Die spanische Wissenskultur des 19. Jahrhunderts steht in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis zwischen nationaler Tradition und gesamteuropäischer Moderne: Die Bestrebungen nach der Aufwertung eigener kultureller Werte werden von den Herausforderungen durch den Positivismus, den Evolutionismus, die experimentelle Medizin und die Psychophysiologie durchkreuzt. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie das Wechselverhältnis von Literatur und Medizin zwischen 1880 und 1905. Dabei richtet sie den Fokus in erster Linie auf die Relevanz des pathologischen Wissens für die Poetologie des spanischen Romans; darüber hinaus wird aber auch die Frage nach der Relevanz der Literatur für die Medizin gestellt. Neben der Modellierung von Krankheitsverläufen, Ansteckungs- und Immunisierungsprozessen in ausgewählten Romanen werden auch wissenschaftsvulgarisierende und medizindidaktische Narrative in den Blick genommen. JUTTA WEISER, geb. 1971, erhielt 2010 mit der vorliegenden Habilitationsschrift die venia legendi für Romanistik/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der französischen und spanischen Literatur vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in der Intermedialitätsforschung sowie im Bereich Literatur und Medizin.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Stellt das Scheitern in Form von Bankrott und Börsencrash häufig den dramatischen Endpunkt einer ökonomischen Unternehmung dar, so gilt für die Literatur nachgerade das Gegenteil. Der literarische Text macht den Misserfolg zum Ausgangspunkt einer Poetik des Scheiterns. Die Beiträge des Bandes untersuchen Erzählungen von Spekulanten, Versagern und Müßiggängern und interessieren sich für die ästhetischen Verfahren, durch welche die Thematik des Scheiterns von der Handlungs- und Figurenebene auf die Ebene des Erzählens übertragen wird. Die dabei sichtbar werdenden Formen der Verschwendung, Verknappung oder Verweigerung werden als Modi eines unökonomischen Erzählens perspektiviert, insofern sie den Prinzipien der Zielgerichtetheit und Effizienz zuwiderlaufen und sich gattungs- oder epochenspezifischen Erwartungen widersetzen. Auf diese Weise entzieht sich die Literatur Funktionalisierungsansprüchen und stellt ihre Widerständigkeit aus.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Karl Philipp Ellerbrock,
Klaus-Dieter Ertler,
Jan Halmazna,
Brigitte Heymann,
Agnieszka Komorowska,
Barbara Kuhn,
Karl Maurer,
Manuel Mühlbacher,
Jonas Nesselhauf,
Annika Nickenig,
Claire Pignol,
Robert Schade,
Dietrich Scholler,
Esther Schomacher,
Johanna Schumm,
Linda Simonis,
Nora Weinelt,
Jutta Weiser
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Stellt das Scheitern in Form von Bankrott und Börsencrash häufig den dramatischen Endpunkt einer ökonomischen Unternehmung dar, so gilt für die Literatur nachgerade das Gegenteil. Der literarische Text macht den Misserfolg zum Ausgangspunkt einer Poetik des Scheiterns. Die Beiträge des Bandes untersuchen Erzählungen von Spekulanten, Versagern und Müßiggängern und interessieren sich für die ästhetischen Verfahren, durch welche die Thematik des Scheiterns von der Handlungs- und Figurenebene auf die Ebene des Erzählens übertragen wird. Die dabei sichtbar werdenden Formen der Verschwendung, Verknappung oder Verweigerung werden als Modi eines unökonomischen Erzählens perspektiviert, insofern sie den Prinzipien der Zielgerichtetheit und Effizienz zuwiderlaufen und sich gattungs- oder epochenspezifischen Erwartungen widersetzen. Auf diese Weise entzieht sich die Literatur Funktionalisierungsansprüchen und stellt ihre Widerständigkeit aus.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Karl Philipp Ellerbrock,
Klaus-Dieter Ertler,
Jan Halmazna,
Brigitte Heymann,
Agnieszka Komorowska,
Barbara Kuhn,
Karl Maurer,
Manuel Mühlbacher,
Jonas Nesselhauf,
Annika Nickenig,
Claire Pignol,
Robert Schade,
Dietrich Scholler,
Esther Schomacher,
Johanna Schumm,
Linda Simonis,
Nora Weinelt,
Jutta Weiser
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Die spanische Wissenskultur des 19. Jahrhunderts steht in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis zwischen nationaler Tradition und gesamteuropäischer Moderne: Die Bestrebungen nach der Aufwertung eigener kultureller Werte werden von den Herausforderungen durch den Positivismus, den Evolutionismus, die experimentelle Medizin und die Psychophysiologie durchkreuzt. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie das Wechselverhältnis von Literatur und Medizin zwischen 1880 und 1905. Dabei richtet sie den Fokus in erster Linie auf die Relevanz des pathologischen Wissens für die Poetologie des spanischen Romans; darüber hinaus wird aber auch die Frage nach der Relevanz der Literatur für die Medizin gestellt. Neben der Modellierung von Krankheitsverläufen, Ansteckungs- und Immunisierungsprozessen in ausgewählten Romanen werden auch wissenschaftsvulgarisierende und medizindidaktische Narrative in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2020-04-27
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Die Studie beschäftigt sich mit den rhetorischen Gegenmodellen zur cartesianischen Methode am Beispiel der Maximes von La Rochefoucauld. Es wird gezeigt, daß die Anordnung der Maximen assoziationspsychologischen Gesetzmäßigkeiten gehorcht und somit die negativ konnotierten Konzepte der Affektivität, der Einbildungskraft und des Unbewußten poetologisch funktionalisiert werden. Rückhalt findet diese Neusituierung des Textes in der Reflexion auf das Schriftmedium vor dem Hintergrund der Salon- und Gesprächskultur, in der Sprach- und Zeichentheorie der Logique de Port-Royal sowie in Modellen emotionaler Erkenntnis, die sowohl für das konversationsrhetorische Anliegen der honnêtes gens (Pascal, Méré, La Rochefoucauld) als auch für die psycho-physiologischen Gedächtnis- und Imaginationstheorien (Malebranche, Nicole, François Lamy) relevant sind.
Aktualisiert: 2020-12-07
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Sich selbst zu porträtieren, in Bildern oder Worten, war über viele Jahrhunderte eine vertraute Geste. Immer wieder anders jedoch ist die Einschätzung dieses Bildes vom Selbst: als das eine ›exakt nach der Natur gemalte‹ Bild etwa, in dem sich dieses Selbst für immer unverrückbar darstellen lässt, wie Rousseau in der Präambel seiner Bekenntnisse formuliert hatte, oder als Fülle von Bildern, in denen sich, wie bei Rembrandt oder Cézanne, ein vielgestaltiges Selbst in unterschiedlichsten Rollen, Posen, Überzeugungen immer neu zu sehen und zu lesen gibt. Aus der Perspektive der Philosophie, der Kunst- und der Literaturwissenschaft spüren die Beiträge des Bandes der Frage von Zeit und Selbst im literarischen wie im bildkünstlerischen Autoporträt nach, deren wechselseitige Reflexion ein facettenreiches Spiegelkabinett und einen vielschichtigen Dialog entstehen lässt.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Dominik Brabant,
Fabiana Cazzola,
Kirsten Dickhaut,
Roland Galle,
Kurt Hahn,
Alma-Elisa Kittner,
Barbara Kuhn,
Moritz Lampe,
Marita Liebermann,
Angela Oster,
Helmut Pfeiffer,
Hans Rainer Sepp,
Christian Wehr,
Jutta Weiser,
Michael Zimmermann
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Der in den 1970er Jahren von Serge Doubrovsky geprägte Begriff der Autofiktion ist am Beginn des 21. Jahrhunderts zu einem mächtigen Diskursmodell aufgestiegen, das nicht nur den französischen Kulturbetrieb dominiert. Im vorliegenden Band wird die literarische Autofiktion aus einer intermedialen Perspektive fokussiert. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die durch konstruktive Auseinandersetzung mit anderen Medien angeregten Transformationen im Gattungsverständnis. Untersucht wird zudem die Instrumentalisierung medienwirksamer Ereignisse (z.B. Holocaust oder 9/11) für die Selbstdarstellung sowie die durch Photographie, Fernsehen und Internet ermöglichte Konstitution transgressiver Identitäten. Erst die Wechselwirkung zwischen dem Buch und der mediengestützten Vermarktung der Autoren festigt das (mehr oder weniger fiktive) Image eines Autors - eine Einsicht, die sowohl zum Spiel mit Identität und 'Self-Fashioning' als auch zu Kritik an dessen Inauthentizität herausfordert.
Aktualisiert: 2019-01-08
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