Die Oberfläche der Zeichen
Zur Hermeneutik visueller Strukturen in der frühen Neuzeit
Peter-André Alt, Hans Aurenhammer, Horst Bredekamp, Michael Cole, Johannes Grave, Klaus Krueger, Cornelia Logemann, Wolf-Dietrich Löhr, Alexander Nagel, Patricia Oster-Stierle, Elke Sodin, Ulrike Tarnow
Konstitutiv für allegorische Bilder ist die Diskontinuität zwischen res und signum, zwischen sichtbarer Oberfläche und einem »Dahinter« an Bedeutetem. Ging man lange davon aus, dass der Bezug zwischen ihnen allein auf Konventionsregelung beruhe und so einer ästhetischen Aufladung der Wirklichkeitsdeutung eher im Wege steht, erweisen sich gerade die Bildallegorien der frühen Neuzeit mit ihrem stetig wachsenden Potential an mimetischer Darstellungskraft und den erhöhten Ansprüchen an Kohärenz und »Schönheit«, an Inventionsleistung und künstlerische Qualität der Darstellung als ein Feld, auf dem die Frage nach dem eigentlichen Ort der Sinnproduktion völlig neu verhandelt wird.