Die Protokolle der Regierung der Republik Baden
Bd. 2: Das Staatsministerium April 1919 - November 1921
Martin Furtwängler
Nach der Verabschiedung der badischen Verfassung nahm Anfang April 1919 die neu ge-wählte badische Regierung, das Staatsministerium, ihre Arbeit auf: Die Bewältigung der Kriegsfolgen und die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung waren die drin-gendsten Aufgaben, denen sich das aus SPD, Zentrum und Liberalen zusammengesetzte Kabinett gegenübersah. Doch die Zeit bis zu den Landtagswahlen Ende Oktober 1921 war auch geprägt durch das Ringen um eine selbständige Stellung Badens im Reich, dessen Kom-petenzen durch die Weimarer Reichsverfassung und vor allem durch die Reichsfinanzreform stark beschnitten zu werden drohten. Gleichzeitig verdeutlichen die Kabinettsprotokolle die-ses zweiten Bandes der Editionsreihe aber auch die intensiven Bemühungen des Kabinetts, mittels Reformprojekten die Krisensituation zu überwinden – seien es Siedlungsvorhaben, der Ausbau von Schifffahrtswegen oder aber die Elektrifizierung des Landes, die mit der Grün-dung des Badenwerkes im Sommer 1921 starken Aufschwung nahm.