Die Politisierung des Protestantismus
Entwicklungen in der Bundesrepublik Deutschland während der 1960er und 70er Jahre
Pascal Eitler, Klaus Fitschen, Sven-Daniel Gettys, Nicolai Hannig, Siegfried Hermle, Katharina Kunter, Claudia Lepp, Stephan Linck, Peter Morée, Karin Oehlmann, Keith Robbins, Antje Roggenkamp, Kornelia Sammet, Jens Holger Schjoering, Thomas Schlag, Detlef Siegfried, Annegreth Strümpfel, Christian A. Widmann
Das Verhältnis zwischen Religion und Politik ist in jüngster Zeit wieder zu einem Thema von hoher öffentlicher und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit geworden. Die Beiträger des vorliegenden Bandes beschäftigen sich mit Politisierungstendenzen im Protestantismus während der Reform- und Krisenjahre der Bundesrepublik. Sie fragen nach Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen dieser Entwicklungen und beleuchten auch die zeitgenössischen Diskurse über eine »Politisierung der Kirche«. Wie verhielt es sich mit dem politischen Selbstverständnis und Agieren von Laienchristen und kirchlichen Amtsträgern? Wie sahen die theologischen Entwürfe aus, die ein aktives, die Gesellschaft veränderndes Christentum propagierten? Wie gestaltete sich der innerkonfessionelle Polarisierungsprozess im Zeichen der »Linkspolitisierung«? Beiträge zum Katholizismus in der Bundesrepublik sowie zum Protestantismus in anderen Ländern West- und Osteuropas klären, ob es sich bei der neuen »Politisierung« von Religion, Kirche und Theologie um ein überkonfessionelles und ein transnationales Phänomen handelte.