Calvins Erbe
Beiträge zur Wirkungsgeschichte Johannes Calvins
Michael Beintker, Eberhard Busch, Rudolf Dellsperger, Eva-Maria Faber, Matthias Freudenberg, Marco Hofheinz, Wolfgang Lienemann, Georg Plasger, Martin Sallmann, Christoph Strohm, Dirk van Keulen, Hans Kaspar von Greyerz, Michael Weinrich, Ilka Werner, Matthias Zeindler
Johannes Calvin (1509–1564) inspiriert bis heute das gesellschaftliche, kulturelle, politische und wirtschaftliche Leben. Gleiches gilt für den von seinen Lehren ausgehenden sogenannten Calvinismus, der eine große Breitenwirkung entwickelt hat. Der Einfluss Calvins äußert sich in den verschiedensten Formen. Wie er zu bewerten ist, ist häufig umstritten.»Calvins Erbe« begibt sich auf die Suche nach den Wirkungen des Reformators in der Geistes- und Kulturgeschichte Westeuropas und Nordamerikas. Geistesgeschichtliche Strömungen, kirchliche Gruppen und theologische Richtungen werden daraufhin befragt, wie sie Calvins Gedanken rezipiert haben, wie sie diese gegebenenfalls weiterentwickelt oder neue Akzente gesetzt haben. Behandelt werden der monarchomachische Widerstandsdiskurs des 16. Jahrhunderts, die Föderaltheologie der reformierten Orthodoxie, die Bezüge des Calvinismus zu Puritanismus und Pietismus, Calvins Wirkungen in der neuen Welt, der Neocalvinismus und die Calvinrezeption im Katholizismus. Es wird diskutiert, wie sich das Verhältnis F. D. E. Schleiermachers und Karl Barths zu Calvin beschreiben lässt. Der Band beschäftigt sich auch mit kontroversen Themen wie Calvinismus und Kapitalismus in Gestalt der sogenannten »Weber-These«, Calvinismus und Demokratie oder Calvinismus und die ökumenische Bewegung des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus wir die Entwicklung des reformierten Verständnisses der Kirche im Blick auf die Entstehung der sogenannten presbyterial-synodalen Ordnung analysiert.