Besiegelte Freundschaft
Die brandenburgischen Erbeinungen und Erbverbrüderungen im späten Mittelalter
Gustavo Corni, Angela De Benedictis, Brigitte Mazohl-Wallnig, Mario Müller, Daniela Rando, Luise Schorn-Schütte
Verwandte, Gleichgesinnte, Gefährten, Vertragspartner, Diener – kurz: Freunde. Die mittelalterliche Gesellschaft verband mit dem Begriff »Freundschaft« gleichermaßen verwandtschaftliche, rechtliche und emotionale Vorstellungen; sie ordnete ihr Zusammenleben nach dem Freundschaftsprinzip.In der hohen Politik des späten Mittelalters spiegelten Erbeinungen und Erbverbrüderungen wider, welche Personen zu den Freunden zählten und was von ihnen erwartet wurde. Sie waren eine frühe Form auswärtiger Verträge, mit denen Fürsten versuchten, ihre nachbarschaftlichen Beziehungen und ihre Erbfolge über Generationen hinweg zu regeln. Entsprachen diese Verträge aber tatsächlich dem erhofften Nutzen? Welche Bedingungen lagen ihnen zugrunde und welchen Gefahren waren sie ausgesetzt? Am Beispiel der brandenburgischen Markgrafen und ihrer fürstlichen Freunde in Mecklenburg, Pommern, Sachsen, Böhmen und Ungarn beschreibt Mario Müller die Freundschaft per Vertrag.