Das nächtliche Selbst
Traumwissen und Traumkunst im Jahrhundert der Psychologie Band 1: 1850-1900
Marie Guthmüller, Hans-Walter Schmidt-Hannisa
Die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des Traums zwischen 1850 und 1900 aus interdisziplinärer und länderübergreifender Perspektive.
Zwischen 1850 und 1950 entfaltet sich ein produktives Zusammenspiel zwischen neuen Traumtheorien, wie sie in Psychologie, Medizin, Philosophie und Ästhetik diskutiert werden, und innovativen Darstellungsformen des Traums in den Wissenschaften – aber auch in Literatur, bildender Kunst und im Film.
In Band 1 geht es zunächst um die Formierung eines neuen Traumwissens: Psychologisch-psychiatrische Forschungsansätze, die empirische und experimentelle Methoden entwickeln, verdrängen die von Idealismus und Magnetismus dominierten Diskurse über den Traum. Des Weiteren entstehen neue Formen künstlerischer und literarischer Auseinandersetzung mit dem »nächtlichen Selbst«. Die Beiträge stellen zwei zentrale Aspekte in den Mittelpunkt: die Strategien des sprachlichen oder bildlichen Zugriffs auf Träume, die nie unmittelbar wahrgenommen, sondern nur erinnert werden können, und die Frage, welchen Beitrag Traumwissen und Traumkunst zur Neukonzeption von Subjektivität geleistet haben.
Band 2 erscheint 2020 und wird die Jahre 1900 bis 1950 behandeln.