Arabische Beduinenerzählungen
Enno Littmann
Die hier vorgelegten Erzählungen stammen von einem südpalästinischen Bauern, der lange Zeit unter den Beduinen des Ostjordanlandes lebte. Sie vermitteln ein getreues Bild vom Leben in der Wüste und stellen so eine willkommene Ergänzung zu den Berichten der europäischen Wüstenreisenden dar. Dabei handelt es sich um spannende und raffiniert komponierte Erzählungen, in deren Mittelpunkt zumeist Emire sowie deren Söhne und Töchter stehen. Mit Vorliebe berichten sie von Raubzügen und Eifersuchtsgeschichten, die in ihrer inneren Dramatik nicht selten an biblische Stoffe erinnern.
Enno Littmann (1875–1958) zählt zu jenen großen europäischen Orientalisten, deren Veröffentlichungen das Fachpublikum wie die breitere Leserschaft in gleicher Weise interessierten. Schon früh führten Littmann zahlreiche archäologische Expeditionen und ausgedehnte Vortragsreisen nach Syrien, Palästina und Ägypten. Er war Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien in aller Welt und hatte Professuren u.a. in Straßburg, Bonn und Tübingen inne. Wie im Falle von Littmanns berühmter Übersetzung der „Erzählungen aus den Tausendundein Nächten“ fasziniert auch diese Ausgabe durch ihr hohes sprachliches Einfühlungsvermögen und ihre literarische Qualität.