Spielregeln für eine pluralistische Gesellschaft
Der vorliegende Essay wirbt für ein gelassenes Verhältnis zwischen Religion und moderner Gesellschaft. Als Vorbild dienen die Wissenschaften. Diese haben sich im Lauf ihrer Geschichte von weltanschaulichen
Fundierungen gelöst. Es gibt heute keine jüdische Physik oder christliche Biologie.
Darum sind Wissenschaftler auch weltanschaulich frei. Ob ein Chemiker oder ein Arzt ein Jude, ein Christ oder ein Atheist ist, spielt für das fachliche Know-how keine Rolle. Diese Gelassenheit ist bedroht. Grund ist
die «weltanschauliche Polarisierung», wie sie Jürgen Habermas vor einigen Jahren beschrieb. Auf der einen Seite breiten sich naturwissenschaftliche Weltbilder aus, in denen die Menschen zu unpersönlichen Objekten atomisiert werden, auf der anderen Seite wächst die Zahl religiöser Extremisten,
die ihren persönlichen Glauben zu einem Maßstab für alle Menschen machen. Beide Tendenzen gefährden gemeinsam unsere bewährte Rechtsordnung. Auf dem Spiel steht unsere Meinungs- und Glaubensfreiheit, unsere
gesellschaftliche Vielfalt. Die Polarisierung erweist sich nicht nur als eine Bedrohung für unsere individuelle
Freiheit. Sie verdeckt auch die elementare Bedeutung der Religionsfreiheit für pluralistische
Gesellschaften. Diese sind weder mit dem Wunsch nach einem Gottesstaat noch mit dem Wunsch nach einer religionsfreien Zivilgesellschaft vereinbar. Michael Rüegg behandelt dieses Thema im Spannungsfeld von Wissenschaft, Religion und Politik zum einen im Rückgriff auf ‘klassische’ Positionen, u.a. von Hans-Georg
Gadamer, Peter Strawson und Richard Rorty, zum anderen in der kritischen Auseinandersetzung
mit zeitgenössischen Autoren wie Thomas Metzinger, Alain de Botton, Peter Sloterdijk oder Byung-Chul Han.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Esoterik und Naturalismus als Bedrohung für Freiheit und Aufklärung
Homöopathen versprechen uns eine 'Medizin der Zukunft', Anthroposophen eine 'Erweiterung der naturwissenschaftlichen Medizin', Hirnforscher ein 'neues Menschenbild', Neurophilosophen eine 'neue Art von Ethik'.
Diese Prophezeiungen scheinen wissenschaftlich begründet zu sein. Ist dies tatsächlich der Fall? Wenn nicht, wie können wir Wissen von Halbwissen, förderungswürdige von dubiosen Programmen unterscheiden? Und welche Rolle können in diesem Zusammenhang philosophische Überlegungen spielen? Diese Fragen untersucht Michael Rüegg anhand von zwei Debatten, die für die Gegenwart exemplarisch sind. In der einen Fallstudie geht es um die Homöopathie und ihren quantenphysikalisch begründeten Anspruch, Arzneitherapie der Zukunft zu sein; in der anderen Fallstudie um ein neues, hirnforschungsgestütztes Menschenbild. Die Gegenüberstellung dieser beiden Debatten macht sichtbar: Das Fehlen jeglicher Reflexion auf die Grenzen der Wissenschaft ist nicht nur ein Schritt zurück hinter die wissenschaftstheoretischen Leistungen der Moderne. Vielmehr bedroht die Ausbreitung esoterischer und naturalistischer Konzepte, etwa an öffentlichen Spitälern, Schulen, Kindergärten oder auch in der Strafrechtspolitik, unsere von der Aufklärung freigekämpften Spiel- und Handlungsräume. Auf der Folie dieser Überlegungen thematisiert Michael Rüegg die gesellschaftliche Bedeutung einer angemessenen Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Weltanschauung. Er schlägt ein bislang vernachlässigtes Kriterium für Wissenschaftlichkeit vor und formuliert handfeste, gesellschaftspolitisch relevante Regeln, wie mit Konzepten umzugehen ist, die sich in der Öffentlichkeit als Wissenschaft ausgeben, im Grunde aber obskure, gegen Bereiche der persönlichen Freiheit gerichtete Ziele verfolgen.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Der Basler Kommentar zur ZPO steht für höchste Aktualität und raschen Zugriff auf die Vorschriften der ZPO. Umfassend und übersichtlich kommentiert hilft Ihnen das Standardwerk, auch bei verfahrenen Situationen und bei schwierigen zivilprozessualen Fragen praxistaugliche Lösungen für die erfolgreiche Fallbearbeitung zu finden. Zur Neuauflage Die 3. Auflage ist auf dem Stand Frühling 2017 und berücksichtigt die zahlreichen Gerichtsentscheide des Bundesgerichts und kantonaler Instanzen der letzten Jahre sowie die neueste Literatur und den aktuellen Stand der Lehrmeinung. Sämtliche bisher erschienenen (Neu-)Auflagen der Kommentare zur ZPO sind berücksichtigt. Berücksichtigt sind auch folgende Änderungen: Die Änderungen per 1.1.2016 aufgrund des Finanzsmarktinfrastrukturgesetzes (FinfraG) Die neuesten Änderungen der ZPO per 1.1.2017 aufgrund der Revisionen des ZGB (Kindesunterhaltsrecht, Vorsorgeausgleich bei Scheidung usw.) Die Neuerungen per 1.1.2018 aufgrund der Änderungen im SchKG
Aktualisiert: 2020-01-31
Autor:
Dorothee Auwärter,
Daniel Bähler,
Jurij Benn,
Beat Brändli,
Andrea Brüesch,
Norbert Brunner,
Philipp c,
Annette Dolge,
Sophie Dorschner,
Lorenz Droese,
Nina J Frei,
Myriam Gehri,
Thomas Geiser,
Roger Giroud,
Daniel Girsberger,
Niccolò Gozzi,
Michael Graber,
Julia Gschwend,
Peter Guyan,
Philipp Habegger,
Peter Hafner,
Julia Hänni,
Heinrich Hempel,
Nicolas Herzog,
Andri Hess-Blumer,
Dieter Hofmann,
Dominik Infanger,
Noëlle Kaiser Job,
Peter Karlen,
Samuel Klaus,
Claudia Martin-Spühler,
Stephan Mazan,
Margot Michel,
Sébastien Moret,
Michael Mràz,
Christoph Nater,
Flavio Peter,
Michael Rüegg,
Viktor Rüegg,
Peter Ruggle,
Ernst F. Schmid,
Kurt Siehr,
Thomas Sprecher,
Karl Spühler ,
Kristina Tenchio,
Luca Tenchio,
Claudia Visinoni-Meyer,
Dominik Vock,
Marc Weber,
Urs Weber-Stecher,
Daniel Willisegger,
Gian Reto Zinsli
> findR *
Spielregeln für eine pluralistische Gesellschaft
Der vorliegende Essay wirbt für ein gelassenes Verhältnis zwischen Religion und moderner Gesellschaft. Als Vorbild dienen die Wissenschaften. Diese haben sich im Lauf ihrer Geschichte von weltanschaulichen
Fundierungen gelöst. Es gibt heute keine jüdische Physik oder christliche Biologie.
Darum sind Wissenschaftler auch weltanschaulich frei. Ob ein Chemiker oder ein Arzt ein Jude, ein Christ oder ein Atheist ist, spielt für das fachliche Know-how keine Rolle. Diese Gelassenheit ist bedroht. Grund ist
die «weltanschauliche Polarisierung», wie sie Jürgen Habermas vor einigen Jahren beschrieb. Auf der einen Seite breiten sich naturwissenschaftliche Weltbilder aus, in denen die Menschen zu unpersönlichen Objekten atomisiert werden, auf der anderen Seite wächst die Zahl religiöser Extremisten,
die ihren persönlichen Glauben zu einem Maßstab für alle Menschen machen. Beide Tendenzen gefährden gemeinsam unsere bewährte Rechtsordnung. Auf dem Spiel steht unsere Meinungs- und Glaubensfreiheit, unsere
gesellschaftliche Vielfalt. Die Polarisierung erweist sich nicht nur als eine Bedrohung für unsere individuelle
Freiheit. Sie verdeckt auch die elementare Bedeutung der Religionsfreiheit für pluralistische
Gesellschaften. Diese sind weder mit dem Wunsch nach einem Gottesstaat noch mit dem Wunsch nach einer religionsfreien Zivilgesellschaft vereinbar. Michael Rüegg behandelt dieses Thema im Spannungsfeld von Wissenschaft, Religion und Politik zum einen im Rückgriff auf ‘klassische’ Positionen, u.a. von Hans-Georg
Gadamer, Peter Strawson und Richard Rorty, zum anderen in der kritischen Auseinandersetzung
mit zeitgenössischen Autoren wie Thomas Metzinger, Alain de Botton, Peter Sloterdijk oder Byung-Chul Han.
Aktualisiert: 2019-10-30
> findR *
Esoterik und Naturalismus als Bedrohung für Freiheit und Aufklärung
Homöopathen versprechen uns eine 'Medizin der Zukunft', Anthroposophen eine 'Erweiterung der naturwissenschaftlichen Medizin', Hirnforscher ein 'neues Menschenbild', Neurophilosophen eine 'neue Art von Ethik'.
Diese Prophezeiungen scheinen wissenschaftlich begründet zu sein. Ist dies tatsächlich der Fall? Wenn nicht, wie können wir Wissen von Halbwissen, förderungswürdige von dubiosen Programmen unterscheiden? Und welche Rolle können in diesem Zusammenhang philosophische Überlegungen spielen? Diese Fragen untersucht Michael Rüegg anhand von zwei Debatten, die für die Gegenwart exemplarisch sind. In der einen Fallstudie geht es um die Homöopathie und ihren quantenphysikalisch begründeten Anspruch, Arzneitherapie der Zukunft zu sein; in der anderen Fallstudie um ein neues, hirnforschungsgestütztes Menschenbild. Die Gegenüberstellung dieser beiden Debatten macht sichtbar: Das Fehlen jeglicher Reflexion auf die Grenzen der Wissenschaft ist nicht nur ein Schritt zurück hinter die wissenschaftstheoretischen Leistungen der Moderne. Vielmehr bedroht die Ausbreitung esoterischer und naturalistischer Konzepte, etwa an öffentlichen Spitälern, Schulen, Kindergärten oder auch in der Strafrechtspolitik, unsere von der Aufklärung freigekämpften Spiel- und Handlungsräume. Auf der Folie dieser Überlegungen thematisiert Michael Rüegg die gesellschaftliche Bedeutung einer angemessenen Unterscheidung zwischen Wissenschaft und Weltanschauung. Er schlägt ein bislang vernachlässigtes Kriterium für Wissenschaftlichkeit vor und formuliert handfeste, gesellschaftspolitisch relevante Regeln, wie mit Konzepten umzugehen ist, die sich in der Öffentlichkeit als Wissenschaft ausgeben, im Grunde aber obskure, gegen Bereiche der persönlichen Freiheit gerichtete Ziele verfolgen.
Aktualisiert: 2020-11-18
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher von Rüegg, Michael
Sie suchen ein Buch oder Publikation vonRüegg, Michael ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Rüegg, Michael.
Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher
von Rüegg, Michael im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die
Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus
unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und
populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich
bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch
von Rüegg, Michael .
Rüegg, Michael - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher
von Rüegg, Michael die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten
vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher
verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:
Unser Repertoire umfasst Bücher von
- Rüegger, Arthur W
- Rüegger, Arthur W
- Rüegger, Brigitte
- Rüegger, Charlotta
- Rüegger, Charlotta
- Rüegger, Cornelia
- Rüegger, Cornelia
- Rüegger, Hans U
- Rüegger, Hans U
- Rüegger, Hans-Ulrich
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Neben Büchern von Rüegg, Michael und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und
einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem
Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die
bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen,
Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
das Team von Buchfindr.