Zwei deutsche Literaturen waren DIE Nachkriegsliteratur.
Aktualisiert: 2023-06-28
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1933 gründeten vier aus Nazi-Deutschland geflohene Schriftsteller - Lion Feuchtwanger, Max Herrmann-Neiße, Rudolf Olden und Ernst Toller – ein deutsches PEN-Zentrum in London, dessen Charakter sich im Lauf der Zeit veränderte. Dem Wandel der Funktion des Zentrums geht dieses Buch nach: es wirkte als Stimme der freien deutschen Literatur zwischen 1933 und 1939, seit 1941 als Autorennetzwerk zur Vorbereitung der Umerziehung der Deutschen, als Brücke zwischen dem Westen und Nachkriegsdeutschland, und es endete als Symbol einer Geschichte, die oft zur heroischen Legende vereinfacht wurde.In Anbetracht der Schwierigkeiten im Umgang mit einer Emigration, die sowohl eine vielfältig politische als auch eine jüdische Emigration war und zugleich Etappe in der tausendjährigen Geschichte der Judenverfolgung, versucht diese Studie, das jeweilige Spektrum unterschiedlicher Verhaltensweisen ebenso zu rekonstruieren wie die im Laufe der Zeit wechselnden Deutungen des ›unpolitischen‹ Charakters eines ›elitären‹ Clubs.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Motive, Selbstdeutungen und literarische Folgen der Entscheidung von Autoren zu einer Übersiedlung in die DDR
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Roland Berbig,
Margrid Bircken,
Robert Cohen,
Andreas Degen,
Justus Fetscher,
Peter Geist,
Christoph Klessmann,
Astrid Köhler,
Jan Kostka,
Leonore Krenzlin,
Moray McGowan,
Helmut Peitsch,
Dennis Püllmann,
Ulrike Schneider,
Laura Schütz,
Hans-Christian Stillmark,
Bernd Stöver,
Helen Thein
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Motive, Selbstdeutungen und literarische Folgen der Entscheidung von Autoren zu einer Übersiedlung in die DDR
Aktualisiert: 2023-06-28
Autor:
Roland Berbig,
Margrid Bircken,
Robert Cohen,
Andreas Degen,
Justus Fetscher,
Peter Geist,
Christoph Klessmann,
Astrid Köhler,
Jan Kostka,
Leonore Krenzlin,
Moray McGowan,
Helmut Peitsch,
Dennis Püllmann,
Ulrike Schneider,
Laura Schütz,
Hans-Christian Stillmark,
Bernd Stöver,
Helen Thein
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Kolloquium zu Ehren von Prof. Dr. Elke Liebs 20. Juli 2007
Aktualisiert: 2023-06-06
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Einen Überblick über historische Veränderungen der Bedingungen, unter denen Frauen geschrieben haben, sollte eine Ringvorlesung vermitteln, die das Institut für Germanistik der Universität Potsdam in zwei Semestern der Jahre 2005/06 veranstaltete. Unter dem Titel »Lesen und Schreiben in Umbrüchen« macht der Lehrplan in Brandenburg und Berlin für die Sekundarstufe II mindestens zwei der drei Umbrüche von 1933, 1945 und 1989 verbindlich zum Gegenstand des Literaturunterrichts. Als Institut der einzigen lehrerbildenden Universität des Landes wollten wir nicht nur Vorschläge machen, welche Autoren sich zur Behandlung dieser Umbrüche des zwanzigsten Jahrhunderts anbieten, sondern zum einen durch die Beschränkung auf weibliche Autoren in den Umbrüchen, der Veränderung gesellschaftlichen Verhältnisse, die Geschlechterverhältnisse hervorheben und über ihnen die Brüche in den Biographien nicht aussparen, zum anderen dem Blick auf die Umbrüche zwischen 1933 und 1989 durch eine Einbeziehung früherer Umbrüche historische Tiefenschärfe geben. Von der Französischen Revolution bis zur ›Wende‹ haben gesellschaftliche Umbrüche nicht nur das Leben weiblicher Autoren im Allgemeinen bestimmt, sondern auch ihr Schreiben als eine Auseinandersetzung mit ganz individuellen Brüchen.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Ein leidenschaftlicher Büchermensch, ein geborener Kritiker, eine Schlüsselfigur der Geistesgeschichte Nachkriegsdeutschlands: Walter Boehlich (1921—2006) prägte als Cheflektor im Suhrkamp Verlag und später als Autor, Herausgeber und Übersetzer den deutschen Literaturbetrieb. Auch als Kommentator des politischen Tagesgeschehens war seine Stimme über Jahrzehnte zu vernehmen. Aus Anlass seines 90. Geburtstags erscheint eine Auswahl seiner Schriften. Sie zeigen einen Anwalt der Literatur, der nur höchste Maßstäbe gelten ließ. Seine Strenge war gepaart mit Leidenschaft und Liebe – zu Autoren, zu Texten, zur Aufrichtigkeit. Dieser Band bietet einen vielfältigen Einblick in sein Schaffen und setzt ihm ein würdiges Denkmal.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Dem Band, dessen Beiträge teils auf drei internationale Workshops, teils auf ein Forschungskolloquium in Potsdam zurückgehen, liegt der Anspruch zugrunde, dass sich durch die beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung für sicher geglaubte Befunde erinnerungskultureller Forschung als einseitig erweisen und rekontextualisiert werden müssen. Dies setzt jedoch voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung zu analysieren, nicht als nationale über ‚Identität‘, sondern unter Einbeziehung des europäischen Kontexts. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation, durch die Kommentierung eines bisher nicht übersetzten Textes von Maurice Halbwachs und eine Analyse der Rezeptionsgeschichte von Karl Mannheims „Das Problem der Generationen", bildet den Rahmen für Fallstudien literarischer ‚Vergangenheitsbewältigung‘, für Untersuchungen literarischer und medialer Strategien zur Legitimierung von Diskursen als ‚authentisch‘ und der asymmetrischen Verflechtung in der Abgrenzung öffentlicher Erinnerung an den Nationalsozialismus in Ost und West. Der Band will weitere Forschung anregen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Reisebeschreibungen über Auschwitz und Anthologien von Briefen hingerichteter WiderstandskämpferInnen sind von der Forschung vernachlässigte Genres, doch diese Textsorten können als Ausdrucksformen des Antifaschismus in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften untersucht werden. Fokussiert werden dabei auch andere Akteure des literarischen Felds wie Verlage und Zeitschriften, die in Beziehungen zu staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen wirkten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Wie sich die Stadt aus dem Abhängigkeitsverhältnis vom Hof zu einer Kultur- und Wissensmetropole emanzipierte, wie soziale, politische und kulturelle Konflikte im Revolutionsversuch von 1848 eskalierten, als die preußische Hauptstadt zum Projektionsraum von Volkssouveränität wurde, wie sich Nationalstaatsbildung und Industrialisierung auswirkten auf ein 1871 zur Hauptstadt Deutschlands gewordenes Berlin – die Beiträge dieses Bandes untersuchen Berlins Wege zur Metropole unter vier Perspektiven, die ermöglichen sollen, Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Veränderungsprozesse zu erfassen: Die erste verortet Berlin in der Konstellation der europäischen Metropolen, insbesondere zu Paris und London, ohne die preußischen Provinzen und die außereuropäische Welt aus dem Blick zu verlieren, ebensowenig die Minoritäten Berlins, seine Hugenotten, Juden und Polen. Die zweite Perspektive geht auf die Öffentlichkeitsformen, die sich in Publizistik und Geselligkeit, Institutionen und Netzwerken entwickelten, in traditionellen, künstlerischen Medien wie in neuen. Die Wahrnehmungsformen, in denen sich die ‚Mietkasernenstadt‘ und das Verschwinden ‚Alt-Berlins‘ darstellten, bilden die dritte Perspektive. Und wie blickte das späte 19. Jahrhundert durch die Literatur auf Zeiten zurück, in denen Perspektiven Deutschlands sich eng mit denen der Stadt verbanden?
Aktualisiert: 2023-05-29
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Als ‚den durchschnittlichen deutschen Schriftsteller des achtzehnten Jahrhunderts‘ hat sich Georg Forster einmal bezeichnet. In zweierlei Hinsicht war er das gewiss nicht: Kein anderer deutscher Schriftsteller hat an James Cooks zweiter Reise um die Welt teilgenommen, kein anderer wurde Deputierter im Konvent. Forsters Schriften fordern zu einer Bestimmung der Stellung heraus, die einem noch nicht als Nationalstaat konstituierten Deutschland in Europa und seiner Expansion über die außereuropäische Welt zugeschrieben wird. Der Entdeckungsreisende Forster und der revolutionäre Demokrat Forster sind in der Rezeptionsgeschichte kaum je zugleich ‚entdeckt‘ worden. Die leitende Frage der in diesem Band zusammengefassten Studien erschließt das Gesamtwerk von Forster in der Breite seiner Genres, indem einzelne Aspekte des Generalthemas Deutschland, Europa und die Welt fokussiert werden: Öffentlichkeit und Adressaten, Ästhetik und geschichtsphilosophische Reflexion, Revolution als Emanzipation – auch der Kolonien. Die einschlägigen Schriften Forsters werden in ihren Beziehungen zur deutschen Literatur der siebziger bis neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts analysiert: von Wieland über Herder und Goethe bis zu Schiller und Friedrich Schlegel.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Als Walter Boehlich 2006 starb, verwies das Spektrum der Nachrufe – auf den Literaten und Publizisten über den Kritiker zum Polemiker, Aufklärer und Schulmeister: „Prototyp des kritischen Intellektuellen“ – auf die wechselnden Orte, von denen aus Boehlich zur literarischen Kultur der Bundesrepublik beitrug: Literaturwissenschaft und Literaturkritik, Verlagslektorat und Autorschaft, auch in Rundfunk und Fernsehen. 1921 geboren, studierte Boehlich in Breslau und Hamburg Germanistik, war Assistent des Romanisten Ernst Robert Curtius in Bonn und DAAD-Lektor in Aarhus und Madrid. 1957 wurde er Lektor im Suhrkamp Verlag. Nachdem sich dieser 1968 von seinem Cheflektor getrennt hatte, war Boehlich als freier Autor in verschiedenen Medien publizistisch sowie als Übersetzer und Herausgeber tätig. Der Band dokumentiert eine Tagung des Instituts für Germanistik der Universität Potsdam in Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum und enthält Beiträge von Ulrike Baureithel, Roland Berbig, Manuela Böhm, Richard Faber, Stefan Goldmann, Peter Uwe Hohendahl, Peter Jehle, Christoph Kapp, Klaus Kröger, Matthias N. Lorenz, Helmut Peitsch, Berthold Petzinna, Julius H. Schoeps, Jürgen Schutte, Matthias Uecker, Peter Urban, Thomas Wegmann und Daniel Weidner. Eine umfassende Bibliographie im Anhang erschließt erstmalig Boehlichs Werk und Wirken in der Bundesrepublik.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Reisebeschreibungen über Auschwitz und Anthologien von Briefen hingerichteter WiderstandskämpferInnen sind von der Forschung vernachlässigte Genres, doch diese Textsorten können als Ausdrucksformen des Antifaschismus in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften untersucht werden. Fokussiert werden dabei auch andere Akteure des literarischen Felds wie Verlage und Zeitschriften, die in Beziehungen zu staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen wirkten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Reisebeschreibungen über Auschwitz und Anthologien von Briefen hingerichteter WiderstandskämpferInnen sind von der Forschung vernachlässigte Genres, doch diese Textsorten können als Ausdrucksformen des Antifaschismus in beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften untersucht werden. Fokussiert werden dabei auch andere Akteure des literarischen Felds wie Verlage und Zeitschriften, die in Beziehungen zu staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen wirkten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Dem Band, dessen Beiträge teils auf drei internationale Workshops, teils auf ein Forschungskolloquium in Potsdam zurückgehen, liegt der Anspruch zugrunde, dass sich durch die beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung für sicher geglaubte Befunde erinnerungskultureller Forschung als einseitig erweisen und rekontextualisiert werden müssen. Dies setzt jedoch voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung zu analysieren, nicht als nationale über ‚Identität‘, sondern unter Einbeziehung des europäischen Kontexts. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation, durch die Kommentierung eines bisher nicht übersetzten Textes von Maurice Halbwachs und eine Analyse der Rezeptionsgeschichte von Karl Mannheims „Das Problem der Generationen", bildet den Rahmen für Fallstudien literarischer ‚Vergangenheitsbewältigung‘, für Untersuchungen literarischer und medialer Strategien zur Legitimierung von Diskursen als ‚authentisch‘ und der asymmetrischen Verflechtung in der Abgrenzung öffentlicher Erinnerung an den Nationalsozialismus in Ost und West. Der Band will weitere Forschung anregen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Als ‚den durchschnittlichen deutschen Schriftsteller des achtzehnten Jahrhunderts‘ hat sich Georg Forster einmal bezeichnet. In zweierlei Hinsicht war er das gewiss nicht: Kein anderer deutscher Schriftsteller hat an James Cooks zweiter Reise um die Welt teilgenommen, kein anderer wurde Deputierter im Konvent. Forsters Schriften fordern zu einer Bestimmung der Stellung heraus, die einem noch nicht als Nationalstaat konstituierten Deutschland in Europa und seiner Expansion über die außereuropäische Welt zugeschrieben wird. Der Entdeckungsreisende Forster und der revolutionäre Demokrat Forster sind in der Rezeptionsgeschichte kaum je zugleich ‚entdeckt‘ worden. Die leitende Frage der in diesem Band zusammengefassten Studien erschließt das Gesamtwerk von Forster in der Breite seiner Genres, indem einzelne Aspekte des Generalthemas Deutschland, Europa und die Welt fokussiert werden: Öffentlichkeit und Adressaten, Ästhetik und geschichtsphilosophische Reflexion, Revolution als Emanzipation – auch der Kolonien. Die einschlägigen Schriften Forsters werden in ihren Beziehungen zur deutschen Literatur der siebziger bis neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts analysiert: von Wieland über Herder und Goethe bis zu Schiller und Friedrich Schlegel.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Als Walter Boehlich 2006 starb, verwies das Spektrum der Nachrufe – auf den Literaten und Publizisten über den Kritiker zum Polemiker, Aufklärer und Schulmeister: „Prototyp des kritischen Intellektuellen“ – auf die wechselnden Orte, von denen aus Boehlich zur literarischen Kultur der Bundesrepublik beitrug: Literaturwissenschaft und Literaturkritik, Verlagslektorat und Autorschaft, auch in Rundfunk und Fernsehen. 1921 geboren, studierte Boehlich in Breslau und Hamburg Germanistik, war Assistent des Romanisten Ernst Robert Curtius in Bonn und DAAD-Lektor in Aarhus und Madrid. 1957 wurde er Lektor im Suhrkamp Verlag. Nachdem sich dieser 1968 von seinem Cheflektor getrennt hatte, war Boehlich als freier Autor in verschiedenen Medien publizistisch sowie als Übersetzer und Herausgeber tätig. Der Band dokumentiert eine Tagung des Instituts für Germanistik der Universität Potsdam in Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum und enthält Beiträge von Ulrike Baureithel, Roland Berbig, Manuela Böhm, Richard Faber, Stefan Goldmann, Peter Uwe Hohendahl, Peter Jehle, Christoph Kapp, Klaus Kröger, Matthias N. Lorenz, Helmut Peitsch, Berthold Petzinna, Julius H. Schoeps, Jürgen Schutte, Matthias Uecker, Peter Urban, Thomas Wegmann und Daniel Weidner. Eine umfassende Bibliographie im Anhang erschließt erstmalig Boehlichs Werk und Wirken in der Bundesrepublik.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Wie sich die Stadt aus dem Abhängigkeitsverhältnis vom Hof zu einer Kultur- und Wissensmetropole emanzipierte, wie soziale, politische und kulturelle Konflikte im Revolutionsversuch von 1848 eskalierten, als die preußische Hauptstadt zum Projektionsraum von Volkssouveränität wurde, wie sich Nationalstaatsbildung und Industrialisierung auswirkten auf ein 1871 zur Hauptstadt Deutschlands gewordenes Berlin – die Beiträge dieses Bandes untersuchen Berlins Wege zur Metropole unter vier Perspektiven, die ermöglichen sollen, Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Veränderungsprozesse zu erfassen: Die erste verortet Berlin in der Konstellation der europäischen Metropolen, insbesondere zu Paris und London, ohne die preußischen Provinzen und die außereuropäische Welt aus dem Blick zu verlieren, ebensowenig die Minoritäten Berlins, seine Hugenotten, Juden und Polen. Die zweite Perspektive geht auf die Öffentlichkeitsformen, die sich in Publizistik und Geselligkeit, Institutionen und Netzwerken entwickelten, in traditionellen, künstlerischen Medien wie in neuen. Die Wahrnehmungsformen, in denen sich die ‚Mietkasernenstadt‘ und das Verschwinden ‚Alt-Berlins‘ darstellten, bilden die dritte Perspektive. Und wie blickte das späte 19. Jahrhundert durch die Literatur auf Zeiten zurück, in denen Perspektiven Deutschlands sich eng mit denen der Stadt verbanden?
Aktualisiert: 2023-05-29
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Dem Band, dessen Beiträge teils auf drei internationale Workshops, teils auf ein Forschungskolloquium in Potsdam zurückgehen, liegt der Anspruch zugrunde, dass sich durch die beziehungsgeschichtliche Betrachtung öffentlicher Erinnerung für sicher geglaubte Befunde erinnerungskultureller Forschung als einseitig erweisen und rekontextualisiert werden müssen. Dies setzt jedoch voraus, Diskurse über die NS-Vergangenheit ausgehend vom Material und den zeitgenössischen Bedingungen seiner Veröffentlichung zu analysieren, nicht als nationale über ‚Identität‘, sondern unter Einbeziehung des europäischen Kontexts. Die Problematisierung der dominanten kulturwissenschaftlichen Konzepte Gedächtnis und Generation, durch die Kommentierung eines bisher nicht übersetzten Textes von Maurice Halbwachs und eine Analyse der Rezeptionsgeschichte von Karl Mannheims „Das Problem der Generationen", bildet den Rahmen für Fallstudien literarischer ‚Vergangenheitsbewältigung‘, für Untersuchungen literarischer und medialer Strategien zur Legitimierung von Diskursen als ‚authentisch‘ und der asymmetrischen Verflechtung in der Abgrenzung öffentlicher Erinnerung an den Nationalsozialismus in Ost und West. Der Band will weitere Forschung anregen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Als ‚den durchschnittlichen deutschen Schriftsteller des achtzehnten Jahrhunderts‘ hat sich Georg Forster einmal bezeichnet. In zweierlei Hinsicht war er das gewiss nicht: Kein anderer deutscher Schriftsteller hat an James Cooks zweiter Reise um die Welt teilgenommen, kein anderer wurde Deputierter im Konvent. Forsters Schriften fordern zu einer Bestimmung der Stellung heraus, die einem noch nicht als Nationalstaat konstituierten Deutschland in Europa und seiner Expansion über die außereuropäische Welt zugeschrieben wird. Der Entdeckungsreisende Forster und der revolutionäre Demokrat Forster sind in der Rezeptionsgeschichte kaum je zugleich ‚entdeckt‘ worden. Die leitende Frage der in diesem Band zusammengefassten Studien erschließt das Gesamtwerk von Forster in der Breite seiner Genres, indem einzelne Aspekte des Generalthemas Deutschland, Europa und die Welt fokussiert werden: Öffentlichkeit und Adressaten, Ästhetik und geschichtsphilosophische Reflexion, Revolution als Emanzipation – auch der Kolonien. Die einschlägigen Schriften Forsters werden in ihren Beziehungen zur deutschen Literatur der siebziger bis neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts analysiert: von Wieland über Herder und Goethe bis zu Schiller und Friedrich Schlegel.
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