Die Natur der Dinge
Georg Thiel
Er ist gekommen, um autobiografisches Schreiben zu lernen. Geschickt hat ihn seine Frau, damit er beim Umbau zu Hause nicht im Weg herumsteht. Widerwillig sitzt Heinrich in dem mediokren Kurs, mit seinem demotivierten Lehrer und den skurrilen Kommilitoninnen und lässt – nolens volens – sein Leben Revue passieren. Ein Leben, das in seiner Außenwirkung durchaus als erfolgreich gelten kann. Auf die schwierige Nachkriegskindheit folgt ein glänzender Aufstieg im Rüstungskonzern Parabellum, der Reisen, Jagden, gut dotierte Spesenkonten, kurz: Wohlstand und Ansehen, mit sich bringt. Dass ein solches Unternehmen auch Leichen im Keller hat, darf nicht überraschen. Dass sie in einem Schreibkurs wieder lebendig werden, noch weniger.