Die Guten, die Bösen und die Hässlichen – Nördliche ‚Barbaren‘ in der römischen Bildkunst von Heitz,  Christian

Die Guten, die Bösen und die Hässlichen – Nördliche ‚Barbaren‘ in der römischen Bildkunst

Das Römische Reich befand sich in ständigem Kontakt und Austausch mit Fremden. In seiner riesigen Ausdehnung und seiner Eigenschaft als Vielvölkergebilde setzte sich auch seine Einwohnerschaft zum allergrössten Teil eben nicht aus stadt- und damit urrömischen Personen zusammen, sondern vielmehr aus Ex-Fremden. Trotzdem scheint in der römischen Gedankenwelt immer der „Barbar“, der Nichtzugehörige und Widerpart eine gewichtige Rolle gespielt zu haben, so belegen es auch die antiken Autoren. Die Studie untersucht die bildlichen Zeugnisse des nordischen Barbarentyps römischen Stils und fragt nach ihrer zeitlichen und sozialen Einbettung. Ziel ist es, anhand der Bilder von Angehörigen der externae gentes des Nordens herauszuarbeiten, wie viele verschiedene Facetten das Bild des „Nordbarbaren“ in der römischen Kunst haben konnte. Der Begriff des „Nordbarbaren“ umfasst insbesondere die Völkerschaften, die im allgemeinen als Gallier, Germanen und Briten angesprochen werden. Es zeigt sich, dass die genaue ethnische Einordnung der jeweils abgebildeten Nordvolkangehörigen aber nur in Ausnahmefällen eine Rolle spielte – weitreichende neue Erkenntnisse zu Ethnographie und Ethnogenese römischer Nachbarvölker liefern die Bilder nicht. Ihre Analyse ermöglicht vielmehr eine detaillierte Betrachtung der Vorstellung, die sich die Römer von den „Nordmenschen“ machten, denn Bilder fremder Welten geben zumeist vor allem Auskunft über die Darstellenden und ihre Darstellungspraktiken und nur gelegentlich auch über das, was sie darzustellen vorgeben – es sind die eigenen Werte, auf deren Folie sich die Betrachtung der Fremden ausbreitet. In diesem Sinne fragt die Studie nach Zeit, Ort und Aussageabsicht der Nordbarbarenbilder. Die Untersuchung reicht von den frühesten Zeugnissen in der späten römischen Republik bis zu den Bildern konstantinischer Zeit, von der Grossplastik bis zu kleinformatigen Darstellungen auf Keramik oder Münzen – und vom wilden Feind bis zum assimilierten Mitbürger. Ausserdem werden Bilder aus dem Zentrum wie von den Grenzen des Reiches in die Untersuchung einbezogen. Je nach ihrem Zusammenhang können diese Bilder unterschiedlichste Haltungen gegenüber den Fremden nördlich der Reichsgrenzen widerspiegeln. Im Rahmen der Studie werden diese Haltungen diachron betrachtet. So kann die Entwicklung des Bildes des Nordbarbaren von seinen Anfängen, als der „Wir-Sie“-Gegensatz sich noch klar und deutlich formulieren liess, bis zur ambivalenten Bilderwelt der Spätantike nachvollzogen werden. Gerade in der Spätzeit kommt es dabei zu einer immer stärkeren nicht nur ethnisch, sondern auch ethischen Aufladung des antiken Fremden, die zu einem modernen Barbarenbegriff überleitet.

> findR *
Produktinformationen

Die Guten, die Bösen und die Hässlichen - Nördliche 'Barbaren' in der römischen Bildkunst online kaufen

Die Publikation Die Guten, die Bösen und die Hässlichen - Nördliche 'Barbaren' in der römischen Bildkunst von ist bei Kovac, Dr. Verlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Archaeologie, Barbaren, Ethnographie, Ikonographie, Relief, Roemer, Rom, Skulptur. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 34.8 EUR und in Österreich 35.8 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!