Aktualisiert: 2022-11-16
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Winklers Lyrik schöpft aus Spannungen. Landschaftsmotive und Klänge entsteigen auch der zerstörten Welt seiner Kindheit vor der Shoah. In der Chiffrierung seiner wortmächtigen Sprachschöpfungen zeigt sich eine Nähe zu anderen Dichtern der Bukowina, so zu Alfred Margul Sperber, Rose Ausländer, und Paul Celan.
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die Einzigartigkeit Jerusalems ist bereits Grund genug für eine Sammlung von Jerusalem-Gedichten. Schon aus dem Namen ergibt sich eine innere Begründung für die Anthologie: Das hebräische Wort „Jeruschalajim“ bedeutet Haus (jeru) des Friedens (schalom), und bei den Arabern heißt Jerusalem heute noch El Kuds, „die Heilige“.
Jerusalem ist seit Menschengedenken ein heilsgeschichtlicher Ort. Wie keine andere Stadt ist es das verheißungsvolle Sinnbild für den himmlischen Frieden. Mit ihm verbindet sich die Sehnsucht nach einer idealen Welt und Gesellschaft. Für alle drei Weltreligionen ist Jerusalem die „heilige Stadt“: für die Juden, weil Gott sie sich zu seinem Wohnsitz erwählt hat (Ps 132); für die Christen, weil Jesus von Nazareth in ihr lebte, wirkte, starb und auferstand; für die Muslime, weil Mohammed seine nächtliche Himmelsreise von hier aus antrat.
Jerusalem ist ein Ort, der sich – trotz starrer Traditionen – in andauerndem Umbruch befindet und permanenter Verwandlung aus¬gesetzt ist. Keine andere Stadt weist ein so außerordentliches Profil auf, und in keiner anderen Stadt zeigt sich eine solche Vielfalt und Gegensätzlichkeit, sind Vergangenheit und Gegenwart so intensiv erfahrbar. Hier verdichten sich die geistigen, religiösen und gesellschaftlichen Phänomene der Zeit: Jerusalem ist die Stadt des Gebets und des Dialogs, aber auch die umkämpfte, „zerrissene“ Stadt der Konflikte und Auseinandersetzungen.
Wie viele Bücher über diese Stadt schon geschrieben, wie viele Lieder zu ihrem Preis gesungen und wie viele Bilder von ihr bereits gemalt worden sind, die in dieser Anthologie versammelten Gedichte bezeugen, dass Jerusalem nicht nur der Inbegriff eines bedeutsamen historischen und religiösen Ortes ist, sondern auch als räumlicher Bezugspunkt existenzieller Erfahrung dient.
„Jerusalem ist“ – nach Eshkol Nevo – „eine Stadt, die dir das Herz öffnet“.
Die vorliegende Auswahl der in Deutsch zugänglichen Jerusalem-Gedichte beschränkt sich auf Texte des 20. und 21. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2019-11-13
Autor:
Jenny Aloni,
Jehuda Amichai,
Rose Ausländer,
Franz Baermann Steiner,
Eva Basnizki,
Schalom Ben-Chorin,
Gershom Ben-David,
Uriel Birnbaum,
Netti Boleslav,
Wilhelm Bruners,
Matthias Buth,
T. Carmi,
Paul Celan,
Hilde Domin,
Cordelia Edvardson,
Albert Ehrenstein,
Hans Magnus Enzensberger,
Lea Goldberg,
Siegfried Heinrichs,
Matthias Herrmann,
Annemarie Königsberger,
Werner Kraft,
Dietrich Krusche,
Johannes Kühn,
Reiner Kunze,
Lola Landau,
Günter Lanser,
Else Lasker-Schüler,
Prof. Dr. Verena Lenzen,
Prof. Dr. Birgit Lermen,
Yvonne Livay,
Ossip Mandelstamm,
Gabriele Markus,
Christoph Meckel,
Peter Horst Neumann,
Dagmar Nick,
Dan Pagis,
Heinz Politzer,
Rolf Radlauer,
Asher Reich,
Rainer Maria Rilke,
Joachim Ringelnatz,
David Rokeah,
Uri Rosenheim,
Tuvia Rübner,
Nelly Sachs,
Bruno Stephan Scherer,
Shin Shalom,
Ilana Shmueli,
Sulamith Sparre,
Michael Speier,
Arnold Stadler,
Ludwig Strauss,
Manfred Winkler,
Zelda,
Magali Zibaso,
Helmut Zwanger
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Die thematische Spannweite des 2011 in den west-judäischen Bergen aufgezeichneten Nachtgesprächs des israelischen Lyrikers und Bildhauers Manfred Winkler (1922–2014) mit dem deutschen Erzähler und Essayisten Hans Bergel (*1925) reicht von den biblischen Propheten bis zur Postmoderne: Gott, die Antike und die Kunst, Europas und Israels Befinden, Judaismus, Christentum und Koran, Bach, Goethe, Barlach und Camus, Deporta-tionen und Partisanen, die Entstehung eines poetischen Werks, religiöse Lehrsätze u. v. a. – in Frage und Antwort ohne Rücksicht auf Standards, in der Offenheit bisweilen schockierend, in der Formulierung immer präzise. Ergänzende Texte beleuchten wechselseitig Werk und Person; sie werden bereichert von einem Essay des Historikers Walter Schuller (1930–2010) und einer Reihe von Abbildungen.
Aktualisiert: 2020-12-22
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Manfred Winkler, geboren 27.10.1922 in Putilla. Techniker, Mitarbeiter beim Rundfunk, freier Schriftsteller, Übersetzer, Bildhauer, Lyriker.
Manfred Winkler entstammt einer wohlhabenden jüdischen Familie - der Vater war Rechtsanwalt - aus Putila. Die Kleinstadt liegt auf dem achtundvierzigsten Breitengrad - das ist etwa die Höhe Wiens - mitten in den Waldkarpaten, nur fünfundsiebzig Kilometer südwestlich von Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina, die von 1775 bis 1918 zur Habsburgermonarchie gehörte und 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain dem Königreich Rumänien zugeteilt wurde, doch ihren Habitus als österreichisch geprägte multikulturelle Region noch knapp zwei Jahrzehnte lang bewahren konnte - trotz der gezielten Rumänisierungspolitik der neuen Landesherren.
1930 verlegte die Familie Winkler ihren Wohnsitz nach Czernowitz, kehrte aber schon 1932 nach Putila zurück. "Ich allerdings ging 1936 nach Czernowitz" - schreibt Winkler in einer autobiographischen Notiz -, "um die Schule zu besuchen, und wohnte dort bei Verwandten. Im unseligen Jahre Juni 1940 bis Juni 1941, das 'Russenjahr' genannt, wurden meine Eltern mit Bruder und dessen Frau in der Nacht vom 10. Juni 1941 im Rahmen einer riesigen Aktion der Sowjets, die die ganze Nordbukowina erfaßte, von Putila ausgehoben und weggebracht. Ich entkam dieser Aktion nicht, wie verschiedentlich angegeben, weil ich zur 'Roten Armee' eingezogen wurde, sondern weil ich nicht da war." (Brief an Hans Bergel, 27. August 1997.)
Wenige Monate später wurde Manfred Winkler von den Rumänen zwangsverschickt, kehrte erst 1944 nach Czernowitz zurück und gelangte 1946 im Rahmen der umfassenden Repatriierung der Bukowiner Juden nach Rumänien, wo er sich in Temeswar/Banat niederließ und als Arbeiter und Techniker seinen Lebensunterhalt bestritt.
In der Tauwetterperiode nach Stalins Tod trat Winkler in Bukarest mit drei Büchern an die Öffentlichkeit: den Lyrikband 'Tief pflügt das Leben', 1956, die Kindergedichte 'Kunterbunte Verse', 1957, und die Verserzählung 'Fritzchens Abenteuer', 1958. Nach langjähriger Wartezeit glückte ihm 1959 die Ausreise nach Israel. Er ließ sich in Jerusalem nieder, lernte in kurzer Zeit Hebräisch, studierte hebräische und jiddische Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem (1959-1963) und arbeitete danach als verantwortlicher Leiter des Theodor Herzl-Archivs und als Lektor in der Redaktion zur Herausgabe von Herzls Werken (1964-1981). Manfred Winkler, der seit 1981 als freier Schriftsteller, Übersetzer und Bildhauer in Jerusalem lebt, gehört zu den wenigen zweisprachigen Lyrikern Israels.
Die Koordinaten sind unübersehbar. Sie bezeichnen einen Lebensweg des 20. Jahrhunderts: Verlust und Zerstörung der heimatlichen Welt, Deportationen, Emigrationen, Familienzerreißung, Flucht, Sprach- und Kulturwechsel, vielfache Rückbindung an durchlaufene Stationen wie an Menschen, über Länder, ja Kontinente verstreute Spuren, unerwartete Ausblicke. Kann einer über das 20. Jahrhundert mitsprechen ohne diese Erfahrungen? -
Hans Bergel
Aktualisiert: 2020-03-26
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Aharon Appelfeld: Die Eismine
Rose Ausländer: Erinnerungen an eine Stadt · Ins Nichts gespannt
Elisabeth Axmann: die donau der mieresch · Erinnerungen
Klara Blum: Czernowitzer Ghetto
Paul Celan: Die Geisterstunde · Es fällt nun, Mutter, Schnee · Nähe der Gräber
Georg Drozdowski: Damals in Czernowitz
Robert Flinker: Fegefeuer
David Goldfeld: Todeslied
Alfred Gong: Bukowina · Ihr werdet vergessen · Kinderlied über'n "Jud" · Mein Vater · Topographie
Edgar Hilsenrath: Nacht
Leo Katz: Brennende Dörfer · Totenjäger
Heinz Kehlmann: So weit nach Westen
Alfred Kittner: Blaueule Leid · Erinnerungen · Heimkehr aus dem Lager · Podoliens Erde
Itzig Manger: Die Ballade vom weissen Brot
Alfred Margul-Sperber: Auf den Namen eines Vernichtungslagers · Der Neger Jessy Owens · Gespräch mit einem Kind · Glüht das dunkelnde Leben
Selma Meerbaum-Eisinger: Poem · Tragik · Trauer
Gregor von Rezzori: Blumen im Schnee
Moses Rosenkranz: Bukowina 1940-1941 · Die Blutfuge · Der Erledigte · Der Todeszug · Jüdisches Morgenlied 1941
Dorothea Sella: Der Ring des Prometheus
Ilana Shmueli: Erinnerungen · Ohne Boden war die Heimat
Edith Silbermann: Erinnerungen
Immanuel Weißglas: Babylonische Klage · Er
Manfred Winkler: Das Gedicht vom Nichts · Der Flüchtling 1938
Aktualisiert: 2019-02-03
Autor:
Bernhard Albers,
Aharon Appelfeld,
Rose Ausländer,
Elisabeth Axmann,
Klara Blum,
Paul Celan,
Georg Drozdowski,
Robert Flinker,
David Goldfeld,
Alfred Gong,
Edgar Hilsenrath,
Leo Katz,
Heinz Kehlmann,
Alfred Kittner,
Jürgen Kostka,
Itzig Manger,
Itzik Manger,
Alfred Margul-Sperber,
Selma Meerbaum,
Selma Meerbaum-Eisinger,
Gregor von Rezzori,
Moses Rosenkranz,
Dorothea Sella,
Ilana Shmueli,
Edith Silbermann,
Immanuel Weißglas,
Manfred Winkler
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Jaffa Zins, geboren als Scheindele Schechter 1928 in Kitov (Polen, vor 1918 Galizien), floh 1941 vor den vordringenden Nazi-Truppen mit dem Vater und der Schwester ins Innere der Sowjetunion. Die Mutter wurde mit den zwei kleinen Brüdern im Keller ihres Hauses bei der deutschen "Aktion" gegen die Juden von Kitov im April 1942 verbrannt.
Jaffa Zins emigrierte nach Kriegsende über die Tschechoslowakei, Österreich, Italien nach Israel. Sie heiratete und hat zwei Söhne: Moshe und Chaim. Sie hält Vorträge über die Shoah und Poetik-Vorlesungen an Schulen und Colleges. "Als Überlebende des Holocaust", schreibt sie, "wurde ich Zeugin dessen, was der Mensch dem Menschen antun kann. Das spiegelt sich in meinen Gedichten wider. Meine Gedichte helfen mir, das 'andere Licht' im dunklen Tunnel der Schöpfung zu finden."
Aktualisiert: 2020-04-06
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Mit Übersetzungen von Frederick Brainin und Manfred Winkler und einem Beitrag von Jaakov Schechter.
Jaffa Zins, geboren als Scheindele Schechter 1928 in Kitov (Polen, vor 1918 Galizien), floh 1941 ins Innere der Sowjetunion. Sie emigrierte nach Kriegs ende über die Tschechoslowakei, Österreich, Italien nach Israel. Sie heiratete und hat zwei Söhne. Sie hält Vorträge über die Shoah und Poetik-Vorlesungen an Schulen und Colleges. „Als Überlebende des Holocaust“, schreibt sie, „wurde ich Zeugin dessen, was der Mensch dem Menschen antun kann. Das spiegelt sich in meinen Gedichten wider. Meine Gedichte helfen mir, das ,andere Licht’ im dunklen Tunnel der Schöpfung zu finden.“
Aktualisiert: 2020-01-28
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Von Yvonne Livay mit eigenen, wunderschönen Graphiken versehene Lyrik-Sammlung, enthält u.a. mehrere Zyklen mit Deutschlandbezug. Musikalische, malerische Lyrik. Das Vorwort schrieb Manfred Winkler, einer der bedeutendsten Dichter Israels.
Aktualisiert: 2019-07-10
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„Winklers bilderschaffende Einfälle sind unerschöpflich. Sie leuchten wie Zauberlichter in den oft hintergründigen Gedankenlabyrinthen seiner – reimlosen – Gedichte auf […]. Das sinnenhaft erlebte Bild ist eines der Merkmale seiner Lyrik. Dass es niemals konventionell präsentiert wird, aber auch niemals der Anstrengung entwächst, ,originell‘ zu sein, macht seine Glaubwürdigkeit aus – die ästhetische Überzeugungskraft entspringt ebenso dem Schlüssigen wie dem Unerwarteten.“ Aus dem Nachwort von Hans Bergel
Aktualisiert: 2021-12-14
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Schneestimmung in Jerusalem
Es schneit wieder nach langer Zeit
allmählich werden die Bäume weiß,
eine weise Schicht von Weiß
bedeckt die Hagelkörnerschicht im Gras
Weiß wird auch das weite Horizontengrau
und nah fallen weiße Flocken leis
mit ihrer kurzbemessenen Zeit auf dich
Der müde Abend naht
Vom Fenster sieht alles
wie ein Märchen aus
das du gläubig erfahren hast einst
Es schneit und schneit und du bist weit
in deine Kind-heit Wind-heit eingeschneit
als wärst du nicht
ein alter Mann
der hinter einem Fenster steht
und in-sich-weilt
Aktualisiert: 2020-03-26
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Zweite Auflage des erfolgreichen ersten Bandes aus der Reihe "Deutschsprachige israelische Lyrik im rainStein-Verlag". Die Reihe stellt Dichter der israelischen Künstlergruppe LYRIS in Deutschland vor. Hier: 136 Seiten wunderbare Lyrik, mitsamt Glossar, Index, Inhaltsverzeichnis und fünfseitigem analytischen Vorwort des großartigen Jerusalemer Lyrikers und Nationalspreisträgers Manfred Winkler.
Aktualisiert: 2022-02-15
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'Manfred Winklers Lyrik lebt aus der Spannung zwischen und der Synthese von Sinnenhaftigkeit und Abstraktion, aus poetischem Drang zum Visionären und zur eigenwilligen Reflexion.'
Hans Bergel
Aktualisiert: 2020-03-26
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Erfolgreiche Unternehmensführung zeichnet sich durch eindeutige Zielsetzung und entsprechende Erfolgskontrolle aus. Hierbei spielt die Bewertung menschlicher Leistung eine wichtige Rolle. In diesem Film werden ein negatives und ein positives Beurteilungsgespräch dargestellt und analysiert. Dabei werden sowohl Fehlverhalten und demotivierende Kritik als auch produktive und effiziente Gesprächsführung berücksichtigt.
Aktualisiert: 2022-02-25
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Band 4 der Reihe "Deutschsprachige Lyrik aus Israel bei rainStein" und das letzte Buch, das Magali Zibaso vor ihrem Tod gestalten konnte. Mit Coverbild-Vorlage und Vorwort ist Manfred Winkler, einer der bedeutendsten Dichter Israels, am Buch beteiligt.
Magali Zibaso schreibt gegenwartsbezogen, klar, nachdenklich, kritisch - und ebenso kunstvoll wie verständlich.
Aktualisiert: 2019-01-07
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