Eiderstedt
Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum St. Peter-Ording, Garding, Tönning und Friedrichstadt
Ove Andresen, Arno Bammé, Michaela Becker, Ute Bodewaldt, Erik Borg, Hans Carstens, Rainer Duttmann, Bernd Fichtelmann, Ludwig Fischer, Gudrun Fuchs, Silke Göttsch-Elten, Manfred Haacks, Astrid Hansen, Claus Heitmann, Renate Holz, Horst Hoop, Gundula Hubrich-Messow, Elke Isokeit, Marlies Jannsen, Angela Jansen, Rudolf-Eugen Kelch, Birgit Kellner, Hauke Koopmann, Hans-Jürgen Krähe, Hans Joachim Kühn, Konrad Küster, Bernd Laue, Heike Löw, Johannes Matthiessen, Hans Meeder, Wolfgang Mueller, Albert Pahl, Albert Panten, Haik Thomas Porada, Nicolai Reeder, Jürgen Rust, Rüdiger Schirmacher, Thomas Steensen, Dietbert Thannheiser, Thies Thiessen, Christiane Thomsen, Birger Tinz, Dieter Undeutsch, Matthias Volmari, Redlef Volquardsen, Sönnich Volquardsen, Richard Wiborg
Die Landeskunde eines bedeutenden Abschnitts der schleswig-holsteinischen Nordseeküste – der Halbinsel Eiderstedt – in verständlicher Form aufzubereiten, ist das Ziel der vorliegenden Darstellung. Im Süden bildet die Eider die Grenze Nordfrieslands zu Dithmarschen. Im Osten steigt hinter der Treeneniederung die Landschaft langsam in Richtung auf die Geest an. Die heutige Halbinsel geht auf Regionen zurück, die in einem über Jahrhunderte währenden Prozess durch Eindeichung miteinander und mit dem Hinterland verbunden wurden. Die Gewinnung von neuem Land war und die Sicherung der bereits errichteten Köge ist immer noch eines der Hauptanliegen der Eiderstedter Bevölkerung. Eine eigene Identität konnten sich die Bewohner der Halbinsel bis zum heutigen Tag bewahren. Eiderstedt ist ein agrarisch geprägtes Gebiet mit den kleinstädtischen Zentren Garding und Tönning. Der Versuch, mit Friedrichstadt am östlichen Rand der Halbinsel im 17. Jahrhundert ein neues Handelszentrum im Nordseeraum zu begründen, hat eines der interessantesten multikonfessionellen Gemeinwesen der Frühen Neuzeit in Europa geschaffen. Der im 19. Jahrhundert langsam einsetzende Badetourismus verhalf den bis dahin ärmsten Gegenden im Westen Eiderstedts zu einem ungeahnten Aufschwung. Heute ist St. Peter-Ording gerade bei Jugendlichen bundesweit ein Begriff, nicht zuletzt, weil hier im ausgedehnten Dünengürtel und auf den Wattflächen in den vergangenen Jahrzehnten Trendsportarten Fuß gefasst haben. Die Begründung des Nationalparks Wattenmeer 1985 und seine beträchtliche Erweiterung 1999 haben die Basis dafür gelegt, dass diesem Gebiet 2009 der Titel eines Weltnaturerbes der UNESCO verliehen werden konnte.