Kaum ein Wort hat in den letzten 100 Jahren mehr Berühmtheit erlangt als Nietzsches Rede vom „Tode Gottes“. Nietzsche hat damit eine Zukunftsdiagnose ausgesprochen, die ebenso problematisch wie hochaktuell ist. Während seine Diagnose im Zusammenhang der daraus entspringenden moralisch-praktischen Fragen nach der Gültigkeit von Werten ausführlich diskutiert wurde, ist sie in Bezug auf den Status und das Selbstverständnis der theoretischen Wissenschaften im Wesentlichen unthematisiert geblieben. Gegenwärtig wird jedoch zunehmend deutlich, dass die methodischen Restriktionen ontologischer, theologischer und axiologischer Art, die die Wirksamkeit des wissenschaftlichen Zugriffs gewährleisten, nicht folgenlos für den Bereich der Praxis bleiben, sondern ihn vielmehr auszuhöhlen scheinen. Es ist diese in seinem Wort vom „Tode Gottes“ ausgesprochene Einsicht in die Tragweite der Konsequenzen einer scheinbar neutralen Wissenschaft, die Nietzsche für die gegenwärtigen Fragen aktuell sein lässt. An dieser Stelle setzen die vorliegenden Beiträge ein, indem sie den spezifischen Wissenstyp neuzeitlicher Wissenschaft und seine ontologische, theologische und axiologische Leerstelle ausdrücklich aufeinander beziehen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Kaum ein Wort hat in den letzten 100 Jahren mehr Berühmtheit erlangt als Nietzsches Rede vom „Tode Gottes“. Nietzsche hat damit eine Zukunftsdiagnose ausgesprochen, die ebenso problematisch wie hochaktuell ist. Während seine Diagnose im Zusammenhang der daraus entspringenden moralisch-praktischen Fragen nach der Gültigkeit von Werten ausführlich diskutiert wurde, ist sie in Bezug auf den Status und das Selbstverständnis der theoretischen Wissenschaften im Wesentlichen unthematisiert geblieben. Gegenwärtig wird jedoch zunehmend deutlich, dass die methodischen Restriktionen ontologischer, theologischer und axiologischer Art, die die Wirksamkeit des wissenschaftlichen Zugriffs gewährleisten, nicht folgenlos für den Bereich der Praxis bleiben, sondern ihn vielmehr auszuhöhlen scheinen. Es ist diese in seinem Wort vom „Tode Gottes“ ausgesprochene Einsicht in die Tragweite der Konsequenzen einer scheinbar neutralen Wissenschaft, die Nietzsche für die gegenwärtigen Fragen aktuell sein lässt. An dieser Stelle setzen die vorliegenden Beiträge ein, indem sie den spezifischen Wissenstyp neuzeitlicher Wissenschaft und seine ontologische, theologische und axiologische Leerstelle ausdrücklich aufeinander beziehen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Das kosmologische Denken Eugen Finks verabschiedet sich vom europäischen Verständnis eines Herrschaftsverhältnisses des Geistes über die Natur. Demgegenüber bestimmt Fink im Rückbezug auf die antike Physis das welthafte Sein des Menschen, sein Wohnen, als eine Existenzweise, die Naturbezug und Dimensionen der Freiheit in sich schließt. Demzufolge existiert der Mensch als ein Verhältnis, das sowohl im Einverständnis mit Elementarvorgängen lebt als auch offen für seine Selbstgestaltung ist. Die Beiträge klären diese Neubestimmung des Menschen in der Spannung von Natur und Freiheit und schlagen einen Bogen von Finks frühem Werk bis hin zu seinen späteren Schriften.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Das Kernanliegen Eugen Finks (1905-1975) gilt dem Weltverhältnis des Menschen. Obgleich für ihn zunächst die Ansätze von Husserl und Heidegger richtungsweisend sind, legt Fink bereits in seiner bei Husserl angefertigten Dissertation den Grund zu seiner eigenständigen philosophischen Position. Sein späteres "kosmologisches" Denken erschließt dem Weltbegriff durch Rückgriff auf die philosophische Tradition neue Dimensionen und konkretisiert ihn zugleich im Rahmen einer Philosophischen Anthropologie, Sozialphilosophie und einer Philosophie des Pädagogischen. Mit dieser Verschränkung von Mensch und Kosmos bietet Finks Werk bedeutsame Ansatzpunkte für die interdisziplinäre geistes- und naturwissenschaftliche Forschung. Der erste Teil des Buches verortet Finks kosmologisches Denken im Kontext der philosophischen Tradition (Kant, Nietzsche, Husserl, Heidegger, Scheler u.a.). Im zweiten Teil wird Finks Konzept sowohl bezüglich seines Gesamtentwurfs wie seiner philosophisch-anthropologischen, sozialtheoretischen und religionsphilosophischen Implikationen befragt. Der Band wird durch Finks Studie "Nietzsches Metaphysik des Spiels" eröffnet. Diese aus dem Jahr 1946 stammende und bislang unveröffentlichte Arbeit belegt die wichtige Rolle, die Nietzsche bei der Ausbildung von Finks Denken von Welt gespielt hat. Mit Beiträgen von Babette Babich, Virgilio Cesarone, Thomas Franz, Annette Hilt, Seongha Hong, Paul Janssen, Karen Joisten, Riccardo Lazzari, Tatiana Shchyttsova, Edoardo Simonotti, Georg Stenger, Dai Takeuchi, Helmuth Vetter und Armin Wildermuth.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Das kosmologische Denken Eugen Finks verabschiedet sich vom europäischen Verständnis eines Herrschaftsverhältnisses des Geistes über die Natur. Demgegenüber bestimmt Fink im Rückbezug auf die antike Physis das welthafte Sein des Menschen, sein Wohnen, als eine Existenzweise, die Naturbezug und Dimensionen der Freiheit in sich schließt. Demzufolge existiert der Mensch als ein Verhältnis, das sowohl im Einverständnis mit Elementarvorgängen lebt als auch offen für seine Selbstgestaltung ist. Die Beiträge klären diese Neubestimmung des Menschen in der Spannung von Natur und Freiheit und schlagen einen Bogen von Finks frühem Werk bis hin zu seinen späteren Schriften.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Kaum ein Wort hat in den letzten 100 Jahren mehr Berühmtheit erlangt als Nietzsches Rede vom „Tode Gottes“. Nietzsche hat damit eine Zukunftsdiagnose ausgesprochen, die ebenso problematisch wie hochaktuell ist. Während seine Diagnose im Zusammenhang der daraus entspringenden moralisch-praktischen Fragen nach der Gültigkeit von Werten ausführlich diskutiert wurde, ist sie in Bezug auf den Status und das Selbstverständnis der theoretischen Wissenschaften im Wesentlichen unthematisiert geblieben. Gegenwärtig wird jedoch zunehmend deutlich, dass die methodischen Restriktionen ontologischer, theologischer und axiologischer Art, die die Wirksamkeit des wissenschaftlichen Zugriffs gewährleisten, nicht folgenlos für den Bereich der Praxis bleiben, sondern ihn vielmehr auszuhöhlen scheinen. Es ist diese in seinem Wort vom „Tode Gottes“ ausgesprochene Einsicht in die Tragweite der Konsequenzen einer scheinbar neutralen Wissenschaft, die Nietzsche für die gegenwärtigen Fragen aktuell sein lässt. An dieser Stelle setzen die vorliegenden Beiträge ein, indem sie den spezifischen Wissenstyp neuzeitlicher Wissenschaft und seine ontologische, theologische und axiologische Leerstelle ausdrücklich aufeinander beziehen.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Leonidas Donskis Essay ist eine Kritik von Ideologie und Utopie. Die grundlegende These lautet, dass beide immer schon notwendige Ergänzungen der historischen und kulturellen Einbildungskraft waren, so dass das Böse nicht der Ideologie oder Utopie per se entspringt, sondern dem Versuch, sie eins zu eins in die gesellschaftliche Realität zu übersetzen. Die Kritik des Ideologischen und Utopischen erarbeitet Donskis vor der Folie der im zwanzigsten Jahrhundert vorherrschenden Auffassungen von Moral und Kulturkritik - im Kontext von Zivilisationsanalyse und Bewusstseinsgeschichte und in einer erhellenden Durchsprechung der Konzepte von Vytautas Kavolis, Ernest Gellner, Louis Dumont und Lewis Mumford.
Donskis zeigt, wie das utopische Denken eine Toleranz bereithält, die nur ein anderer Name für Dialog ist. Sie unterscheidet das Utopische vom bloß Ideologischen, denn der ideologische Diskurs gibt der Toleranz keinen Raum. So erweist sich der Utopismus als eine leidenschaftliche Infragestellung, ja Zurückweisung des Heute zugunsten eines Gestern oder Morgen. Dabei handelt es sich nicht um die allgegenwärtige Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Glück. Letzten Endes dient der Utopismus dazu, den modernen Gedanken aufrechtzuerhalten, dass es zu allem in dieser Welt irgendeine verborgene Alternative gibt.
Der Autor: Leonidas Donskis ist Mitglied des Europäischen Parlaments (2009-2014) and Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Vytautas Magnus Universität in Kaunas, Litauen. In seinem Denken verbindet er Politische Theorie, Ideengeschichte, Kulturphilosophie und Philosophie der Literatur. Gemeinsam mit Zygmunt Bauman ist er Ko-Autor von Moral Blindness: The Loss of Sensitivity in Liquid Modernity (2013), und zu seinen Werken zählen Bücher wie Forms of Hatred: Troubled Imagination in Modern Philosophy and Literature (2003), Power and Imagination: Studies in Politics and Literature (2008), Troubled Identity and the Modern World (2009) und Modernity in Crisis: A Dialogue on the Culture of Belonging (2011).
In den libri nigri erschien 2013 der Band Fifty Letters from the Troubled Modern World. A Philosophical-Political Diary 2009-2012.
Aktualisiert: 2020-01-01
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»[...] - unser wunderliches Dasein gerade in diesem Jetzt ermuthigt uns am stärksten, nach eigenem Maass und Gesetz zu leben: jene Unerklärlichkeit, dass wir gerade heute leben und doch die unendliche Zeit hatten zu entstehen, dass wir nichts als ein spannenlanges Heute besitzen und in ihm zeigen sollen, warum und wozu wir gerade jetzt entstanden.«
(Nietzsche)
Aktualisiert: 2020-10-01
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Leonidas Donskis Essay ist eine Kritik von Ideologie und Utopie. Die grundlegende These lautet, dass beide immer schon notwendige Ergänzungen der historischen und kulturellen Einbildungskraft waren, so dass das Böse nicht der Ideologie oder Utopie per se entspringt, sondern dem Versuch, sie eins zu eins in die gesellschaftliche Realität zu übersetzen. Die Kritik des Ideologischen und Utopischen erarbeitet Donskis vor der Folie der im zwanzigsten Jahrhundert vorherrschenden Auffassungen von Moral und Kulturkritik - im Kontext von Zivilisationsanalyse und Bewusstseinsgeschichte und in einer erhellenden Durchsprechung der Konzepte von Vytautas Kavolis, Ernest Gellner, Louis Dumont und Lewis Mumford.
Donskis zeigt, wie das utopische Denken eine Toleranz bereithält, die nur ein anderer Name für Dialog ist. Sie unterscheidet das Utopische vom bloß Ideologischen, denn der ideologische Diskurs gibt der Toleranz keinen Raum. So erweist sich der Utopismus als eine leidenschaftliche Infragestellung, ja Zurückweisung des Heute zugunsten eines Gestern oder Morgen. Dabei handelt es sich nicht um die allgegenwärtige Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Glück. Letzten Endes dient der Utopismus dazu, den modernen Gedanken aufrechtzuerhalten, dass es zu allem in dieser Welt irgendeine verborgene Alternative gibt.
Der Autor: Leonidas Donskis ist Mitglied des Europäischen Parlaments (2009-2014) and Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Vytautas Magnus Universität in Kaunas, Litauen. In seinem Denken verbindet er Politische Theorie, Ideengeschichte, Kulturphilosophie und Philosophie der Literatur. Gemeinsam mit Zygmunt Bauman ist er Ko-Autor von Moral Blindness: The Loss of Sensitivity in Liquid Modernity (2013), und zu seinen Werken zählen Bücher wie Forms of Hatred: Troubled Imagination in Modern Philosophy and Literature (2003), Power and Imagination: Studies in Politics and Literature (2008), Troubled Identity and the Modern World (2009) und Modernity in Crisis: A Dialogue on the Culture of Belonging (2011).
In den libri nigri erschien 2013 der Band Fifty Letters from the Troubled Modern World. A Philosophical-Political Diary 2009-2012.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Leonidas Donskis Essay ist eine Kritik von Ideologie und Utopie. Die grundlegende These lautet, dass beide immer schon notwendige Ergänzungen der historischen und kulturellen Einbildungskraft waren, so dass das Böse nicht der Ideologie oder Utopie per se entspringt, sondern dem Versuch, sie eins zu eins in die gesellschaftliche Realität zu übersetzen. Die Kritik des Ideologischen und Utopischen erarbeitet Donskis vor der Folie der im zwanzigsten Jahrhundert vorherrschenden Auffassungen von Moral und Kulturkritik - im Kontext von Zivilisationsanalyse und Bewusstseinsgeschichte und in einer erhellenden Durchsprechung der Konzepte von Vytautas Kavolis, Ernest Gellner, Louis Dumont und Lewis Mumford.
Donskis zeigt, wie das utopische Denken eine Toleranz bereithält, die nur ein anderer Name für Dialog ist. Sie unterscheidet das Utopische vom bloß Ideologischen, denn der ideologische Diskurs gibt der Toleranz keinen Raum. So erweist sich der Utopismus als eine leidenschaftliche Infragestellung, ja Zurückweisung des Heute zugunsten eines Gestern oder Morgen. Dabei handelt es sich nicht um die allgegenwärtige Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Glück. Letzten Endes dient der Utopismus dazu, den modernen Gedanken aufrechtzuerhalten, dass es zu allem in dieser Welt irgendeine verborgene Alternative gibt.
Der Autor: Leonidas Donskis ist Mitglied des Europäischen Parlaments (2009-2014) and Gastprofessor für Politikwissenschaft an der Vytautas Magnus Universität in Kaunas, Litauen. In seinem Denken verbindet er Politische Theorie, Ideengeschichte, Kulturphilosophie und Philosophie der Literatur. Gemeinsam mit Zygmunt Bauman ist er Ko-Autor von Moral Blindness: The Loss of Sensitivity in Liquid Modernity (2013), und zu seinen Werken zählen Bücher wie Forms of Hatred: Troubled Imagination in Modern Philosophy and Literature (2003), Power and Imagination: Studies in Politics and Literature (2008), Troubled Identity and the Modern World (2009) und Modernity in Crisis: A Dialogue on the Culture of Belonging (2011).
In den libri nigri erschien 2013 der Band Fifty Letters from the Troubled Modern World. A Philosophical-Political Diary 2009-2012.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Das Kernanliegen Eugen Finks (1905-1975) gilt dem Weltverhältnis des Menschen. Obgleich für ihn zunächst die Ansätze von Husserl und Heidegger richtungsweisend sind, legt Fink bereits in seiner bei Husserl angefertigten Dissertation den Grund zu seiner eigenständigen philosophischen Position. Sein späteres „kosmologisches“ Denken erschließt dem Weltbegriff durch Rückgriff auf die philosophische Tradition neue Dimensionen und konkretisiert ihn zugleich im Rahmen einer Philosophischen Anthropologie, Sozialphilosophie und einer Philosophie des Pädagogischen. Mit dieser Verschränkung von Mensch und Kosmos bietet Finks Werk bedeutsame Ansatzpunkte für die interdisziplinäre geistes- und naturwissenschaftliche Forschung. Der erste Teil des Buches verortet Finks kosmologisches Denken im Kontext der philosophischen Tradition (Kant, Nietzsche, Husserl, Heidegger, Scheler u.a.). Im zweiten Teil wird Finks Konzept sowohl bezüglich seines Gesamtentwurfs wie seiner philosophisch-anthropologischen, sozialtheoretischen und religionsphilosophischen Implikationen befragt. Der Band wird durch Finks Studie „Nietzsches Metaphysik des Spiels“ eröffnet. Diese aus dem Jahr 1946 stammende und bislang unveröffentlichte Arbeit belegt die wichtige Rolle, die Nietzsche bei der Ausbildung von Finks Denken von Welt gespielt hat. Mit Beiträgen von Babette Babich, Virgilio Cesarone, Thomas Franz, Annette Hilt, Seongha Hong, Paul Janssen, Karen Joisten, Riccardo Lazzari, Tatiana Shchyttsova, Edoardo Simonotti, Georg Stenger, Dai Takeuchi, Helmuth Vetter und Armin Wildermuth.
Aktualisiert: 2021-12-28
Autor:
Babette E. Babich,
Virgilio Cesarone,
Thomas Franz,
Annette Hilt,
Seongha Hong,
Paul Janssen,
Karen Joisten,
Riccardo Lazzari,
Cathrin Nielsen,
Hans Rainer Sepp,
Tatiana Shchyttsova,
Edoardo Simonotti,
Georg Stenger,
Dai Takeuchi,
Helmuth Vetter,
Armin Wildermuth
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Advancements in technology within medicine present society with new ethical challenges. Medical ethics has already provided some strategic solutions to the questions that have come up because of this, but does not yet utilize the potential that numerous philosophical theories offer. The book at hand closes this gap in that it not only focuses on specific challenges (such as enhancement, anti-aging, as well as individualized medicine, psychiatry, or telemedicine), but also combines these with innovative approaches from the philosophical repertoire in order to develop new solutions. As a result, this book manages to animate the active relationship between Philosophy and Medicine to the reader in an inspiring manner.
Aktualisiert: 2022-03-17
Autor:
Marlen Asch,
Diana Aurenque,
Uta Bittner,
Claudia Bozzaro,
Orsolya Friedrich,
Bert Heinrichs,
Ralf Jox,
Georg Marckmann,
Erasmus Mayr,
Cathrin Nielsen,
Sebastian Schleidgen,
Urban Wiesing
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Kaum ein Wort hat in den letzten 100 Jahren mehr Berühmtheit erlangt als Nietzsches Rede vom „Tode Gottes“. Nietzsche hat damit eine Zukunftsdiagnose ausgesprochen, die ebenso problematisch wie hochaktuell ist. Während seine Diagnose im Zusammenhang der daraus entspringenden moralisch-praktischen Fragen nach der Gültigkeit von Werten ausführlich diskutiert wurde, ist sie in Bezug auf den Status und das Selbstverständnis der theoretischen Wissenschaften im Wesentlichen unthematisiert geblieben. Gegenwärtig wird jedoch zunehmend deutlich, dass die methodischen Restriktionen ontologischer, theologischer und axiologischer Art, die die Wirksamkeit des wissenschaftlichen Zugriffs gewährleisten, nicht folgenlos für den Bereich der Praxis bleiben, sondern ihn vielmehr auszuhöhlen scheinen. Es ist diese in seinem Wort vom „Tode Gottes“ ausgesprochene Einsicht in die Tragweite der Konsequenzen einer scheinbar neutralen Wissenschaft, die Nietzsche für die gegenwärtigen Fragen aktuell sein lässt. An dieser Stelle setzen die vorliegenden Beiträge ein, indem sie den spezifischen Wissenstyp neuzeitlicher Wissenschaft und seine ontologische, theologische und axiologische Leerstelle ausdrücklich aufeinander beziehen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Mit dem Titel 'Phänomenologische Werkstatt' werden insgesamt vier Bände mit Aufzeichnungen aus den Jahren von 1927 bis 1946 veröffentlicht. Diese jetzt erstmals im Druck zugänglichen Texte sind in mehrfacher Hinsicht einzigartige Dokumente. Von Fink zum größten Teil während seiner Zeit als Assistent Husserls verfaßt, veranschaulichen sie die durchdringende Kraft seines Mitdenkens, das über eine nur auslegende Deutung von Husserls Position weit hinausreicht. Sie spiegeln jedoch nicht nur die gesamte Entwicklung von Husserls Spätphilosophie aus nächster Nähe wider, sondern werfen auch Licht auf Heideggers Bemühungen um eine Umbildung der Husserlschen Phänomenologie. Vor allem aber zeigt hier Fink in radikaler Offenheit die Grenzen der philosophischen Konzepte von Husserl und Heidegger auf und profiliert damit schon früh seine eigene, gegenüber Husserl und Heidegger völlig eigenständige Position. Sofern auch andere Vertreter der Freiburger Phänomenologie wie Fritz Kaufmann oder Oskar Becker in die sachliche Auseinandersetzung miteinbezogen werden, dokumentieren die Aufzeichnungen die letzte Phase der Freiburger Phänomenologie nahezu in dem gesamten Umfang ihrer verschlungenen Problemhorizonte. Sie decken auf, wie die Phänomenologie in den dreißiger Jahren unterwegs zu einer durch Nationalsozialismus und Weltkrieg unterbundenen und bis heute nicht voll aufgenommenen Erneuerung war. Finks Aufzeichnungen sind philosophie- wie zeitgeschichtlich von einzigartigem Rang, eröffnen sowohl für die Husserl- wie für die Heidegger-Forschung neue Perspektiven und verweisen auf die Grundlagen von Finks eigenem philosophischen Standort.
Aktualisiert: 2021-12-28
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Fink deutet das Spiel nicht kulturgeschichtlich, phänomenologisch oder anthropologisch, sondern als einen Weltbezug des menschlichen Daseins. Es hat eine 'kosmische Transparenz', ist eine der deutlichsten Weltfiguren unserer endlichen Existenz. Der Ansatz vom Spiel als einem 'Symbol der Welt' wird in ausdrücklicher Kritik der metaphysischen Auffassung vom künstlerischen Spiel als Mimesis sowie der kultischen Spieldeutung des Mythos entwickelt. An ihre Stelle tritt ein die Fragen nach Sein, Nichts und Schein bündelnder spekulativer Spielbegriff. 'Spielend verbleibt der Mensch nicht in sich, nicht im geschlossenen Bezirk seiner seelischen Innerlichkeit, - er tritt vielmehr ekstatisch aus sich heraus in einer kosmischen Gebärde und deutet sinnhaft das Ganze der Welt.' Finks Überlegungen zum Spiel könnten 'die Pädagogen wie die Kulturdiagnostiker, die Anthropologen wie jene, die dem Phänomen der Kunst nachsinnen, schließlich alle, denen an letzten ontologischen Klärungen gelegen ist, zu einem gemeinsamen Gespräch über die angezeigten Fragen zusammenbringen' (Otto Pöggeler im Philosophischen Literaturanzeiger).
Der Band umfaßt diejenigen Texte, mit denen Fink in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre sein 'kosmologisches' Denken durch Rekurs auf das Phänomen des Spiels fundiert. Er enthält in textkritischer Neuauflage Finks Hauptwerk Spiel als Weltsymbol (1960) sowie die Vorgängerschrift Oase des Glücks (1957). Beide Schriften werden durch Notizen, in denen Fink im Sommersemester 1954 sein Seminar 'Die pädagogisch-philosophische Bedeutung des Spiels' entwarf, sowie durch Fragmente von Vortragstexten zum selben Thema ergänzt.
Aktualisiert: 2022-10-20
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Der Band versammelt Aufsätze zur Philosophie der Erziehung des Freiburger Philosophen und Pädagogen Eugen Fink (1905-1975). Gemeinsames Anliegen der Beiträge ist die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Krise der Bildung, die nach einer anthropologisch und geschichtlich tiefergehenden Klärung des Phänomens Bildung verlangt. Eugen Finks Philosophie der Erziehung bindet die Pädagogik in die philosophische Dimension des menschlichen Welt- und Selbstverhältnisses zurück. Sie setzt im Rahmen eines kosmologischen, Natur und Geisteswissenschaften gleichermaßen umfassenden Gesamtkonzepts bei einer grundsätzlichen Reflexion unserer Verständniskategorien von Erziehung und Bildung an. Diesen weiten Kontext repräsentiert auch der Aufsatzband mit Beiträgen von Autoren aus den Bereichen Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Polytechnische Arbeitslehre.
Aktualisiert: 2021-12-28
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Seit dem 19. Jahrhundert ist das Thema Gedächtnis in der Psychologie und Philosophie immer wieder aufgegriffen worden, sei es vonseiten der Tiefenpsychologie oder der klassischen Phänomenologie. Auch die Hermeneutik und Kulturwissenschaften sind eng mit diesem Thema eines individuellen wie geschichtlichen Bewusstseins verbunden. Für den praktischen Bereich der Psychotherapie sind die biographische wie die affektive Aufarbeitung von Vergangenem von immenser Bedeutung. Außerdem werden in diesem Band neuere Entwicklungen der Demenzforschung angesprochen.
Aktualisiert: 2021-12-28
Autor:
Susan Gottlöber,
Rolf Kühn,
Angelica Löwe,
James Mensch,
Cathrin Nielsen,
Karel Novotny,
Kazutaro Oka,
Sven Pfeiffer,
Arito Rüdiger Sakai,
Jann E. Schlimme,
Boris Wandruszka
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