trivialen Kulturtheorie, sondern ein eminentes, tragisches Geschehen der psychoanalytischen Theorie und Praxis. Von diesem Thema aus ist ein breites, komplexes Feld zu durchqueren, in dem Lacan von Aristoteles bis Kant und de Sade wandert und letztlich wieder bei der griechischen Tragödie – Sophokles’ Antigone – endet.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Der individuelle Mythos des Neurotikers

Der individuelle Mythos des Neurotikers von Gondek,  Hans D, Lacan,  Jacques
»›Ich habe so manches von Claude Lévi-Strauss gelernt‹, sagt Lacan. Zunächst dominiert die symbolische Struktur. Was? Das Soziale, die Verwandtschaftsbeziehungen, die Ideologie, aber auch, für einen jeden, sein Verhältnis zur Welt, seine sinnlichen Beziehungen, sein familialer Komplex. Anschließend sind die imaginären Szenarien, nämlich die Mythen und die Riten, die sie begründen, notwendig, um die Widersprüche der ökonomischen und sozialen Realität zu verschleiern. Dritte Lektion: Diese Formationen transformieren sich; sie tun dies, Gesetzen folgend, welche mathematische sind. Lacan investiert diese Lektionen in die Psychoanalyse. In seinem Ringen mit einem unmöglich zu symbolisierenden Realen produziert das Subjekt ein phantasmatisches Szenario, das ein stilisiertes Verhalten in Szene setzt, welches das Aussehen einer wahrhaften Zeremonie annehmen, ja von einem kurzen Wahn begleitet sein kann. Das Übereinanderlegen des Freud’schen Falls des »Rattenmanns« und einer Episode aus Goethes Jugend, seiner Leidenschaft für die schöne Friederike, ermöglicht es, die Formel für die Phantasievorstellung beim Neurotiker freizulegen: Jedes Mal, wenn es ihm gelingt, mit sich selbst eins zu sein, verdoppelt sich sein Sexualpartner; wenn sein Liebesleben zur Einheit gelangt, taucht daraufhin ein narzisstisches Double auf, das per Prokura an seiner Stelle lebt. Zwei weitere Texte vervollständigen den berühmten Vortrag, der dem Band seinen Titel gibt: ein Vortrag über die religiöse Funktion des Symbols, Anlass für einen zwerchfellerschütternden Dialog mit Mircea Eliade; eine Lévi-Strauss gestellte Frage über die Beziehung der Mythen mit der konkreten Struktur der primitiven Gesellschaften.« (Jacques-Alain Miller)
Aktualisiert: 2020-10-08
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Schriften II

Schriften II von Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques
Die früher erhältliche Übersetzung der Lacanschen »Écrits« in drei Bänden stammt aus den 70er Jahren. Sie wurde vom damaligen Verlag (Quadriga/Ullstein) nicht weiter aufgelegt. Die neue Ausgabe wurde komplett neu übersetzt und folgt der mittlerweile als verbindlich erachteten, zweibändigen französischen Ausgabe bei Éditions du Seuil (»Nouvelle édition«).
Aktualisiert: 2020-10-09
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Die Psychosen

Die Psychosen von Haas,  Norbert, Lacan,  Jacques, Metzger,  Hans-Joachim, Turnheim,  Michael
Die Psychose ist eine von drei klinischen Strukturen. Die anderen sind Neuerose und Perversion. Die Psychose unterscheidet sich von beiden deutlich durch den Mechanismus der Verwerfung, während die Neurose durch den Zwang und die Perversion durch Verleugnung gekennzeichnet ist. Durch die Verwerfung (eines »ursprünglichen Signifikanten«) entgleitet dem Psychotiker die Sprache. Hier entwickelt Lacan seine Sprachtheorie, die Begriffe von Metonymie und Metapher sowie die Theorie der Stepppunkte, der besonderen Signifikanten, an denen im Normalfall Sprache und Dinge, Signifikanten und Signifikate miteinander in einer Weise vernäht sind, dass das psychotische Gleiten angehalten wird.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Die Übertragung

Die Übertragung von Engelmann,  Peter, Gondek,  Hans-Dieter, Lacan,  Jacques
Dies ist keine Einführung in die Technik der Psychoanalyse, sondern eine Reflexion ihrer Grundlagen, die bis zu Platons Gastmahl zurückverfolgt werden. Was Freud als "Übertragungsliebe" behandelt, hat dort seine "Urszene", die zudem generell das Verhältnis von Philosophie und Psychoanalyse bestimmt. In Platons Gastmahl erhält der Wettbewerb um die beste Lobrede auf die Liebe eine entscheidende Wende durch die von Sokrates vorgetragene Erkenntnis, dass die Liebe nicht durch Erfüllung, sondern durch Armut gekennzeichnet ist. Die Liebe wird vom Begehren getragen, was in der Schlusssequenz geradezu performativ verdeutlicht wird: Dort geriert sich der betrunkene Alkibiades als eifersüchtiger Liebhaber des Sokrates, wird von diesem aber – der laut Lacan hier wie ein Analytiker agiert –, enttäuscht und an seinen ‚wahren‘ Geliebten Agathon verwiesen. Was die zeitgenössische Psychoanalyse unter dem Titel "Gegenübertragung" als eine auszuräumende Störung behandelt, ist für Lacan als "Begehren des Analytikers" konstitutive Bedingung des psychoanalytischen Prozesses. Die Konfiguration des Begehrens in einer Generation zeitigt schicksalhafte Konsequenzen in den folgenden, was mit Claudels Dramen gezeigt wird.
Aktualisiert: 2022-01-14
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