Bruch oder Kontinuität?
Das westdeutsche Alltagsdesign der 1950er Jahre
Max Korinsky
Ist das Alltagsdesign der 1950er-Jahre eine Weiterentwicklung der Vorkriegszeit oder der oft beschworene Neuanfang? An welchen Stellen verursachen der verlorene Krieg, das Ende der Nazidiktatur, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, aber auch internationale Einflüsse Brüche, und wo wird eine gestalterische Kontinuität sichtbar? Max Korinsky betrachtet in seiner Dissertation die Prozesse in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft anhand von signifikanten Alltagsgegenständen. Ausgangspunkt ist der Einfluss der bildenden Kunst auf eine Art häusliche Moderne in den 1950er-Jahren. Der Autor dokumentiert den Kampf um die »gute Form« und die daraus resultierenden Wohn- und Designkonzepte. Beispiele sind die gegensätzlichen Geschirrentwürfe der Firmen Rosenthal und Melitta, das Design der modernen Küche und neuer Tischformen, die zum wesentlichen Baustein des modernen Wohnzimmers werden.